Alles anzeigenEinfach falls sich jemand bisschen mehr für interessieren sollte wie sich Mittel und Zwerg so ganz konkret unterscheiden, dachte ich ich schreib einfach mal bisschen was dazu wie sich das hier verhält.
Während die Pubertät mit Lilo es wirklich in sich hatte, lief die beim Zwerg deutlich entspannter. Potentielle Themen sind schneller ausdiskutiert, das einzige nervige was mir da einfällt ist im Grunde dass der Herr einfach oft viel länger gebraucht hat bis mal was in der Birne ankam, weil Brett vorm Kopf, Hormone im Weg, Pipi riecht interessant, Konzentration schwierig und ähnliches.
Während die Pubertät mit Lilo einfach viel durch Frust geprägt war. Die hat einfach so gesagt von allem mehr - ernstere Wachsamkeit, mehr Jagdtrieb, mehr will to work, Mehr Temperament, mehr Grobmotorik, gleichzeitig mehr Sensibilität hinsichtlich meiner Stimmungen bspw, mehr Kleinlichkeit, mehr Sprungfedern in den Beinen, mehr hinterfragen, mehr austesten ect....
Während der Zwerg einfach der von Grundauf entspanntere Hund ist. Der braucht zwar auch seine Regeln, aber weniger Führung und Management. Bzgl Fremden hat der durch und durch einfach in erster Linie Desinteresse, er nimmt es nur ernst dass man sich ihm ggü vernünftig verhält, andererseits kann er auch mal aus der Haut fahren. Ansonsten allerdings - der braucht einmal wissen dass Frauchen auf sich selbst aufpassen kann, dass xy nicht sein Bereich ist und gut ist. Will to work hat er nicht so doll, der is auch zufrieden wenn er einfach seine Spaziergänge hat und man hin und wieder mit ihm tricks, ihn apportieren lässt oder mal was suchen lässt. Er macht es gern, braucht auch durchaus bisschen input für den Kopf, aber er braucht nicht die Art Beschäftigung die Lilo braucht.
Bei ihr ist es bspw wiederrum so dass sie ein Stück weit Abwechslung und Herausforderung braucht, sonst wird ihr das zu doof. Beim Gassi ist sie bspw auch allgemein viel lauffreudiger, hat einen größeren Radius, ist eigentlich immer vorne mit dabei und fragt sich warum die Menschen so langsam sind ( der Bub hingegen - trabt einfach mit und ist happy wenn er mitten im Geschehen ist, geht gelegentlich mal schnüffeln, hat vielleicht mal seine Rennphase aber das wars auch). Fällt bei ihr das Programm mal kürzer aus, wird sie unruhiger, frustiger, kommt eher mal in doofe Verhaltensmuster - hat man beim Bubi garnicht.
Insgesamt ist er einfach der vernünftigere, erwachsenere Hund. Sie, obwohl inzwischen definitiv erwachsen geworden, lässt manchmal schon dran zweifeln ob sie das wirklich ist. Also verglichen mit nem Junghund - ja, aber wenn man die nebeneinander sehen würde würde man echt denken das Alter wäre andersrum.
Gemeinsam haben sie, dass beide Schnauzer sind, durch und durch. Nur eben... Anders.
Möchte man nen Einsteiger-Schnauz - Go für den Zwerg.
Möchte man ne Knalltüte mit der es nie langweilig wird, die ruhig mehr Nerven kosten darf und insgesamt einfach nen aktiven, mittelgroßen Wachhund - Go für den Mittel.
Aber ein Riese wär schon auch ganz cool.
Ich hab zwar keinen Mittel als direkten Vergleich, obwohl ich ein paar kenne, aber zu wenig um das umfassend beurteilen zu können, aber ich kann dir bezüglich den Zwergen nur zustimmen. Ich kenne die auch so, mein Tier ist so unkompliziert, dass es fast schon unangenehm ist stellenweise. Wie oft ich gelobt werde, wie toll ich alles mit ihr mache, wie aufmerksam sie ist, wie gut erzogen etc. dabei bin ich sicher Welten entfernt von perfekt, ist schließlich auch mein erster Hund. Aber Konsequenz und die richtige Belohnung sind für meinen Zwerg der Schlüssel zum Erfolg und ich habe das Gefühl, die weiß oft einfach was sich gehört, so blöd es klingt. Ich sag oft scherzhaft, dass es mich nicht wundert, dass es eine deutsche Rasse ist, sie ist genau so korrekt, straight und regelkonform wie der Klischee - Deutsche. Sie wäre als Mensch vermutlich immer 10 Minuten früher am Treffpunkt und ihr Lieblingssatz, den sie aus ihrem Fenster rufen würde wäre „runter von meinem Rasen, ich hol die Polizei!!“. Sie hat so ihre eigenen Regeln und nach denen lebt sie, glücklicherweise passen die sehr gut mit meinen Vorstellungen zusammen. Wird die Hoheit allerdings in ihrer Vollkommenheit gestört, zB wenn man anfragt ob es möglich wäre einen Ball zu bringen auch wenn er am nassen Asphalt liegt oder etwas unter einen Busch gerollt ist, dann bekommt man den Todesblick, ein Zittern und das absolut schlechte Gefühl Unmenschliches verlangt zu haben. Spannenderweise ist es weniger dramatisch wenn die richtige Belohnung lockt, dann kann man plötzlich alles. Ich liebe ihren Humor, sie ist einfach ein von Grund auf komisches Tier. Bedingungslosen will - to - please würde ich wirklich nicht erwarten, es ist eher eine Mischung aus will - to - wasmitdemmenschenmachen , will - to - belohungeinhamstern, will - to - passtgeradeinihrentagesplan, will - to - dasverlangteistihrermajestätwürdig .