Beiträge von pinkelpirscher

    Zucchini

    Also 80 Hunde zb sind nicht die Norm. War bei ner Sonderschau und da im Ring der generell beliebtesten Rasse.

    Andere Ringe waren wesentlich früher fertig und die Konzentration war nicht so lang zu halten.

    Wie anstrengend es wirklich ist, hängt letztlich natürlich an den Meldezahlen, aber auch Art und Ort der Ausstellung und dem Drumherum ab. Wind und Wetter und Hitze/Kälte kriegt etwa das Ringpersonal genauso ab, wie der Richter und man kann sich nicht ins Auto oder die Kantine flüchten.

    Und je nach Klub und Budget kriegt man ja schon bissl ne Aufwandsentschädigung. Also ganz arm und ausgebeutet sitzt man auch nicht da. Aber ist halt in erster Linie selbstkostendeckend. Manchmal nicht mal das, manchmal etwas mehr. Irgendwas zwischen 35 bis 70 Euro hab ich für Ringschreibertätigkeit bisher gekriegt. Manchmal gäb es noch ne Fahrtkostenpauschale. Ist ganz unterschiedlich geregelt. Auch wer Übernachtung zahlt, wenn es die braucht.

    Je mehr Ringe, je mehr Leut braucht es. Und umso teurer wird es insgesamt.

    Die Richter müssen ja auch bezahlt werden. Die Anreise. Das Hotel. Niemand will jedes Mal den selben Richter, der zufällig 50km weiter weg wohnt (und der müsst ja dann auch die betreffenden Rassen alle richten dürfen).

    Man fährt ja auch mal explizit zb zu Rasserichtern, die mehr Rasseknowhow haben, als Allroundrichter.

    Also zum Beispiel - natürlich interessiert mich ein italienischer Richter mehr, als jemand, der meine Rasse zwar richten darf, aber nur alle heiligen Zeiten dabei hat. Dafür interessiert mich der italienische Richter weniger für Rasse 2, da sind Engländer für mich spannender oder Richter, die ausm Sport kommen.

    Beide Richter können für Besitzer zig andere Rassen wieder uninteressanter sein .

    Der "Materialaufwand" für Ausstellungen ist eigentlich enorm. Noch mehr zu splitten, macht ihn nicht weniger.

    Und es muss ja auch genug Geld reinkommen, um das alles weiter betreiben zu können.

    Eine internationale Ausstellung zb kannst nicht hinter dem Klubhaus auf der Wiese aufziehen. (Die Wiese hinterm Klubhaus muss sich der Klub seinerseits aber auch irgendwie finanzieren können, damit er dort dann die Klubausstellung machen kann).

    Sowas findet ja großteils auf irgendwelchen Messegeländen statt. Mit dementsprechenden Kosten. Mit langfristiger Planung (nicht zuletzt wegen Terminschutz).

    Organisatorisch ist das alles nicht ohne. Von den Kosten her auch nicht.

    Ohne hohe Meldezahlen kannst manche Veranstaltungsorte nicht halten, weil nicht finanzierbar.

    Für weniger Hunde mehr Personal (das jetzt schon nicht so einfach aufzutreiben ist) - ich fürcht, das funktioniert einfach nicht.

    Weniger Rassen...naja, bei manchen Rassen hast einen gemeldeten Hund, bei manchen 70. Auch innerhalb der selben FCI Gruppe.

    (Ich hab es ja grad mit den mediterranen Rassen. Da gibt es landesweit ungefähr 13 registrierte Vertreter - aus insgesamt 2 oder 3 Rassen. Und cirka 7 werden ausgestellt. Dazu noch 5, 6, 10 ausm Ausland. Das würd ne sehr kuschelige Klubausstellung mit absurd hohen Meldegebühren, damit ein Klub sich nicht selbst ruiniert)

    Gandorf

    Realistischerweise benötigt man, so man denn Ausstellungsergebnisse für irgendwas braucht, 1 bis 2, selten 3 Formwerte.

    Für die Zuchtzulassung oder für die Einordnung in Sportklassen, in denen man mittlerweile Ausstellungsergebnisse vorweisen muss, damit der Hund in die "bessere Klasse" darf.

    Alles darüber hinaus macht man, weil man es aus irgendeinem Grund möchte.

