Beiträge von Bbylabi

    Irgendwie ist das keine Erziehung.

    Er wird bespasst, bespasst sich selbst an euch oder wird im Welpenauslauf geparkt, wo er dann irgendwann auch zur Ruhe kommt.

    Wann lernt er mitlaufen, sich wegpacken, wenn er abgemeldet ist und die Hausstandsregeln?

    Mir fehlt da ein bisschen die direkte Kommunikation mit dem Hund, um ihm zu erklären, was geht und was nicht. Es scheint, als käme das nicht bei ihm an, wenn ihr das versucht.

    Mag ein falscher Eindruck sein, aber für mich fehlt da ein bisschen die Beziehungsebene.

    Das kann gut sein, dass wir da was falsch machen. Er lernt Sachen wie an der Leine laufen (in mini steps) oder zu warten, wenn ich sein Futter vorbereite, wir üben den Rückpfiff oder auch „Aus“, wenn er mal wieder einen Stein o.ä. hat.

    Lob versteht er gut. Aber Schimpfen kommt tatsächlich oft nicht an.


    Vorhin hat er auch wieder eine Beißattacke starten wollen. Habe diesmal wirklich sehr streng „Nein“ gesagt. Er hat mich angebellt und ich hab ihn weggeschoben und streng wieder „Nein“. Hat er sich ruhig hingelegt und den Kopf abgelegt. Das habe ich sofort mit freundlicher Stimme belohnt. Dann ist er auch mit leicht gesenkten Kopf, lieben Blick und Schwanz wedelnd wieder gekommen und durfte sich auf den Schoß legen. Da hat er mal tatsächlich einfach gerastet und nicht gebissen.

    Wobei er jetzt schon müde ist, untertags sieht das vlt. anders aus. Wollte ihn auch nur kurz zum Pipi machen rausbringen.

    Das denke ich nicht. Im Moment ist er fast wie ein Fulltime-Job und kriegt viel Aufmerksamkeit. Eventuell schon zu viel...

    Ist er denn auch für sich für eine längere Zeit im Tagesverlauf?


    Seid ihr immer in Interaktion mit ihm, wenn ihr bei ihm seid?

    Für sich alleine? Ja sicher, aber nie ganz alleine. Wenn du das meinst.


    Wenn wir gezielt zu ihm gehen, schon. Schenken ihn aber nicht durchgehende Beachtung. Ich muss paar Stunden am Tag Home Office machen. Da kriegt er auch mal einen Kong oder eine Schleckmatte zur Beschäftigung in seinen Welpenstall. Versuche aber oft zu arbeiten, wenn er schläft. Nur in der Wohnung kommt er schnell auf blöde Ideen oder beißt uns zur Spielaufforderung.

    15 Stunden kommt er sicher auch nicht immer :( Heute ganz bestimmt nicht.


    Das denke ich nicht. Im Moment ist er fast wie ein Fulltime-Job und kriegt viel Aufmerksamkeit. Eventuell schon zu viel...

    Am Samstag hat er fast 3h durchgespielt mit dem anderen Hund und wenn der mal keine Lust hatte, wurde der Garten umgegraben, Pflanzen gefressen,...,

    Erst als wir dann gehen wollten ist er erschöpft unterm Tisch gelegen. Auch der Trainer meinte, dass er überhaupt nicht runterkommt und entspannt. Der dachte auch zuerst, dass dem nur super fad ist, bis er es selbst erlebt hat.


    Bindungsspaziergang sind nur Spaziergänge in der Natur ohne Leine. Wir nennen sie so :winking_face: Dass er lernt, auf uns zu achten und auch ohne Leine bei uns bleibt. Was auch gut funktioniert. Kombiniert mit vielen Pausen, wo er einfach erkunden kann.


    *Aber mit dem Welpenlaufstall wirds immer besser. Da kommt er dann auch zur Ruhe, kann aber auch Spielen, wenn ihm danach ist. Teilweise ist es wirklich so, dass er im Wohnzimmer voll aufdreht und kaum ist er im Welpenstall fällt er um und schläft.

    Zitat

    Er spielt im Wohnzimmer mit seinem Spielzeug. Wir liegen auf der Couch, mein Freund schaut einen Film. Plötzlich kommt er zu ihm und beißt ihn in den Arm. Mein Freund erschrickt und sagt nur "Aua, hey!" und schiebt ihn weg. Er bellt ihn an. Er gibt ihm wieder sein Spielzeug und er spielt wild

    Ganz ehrlich: Bei mir hätte der Junior da fürs Zubeißen erstmal einen so massiven verbalen Anschiß kassiert, dass er durchaus verstanden hätte, dass er da was sehr Unerwünschtes getan hat. Und das Spielzeug hätte es nicht als Belohnung fürs Anbellen gegeben, sondern erst, wenn er sich ruhig verhält. Dann natürlich mit ebenso unmißverständlich deutlichem Lob und Aufmerksamkeit fürs Richtigmachen.


