Beiträge von Ariodante

    Ich würde es nicht mal nur auf Naivetät zurückführen, sondern auf unbedingtes „ich will den aber haben.“ Aus welchen Gründen auch immer. Ich kanns nicht genau verstehen, weil ich mir (mit einer Ausnahme) niemals einen Hund nur nach Bild aussuchen würde. Mir fehlt da aber auch jeglicher Ansatz in Richtung „Seelenverbindung“, „Schicksal/soll so sein“, „dankbares Hundeli“ oder Sonstiges :smile: Da werden ganz ganz viele Vorstellungen und Wünsche auf ein Bild projiziert, mMn.

    Wie das so ist mit Klischees: Gibt es sicher, aber wie allgemeingültig soll das sein?

    Man kann auch mit anderem Mindset einen Hund aus dem Internet aussuchen. Hier (Achtung, anekdotische Evidenz) döst gerade so ein Exemplar, dessen Profil ich zufällig gesehen habe: Alter? Check. Größe? Check. Beschreibung von Charakter und was sie kann/nicht kann? Check. Und ein putziger Wuschel ist es auch - ich glaub, ich ruf da mal an.

    Nix Seelenverbindung, Schicksal, Dankbarkeit und anderer Kitsch.

    Und wie bei ganz vielen Aspekten, die hier diskutiert werden, gibt es m. E. das Gegenstück beim Züchter: Der Welpe hat mich ausgesucht, er ist auf mich zugekrabbelt, Seelenverwandtschaft, Schicksal, Herzchen, Herzchen, Herzchen!! Oder: Ich will aber den Jagdhund als Familienhund!!!11!!, das wird schon mit ganz viel Liebe und Spazierengehen. Auch nur Klischees (wie im TS auch), aber gibt es eben. Ich halte das eher für eine konstante Variante in der Art, wie sich Menschen Hunde anschaffen, wo auch immer.

    Will gar nix zu Designermischlingen und Vermehrer etc sagen, aber ich habe mal durch deine Beiträge gescrollt und bin hierüber gestolpert:

    Würde mir auch bei keinem Züchter einen Hund holen dessen Hunde gesundheitlich nicht abgecheckt wurden und bei dem ich kein gutes Gefühl habe!

    Ich denke, der Welpe erfüllt deine eigenen Ansprüche nicht, und dein schlechtes Gefühl ist richtig. Klingt für mich nach potenziellen (kostenintensiven) gesundheitlichen Baustellen.

    Heute mal perfektes Spazierwetter, kühl, aber endlich mal kein strömender Regen, also mal raus mit dem Hund in eine Ecke, wo ich lang nicht war: Streuobstwiesen, Binnendünen, Pferdekoppeln, hach, schön.

    Wir kommen an einer Schafsweide vorbei, Schafe weit weg am Horizont, mit einem Elektrozaun sehr nah am Weg. Den ich nicht als Elektrozaun erkannt habe. Weshalb ich nicht mit voller Aufmerksamkeit beim Hund bin, als sie sich schnüffelnd etwas zurückfallen lässt. Da jault Lilly schon in Panik in höchsten Tönen los, ich wirble rum und sehe, dass sie offenbar beim Schnüffeln den Kopf durch die großen Maschen gesteckt hat und jetzt vor lauter Panik - voll unter Strom sozusagen - den Kopf nicht mehr rauskriegt. Und was macht der kleine dumme Hund, bevor ich sie erreichen kann? Quetscht sich panisch durch den Zaun auf die andere Seite.

    Da stehen wir nun, ich auf der einen Seite, sie auf der anderen, zwischen uns der gar nicht mal so niedrige Elektrozaun, und gucken doof. Und nun?

    Zum Glück ließ sich der buchstäblich geschockte Hund recht nah an den Zaun locken, bis ich sie, artistisch verbogen, über den Zaun am Geschirr packen und daran vorsichtig über den Zaun balancieren konnte. Kennt ihr noch dieses Geschicklichkeitsspiel, wo man eine Drahtöse vorsichtig um einen unter Strom stehenden gebogenen Draht führen musste? So etwa. Nur mit Hund statt Drahtöse.

    Der Hund hat aber ein wirklich sonniges Gemüt. Auch ohne Stromschlag jetzt leicht zitternd, setze ich sie vorsichtig ab, sie schüttelt sich einmal - und trabt munter weiter Richtung stromgeschützte Pferdekoppel. (Ja, ich habe die Schleppleine dann erst mal kürzer genommen.)

    Drasleona : Das ist dein erster Hund, richtig? Dann ein kleiner unerbetener Ratschlag aus leidvoller Erfahrung:

    Achte bei dem Futter nicht nur auf die Verträglichkeit , sondern von Anfang an auch auf das Gewicht. Ich habe meinen damals 8 kg-Zwerg fröhlich nach Packungsanleitung gefüttert und ratzfatz hatte sie ein Extra-Kilo auf den Rippen. Wie man die Figur eines Hundes beurteilt, musste ich erst lernen. Heute weiß ich, dass schon die 8 kg obere Grenze waren.

    Hat jemand Ahnung vom Erstellen von Gefährdungsbeurteilungen und würde mir ein paar einfache Fragen beantworten?

    Z.b. wenn da steht man muss das Risiko für Allergiker festlegen, gilt das dann für alle Allergien bspw. Pollen oder nur für Allergene die im Arbeitsbereich auftreten wie bspw. Latex?

    Ihr müsstet eine Fachkraft für Arbeitssicherheit haben, die kann solche Fragen für euren Arbeitsplatz spezifisch beantworten.

    Mein erster Gedanke eben war, dass ich dafür wäre. Dann dachte ich an die Qualzuchten deren Gesundheitskosten dann auch auf alle umgelegt würden und erschrak kurz. Ayu ist relativ teuer (93€ monatlich) krankenversichert, was für mich so schon viel ist, weil ich nie weiß wie meine finanzielle Lage sich weiter entwickelt. Aber ja! Ich wäre auch grad wegen der Qualzuchten dafür. Ich will ja, dass ihnen geholfen wird und ich würde mir davon auch erhoffen, dass mehr Bewusstsein für ihr Leid entstünde, wenn alle HH dafür zahlen müssten.

    Abgesehen davon, dass es eine sehr theoretische Diskussion ist: Ich möchte auf keinen Fall die Behandlung von Qualzuchten mitbezahlen. Weder möchte ich die tierquälerische Entscheidung für einen süß röchelnden Mops in irgendeiner Form subventionieren noch halte ich es für sinnvoll, wenn mit der Umverteilung der hohen Qualzucht-Kosten ein Argument gegen Mops & Co wegfällt. Wenn man sich einmal dumm und dämlich gezahlt bezahlt hat für OPs etc, entscheidet man sich beim nächsten Hund vielleicht anders. Wenn aber die doofe Allgemeinheit der Hunderhalter zahlt…