Das Thema hat halt mehrere Ebenen.
Wenn es nur um: ist ein Züchter seriös, wenn Welpen mit Knickruten fallen? ginge, wär es einfacher aufzudröseln.
Kein Züchter dieser Welt kann garantieren, dass niemals nicht Welpen mit angeborenen Defekten zur Welt kommen. Die durchdachteste, perfekteste Verpaarung kann doch nicht so perfekt sein. Man weiß es immer erst hinterher und grad Sachen, wo der Erbgang schlichtweg nicht klar ist, oder die spontan auftreten: können einen immer treffen, da kann man der seriöseste Züchter der Welt sein. Das Leben gibt keine Garantien für Perfektion und 100% ige oder ewigwährende Gesundheit.
Tatsächlich sind, je nachdem, welcher Rutenteil betroffen ist, manche Fehlbildungen auch nicht sofort klar sicht- und tastbar. Bei einem Hund in meinem Umfeld war dann der Besitzer unseriös und hat sich Fake Atteste ausstellen lassen und den Züchter nicht informiert. Da sah man den Rutenknick allerdings auch erst mit 7 Monaten sicher. Kann ich so sagen, weil ich den Hund seit seiner 8ten Lebenswoche kenne, häufiger in Betreuung hatte und die Knickrute selbst entdeckt hab (Übrigens wurde der Hund noch vor "Attest" ausgestellt und auch danach - es ist nie jemandem aufgefallen, dass die letzten beiden Schwanzwirbel schief stehen und verwachsen sind. Auch keinem SuperOberFCIRassespezialisten. Insofern: je nach Knickrutenart, können eine Menge Leute das übersehen. Blockwirbel am Rutenansatz...anderer Hund mit dem ich viel zu tun hatte...übrigens mit deutlicher sichtbarem Knick in der Schwanzspitze - der Rutenansatz ist nie wem aufgefallen. Die Mutter des Hundes hat den Defekt Fotos zufolge auch und trotzdem ne normale Zuchtzulassung, die Schwester des Hundes hat das selbe Thema, ging aber als Zuchthündin nach Schweden. Dort isses zwar dann irgendwann mal wem aufgefallen, aber da war der Hund eh wesensmäßig schon völlig zuchtuntauglich. Also das ist natürlich ein Extremfall. Aber nein, Knickruten müssen niemandem gleich auffallen.)