Wir waren ja nicht dabei.
Ich würde der Ärztin da erstmal keine Böswilligkeit unterstellen. Ich stell mir das eher so vor: "Die Wunde ist zu tief/zu dreckig. Impfstatus unklar ... ich würde gern die Tetanusprophylaxe machen zur Sicherheit." Dann wird nach Stiko-Schema gehandelt, Pat. aufgeklärt, dass der Impfstoff (den es nur als Kombi gibt) benutzt wurde. Pat. regt sich tierisch auf, Ärztin entschuldigt sich.
Ich denke nicht, dass ihr die Tatsache unwichtig war, sondern sie sich gar nicht vorstellen konnte, dass es da Ablehnung gibt, wenn man dem Tetanus-Impfstoff zustimmt und es den nur als Kombimittel gibt ...
Ich seh da auch ein Kommunikationsproblem - vor allem, weil die Ärztin keine Handlungsalternative hatte.
Als Patient weiß man aber nicht unbedingt, dass es den nur als Kombi-Impfstoff gibt.
Es geht darum, dass man als Arzt möglichst alle Informationen mit dem Patienten teilt, die man teilen kann.
Böswilligkeit hat ihr auch niemand unterstellt, denke ich. Ich hatte ja auch explizit geschrieben, dass sie es sicher nicht böse gemeint hat.
Es geht darum, dass für Ärzte vieles selbstverständlich/unwichtig ist, das als Information neu/wichtig für Patienten ist oder zumindest sein könnte.