    Aber niemand zwingt einen, weit zu reisen und Hunde in verschiedenen Ländern oder auf 7 verschiedenen CACIBs im eigenen Land auszustellen.

    Sprich: Wer öfter auf Ausstellungen geht, braucht oder will tendentiell keineswegs ne Reform.

    Man macht das ja auch für in- und ausländische Anwartschaften und Titel, Konkurrenz (oder keine Konkurrenz), um andere zu treffen - Menschen wie Hunde, weil Veranstaltung sowieso besonders wichtig ist, weil man gern nach Sowieso fährt, weil man gern mehr Meinungen und nen Vergleich hat, weil...

    Wer nur das Minimalmaß macht und dafür gern nicht weit fahren würde, bräuchte halt Ausstellungen in jeder zweiten Kleinstadt, immer dann, wenn es grad passt.

    Rein auf den Austragungsmodus bezogen.

    Man kann an Ausstellungen (auch am Sport) sicherlich einiges kritisieren, vielleicht gäb es auch Änderungsbedarf.

    Aber wenn ich innerhalb dieses Systems an diesem System teilnehmen, es für mich nutze und nicht mit vorgehaltener Pistole melde und keiner mich dazu nötigt, da und dort hin zu fahren, ist manche Kritik an diesem System eher skuril.

    Czarek

    Händisch oder (Du meine Güte!) Schreibmaschine ist nochmal ne andere Nummer. Da hast ja so gut wie gar keine Korrekturmöglichkeit mehr.

    Am Laptop kannst, sofern die Formatierung nicht seltsame Dinge tut, die Maus meistens funktioniert und am alten Vereinsgerät noch alle Tasten machen, was sie sollen, nacharbeiten im Rahmen dessen, was zulässig und erlaubt ist, plus sich zeitlich ausgeht.

    Und bisher waren meine Berichte schöner getippt, als Posts hier. Ehreschwöre.

    Ich kann und will ja nur Schriftführer machen und mach das irgendwie auch tatsächlich gern, ich schreib halt nur ab und zu und nur bei der eigenen FCI Gruppe. Zumindest bisher. Da ist es auch ein spannender Einblick für mich. Auch und gerade weil ich eigentlich keine Showhunde hab.

    Für Sonderleiter bin ich zu anwartschaftsdoof und unwillig. Immerhin geht CACIB und CAC auseinanderhalten schon fast.

    Andere wollen ja dafür explizit nicht schreiben. Grad bei hohen Meldezahlen nicht. Oder fremdsprachigen Richtern

    So wie zuletzt 80 Hunde in 5-6h (und ein Englisch, in das man sich ewig einhören muss). Da sind alle am geistigen Limit danach.

    Ein falsch eingetragener Formwert oder Titel hat aber mehr Konsequenzen als Tippfehler im Bericht.

    Die Berichte sind Bonus. WDS oder andere "wichtige Großereignisse" laufen ja eh meistens ohne Bericht. Formwert und etwaiger Titel. Fertig.

    Anders würden die vermutlich 10 Stunden da stehen oder kämen nimmer ausm Diskutieren raus.

    Und auch solche Veranstaltungen haben selber zuwenig Leut. Da wird auch international ausgeholfen.

    Oder eben bei den Klubschauen. Besonders da wollen die Leut selber mit ihren Hunden mitmachen. Also brauchst Leute, die nicht an der Ausstellung teilnehmen, sondern arbeiten wollen und können. Dann halt eben von anderen Klubs angefragt.

    Bei der nationalen Windhundausstellung neulich. Wer da war, waren die Windhundsportleut, die eh nicht ausstellen wollen, ein paar nordische Klubvertreter und jemand von den Dackeln.

    Und auch sonst. Die Helfer kommen ja selber von überall her und wohnen nicht immer gleich ums Eck.

    1 Tag geht für viele der wenigen, die bereit sind noch eher. 2 oder gar 3 Tage durchgehend bei ner internationalen Ausstellung, da dünnt sich die Bereitschaft schon arg aus. Eben auch, weil Du selber dann nix machen kannst, außer dem Helferjob, aber das volle Programm hast, von Anreise bis Hotel bis mehrere Stunden vor Ort sein müssen.

