Beiträge von pinkelpirscher

    Maulkorb wird da wohl fast zur Pflicht. Halsband mit Zugstopp hinter die Ohren. Dann kannst du den Kopf wegziehen.

    Bitte nicht solche Cesar Millan-Tips. Das Ding heißt Halsband und gehört genau da hin, es heißt nicht Ohrenband.

    Naja, aber wenn der Hund tatsächlich Windhundfigur hat, dann hat man auch das Problem, dass die schmalste Stelle aber fast genau da sitzt und Hund im Zweifelsfall aus dem Halsband kommt.

    Persönlich bevorzuge ich da Fishtail-Halsbänder, also diese breiten Windhundlederbänder, die - eigentlich- höher und enger getragen werden, als man es häufig sieht.

    Richtig verschnallt sind die durch die Bank ausbruchsicherer, als die verbreiteten Stoff-Martingale/Zugstoppbänder - ohne allerdings über Schmerz o.ä. zu wirken - da tät ich mir mehr Sorgen wegen des Haltis machen.

    7 Monate ist generell ein "schwieriges" Alter für so einen umfassenden Neuanfang. Einschießende Hormone, vielleicht erste Läufigkeit schon im Anmarsch, pubertärer Umbau des Gehirns und gern ne zweite Angstphase in Vorbereitung.

    Ich bin jemand, der quasi notgedrungen sogar relativ viel mit neuen Hunden macht und das in sehr anspruchsvollem Lebensumfeld. Ich sag es mal so. Es sollte einem klar sein, dass man sich da durchaus immer wieder im Bereich des umstrittenen Floodings befindet. Also Anpassung über komplette Reizüberflutung quasi.

    Gelernt wird anfangs (bei uns), was ICH zum überleben brauche. Also dass ich mit Hunde ne Runde um den Block komm, ohne mitgeschliffen zu werden oder so.

    Training im Sinne von irgendwelche Tricks und Kommandos, nö. Das geht später auch noch.

    Wichtig ist erst mal nur was wichtig ist. So die unumstößlichsten Regeln im gemeinsamen Alltag.

    Und ansonsten: schau ich, dass wir zwischen dem, was wir anfangs teils viel zu viel machen (nun, ich hab mehrere Hunde und die müssen gemeinsam raus und "funktionieren"), möglichst wenig machen. Viel pennen, nix tun, Alltag zuschauen. Und nicht um den Hund kreisen. Der ist halt einfach jetzt auch da.

    5 Tage. Da kennen viele Hunde noch nicht mal ihren Namen.

    Im Idealfall habt ihr noch rund 15 Jahre Zeit viel zu üben und zu lernen. Das muss nicht alles bis übermorgen reingepresst werden.

    Bis der Hund wirklich halbwegs angekommen ist, die Beziehung zueinander steht, man einander einschätzen kann und es "passt", vergehen häufig gut und gern 6 Monate, eher deutlich mehr. (Und dann mischt hier ne Pubertät auch noch mit. Bis Hund auch als Hund fertig und erwachsen und gefestigt ist...dauert es noch rund 2-3 Jahre. Grundsätzlich.)

    Der Jungspund, der hier mit 7 Monaten einzog, ist nun 7 Monate da. Und erst so langsam wirklich voll eingegliedert. Stammt aber nicht aus dem Tierschutz und musste eine Menge gar nicht neu lernen, sondern kannte das schon von Welpentagen an.

    (Und da ich gleich 3 7 Monate alte Junghunde an der Backe hatte, mit ganz unterschiedlichen Charaktären: Egal ob die Offene, die Schüchterne, die "Emotionale" - die haben alle Zeit gebraucht und sind auf ihren neuen Endstellen auch nicht sofort daheim gewesen.

    Zusammen wachsen dauert.)

    Immer langsam mit den jungen Hunden. Von ein paar Mal zuviel werden sie nicht zwangsläufig kaputt, mancher verkraftet es besser, mancher schlechter, aber mit Monsterprogramm durchpeitschen und keine Zeit dazwischen, das Hirn mal die neuen Eindrücke sortieren zu lassen, macht womöglich sehr wohl was hin.

    Es muss nicht alles gleich und sofort sein. Und wenn 20 Minuten Spaziergang im Moment noch zuviel sind, muss man nicht 2 Stunden gehen, weil "Hunde das brauchen".

    Das kommt alles mit der Zeit. An Tag 5 ist noch bissl arg viel.

    Zeel ist kein Schmerzmittel.

    Zucker wirkt nicht schmerzlindernd. Einen Hund homöopatsich "analgetisch" zu behandeln ist eine Sauerei.

