Alles anzeigenHitze zu verarbeiten ist eine bestimmte physische Eigenschaft, die mit anderen Eigenschaften nicht unbedingt korreliert. Wir reden hier ja nicht von "hat bei xy keinen Bock" sondern über "kollabiert weil kriegt Körpertemperatur nicht reguliert". Es gibt da tatsächlich einige Studien dazu, die man bei Interesse nachlesen kann, weil gerade military working dogs in unserer derzeitigen Welt oft in heißen Gegenden eingesetzt werden. Man geht derzeit davon aus dass erstens Hitzeregulierung im Körper zu einem großen Anteil über Akklimatisierung erfolgt, und Hunde dafür Wochen bis Monate(!) brauchen. Ein Biomarker für Akklimatisierung könnte zB eine große Anzahl von den auch erst von dragonwog angesprochenen Heat Shock Proteins sein, die Überlebenschancen bei Hitze vergrößern. Die hat ein Hund nicht automatisch weil er im Gesamtpaket ein guter Arbeitshund ist. Zweitens ist ein unberechenbarer Faktor individuelle Prädisposition - und zwar im Gegensatz zu Begleithunden. Man kann also nicht von Rasse auf Hitzeregulation schließen. Drittens ist Selektion auf Hitzebeständigkeit unglaublich schwer, da eben trotz neuester Forschung noch nicht ganz genau feststeht was genau einige Hunde Hitze besser regulieren lässt und andere nicht. In menschlicher Medizin versucht man das mit Heat Tolerance Tests, bei Hunden klappt das (noch) nicht. Dass man laienhaft einfach immer einfach die Hunde nimmt die ihren "Job gut erledigen" hat sich als nicht erfolgreich gezeigt, heat strokes sind sind immer noch eine der häufigsten Todesursachen bei military working dogs.
Ich gehe mal davon aus es waren bei der beschriebenen Situation so 30 Grad, klar kann ein gesunder Hund da Nachmittags ein paar Schafe zusammentreiben. Ich halte einfach die Art des Hitze-Diskurses was Arbeitshunde angeht hier oft für merkwürdig und wenig wissenschaftlich fundiert.
Ich gehe auch bei 35 Grad mit meinen Hunden nachmittags joggen, aber würde jetzt nicht schreiben "mein Hund ist darauf selektiert/ist so ein leistungsfähiger Hund dem macht das nichts aus" weil das einfach nicht dem Forschungsstand entspricht. Wir gehen wenn ich weiß er ist ausreichend akklimatisiert, ich bin mir ganz sicher dass ich an ihm Überhitzungsanzeichen erkenne, ich prüfe durchgehend den Untergrund, stelle sicher dass er regelmäßig Wasser trinkt etc. und würde das auch jedem anderen so empfehlen, gerade bei nicht-akklimatisierten Hunden, was dadurch dass Hunde solange dafür brauchen gerade bei fast jedem Hund der Fall sein dürfte.
Dann ist es leider oft schon zu spät.
Ich habe mir den Beitrag heute morgen mit etwas klarerem Kopf (ich habe gestern den ganzen Tag gearbeitet, nicht gesoffen
) noch mal durchgelesen. Und ich bleibe dabei: Das ist ein ganz schön wirr. Du wirfst da ganz schön viel durcheinander, was ich weder geschrieben habe, noch, dass es hierher gehört.
Hier gab es schon mal einen Thread dazu:
BeitragHitzestress
Hallo,
das spuckt mir schon einige Zeit im Kopf herum und aufgrund des Gassi Themas bei Hitze mache ich jetzt mal einen Thread auf, weil ich da schon länger dran rumgrübel...
Biologisch macht Aktivität da ja keinen Sinn. Nun sind viele Hunderassen (selbst einige Begleithunde) ja entlehnte Arbeitshunde - Jagdhunde, Hütehunde,...), zusätzlich zu den Gebrauchshunderassen. Denen sagt man ja gerne nach über ihre eigenen Grenzen hinaus zu arbeiten, gerade die, die stark an ihrem Menschen orientiert…
SanSu20. Juni 2022 um 19:28
Was genau findest du denn an den Beiträgen wirr? Die Kernaussagen sind doch klar:
- Hitzeresistenz ist eine spezifische Eigenschaft, die nicht automatisch mit “guter, gesunder Arbeitshund” korreliert.
- Auf Hitzeresistenz zu selektieren hat sich als schwierig erwiesen.
- Ein Grund ist, dass es bei Hitzeresistenz nicht nur um genetische Disposition geht. Akklimatisierung zum Beispiel ist ein wesentlicher Faktor, um Hitze widerstehen zu können.
- Individuelle Prädisposition spielt eine starke Rolle; was genau einen Hund besonders hitzeresistent macht, ist noch unklar.
- Umgekehrt ist es einfacher, Hunden eine geringe Hitzetoleranz anzuzüchten.
(Korrigier mich, wenn ich das falsch zusammengefasst habe Potato)
Was ist daran wirr? Was wird da durcheinander geworfen? Oder stimmst du einfach den Aussagen nicht zu? Dann wäre es nett, das zu schreiben und zu erläutern anstatt einfach zweimal argumentationsfrei einen Beitrag, in dem eine Position ausführlich begründet wird, als wirr abzukanzeln.