    Da fährt man für ne Kaffee und n paar Euro Spesenersatz quer durchs Land, damit andere ausstellen können.

    Lieber würd ich das ja sogar im Sportbereich machen. Aber, es tät mir mehr weh, wenn meine Hunde dann nicht teilnehmen können, als wenn ich sie nicht ausstell. Und es wär wesentlich mehr Fahrerei und Allwetterfestigkeit gefragt und Hunde daheim lassen.

    Aber egal ob Ausstellung oder Sport. Funktioniert beides nur, wenn Leute bereit sind, die Arbeit zu machen. Aus welcher Motivation raus auch immer.

    Nun trotzdem zur anderen Seite des Rings nochmal.

    Du bist 1, 2 Stunden früher da als alle. Kontrollierst, ob alle Materialien da sind. Mit Glück sind die Anwartschaftskarten vorgedruckt, mit Pech müssen sie händisch ausgefüllt werden, im Abgleich mit dem Austellungskatalog.

    Zeitgleich fangen die Leut an, ihre Startnummern abzuholen. Erste Diskussionen beginnen, weil die Startnummern derer, wo es Unklarheiten zb bei Bezahlung gab, nicht am Stapel liegen, sondern im Büro abgeholt werden müssen.

    Nächste Diskussion. "Ich muss nicht wissen, wie Sie heißen. Wie heißt der Hund? Rasse? Geschlecht? Klasse?".

    Nachdem sonst niemand da ist, der nicht angsteinflößend kompetent wirkt, kommt der Erstausteller und fragt schüchtern, wie das eigentlich abläuft. So weit Zeit ist, spricht man Mut zu. Gleichzeitig müssen die Ehrenpreise und sonstiges sortiert werden.

    Laptop starten und die richtigen Programme für den richtigen Ring. Dazwischen noch 30 Startnummern austeilen und immer gegenkontrollieren, ob die Nummer stimmt und man den richtigen Hund am eigenen Katalog markiert hat. Die FEHLT müssen dann im laufenden Richten eingetragen werden.

    Richter trudelt ein. Etwas Smalltalk, man verbringt nun doch die nächsten Stunden zusammen. Sonderleiter macht noch ne Menge Organisatorisches und klärt mit dem Richter den Ablauf. Keine Babyklasse. Keine Reihung der Jüngsten. Bester Rüde, beste Hündin so oder so. Vorher die, dann die.

    Man sollte vielleicht doch noch aufs Klo, bevor man nimmer so einfach weg kommt. Irgendwer will die Startnummer für Kangal abholen. Die sind hier aber nicht. Zum dritten Mal grätscht wer dazwischen und fragt, wann es die Richterberichte gibt.

    Ein anderer will sich meinen Katalog nehmen. Den brauch ich zur Gegenkontrolle, genauso wie der Sonderleiter seinen. Der nächste will wissen, wann er dran ist. Es ist 9:50 Richten beginnt um 10.

    Irgendne Taste am Laptop klemmt.

    Der erste angelegte Hund hat laut meinen Aufzeichnungen die Startnummer noch nicht geholt. Vielleicht war der auch im Büro. Sonderleiter geht suchen und ausrufen.

    Es beginnt. Stehen alle richtig? Hab ich das Formular von dem Hund offen, der zuerst gerichtet wird?

    Okay....

    Der Richter macht Anmerkungen. Man will zu schreiben beginnen. Achso, das will er gar nicht im Bericht, das war nur so gesagt. Aber das andere soll rein. Moment, das hatten wir schon. Entschuldigung, wollen Sie das wirklich so noch mal? Nein, doch nicht. Zeile weg oder umformulieren. Also der Richter -Dürfen ja keine Eigeninterpretationen drin stehen oder Korrekturen, auch wenn der Satz mir nicht sinnig erscheint. Wurde so gesagt. Ende. Ist die Atempause eine Interpunktion oder eine Denkpause?

    2 Aussteller stehen hinter einem und wollen mitlesen, wie der denn so richtet und wen er da grad richtet. Geht sie aber nix an.

    Startnummer 267 möchte bitte jetzt abgeholt werden. Nicht jetzt. Kommen Sie später. Startnummer 267 ist sauer, denn Startnummer 267 braucht ja seine Startnummer. Wir sind bei Nr. 209.