    Kriegt er echten Stoff, kann man von mir aus ja Globuli zur Dekoration drauf geben.

    Und es ist mir komplett egal, welche Wirkung manche zu sehen meinen. Da betritt man den Bereich der Tierquälerei.

    Und tragischerweise kriegen genug Hunde nix anderes, weil Besitzer das für ein reales Medikament halten.

    Pharmakologisch wirksame Mittel (und ja, da kann durchaus Naturmedizin/Phytomedizin gemeint sein, gibt ja auch Dinge mit echten Wirkstoffen drin, also keineswegs "Nur das Zeug ausm Labor kann was".) sind per se auch nicht alle Heilsbringer oder nur unbedenklich. Aber sie können wenigstens eine reale Wirkung haben.

    Selbst wenn die Produkte inhaltlich irgendwie gut wären (was sie meiner Ansicht nach nicht sind) würde ich so eine Firma wegen der abartigen Verbrauchertäuschung niemals nicht unterstützen. Hab schon einiges von denen an die Wettbewerbszentrale gemeldet, was die für Behauptungen anstellen ist unter aller Kanone und maximale Manipulation von verunsicherten / verzweifelten Haltern.

    Dass es nicht ganz unerheblich für das Verhalten ist was man füttert (Stichwort zb Tryptophan, proteinärmere Ernährung) mag absolut richtig sein, aber da wird ein 5g Leckerlistück a 4 Euro nix bewirken.

    Hi, kannst du mir das mit dem Tryptophan und die proteinärmere Ernährung erklären ?

    Du wirst ja hoffentlich nicht auf die Idee kommen, beim Welpen in der Hauptwachstumsphase auf eigene Faust irgendwelche Proteinreduktionsexperimente zu starten (von Kauzeug vielleicht abgesehen).

    Ich hab den Nebenthread grob gelesen. Himmel hilf! Du hast halt nen Welpen. Soll ein 10 Wochen alter Terrierwelpe sich verhalten wie tot?

    Vielleicht helfen die fancy völlig überteuert Leckerli aber Dir beim: Durchatmen!

    Der Hund ist sehr wahrscheinlich nicht kaputt oder das Problem.

    Womöglich ist nicht so sehr Rassehundezucht selbst oder allein das Problem. Meinem Verständnis nach sehen das auch die gängigeren Genetiker und Autoren in dem Bereich nicht so, dass Rassehundezucht grundsätzlich verkehrt ist. Eher werden die Zuchtstrategien und Kriterien warum und wie ein Hund in die Zucht kommt, angeprangert.

    Natürlich auch komplett geschlossene Zuchtbücher. Aber selbst wenn die geöffnet wären, geschehen keine Wunder, wenn Zuchtstrategien und Kriterien warum und wie ein Hund in die Zucht kommt, gleich bleiben.

    Sehe ich auch so. Solange es da nur ums Ego geht, und nicht um die "gesunde Sache", solange wird sich nichts ändern.

    Aber WENN man da was ändern würde, täte sich bereits sehr, sehr viel.

    Das ist auch etwas, was mich an den Qualzuchtdebatten stört.

    Es werden 236775578875555 Merkmale definiert, was alles Qual ist oder sein könnte, aber dabei gern ausgespart, wie es überhaupt dazu kommt, dass manche Merkmale oder Defekte entstehen und weiter entstehen können, auch wenn täglich ein neues Rasseverbot käme.

    Ich bin da jetzt mal grob bei Sommerfeld-Stur und Wachtel, die, so les ich es rein, eher Qualzuchtmethoden sehen, denn alles per se als Qualzucht. Also zuvorderst das System der organisierten Hundezucht überarbeitungsbedürftig wäre.

    Strategischeres Vorgehen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, nicht alle Entscheidungen weitestgehend allein beim Züchter und wenn der ne Nullpe ist, obwohl er beim Erstzüchterseminar gar nicht durchgehend geschlafen hat.

    In meiner persönlichen Idealvorstellung wär Hundezucht mehr wie Nutztierzucht oder Zooprogramme organisiert.

    So einfach ist es eben nicht. Jeder Hund trägt Defektgene in sich. Immer.

    Wenn ich systematisch Mischlinge züchte, trägt die erste Generation die angesammelten Defektgene aus 2 Rassen, in unterschiedlichem Ausmaß.

    Die, wenn rezessiv, überhaupt kein Problem machen. Viele Defektgene sind rassespezifisch und bei allem, wo Träger nicht erkrankt, ist völlig egal, ob der Mix selber Träger ist, immerhin hat er theoretisch 25% Chance, es zu sein, und ist trotzdem gesund - Zumindest in genau dieser Generation.