    Mißversteh mich jetzt bitte nicht: Sowas wie Wasserspritzen, Schnauzengriffe und was es da alles gibt würde ich auch strikt unterlassen. Aber dem Hund im Moment eines Übergriffs ganz deutlich und ganz authentisch zu erklären, dass das nicht in Frage kommt, halte ich schlichtweg für mein Menschenrecht. Ich spiel zwar schrecklich gern mit dem Welpen, aber ich selbst bin kein Kauspielzeug für ihn. Da ziehe ich eine ebenso strikte Grenze, wie es seine Mutterhündin getan hat - die lässt sich nämlich garantiert nicht so behandeln, ohne dass es Ärger gibt.

    Wir brüllen ihn nicht an, aber sagen dann schon streng "Hey" "Lass das" "Nein" und versuchen deutlich zu machen, dass das nicht erwünscht ist.

    Dann zeigt er uns die Mittelkralle und rennt bellend wie aufgescheucht herum, macht Schnapper in unsere Richtung.

    Es ist alles Spielverhalten/aufforderung, aber sehr wild.

    Direkt das Spielzeug geben war falsch, das habe ich mir auch gleich gedacht. Der Kleine hat nur einen echt langen Geduldsfaden und probiert seine Attacken ziemlich lang oder tauscht gegen "Beißen in die Möbel", da wir da ebenfalls reagieren müssen.

    Aber vielleicht müssen wir mehr Geduld haben und seine Attacken länger aussitzen, damit wir auch ruhiges Verhalten belohnen können. Denn jetzt kommt er schnell in seinen Welpenlaufstall, wenn er uns terrorisiert.


    Anfangs hat er auf eine strenge Stimme noch gut reagiert und ist sofort beschwichtigend gekommen. Da habe ich ihn auch immer wieder lieb gehabt und gelobt. Doch das hielt nicht lange an und jetzt kommt er mir irgendwie überdrehter und abgehärteter vor.

    Genau.

    Ich würde es gerne später üben :frowning_face:aber als seine Beißattacken immer schlimmer wurden, habe ich nach Lösungen gesucht.

    Er hat am 2ten Tag leicht mit knabbern angefangen und jetzt wird es von Tag zu Tag gefühlt schlimmer, weil er auch kräftiger wird.


    Ich sitze halt auch oft vor ihm, während er mich anbellt und versucht zu beißen und frage ruhig "Wie kann ich dir erklären, dass ich das nicht möchte?" :see_no_evil_monkey: Er versteht mich noch nicht, ich verstehe ihn noch nicht.

    Überlege auch, ob unser Trainer mal zu uns kommen soll und er sich das Verhalten vor Ort ansieht.


    Sonst kann er auch unglaublich lieb sein. Ich liebe es wenn er so langsam tapsend und freudig zu mir kommt und sich auf den Schoß legt, auch wenn kurz darauf der Angriff startet :hear_no_evil_monkey: Zumindest kurz ist er ein super lieber Schmusebär.

    Dann würde ich mal den Tagesablauf analysieren ob ihr vielleicht nicht zu viel mit ihm macht und er deshalb überdreht. Welpen sollten 18 - 22 Stunden schlafen/ruhen. Tut er das?


    Ich bin ein Verfechter des festen Tagesablaufs. Pipi, Fressen, 30 Min Ruhen, Pipi. 4 Stunden schlafen. Repeat. Solange er schläft, gehst du deinen täglichen Aufgaben nach. Notfalls begrenzt du ihn räumlich wenn er dadurch schlecht zur Ruhe kommt. Babygate, etc.


    Was gibst du ihm denn als Belohnung? Wenn die Belohnung zu hochwertig ist, führt das oft zu einer Übermotivation.

    Das versuche ich, dass sein Tagesablauf immer relativ gleich abläuft. Auf 18-22 Stunden kommt er leider auch mit der größten Mühe nicht. Gestern haben wir einen anderen Hund zum Spielen besucht, heute waren wir mal das erste Mal mit ihm Essen (eine kleine Katastrophe mit ihm, weil er selber überhaupt nicht zur Ruhe kommt und er in die Schuhe unserer Freunde beißen musste :zany_face:). Doch das sind Ausnahmen, dass ein Tag mal nicht nach Schema läuft.

    Auch wecke ich ihn nicht auf, wenn er mal schläft, auch wenn wir um 10:00 sonst immer einen kurzen Bindungsspaziergang machen (10-15 min ohne Leine). Dann gehen wir halt erst um 11. Aber sonst sind seine Tage relativ gleichmäßig.


