Beiträge von pinkelpirscher

    Bei den Halter-Pferden mit HYPP ? Ganz sicher nicht, ausser , wenn man es rein vom Profit Standpunkt aus sieht. Mit 2 haben die ihre Championate und mit 5 sind die ein körperliches Wrack und sterben dann auch bald. Heist man muss das Pferd nicht noch lange durchfüttern, nachdem es seinen Dienst getan hat.

    Erst mal ganz von HYPP, BullyWhippet Gen und Co abgesehen.

    Es hat ja auch nicht jedes Halter Horse HYPP und kann trotzdem schon aussehen wie eine Steakfabrik auf Zahnstochern.

    Die "Außer der Norm" Dominanz eines bestimmten Muskelfasertyps in einem Lebewesen ist ja auch erst mal ne Mutation. Aber damit nicht automatisch schlecht.

    Die einen haben mehr "Sprintmuskulatur", die anderen mehr "Ausdauermuskulatur", bei wieder anderen hält es sich die Waage

    Ein Mensch, Hund, Pferd mit mehr "Ausdauermuskulatur" rennt weniger schnell, dafür längere Distanz und umgekehrt.

    Durch selektive Zucht macht man sich das ja zunutze. Und dann isses eben erblich und jedes Quarter Horse hat etwa die Anlage, sichtbarere Muskulatur auszubilden, als zb ein Achal Tekkiner. Wie stark Muskulatur ausgeprägt von Natur aus ausgeprägt sein kann, hängt u.a. auch mit dem Protein Myostatin zusammen.

    So weit, so undramatisch.

    Jeder Greyhound, jeder Whippet auf dem Planeten hat prozentuell gesehen eine andere Muskelafserzusammensetzung, als ein Dackel. Einfach so. Ohne Training.

    Wie muskulös Hund, Pferd, werauchimmer mit dieser Anlage tatsächlich wird, ist etwas individuell. Bei Rennhunden, die auf Sprintmuskulatur laufen, ist mehrmehrmehr Muskeln eher kontraproduktiv. Da jetzt optisch weiter drauf zu selektieren, macht nicht mehr Leistung.

    (Sonst hätt sich, so wie Menschen ticken, der Myostaindefekt beim Whippet mehr durchgesetzt. Tatsächlich kann ein Bully-Whippet kaum noch laufen. Träger sind bereits auch sehr muskulös - nur optisch nicht von sehr muskulösen Nichtträgern zu unterscheiden.

    Beim Myostatindefekt des Whippets hat sich quasi auf die genetische Anlage vermehrt Sprintmuskulatur zu haben, ein Defekt draufgesetzt. Der macht das Problem. Auch ohne den Defekt würde bewusste Zucht auf bulligere Muskulatur setzen ev zu massigeren Ergebnissen führen, aber halt nicht zu der Leistung, die man will. Also bleibt es bei ner gewissen Streuung im Aussehen und bei der Bemuskelung)

    Wenn es nur noch nach optischen Kriterien geht, wie in den Halter Klassen oder bei "Krassen Hunden", wo also innerhalb einer Rasse mit der Veranlagung grundsätzlich stärker bemuskelt zu sein/in Relation mehr Fast twitch Muskelfasern zu besitzen, nochmal gezielt die besonders ausgeprägten Exemplare weiter vermehrt werden und welcher züchterischer Methoden man sich dabei bedient - dass da immer mal wieder auch ungünstigere Mutationen drauf kommen können...ist jetzt nicht so verwunderlich.

    Um den Bogen zurück zu Hunden zu spannen: diese ganzen Massemonster, Extreme Bullies und Co., die sind ja ihrerseits nur noch Karikaturen von Pit oder Staff. Außer krass aussehen und irgendwen mit schierer Masse erdrücken, können die eh nimmer viel.

    In dem Hundebereich wird wohl schon auch mit Nahrungsergänzung, Gewichtstraining, vielleicht auch Doping gearbeitet - aber grundsätzlich: sind die von Haus aus überdurchschnittlich massig, eben weil auch genau darauf selektiert. Krasser Hund für Faule. Der macht auch mit 100m watscheln am Tag noch mehr her, als ein Pit o.ä., der sich tatsächlich normal bewegen kann.

    So wie da züchterisch an Hunden und deren Bemuskelung rumgeschraubt wird, wär einfach verwunderlich, wenn diese ganzen tiefer gelegten, schnaufenden Sofabodybuilderhunde nicht sehr wohl auch ihre eigenen muskulären Erkrankungen im Genpool hätten, eben zusätzlich zur grundsätzlichen Anlage muskulöser zu sein als andere Hunderypen.

    Bei all diesen nicht anerkannten Bullrassen und wilden Mischungen isses halt schwieriger, da gezielt wissenschaftlich drauf zu schauen, was die noch alles haben oder wo was mutiert ist, dass noch ein bisschen mehr geht.


    Wendy, the Whippet - das waren keine Fotomontagen. Der Hund hat einen Myostatinmangel, also kein Regulativ, das Muskeln sagt, sie sollen zu wachsen aufhören. Der Hund war nicht extra aufrainiert. So krass sahen übrigens nicht alle Bully-Whippets aus, die man kennt. Selbst da scheint es also Unterschiede zu geben.

    https://images.app.goo.gl/CwDT1bvJKswKSGrk6

    Ich bin gerade auf unseren Windhundrennverein aus meiner Stadt gestoßen, die demnächst so eine Art Rally für alle Hunderassen veranstalten. Auf dem Flyer steht dick und fett drauf, dass brachyzephale Hunde nicht teilnehmen dürfen.