    Alles unter Vorbehalt zu sehen, ich bin wahrlich nicht der genetische Supertotaloberchecker - Aber wie mache ich dann weiter?

    Womit mixe ich den Mix in der zweiten Generation?

    Nehme ich einen Mix aus den selben beiden Rassen, auch wenn die 4 Elterntiere in ihren 2 Rassen möglichst wenig verwandt sind, habe ich ja wieder das Problem: Kann alles, was in beiden Ausgangsrassen so schlummert, theoretisch auch geerbt haben, ohne dass man es sieht.

    Die zwei auf allen Seiten möglichst unverwandten F1 Mixe könnten ganz theoretisch aber beide Träger von irgendwas aus den Ausgangsrassen sein und in der F2 hab ich plötzlich affected Tiere dabei.

    Oder wieder Träger. Mit einer gewissen Restwahrscheinlichkeit schwappt das dann in die F3, selbst wenn ich ne ganz andere Rasse dazu

    nehme. Undsoweiter.

    Das bezieht sich jetzt mal nur auf die rezessiven Defektgene. Also die, die hauptsächlich in Gentests erfasst werden können - sofern man sie schon kennt.

    Alle anderen Erbfehler können sowieso in jeder Generation bunt vorkommen. Wir kennen bei vielen Dingen den Erbweg gar nicht oder welche Umweltfaktoren mit rein spielen usw.

    OutcrossOutcrossOutcross und immer neue Rassen dazu kann man sicher machen. Aber dann weiß man irgendwannngar nimmer, was man kriegt und ob die Nachkommen 5 oder 50 Kilo haben werden usw.

    Und 100% gesund müssen die auch nicht sein. 100% gibt das Leben grundsätzlich nicht her.

    Und wer steuert systematische Mischlingszucht? Ohne populationsgenetische Überwachung und Auswertung weiß ich ja auch nicht, was ich langfristig mache.

    Und Selektionsmechanismen die wahrscheinlich dazu beitrügen, dass halt überlebt, wer es kann, sind heutzutage entweder nimmer legal oder ziemlich geächtet.

    Bei Rassehundezucht, mit oder ohne Einkreuzung, hätt ich, in einer idealen Welt, immerhin noch etwas mehr Steuerungsmöglichkeiten, die zumindest mit dem Tierschutzgesetz in Einklang zu bringen sind und außer persönliche Eitelkeiten zu treffen, niemandem weh täten, inklusive eines Netzwerkes, Datenbanken etc.

    Ganz eventuell: würden Züchter keine eigenen Entscheidungen treffen, sondern Rassehundezucht als eine Art Kollektiv agieren, in dem man sich zb Verpaarungen nicht nach Titel aussuchen kann, sondern zugewiesen bekommt, was der Genpool bräuchte, wär vielleicht mehr rauszuholen.

    Ohne genug Zuchtbasis und später dann Abnehmer und Leute, die weiter züchten, kommt halt auch Mischlingszucht nicht weit.

    Zumal: Wer braucht einen Hund "ohne Eigenschaften", wenn ich mischemischemische ohne ein anderes Ziel als "Gesundheit"? Oder ich mische, bis ich wieder bei Rasse bin, und dann vor den selben Problemen stehe wie vorher.

    Womöglich ist nicht so sehr Rassehundezucht selbst oder allein das Problem. Meinem Verständnis nach sehen das auch die gängigeren Genetiker und Autoren in dem Bereich nicht so, dass Rassehundezucht grundsätzlich verkehrt ist. Eher werden die Zuchtstrategien und Kriterien warum und wie ein Hund in die Zucht kommt, angeprangert.

    Natürlich auch komplett geschlossene Zuchtbücher. Aber selbst wenn die geöffnet wären, geschehen keine Wunder, wenn Zuchtstrategien und Kriterien warum und wie ein Hund in die Zucht kommt, gleich bleiben.

    (Ich hab übrigens Hunde einer Rasse mit offenem Zuchtbuch - und Hunde einer Rasse wo in "meine" Linie inoffiziell eingekreuzt wurde oder wird. Nun, das macht jetzt auch nicht alles super. Dafür haben zb meine Whippets ein höheres Risiko für Knochenkrebs und Corns als die ohne Einkreuzung. Und bei denen mit offenem Zuchtbuch will kaum wer, dass die aussehen, wie Registerhunde, sondern den momentan gefragtesten Showtyp. Also hmpf.)