Beiträge von pinkelpirscher

    Terri-Lis-07

    Man kann in der Datenbank des finnischen Kennelclubs für jede Rasse eine Todesursachenstatistik aufrufen.

    https://jalostus.kennelliitto.fi/

    Die basiert auf freiwilligen Angaben und ist dennoch eine der umfangreichsten Quellen, die man hat.

    Russischer Terrier (356)

    Kommt alles in allem gerechnet auf 7,5 Jahre.

    Wird er alt und verstirbt nicht an den anderen gängigen Gründen, stirbt er mit durchschnittlich 11,5 Jahren (60 der 356)

    Cão Fila de São Miguel

    Da sind nur 26 Hunde in der Datenbank.

    Die starben mit 5Jahren 10 Monaten. Außer die, die alt wurden. Diese 4 Hunde wurden dann durchschnittlich 12 Jahre und 8 Monate.

    Kaukasen (insgesamt 304)

    6 Jahre, 6 Monate.

    Wer nicht früher starb, wurde 10 Jahre 11 Monate (54 von 304 Hunden)

    Spanischer Mastiff (101 Hunde)

    6 Jahre, 6 Monate. Außer sie wurden 9 Jahre, 11 Monate.

    Deutsche Dogge (2268)

    6Jahre, 9 Monate bzw 9 Jahre, 10Monate (371 der 2268)

    Im Vergleich dazu:

    Whippet (1374 Hunde)

    10 Jahre, 8 Monate. Oder 13 Jahre, 10 Monate (373 Hunde)

    Greyhound (338)

    Schnitt: 8 Jahre, 3 Monate. Wer nicht vorher stirbt, wird 11 Jahre, 7 Monate (73 von 338 Hunden)

    Barsoi (806 Hunde)

    Gesamtschnitt: 8 Jahre, 10 Monate. Wer alt wird, wird durchschnittlich 11 Jahre, 5 Monate (212 Hunde)

    Galgo Espanol (allerdings nur 24 Hunde)

    stirbt mit 8 Jahren, 2 Monaten, wenn er nicht 11 Jahre und 8 Monate wird (5 von 24)

    Irischer Wolfshund (1102 Hunde)

    6 Jahre, 4 Monate. Wer vorher nicht an Herzkrankheiten oder Krebs stirbt, wird durchschnittlich 9 Jahre, 7 Monate (99 von 1102.

    219 starben an Krebs, 140 an einer Herzerkrankung)

    Zwerghund im Vergleich:

    Italienisches Windspiel (318 Hunde)

    9 Jahre, 10 Monate vs.

    13 Jahre, 9 Monate (84 der 318 Hunde)


    *Waldi*

    Zitat

    Genau. Deswegen tut das auch niemand

    Doch, genau das passiert aber.

    Wenn "Qualzuchtmerkmal lebenszeitverkürzende Größe" einfach so stehen bleibt.

    Da geht es offensichtlich nicht um: welche Krankheiten machen, dass Doggen zb häufiger sehr früh versterben? Nicht um: die ziemlich unrosige genetische Diversität von Irish Wolfhounds und Deerhounds.

    Wer ist wie stark von Osteosarkomen betroffen und warum? Wie vererbt sich diese vermaledeite DCM? Kriegt man die noch aus den besonders betroffenen Rassen?

    Was sind jetzt wirklich die Risikofaktoren für Magendrehung - Körperbau? Bindegewebe? und vererben sich die nicht doch, vom erhöhten Futternapf mal abgesehen?

    Was machen wir mit Hunden, die vielleicht gar nicht so riesig riesig sind, dafür aber massiv massig? Zählt das als Größe oder ist das was eigenes?

    Oderoderoder.

    Selbstverständlich müsst Mensch sich auch fragen, ob es wirklich knapp nen Meter hohe 150kg Hunde braucht. (Englische Mastiffs tun sich da zum Beispiel teils gruselig hervor) Und warum sich einige ansich sehr große Rassen teils zu noch größer und oft noch schwerer entwickelt haben.

    Persönlich wär ich ja sehr für kleinere sehr große Hunde. Dass Kleiner alle bestehenden Probleme in bestimmten Rassen löst, ist aber zu bezweifeln, weil die einfach ihre Wurzel manchmal ganz wo anders haben.

