Beiträge von pinkelpirscher

    Gandorf

    Es gibt einges an recht guter Lektüre, vieleicht ist es Dir dann nachvollziehbarer, warum Hundezucht lange mehr oder weniger gut funktionierte, aber nun an einem Punkt steht, an dem "Hat man immer so gemacht" wohl nimmer funktioniert.

    Willst ne Literaturliste oder nur stänkern?

    Gersi

    Da sagen Studien momentan grad 2 Dinge:

    Mischlinge werden älter.

    Mischlinge werden nicht älter.

    Ist also alles irgendwie nicht so einfach und glasklar.

    Wie ja auch bei der Lebenserwartung durchaus unterschiedliche Dinge festgestellt wurden.

    (Drum wär ich ja sehr dafür, dass man sich innerhalb der Verbände mal aufrafft, auch mehr Daten zu sammeln undoder zu veröffentlichen.

    Da schwimmen doch viele völlig im Unbekannten.)

    Da gibt es ja so einige Projekte. Wie sinnvoll die sind? Zumal ja tendentiell ohne Datenunterbau und Planung. Und mit auch nicht weniger, womöglich sogar deutlich mehr Ingezüchte, auf Basis von Hunden, die die Probleme haben, die ich angeblich beheben möchte.

    Einen Cane Corso mit einem Dogo Canario kreuzen. Ja, kann man sicher machen. Warum nicht? Aber was dann? Wie weiter?

    Diese Antik- uns Sonstwasdoggen tauchten ja schon vor 20 Jahren oder mehr auf. Gern Einzelzüchter mit nem Händchen für Marketing. (Äh ja und wie wie genau will man ne neue RasseRückzüchtungBla erschaffen, wenn man nicht zig Zuchttiere, Abnehmer für die Welpen und Platz für die nächsten Generationen hat und für den "Ausschuss"?)

    Das gibt es ja für andere Hundetypen auch. Der einzig gesunde deutsche Schäferhund, den man vor 5000 Jahren schon in den Alpen gezüchtet hat, auch wenn jetzt ThaiRidgeback und Husky drin sind oder so Scherze.

    Ich denk ja, wesentliche Probleme der Hundezucht sind nicht nur "Viele machen einfach irgendwas", sondern ganz besonders fehlende Daten, fehlende Kurz- und Langzeitstrategien, mangelnde Zusammenarbeit und nicht zuletzt fehlendes Wissen auf allen Seiten. Nebst einigen Selbstvermarktungskünstlern.

    Übergewichtsblindheit is aber eh ein lediges Thema der Hundehalterei. Bei sehr viel Mehrmasse wird es dann halt noch schneller ungut.

    Gefühlt nimmt das aber zu (hihi) durch Social Media und Co. Wobei da ja gern irgendwelche Selbstkreationen als massive impressivster Hund verkauft werden.

    Die Bullrassen und Molosser sind da die armen Schweine, die dann noch tiefer gelegt werden und fluffy hairless Merle XXL Bullies umgebaut werden.

    Diese unregulierte Szene (wobei sicher ne Menge aus dem amerikanischen Raum), da wird dann wirklich nur noch kaputt gemacht ohne Rücksicht auf Verluste.

    Bei einigen working dog Züchtern und den "Ich brauch keinen 17fachen Champion" Verbandszüchtern sehen molossoide Hunde ja mitunter noch deutlich anders aus.

    Ich meine da übrigens einen Unterschied zum Größenthema wahrzunehmen. Zumindest in den Sportkreisen, in den ich mich bewege, will man tendentiell auch gar nicht den extrem bis übergroßen Irish Wolfhound oder etwas Barsoi. Da gibt es zumindest in einem Randbereich der Zucht ja schon sowas wie Leistungsselektion (zu der man auch geteilter Meinung sein kann. Aber die Hunde sollen halt auch was können, außer aussehen. Und da die sehr großen Rassen erst später in den Sport dürfen, als Kleinere, sollen die ja auch ne Weile mitlaufen können. Für eine Saison wärs bissl viel Aufwand.)

    Bonadea


    Woher dieser Wunsch nach Gigantismus kommt, ist mir auch schleierhaft.

    Das sind ja auch die Molosser in ihren Ursprüngen nicht zwingend. Große, breiter gebaute Hunde, ja. Aber der 150kg Englische Mastiff, der kann doch nur noch platt drücken oder die Tür verstopfen, damit kein Einbrecher rein kommt.