    Richterbericht grob fertig. Nächster Hund. Kurz Zeit, Tippfehler auszubess... Nächster Aussteller will wissen, wann man denn die Richterberichte kriegt.

    Die Hunde werden gereiht. Formular 2 ist V1, Formular 7 V2. Zwischen Formularen springen geht nicht. Also scrollen. Sonderleiter trägt die Ergebnisse am Flipchart ein.

    Am Computer: Hat der richtige Hund die richtige Bewertung? Mitten im Formularkonvolut ist ein "FEHLT", muss händisch eingetragen werden. So, stimmen alle Formwerte und Anwartschaften? Sonderleiter muss die Karten austeilen. Der Richter hat keinen Stempel und muss alles händisch unterschreiben. Ging sich vorher nicht aus.

    Die nächste Klasse kommt rein. Müssen umgeschlichtet werden, stehen falsch.

    Währenddessen werden noch die Sondertitel der vorigen Klasse eingetragen.

    Richter beginnt zu diktieren. Ist das der richtige Hunde zum Formular?

    Der Geräuschpegel rundum erreicht das Niveau eines Schulturnsaals. Wie bitte, was ist der Hund? Achso.

    Irgendjemand will wissen, wann denn die Magyar Agars dran sind. Nicht jetzt jedenfalls.

    Stoppstoppstopp, die Babies kriegen doch alle nen Sonderpreis.

    Platzierung in der Klasse. Switchen zwischen 9 Berichten. Ist der Hund der Hund und stimmt sein Formwert?

    Heutigen Sondertitel händisch eintragen.

    267 will seine Nummer abholen. 5 andere Nummern, die ich da hab, sind auch noch nicht abgeholt. Man markiert sich mal die jeweiligen Hunde im Katalog, als "Weiß man noch nicht genau".

    Nächste Klasse ist schon drin. Stehen die richtig? Hab ich die richtige Klasse offen?

    Irgendjemand will wissen, wie lang es noch dauert.

    Richter beginnt zu diktieren. Richter hat gern das Alter des Hundes im Bericht. "2 jährige Hündin."

    " Oder 3. Glaub ich." sagt der Vorführende in dem Moment. "Ist nicht mein Hund". Man kontrolliert also das Wurfdatum und rechnet. Zweieinhalb. Also ,5 ergänzen.

    Hinter einem stehen 3 Leute und wollen mitlesen und hören, wie der Richter richtet.

    Irgendjemand kommt und fragt, welche Klasse grad dran ist.

    BOB, BOS. Nummer 231 und 220

    Formulare nochmal aufmachen. Zu 231 scrollen. Ist das der Bericht von dem Hund? Eintragen. Zu 220 scrollen.

    Mal wieder zwischenspeichern. Sonst ist schlimmstenfalls alles weg.

    Nächste Rasse kommt in den Ring. Je nach System muss ich die Vorrasse abschließen. Sicherheitshalber nochmal Gegencheck mit dem, was der Sonderleiter aufgeschrieben hat. Nach dem Abspeichern der Rasse komm ich nimmer zurück. Hat ab dem Zeitpunkt Dokumentencharakter.

    Irgendjemand kommt und will wissen, wann die Richterberichte der Whippets fertig sind. Kommen in dem System heute per Mail. Wenn ich es abgespeichert habe und es übers Hauptsystem gelaufen ist

    Der erste Hund der nächsten Rasse. Richter will anfangen.

    Rasse noch nicht aufmachen können, weil andere erst abgeschlossen werden muss. So, jetzt. Das ist...Nr. 245. Moment, vorher kommt aber 244. Ist nicht da, wurde mehrfach aufgerufen. FEHLT eintragen. Jetzt geht es.

    Irgendjemand kommt und fragt, wie lange es noch dauern wird, ersie müsse ja auch noch wo anders hin.

    Umstehende diskutieren, ob der jeweilige Richter eher lieblos richtet und man eigentlich eh nie zu dem ginge oder aber, dass sich der aber ooordentlich Zeit lässt. In letzterem Fall kommen immer dann, wenn kein Richter da steht, genervte Menschen und wollen wissen, wie lange es noch dauert. Vermutlich der 14te Mensch heute will wissen, wann es die Richterberichte gibt.