    Nicht zuletzt teils da, wo auch andere Rasse ne Menge Mist her haben. Aus dem zu kleinen Genpool, Anhäufung von besonders unnetten Defektgenen - letztlich auch durch zu hohes Inzuchtniveau etc

    Was Doggen alles haben und kriegen:

    Magendrehung

    Knochenkrebs (es scheinen gelbe Doggen signifikant häufiger betroffen als andere Farbschläge. Auch interessant: Kastration dürfte das Knochenkrebsrisiko bei Hunden deutlich erhöhen)

    DCM

    HD

    ED

    Wobbler

    Nierenversagen

    Schilddrüsenprobleme

    Epilepsie

    Spondylose

    CES

    Alles definitiv nicht lustig.

    Nochmal Dogge und Größe - nicht jede Dogge is automatisch ein Pony. Dogge sein fängt bei Hündinnen offiziell bei 72cm Schulterhöhe an. Das kriegt n Podenco Ibicenco auch hin. Theoretisch können ein großer Showgreyhoundrüde und ein Doggenrüde im unteren Standardmaß gleich groß sein und gewichtsmäßig nicht mal extrem weit auseinander.

    Natürlich gibt es Doggen, die deutlich darüber hinaus wachsen. Aber die riesigeren Vertreter sterben nicht garantiert früher, als die kleineren. Also ist Größe allein wohl nicht der Grund.

    Mein persönliches Doggensample übrigens:

    Mit 4 Jahren wegen schwerer HD eingeschläfert. Mit 6 Jahren wegen Magendrehung eingeschläfert. Mit 5 Jahren wegen Magendrehung eingeschläfert. Mit 12,5 Jahren an weiß ich nicht gestorben. Mit 10 aktuell noch ein unauffälliger 10jähriger Hund. (Könnt aber ein Mix sein. Ist die einzige NichtFCI Dogge, die mir näher bekannt ist)

    Ich ätz ja gern gegen sehr große Vertreter sehr großer Rassen, seh das mittlerweile aber differenzierter, was "Die sind alle krank, weil sie groß sind" betrifft. Die Ursachen für manch übles Rasseproblem liegt einfach nicht nur darin. Ja, HD etwa wird mindestens für den Besitzer deutlicher, wenn Hund 50, 70, 80 Kilo wiegt als mein einstiger 2,5kg HD Hund, aber bei beiden ist nicht die Größe oder Kleinheit an der HD selbst schuld.

    Waldi

    Weil Du nach gesunden Riesenrassen fragtest.

    Allein schon für den Begriff Riesenrassen gibt es keine super genaue Definition.

    Eine mögliche läuft über Gewicht. Also alles ab 45kg.

    Geht man nach Schulterhöhe...isses auch wischiwaschi.

    So ab ca 60cm ist ein Hund groß, so ab ca 70 ein Riese. Auch je nach Quelle.

    Sagen wir mal, Riesenrasse heißt: Mögliche Schulterhöhe über 70cm oder Gewicht über 45kg oder beides zusammen.

    In diesen Mischmaschbereich falllen doch einige Rassen und Hundetypen, von einigen Windhund- und mediterranen Rassen angefangen, über manche Herdenschutzhunde bis zu Molossern, selbst einige Gebrauchshunderassen können teilweise in dem Bereich aufschlagen, oder so nordische oder spitzartige Hunde wie...Alaskan Malamute oder Akita.

    *Waldi*

    Reden wir von 10 Jahren oder wie vorher zb von 6? Das sind nämlich auch zwei völlig unterschiedliche Dinge.

    Auch wenn jeder mindestens 3 Hunde kennt, die kettenrauchend gesund 90 wurden, ist die Lebenserwartung von Hunden quer durch betrachtet eben nicht so hoch, wie mensch sie wahr nimmt, oder gerne hätte.

    Schaut man sich Statistiken auch kleinerer Rassen an, wie sie etwa die Finnen anlegen, wenngleich freiwillig und nicht allumfassend, schaut man doch erst mal blöd. Da kommt nämlich round about 10 Jahre bei sehr vielen Rassen raus. Hochalte 15, 16, 18 jährige und sehr jung zb verunfallte Hunde miteingerechnet. Also ja, Hunde können deutlich älter werden als 10, bei manchen Rassen und Größenbereichen ist es wahrscheinlicher als bei anderen.

    Zieht man ne Schnitt aus Sterbealter vieler Rassevertreter, ist der aber erstaunlich oft, bei erstaunlich vielen Rassen bei 10, 11.