    Wobei ein Teil der Masse ja oft auch Übergewicht zu sein scheint.Das sind dann halt nicht 5kg zuviel, sondern 20, 30, 40kg. Was sich seinerseits noch auf Gesundheit und...ja...Langlebigkeit auswirkt.

    Halt ewig schade, es gibt ja durchaus moderate Molosser. Theoretisch auch in den besonders betroffenen Rassen.

    Naja, aber natürlich muss man Hunde, die durch Unfälle sterben o.ä. mitrechnen. Hohes Alter ist etwas, das man nur erreichen kann, wenn vorher nix anderes passiert.

    Was "Das andere" ist, das alles passiert, ist sogar hochinteressant. Selbst Unfälle. Die bei einigen Rassen häufiger passieren, als bei anderen (was sogar recht logisch ist)

    Gerade bei Rassen mit sehr niedriger Lebenserwartung, ist "Das andere" ja noch viel interessanter.

    Drum halt ich auch zb die Datensammlung der Finnen für so wertvoll, auch wenn sie keine 100% igen Wahrheiten liefert.

    "Die altern alle schneller" ist jetzt mal eine mögliche Annahme. Dass größere Vertreter innerhalb einer Spezies tendentiell weniger lange leben und die Alterungsprozesse schneller ablaufen, wurde ja schon leidlich durchgekaut.

    Aber sterben die großen Rassen an "schneller altern?" Und tun das denn tatsächlich alle sehr großen Hundetypen im selben Ausmaß und innerhalb der jeweiligen Rasse dann auch alle gleich? Wissen wir nicht so genau.

    Aber schaut man sich die Todesursachen an, die in vielen Studien fehlen, dann...

    Äh...Irische Wolfshunde sterben an...Krebs (mutmaßlich hauptsächlich Osteosarkom). Herzerkrankungen - DCM. Atemwegserkrankungen - atypischer Lungenentzündung des IW. Lebererkrankungen (wahrscheinlich vorallem Lebershunt).

    Einige auch an Problemen, die dem Bereich Skelett zugeordnet werden können

    Aber so insgesamt, die IWs wo man die Todesursachen/Euthanasiegründe kennt und die den Schnitt so nach unten drücken, sterben nicht an "schneller altern" und nicht an "Ist sicher wegen Größe".

    Doggen etc ja ähnlic

    Da sind ja scheinbar ebenfalls Probleme in der Rasse mit wahrscheinlich erblicher Komponente und viel "Man weiß es nicht genau".


    Auch nochmal: es geht nicht darum, Riesenrassen gesund zu reden und Probleme zu negieren oder super zu finden, wenn viele früh sterben. Sondern: die Gründe für das früher versterben genauer zu hinterfragen und nicht nur undifferenziert zu sagen: "Das ist, weil die so groß sind und so schnell altern".

    Was zur Hölle hat das damit zu tun, dass so ungewöhnlich viele IWs recht jung zb an einer ganz speziellen Art der Lungenentzündung sterben (Die Doggen übrigens nicht haben)?

    Bzgl Doggen hatte ich noch ne spannende (jedenfalls für mich) Erkenntnis. Mein privates Doggensample mit Hunden, wo ich weiß, woher sie sind, wie alt sie wurden und woran sie starben.

    4 Jahre - HD, 5 Jahre - Magendrehung, 6 Jahre - Magendrehung, 12,5 Jahre - wohl "Alter". Ergibt: "Doggen werden 6,87" Das ist ja nahezu exakt der kolportierte Doggenlebenserwartungswert.

    Obwohl ein Hund dabei war, der deutlich älter wurde, nie eine Magendrehung hatte, kein Osteosarkom, kein nix. Also eine gesunde Dogge.

    War übrigens ne Hündin, relativ klein, relativ leicht, aber ne Standarddogge.

    Die 5jährige Magendreherin war auch keine Riesendogge und recht leicht. Bei den 2 Rüden kann es nimmer beurteilen, das waren meine Kindheitsdoggen, die fand ich natürlich riesig. Nehme heute aber an, die waren auch standardgroß.