    Find ich ne tolle Maßnahme.

    Die werden sich einfach nicht Jederhundrennen durch Auflagen ruinieren lassen wollen. Sind genug Mopsrennen o.ä. in der Vergangenheit abgesagt worden.

    Und dann planst eine Veranstaltung für alle und das VetAmt sagt 2 Tage vorher: "Njet. Wenn solche mitmachen, isses verboten"

    Ist es derselbe Defekt wie bei dein Fleischzuchtrindern ?

    Ja.

    Bzw vergleichbar.

    Beim Whippet bringt die "Doppelbemuskelung" keine wirklichen Vorteile, eher Nachteile. Bei Pferden soll sie sich positiv aufs Tempo auswirken - ev sogar schon bei Trägern (die man beim Whippet manchmal optisch erkennt. Träger x Träger macht dann bewegungseingeschränkte Muskelmutanten).

    Kommt wohl auch beim Menscheb vor. Aber da züchtet man halt nicht bewusst damit

    Mir ist nicht bekannt, ob man das bei den Bullrassen näher untersucht hat, was genau da los ist. Eine Genmutation soll man bei Bulldoggen auf jeden Fall kennen, die extra muskulös macht.

    Aber ein Teil ist sicher genetisch. Manche von diesen fetten Hundezonenleguanen können ja keine 100m gradaus watscheln und sehen trotzdem aus wie Hulk. Dass die alle aufgspritzt sind, wage ich zumindest bei uns in der Geged sehr zu bezweifeln.

    Bei manchen Rassen wie zb Greyhound gibt es grundsätzlich eine Dominanz eines bestimmten Muskeltyps. Die sind einfach prinzipiell oft muskulös, egal wie wenig man macht (Ich bin bei meinem Rennwhippetwelpen arg gescholten worde, ich solle den nicht so trainieren. Die hat keinen Myostatindefekt. Und war trotzdem schon mit 10 Wochen deutlich muskulös und wird es immer bleiben. Meine andere Hündin, obwohl mit ihr verwandt, wird auch mit Training nie so muskulös wirken. Dabei hat die auch ganz wegen einfach so und Rasse Knackoberschenkel - Rasse 2, anderer Muskeltyp, gleichs Pensum: werden immer flachhintrig bleiben.)

    Helfen kann man nur, wenn man helfen kann. Also die Voraussetzungen dafür hat.

    Nicht helfen hilft oft mehr, wenn man diese Voraussetzungen nicht hat.

    Was mich auch stutzig machen würd - ein Verein, der ohne große Bedenken mal eben einen halbwüchsigen mutmaßlichen Malimix unbekannter Herkunft in Eure Lebensbedingungen abgeben würde. Das ist bestenfalls naiv. Schlimmstenfalls idiotisch bis fahrlässig.

    Möglichen Gebrauchshund mit völlig unbekanntem Hintergrund - ohne Erfahrung mit dem Hundetyp und Euren Voraussetzungen: eigener Junghund und ganz besonders: Kind im Haus plus Partner, der nicht zwingend für volles Hundeprogramm brennt, wenn was schief läuft.

    Nein, halt ich für ne Schnapsidee. "Ich bin in Fotos und Videos eines Hundes verliebt" ist per se schon mal, nunja, so flatterhaft trügerisch wie verliebt sein anfangs eben ist.

    Noch dazu: es soll "nur" der Pflegehund sein.

    Ist da "Vermittelbarkeit" nicht das sinnvollere Kriterium, als Schmetterlinge im Bauch?

    Oder willst ihn eh für Dich, eigentlich?

    Pflegehund...ein Hund, der nur einige Tage bis Wochen da lebt. Im günstigen Fall. Günstiger Fall ist bei "Auslandsmalimix unbekannter Herkunft und Sozialisierung" realistischerweise nicht so realistisch.

    Also gut möglich, dass der wesentlich länger bliebe. Das mag das Herz insgeheim erfreuen, momentan.

    Aber was tust, wenn das nicht Dein Typ Hund ist bzw nicht der Typ Hund, der in euer Leben passt? Wenn da Schutz, Wachverhalten und eine gewisse Aggressionsbereitschaft wäre, die bei dem Typus ja nicht ganz unwahrscheinlich wär - hast Du Erfahrung damit? Eher nein, oder?

    Ganz ehrlich, das sag ich als jemand, der n Kind und immer wieder Pflegehunde/Besuchshunde hat: ein potentiell ernsthafterer Hundetyp mit dem ich keine Erfahrung hab, territoriale Hunde, Hunde mit Schutz- oder ausgeprägtem Wachverhalten, aus völlig unbekannten Umständen kämen mir in dieser Lebenssituation nicht ins Haus. Schon gar nicht direkt vom Transporter.

    Meine persönliche Leidensfähigkeit mag groß sein, mein Kind muss trotzdem Besuch haben können oder aufn Spielplatz dürfen oder jemand zu uns in Wohnung, ohne dass der Hund da ein Risiko sein könnt.

    Was ich mit Kind im Grundschulalter im Leben brauch, sind nette, unkomplizierte Fifis. Die Zwingeranlage kann ich mir in 10 Jahren auch noch bauen, wenn nötig.