    Statistik sagt nichts über den Einzelfall aus, aber über die Masse. Und da werden sehr viele Hunde aller Rassen gar nicht so alt, wie man denkt. Im idealsten Idealfall gibt es ein ungefähres Maximalalter, das Hunde erreichen können.

    Und da kosten Größe und Gewicht statistisch Monate bis Jahre. Aber das wurde ja schon reichlich erwähnt.

    Das ist auch der besondere Kritikpunkt an "Qualzuchtmerkmal lebenszeitverkürzende Größe".

    Welche Größe soll das sein? Völlig ungeachtet irgendwelcher Krankheitsneigungen ist statistisch alles über "Klein bis sehr klein" bei Hunde lebenszeitverkürzend. Also sind nur kleine bis sehr kleine Hunde frei vom diffusen Qualzuchtmerkmal "lebensverkürzende Größe"? Nun ist es aber so, dass Hunde geringer Größe ihrerseits wieder häufig in irgendeinen Qualzuchtdefinitionsbereich fallen, wegen Verzwergungsmerkmalen zb. Wenn man das also alles einfach so stehen lässt, sind streng genommen irgendwie alle Hunde Qualzucht. Ups

    Das Drama großer Rassen is weniger, dass diese Hunde durchschnittlich eben nicht 16 werden, und 10 insgesamt gar nicht so n absurder Ausreißerwert ist, sondern wenn vermehrt Hunde einer bestimmten Rasse noch deutlich davor versterben.

    Für Menschen mag die Differenz zwischen 6, 7 und 10 oder 10 und 13 sehr gering sein. Für Hunde ist das eine ganze Menge. Das sind mehrere theoretische Reproduktionszyklen. Oder eine ganze Adolszenz etwa.

    "3 Jahre junger Hund, 3 Jahre guter Hund, 3 Jahre alter Hund" ist aber auch kein alter Sinnspruch aus dem Bereich der besonders großen Rassen, sondern kommt der Realität gar nicht so wenig nahe.

    Es muss einem zudem klar sein, dass auch Hunde, die ein deutlich höheres Alter erreichen, dies nicht immer zb ohne medizinische Intervention tun.

    Etwa 25% aller intakten Hündinnen zum Beispiel entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Pyometra - und die endet ohne operativen Eingriff mit dem Tod. So ab cirka 7 steigt das Risiko deutlich an.

    Ein Viertel aller weiblichen Hunde, bei einigen Rassen etwas mehr, bei einigen etwas weniger, hat spätestens ab 7 das Risiko an einer Pyometra zu versterben und würde niemals 10, 12, 15 Jahre alt werden, wenn Mensch nicht eingreift.

    Rüden haben dafür andere Risiken. Zum Beispiel sterben sie häufiger an DCM oder erleiden ne Magendrehung (ob es daran liegt, dass Rüden meist etwas größer sind oder an was anderem, wie Geschlechtshormonen. Weiß man nicht.)

    Ist dann Geschlecht vielleicht auch ein Qualzuchtfaktor?

    Also man muss echt aufpassen, was und wie man Qualzucht definiert. Das ist nicht gleichbedeutend mit ponygroße 100kg Hunde sind üüüberhaupt kein Problem und haben auch keine. Oder mit "Is mir doch wurscht, wenn etliche Doggen keine 6 werden" - im Gegenteil, da wäre sehr wichtig, hinzuschauen, warum in Relation gesehen, so viele Hunde nur 6 werden. Das ist ja wirklich arg früh. Woran sterben die? An Größe? Oder zb eben an rassespezifischen Themen, die nicht unbedingt immer mit Größe zu tun haben, die Größe also nicht weiter lebenszeitverkürzend ist. Die Annahme: "Es liegt an der Größe" ist fatal, wenn es gar nicht an der Größe läge.

    Zb nochmal zum IW. Da waren laut einer Dissertation in den frühen 2000ern rund 30% aller beteiligten IWs von DCM betroffen. Teils schon recht jung. Herzerkrankung mit der Gefahr des plötzlichen Herztodes schon recht früh und dann so in der Population verbreitet und so genau weiß keiner, wie sich das verbreitet: Klar senkt das die Lebenserwartung.

    (Und genauso klar ist das ein enormes Problem. Gerne kann man es auch undamenhaft "Richtig scheiße" nennen.