    Die Hündinnen waren definitiv unter 80cm. In nem Größenbereich in den andere, weniger verdächtige Hundetypen auch kommen. Die kleineren Vertreter sehr großer Rassen und die größeren Verteter "nur" großer Rassen überschneiden sich mitunter sowohl in Größe, als auch Gewicht. Warum sterben dann bei den einen auch die kleineren an der Magendrehung, während die größeren bei den anderen die gar nicht oder deutlich seltener kriegen? Und warum sterben bei der Vergleichsrasse, die ich im Kopf hab, auch kleine Rassevertreter gehäuft an Osteosarkomen, obwohl die dann größenmäßig maximal groß, also so an die 60cm, nicht sehr groß sind, während andere Rassen in dem Größenbereich die Häufung nicht haben?

    Ich bin sofort bereit, zu sagen, bei Doggen, IWs, WasWeißIch läuft was schief. Gefällt mir gar nicht.

    Aber ich bin überzeugt davon, dass teilweise die falschen Fragen gestellt und die falschen Schlüsse gezogen werden.

    Ist ein wesentlicher Teil davon ein genetisches, Inzuchtdepressions- oder sonstiges Problem, nun, dann kann sowas in der Art allen anderen Rassen theoretisch auch irgendwann passieren, wenn man nur die Größe im Blick hat.

    Darum geht es vorallem. Zumindest mir.

    Bisher haben sie ihn überlebt. Ob Mulder 13, 14, 15 wird, wirst Du sehen, wenn er es ist

    Es sagt ja niemand, dass es keine Hunde über 10, 12 herum gibt.

    Selbst wissenschaftliche Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, wie alt Hunde werden.

    Da sind dann durchaus hohe Balken, bei 12, 13, 14 Jahre alten Hunden. In dem Alter sterben mehr. Aber...alle anderen sind vorher schon gestorben. Gesamt gesehen leben also weniger Hunde so lange, obwohl jenseits der 10, 12 mehr sterben.

    Wenn von 5000 Hunde 1000 Hunde mit 12 sterben und 4000 von 0-11, pro Jahr sagen wir mal 200-600, je älter, je mehr, aber trotzdem weniger als mit 12, wo die meisten Hunde sterben - sind real 4000 Hunde, also deutlich mehr, gar nicht 12geworden.

    Und ungefähr so sieht es grob betrachtet, überall aus, egal was Studie A und Studie B letztlich als Lebenserwartung errechnen.

    Es sterben viele Hunde ja davor. Insgesamt jeweils mehr, als zweistelliges Alter X erreichen.

    Trotzdem gibt es etliche alte bis sehr alte Hunde. Und trotzdem sind es gesamt gesehen weniger Hunde, als die, die früher sterben.

    Ich hab selber 4, noch dazu recht gleich alte, Hunde. Mittelgroße Rassen. Wenn die einen alt werden, ist 15-18 durchaus möglich. Bei den anderen kenn ich aktuell keinen Hund über 14. Aber....bloß weil 14-18 werden möglich ist - werden es die meisten Hunde auch der beiden Rassen nicht.

    Ich kann jetzt trotzdem nicht annehmen, dass alle meine zumindest 14 werde. Nun, ja, könnte passieren. Wahrscheinlich ist es aber nicht.

    ,

    Klar kann ein 2023 geborener Hund 2024 nicht schon 14 sein, falls er stirbt. (Stirbt er 2024 gehört er aber ja trotzdem zu den früh verstorbenen Rassevertretern, egal wie lange die leben, die länger leben)

    Ich kann hier und heute auch nicht ablesen, ob alle Doggen, die in den letzten 6,5 Jahren geboren wurden, mit 6,5 Jahren sterben. Das kann ich nur im Laufe der nächsten 6,5 Jahre feststellen. Ob Doggen dabei sind, die 15 wurden, wüsst ich in irgendwas zwischen 7,5 und 15 Jahren.

    Aber das Problem haben ja so gut wie alle. Diese Werte können für aktuelle Generationen nicht komplett korrekt sein.

    Die Datenbank ist weder vollständig, noch stimmen alle Angaben immer sicher zu 100%, noch hat sie streng wissenschaftlichen Anspruch.

    Es trotzdem die größte, jedenfalls die größte öffentlich zugängliche Datenbank für Rassehunde.

    Genauere Verbandsinfo kriegt man nirgendwo sonst zu so vielen Hunden.

    Insofern, ja klar sind Unschärfen drin, aber sind einige 10.000e Hunde drin und überall ein relativ ähnliches Bild.

    Es ist die genaueste Quelle, die man im Moment so frei verfügbar hat und von der sich andere Verbände ein Scheibchen abschneiden sollten.