    Räumlich begrenzen wir ihn. Er hat eine sehr große Ecke des Wohnzimmer als Welpenlaufstall bekommen. Sonst kommt er nur sehr sehr selten im Wohnzimmer zur Ruhe. Er würde am liebsten 24h spielen und toben, wenn er könnte.


    Übermotivation, also er beißt erst recht, weil es ein Leckerli geben könnte? Ich ziehe ihm immer etwas von seinem Trockenfutter als Leckerli ab. Das liebt er so sehr, dass er mir am liebsten die Finger dafür abbeißen würde. Aber das ist nur sein normales Futter. Kenne aber nichts, was er weniger mag. Der frisst draußen auch gerne einfach Dreck. :pig_face:

    Ja, das würde ich sogar gerne mit ihm machen. Eigentlich habe ich mich richtig gefreut einen Hund zu haben, mit dem wir viel machen können in Zukunft.


    Leider dreht er öfter extrem schnell hoch. Vor allem Morgens und Abends. Er schläft, wacht auf, ich bring ihm zum Pipi-Platz. Kaum in der Wohnung muss er sofort mit was spielen. Keine 2min später sind Möbel oder wir die nächsten Opfer. Ich muss ihn echt oft in das Welpenzimmer bringen, weil sonst dem Kleinen nur Blödsinn einfällt.


    Clicker haben wir konditioniert. Auch solche leichten Übungen wie "Hand mit der Schnautze berühren" und er bekommt ein Leckerli. Das macht er 5mal und dann werde ich angebellt und es wird in die Hand gebissen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ihn solche Übungen nicht interessieren und er einfach möglichst schnell das Futter haben will.


    Auch "Nein" übe ich. Leckerli in der Hand, aber er darf es nicht nehmen. Schnappt er nicht gleich wieder hin, bekommt er ein Leckerli aus der anderen Hand. Doch auch hier, spätestens beim 5ten mal werde ich frustriert angebellt und es wird in die Hand gebissen. Das gleiche habe ich auch nur mit Hand probiert, ohne Leckerli darin. Also wenn er nicht danach schnappt, bekommt er eine Belohnung...

    Mittlerweile kann ich sogar Leckerlis auf seine Pfoten legen und mit "Nein" nimmt er sie auch nicht. Also er lernt super schnell. Aber das ist nur konditioniertes Verhalten und wenn er uns beißen will im Spiel, dann kennt er kein "Nein" mehr.

    Jetzt gerade ist es auch wieder passiert.

    Er spielt im Wohnzimmer mit seinem Spielzeug. Wir liegen auf der Couch, mein Freund schaut einen Film. Plötzlich kommt er zu ihm und beißt ihn in den Arm. Mein Freund erschrickt und sagt nur "Aua, hey!" und schiebt ihn weg. Er bellt ihn an. Er gibt ihm wieder sein Spielzeug und er spielt wild damit. Kommt 2min später wieder zu meinem Freund und beißt diesmal fest in die Seite.

    Jetzt ist er im Welpenstall und spielt dort bzw. zerlegt gerade sein Spielzeug :grinning_squinting_face:


    Aber wie reagiert man in so einer Situation richtig? Wir hatten heute genug Action und Spiel.

    Spielzeug oder Zergel statt der Hände anzubieten fände ich weitaus besser.

    Also umlenken des Beißens auf Ersatzobjekt.

    Grundsätzlich habe ich keine guten Erfahrungen mit Ignorieren von selbstbelohnendem Verhalten bei Tieren gemacht.

    Ich würde auch eher richtiges Verhalten belohnen wollen, statt falsches zu bestrafen.

    Wenn der Welpe ein wenig sensibler ist, kann man mit Nackenpackereien, Schnauzengriffen und Wasserspritzen echt einiges anrichten und der Beziehung tut es grundsätzlich nicht gut.

    Sensibel ist er nicht. Gehen mit ihm die Welpenschule und er ist auch beim Spielen mit anderen Welpen immer der wildeste und testet auch bei Hunden stark seine Grenzen. Die anderen Welpen quietschen und haben sogar teilweise Angst vor ihm. Die Trainerin meint aber, dass sein Verhalten normal ist und er einfach ein aufgeweckter, mutiger, verspielter Welpe ist.

    Auch beim Spiel mit anderen Hunden bemerke ich dieses Verhalten. Er bellt und knurrt sie spielerisch an. Ist es denen zu viel schnappen sie kurz knurrend hin. Doch beeindruckt ihn auch nicht wirklich und er geht nochmal hin. Erst wenn ihm die Hunde stark in die Schranken weisen, hört er kurz auf.