    Nur - ein reines Größenthema ist es nicht. Von "kleiner züchten" geht das auch nicht einfach weg. Zwar gilt DCM eher als Großhundproblem. Nur ist das so nicht allgemeingültig und längst nicht alle größeren Hunderassen sind so stark betroffen- oder sie sind, wie der Dobermann, quasi DIE DCM Rasse schlechthin, gar nicht so groß, wie andere Rassen, wo DCM nicht signifikant gehäuft auftritt).

    Es ist einfach alles komplizierter, als es nur auf "Groß ist Qualzucht" runterzubrechen. Und geht teilweise auch meilenweit an den Themen vorbei, die etliche Rassen ja wirklich haben.

    Und sie starben garantiert vorallem wegen der Größe so früh, und damit früher, als sehr großer Hund sein hergibt?

    Ich finde die Frage sehr komisch, denn du implizierst ja selbst, dass sehr große Hunde eben früher sterben, und genau darum geht es doch.

    Aber das steht ja eben nicht zur Debatte, dass große bis sehr große Hunde durchschnittlich früher sterben.

    Sondern: sterben Vertreter sehr großer Rassen, wo überdurchschnittlich viele Hunde mit 5, 6, 7 versterben - und das betrifft ja nicht alle großen Rassen - obwohl sie theoretisch älter werden können, aber halt durchschnittlich trotzdem weniger alt, als kleinere Rassen, also versterben die mit 5, 6, 7 weil sie groß sind?

    Oder weil zb Rasse Sowieso ein Inzuchtproblem hat, 15 genetische Flaschenhälse, 2 Popular Sires und dazu noch Defekte in der Population kursieren, wo man nicht sicher weiß, wie und wann die in Erscheinung treten?

    Sind diese Hunde krank wegen ihrer Größe - und warum sind es dann andere ähnlich große Rassen nicht alle in der Form und dem Ausmaß?

    Ist Lebershunt, atypische Lungenentzündung, Osteosarkomneigung in bestimmten Linien (ja, Osteosarkomhäufung scheint schon auch mit Größe einher zu gehen, so vom Prinzip, aber ne erbliche Komponente ist nicht unwahrscheinlich. Sieht man bei Einkreuzungen.) etwa eine Frage der Größe? Sind es HD, ED, OCD auf jeden Fall? Die Nierenerkrankungen bei der Dogge etwa. Oder diverse Herzerkrankungen, die auch in kleineren Rassen vorkommen und wohl auch erblich sind?

    Zu sagen, der Hund war so krank und starb so früh, weil er groß ist, ist einfach so absolut nicht zulässig.

    Ich glaub, es sieht hier kaum jemand so, dass sehr, sehr große und/oder sehr, sehr schwere Hunde züchten erstrebenswert ist.

    Ab wann Hund zu groß und zu schwer ist, is aber nicht ganz leicht zu definieren.

    Und eben, das sehr junge Versterben (also nochmal deutlich jünger, als der Organismus theoretisch hergäbe) hängt doch nicht immer garantiert an Größe. Anderes Beispiel: Berner. Wenn die spezifische Krebsneigung wegen Größe und Gewicht ist, warum hat das, keine Ahnung, frei erfunden, der Akbash nicht?

    Ist doch auch beim Menschen so. So ungefähr ab 30 sinkt langsam der Energiebedarf, nimmt die Muskelmasse stetig ab, steigt der Körperfettgehalt, lässt die Produktion von manchen Hormonen nach und beginnt vorallem die weibliche Fruchtbarkeit drastisch zu sinken bis sie völlig zum Erliegen kommt. (So ungefähr ab 35 ist frau bereits Risikoschwangere wegen ihres Alters. Wenn sie überhaupt schwanger wird). In sehr vielen Sportarten ist man mit 30, 35 nimmer "ausreichend leistungsfähig" für Spitzenleistungen.

    Erste Degenerationserscheinungen an Herz-Kreislaufsystem und Skelett schleichen sich ein. Trotzdem lebt man dann im Idealfall in unseren Breiten noch mindestens weitere 30, 40, 50 Jahre.

    Aber wirklich krass hoch — dagegen sah ein belgischer Schäferhund klein aus.

    Einer von ihnen war offizieller Zuchtrüde und wurde auch ausgestellt, dann aber bald sehr krank.

    Sie sind 5 (Zuchtrüde) und 7 Jahre alt geworden. Ihr Frauchen erzählte, sie wird keinen Hund mehr haben, denn das frühe Sterben macht sie so fertig.

    (Und ne andere Hunderasse kam wohl nicht in Betracht.)

