Ich habe eine recht emotionale Frage und versuche sie so "emotionslos" wie möglich runterzubrechen, was jetzt vermutlich kalt rüberkommt.
Habe ich als Tierhalter das Sagen darüber, wann mein Tier euthanisiert wird?
Man möchte seinem Tier ja Leiden ersparen und oft lese ich man soll an guten Tagen gehen lassen - was ich auch so sehe und gut nachempfinden kann.
Wir hatten letzten Sommer den Fall, das Anfang Juni mein Kater sehr schwach wurde, von jetzt auf gleich.
Ich hatte im Gespür: jetzt ist es vorbei, jetzt möchte er nicht mehr.
Mit fast 18 (und damit einhergehend natürlich einigen Baustellen gesundheitlich) ja auch nicht komplett aus der Luft gegriffen.
Wir sind also zum Tierarzt, der uns aber Hoffnung gemacht hat. Katerchen bekam viele Medis, wurde erneut komplett durchgecheckt und eingestellt.
Aber es ging ihm mies, es war wirklich furchtbar das mitanzusehen.
Durch die vielen Spritzen die er akut bekam hatte sich ein Abzess im Nacken entwickelt, der auf einen der Nerven gedrückt hat, so dass er am Ende nicht mehr stehen konnte.
Der Tierarzt öffnete den Abzess, aber der Kater hat in seinem schlechten Zustand die Narkose nicht überlebt.
Dieser Prozess des dahinsiechens hat letztendlich ein Monat gedauert.
Und seither frage ich mich, ob ich darauf bestehen hätte sollen, dass er beim ersten Termin friedlich hätte einschlafen dürfen.
Es hätte ihm viel Kummer und Leid gespart, mein Gefühl hat auch eindeutig das gesagt.
Aber kann ich als Halter überhaupt auf Euthanasie bestehen? Wenn es gewundheitlich gerechtfertigt ist natürlich.
Ich mache da jetzt auch dem Tierarzt keinen Vorwurf machen und ich kann auch ausschließen, dass er die "Geldkuh" noch melken wollte mit teuren Medis etc.
Es hätte theoretisch auch gut ausgehen können, aber die Chancen waren halt bei so einem alten Katzenopi verschwindend gering.
Das alles klingt jetzt so arg kalt und emotionslos...
Im Moment bin ich zum Glück in keiner so einer Situation und kann daher objektiv reflektieren.
Und ich möchte es beim nächsten Mal für mein Tier besser machen.