Was ich mich ja immer frage, ist, ob die Leuts, die vorhaben, in die Pampas zu flüchten, denken, dass sie dann da alleine sind?
Geht man von einer regional begrenzten Katastrophe aus, ist es schon denkbar, dass man so weit flüchten kann, dass man halbwegs alleine ist.
Bei der Frage kommt man aber leider schnell zu dunkelsten Szenarien:
Denkt man an landesweite oder europaweite Szenarien und dabei auch an solche, die entweder von Anfang an oder im weiteren Verlauf mit Gewalt einhergehen, dann ist Flucht wahrscheinlich nicht die erste Wahl.
Allerdings ist bei solchen Szenarien auch gut möglich, dass das eigene Haus (das eigene Dorf, die Stadt, das Bundesland...) unbewohnbar geworden ist, dann ist Flucht zwingend, selbst wenn es nur einige Meter oder km sind.
Und kurz nochmal sei die Wichtigkeit eines Nässeschutzes betont. Bei den unwetterartigen Regenfällen in der letzten Woche bin ich zweimal innert Minuten bis auf die Haut nass geworden - man erreicht auch bei leidlich milden Temperaturen um 15 °C innerhalb kürzester Zeit den Zustand, dass die Zähne das Klappern anfangen. Während ich nach dem Reinholen der Rinder rasch ins Haus konnte, zum Abtrocknen und Klamottenwechsel, kann man das im Fall X nicht.
Die schweren Wolldecken, die der Outdoor-Mensch nutzt, nutze ich übrigens für meine alte Kuh als Regenschutz, die halten ein bis zwei Stunden auch Starkregen ab, noch länger halten sie durch, wenn sie wie ein Tarp schräg über einem gespannt sind und das Wasser ablaufen kann, aber wenn sie anfangen, sich vollzusaugen, dann wars das. Dann wiegt eine Decke (die sind trocken schon sehr schwer) gefühlte 30 kg und sie braucht ewig zum Trocknen. Das hat dann nichts mehr mit pseudo-romantischem outdoorfeeling zu tun.
Bei einer Rucksack-Planung in Richtung "all inclusive" würde ich die Kombination aus Schlafsack und Notfall-Biwak-Sack (= XXL Folienhülle) bevorzugen. Da kommt man in- UND outdoor besser mit weg.
Bei 15 Grad und klatschnasse würde ich weniger auf Decken setzen, sondern auf ein billiges kleines Decathlon-Handtuch und dünne Wechselklamotten. :)
Grundsätzlich halte ich Kunstfaser heute für das Mittel der Wahl gegen Regen, Kälte und vor Allem für die Kombination von Beidem.