    Krass hoch für die Rasse oder krass hoch für die eigenen Sehgewohnheiten?

    Und sie starben garantiert vorallem wegen der Größe so früh, und damit früher, als sehr großer Hund sein hergibt?

    Oder an Erkrankungen, die in der Rasse sind und u.a. mit sehr schlechter genetischer Diversität des IWs zu tun haben, nicht immer klar bekannten Erbgängen etc?

    Terri-Lis-07

    Bzgl Größe.

    Hui, gibt aber kaum was, wo so gestritten wird und gestritten werden kann wie Größenmessungen.

    Der Whippet zb ist eine der Rassen, die auch für den Sport gemessen werden muss. Mit einem Jahr und mit zwei.

    Nicht nur kann der Hund wachstumsbedingt jünger etwas größer sein, bis die Breite kommt und die Schulter wieder etwas absinkt, nein, es gibt noch 300 andere Faktoren und dazu muss ich den Hund noch nicht mal trainieren, dass er etwas geduckter steht um kleiner zu sein.

    Ich hab von einer Hündin 18 Messwerte. 6x elektronisch, 6mal mit Körmaß, 6x Knochenlängenmethode. Insgesamt 6 Formwert- und Leistungsrichter haben den Hund an 3 verschiedenen Tagen gemessen.

    Bei der Ausstellung am Tag der ersten Renngrößenmessung war sie einer von 2 Whippets im Ring, die nicht vom Richter gemessen wurden, weil "Die ist klar im Maß" (Also unter 47cm).

    Zwei Stunden später sagt die Lasermessung was anderes. Allerdings jedes Mal aufs Neue.

    Der Hund ist zwischen 48 und 52cm groß. Am wahrscheinlichsten bzw als Mittelwert aller Messwerte ist sie 50,5cm.

    Also 3,5cm übern Standardmaß, in dem das Augenmaß sie aber sah.

    Wie groß der Hund wirklich ist? Naja, wohl irgendwas zwischen 48 und 52cm.

    Hündin 2, 12x gemessen - also auch öfter, als bei einer Körung, aber nach dem gleichen Modus, ist 45-47cm. Am wahrscheinlichsten 46,6cm.

    Da sind die Eltern wahrscheinlich im Maß (seit einigen Jahren nur noch Idealmaß. Größer ist kein Zuchtausschlussgrund mehr), die Wurfschwestern sind, bis auf meine Hündin, alle etwas drüber, der Rüde liegt auch im Maß.

    Hündin 3 hat zwei sehr bis zu große Elternteile, ist aber im Maß, also selbst wenn man 500x misst, ist sie irgendwo im erlaubten Bereich (Da gäbe es Zuchtausschluss bei Übergröße, nachdem man die erlaubte Standardgröße schon deutlich nach oben gesetzt hat. Allerdings...misst die keiner. Bei uns auch nicht zur Zuchtzulassung ).

    Hündin 4 hat eine zu große Mutter und einen kleinen Vater, ist jedoch riesig für die Rasse. Bei den Vollschwestern ist von klein bis viel zu groß alles dabei.

    Kenn ich auch bei anderen Würfen, dieser beiden Rassen, die sehr inhomogen ausfallen. Wo bei ner mittelgroßen Rasse ungefähr 8, 10, vielleicht sogar 12cm zwischen kleinstem und größtem Wurfgeschwister liegen.

    Wie das dann vererbungsmäßig bei denen allen weiter ginge? Tja, wenn man das immer so genau wüsste, wie das läuft bei der Größenvererbung. Klein plus Klein ergibt Klein stimmt nicht immer. Groß plus Groß ist immer groß, stimmt auch nicht immer.

    Und man kriegt ja schon bei der Größenbeurteilung keine 100% exakten Werte hin, nur ungefähr.

    Also selbst "Hund ist im Maß oder ist es nicht" ist mit etwas Vorsicht zu genießen.

    Jetzt mal unabhängig davon gesehen, dass es die Tendenz zu geben scheint, dass bei vielen Rassen in allen Größenbereichen immer mehr Hunde eher groß bis zu groß werden. (Andererseits gibt es das Jammerthema Übergröße gefühlt seit es die jeweiligen Standards gibt. Und die gibt es seit Zeiten, wo Messmethoden höchstwahrscheinlich noch ungenauer waren.

    Aber so insgesamt...wie viele Menschen scheinbar durchschnittlich größer werden, als "früher", macht es bei Hunden auch den Anschein.)


    Moment, um den Dreh zur Qualzucht wieder zu kriegen. Einzelne sehr große (was sehr groß auch immer ist, das kann ja je nach Rasse 30cm Stockmaß sein oder 50 oder 90) Vertreter wird es immer gegeben haben und geben.

    Inhomogene Würfe, auch was Größe betrifft, mögen lästig sein wegen der Unberechenbarkeit, sind aber in Sachen Diversität vielleicht gar nicht mal so schlecht. Grad wenn man eben wieder mehr Vielfalt in Rassen braucht, muss man auch aushalten, dass mehr Vielfalt auch mehr Vielfalt bringt.

    Bei Hunden, die eher nach Arbeitskriterien gezogen werden, ist die optische Erscheinung mitunter ja auch breiter aufgestellt und nicht immer zb ein "Kenneltyp" sichtbar. Obwohl im Leistungsbereich teilweise auch ingezüchtet wird, dass einem die Augen sausen, stehen die Hunde zumindest genetisch trotzdem oft besser da, als hauptsächliche UniformeOptikZüchtungen. Es wird sozusagen weniger wegselektiert, wenn Größe, Farbe, Ohrenstellung, wasweißich, weniger relevant ist.

    Sehr großer Vertreter einer Rasse ist zumindest für den Genpool einer Rasse nicht automatisch schlecht. Zu groß oder zu klein rigoros und immer ausschließen macht Dinge nicht sicher und auf jeden Fall besser.

    So für mich denk ich schon, dass man Größe nicht völlig aus den Augen lassen darf und dass es - nicht ganz klar greifbare - Größen- und Gewichtsbereiche nach unten und oben gibt, wo mehr Hunde Probleme entwickeln, die direkt mit Größe und Gewicht zu tun haben.

    "Extreme vermeiden" ist und bleibt ein vernünftiger Grundsatz. Und dennoch denk ich, dass man aufpassen muss, "Extreme" nicht völlig auszuschließen und immer zu pathologisieren, wenn es eben etwa um Größe geht. Sehr groß/zu groß (wofür auch immer) kann auch unerwartet passieren.

    Ist man etwa Qualzüchter, sollten etwa in einem Wurf einer großen Rasse Welpen fallen, die über ein noch zu definierendes Maß hinaus wachsen, obwohl etwa die Elterntiere sich an "Bis dahin isses noch okay" Regeln hielten?

    Ganz, ganz schwierige Sache.

    Zucchini

    Wenn man sich die im Standard definierte Mindestgröße anschaut, wären beim IW Größen drin, die auch andere Rassen erreichen, ohne gröbere Wachstumsprobleme zu haben.

    (Jetzt mal auf den Windhundbereich bezogen. Find ich echt spannend. Persönlich halt ich IWs für ne nicht unkritisch zu sehende Rasse, aber vielleicht sind es manchmal die falschen Gründe, die kritisiert werden?)

    Relation Geburtsgewicht zu Endgewicht und Zeit in der letzteres erreicht wird, steht bei größeren und schwereren Rassen in ganz anderem Verhältnis als bei kleineren. Und das dürft schon Einfluss auf etwaige Wachstumsprobleme haben.

    Trotzdem stellt sich mir bisweilen die Frage - ist dieses übers Maß schonen wirklich nötig oder Mythos?

    Wenn es bei einigen sehr großen/sehr schweren Rassen wirklich nötig ist/wäre, ja, kann man sich wohl fragen, was verkehrt rennt, wenn Hund nur nach der skurilen, keiner weiß woher die stammt "5-Minuten Regel" minimalst bewegt und großgehungert werden darf. Ob da nicht dann grundsätzlich was kaputt ist?

    Aber eben: ist viel davon vielleicht auch Mythos? Wie "Welpen dürfen 100 Jahre lang auf keinen Fall Treppen steigen, sonst kriegen sie fix HD oder sowas".

    Bei dir klingt das, als wäre das eine Art Wettbewerb.

    Es geht doch nicht darum, dass kleinere Hunde "ach so langlebig" sind oder nicht sind.

    Oder ob es nur an der Größe liegt.

    Worum genau geht es denn?

    Bei Dir liest es sich, als würden alle sehr großen Hunde immer mit 7 sterben. Das tun sie ja auch nicht.

    Oder als wäre die Tatsache, dass Hunde nicht die Lebenserwartung einer Schildkröte haben, das Problem.