    Derweil diktiert ein Richter eher copy&paste Texte, ein anderer sehr bemüht individuelle, dabei wird sich regelmäßig selbst korrigiert. In den umliegenden Ringen werden langsam alle fertig. Hier waren 10 Hunde noch gar nicht dran. Der Genervtheitspegel Umstehender steigt. Irgendjemand will jetzt noch seine Startnummer holen. Der Richter könnte nen Kaffee brauchen, will aber weiter machen. Eigentlich muss ich seit ner Stunde aufs Klo.

    Die individuelle Entscheidung steht an - die letzten Hunde durchrasen lassen oder bei bei den umfangreichen Berichten mit persönlicher Note bleiben? In Fall B stehen hinter und neben einem immer mehr zappelnde oder genervte Leut. Ein wohlmeinender Mensch bringt irgendwas für den Blutzuckerspiegel vorbei. Alle anderen schauen auf die Uhr.

    Irgendjemand hat das FlipChartBlatt der letzten Klasse abgerissen und will es fotografieren. Ich muss aber noch kontrollieren. Mit dem Sonderleiter nochmal etwaige Korrekturen durchsprechen und immer: Ist der Hund der richtige Hund und das hier das richtige Formular?

    Irgendjemand will wissen, wann es die Richterberichte gibt.

    Kurzer Schreckmoment. Irgendjemand hat meinen Katalog vom Tisch genommen. Der muss aber mit allen Anmerkungen retour gegeben werden, ebenso wie der des Sonderleiters. Nein, den können Sie nicht haben.

    Irgendwann, jeweils früher oder später: Alles umgetragen, eingetragen. Richter ist fertig. Vermutlich in jeder Hinsicht.

    Alles abschließen. Speichern. Alle Notizen, den Laptop abgeben. Da darf nimmer nachbearbeitet werden. Aufräumen.

    Ah, okay. Da hat jetzt jemand tatsächlich den Richterbericht. Und ist sehr sauer. Da steht SG. Aber das ist doch kein SG Bericht. Und das is doch kein SG Hund. Soll ich Ihnen den nochmal vorführen? Ich hol ihn gleich. Da muss ein Fehler passiert sein, da haben Sie sich verschrieben.

    Äh, Moment. Ich habe den Hund nicht gerichtet, ich hab nur eingetragen, was der Richter sagte. Das müssens bitte anderswo klären versuchen.

    Man kann dieses Stadium an Überheblichkeit überwinden.

    Wir bleiben aber schon höflich, bitte.

    Das war höflich.

    Allerdings ist die gesamte Rechtschreibdiskussion hier fehl am Platz, abgesehen vom Punkt "Ja, sorry, aber ist vielleicht die Vorstellung wie Schriftführer funktioniert und welche hehren, hochbezahlten Wunderwesen das sind, schlichtweg auch an den Tatsachen vorbei."

    Wie gesagt, die Alternative ist keine Richterberichte, dann gibt es auch garantiert keine Unleserlichkeit, Tippfehler, orthografische Fehler, Hörverständnisfehler, absichtliche oder unabsichtliche Auslassungen, Dopplungen, weil Richter es 2x sagte etc. und niemand, außer Richter und Sonderleiter, steht unter Zeitdruck. Und fälschungssicherer wär es auch.

    Man kann dieses Stadium an Überheblichkeit überwinden.

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    Und ich zb werd nie fehlerfrei rechtschreiben. Nicht nur der Legastenie geschuldet und dem Jahrgang der aus der Umstellung alte/neue Rechtschreibung fiel, sondern: weil es zu einem Gutteil Dekoration ist und mir mittlerweile echt zu blöd. Es gibt Lektoren nicht umsonst. Für den einen sind die tieferen Finessen der geschriebenen Sprache von elementarer Wichtigkeit, dafür zeichen sie mies o.ä.

    Wer den auf jeden Fall perfekten Richterbericht haben will, der zahlt halt dann bitte den Aufwand.


    Ist es denn eine Schularbeit? Oder sonst wie ein Bewertungsverfahren für Ringschreiber?

    Es ist letztlich auch so, dass immer weniger Leut Routine in Handschrift haben. Und in Druckbuchstaben auch nicht jeder Germanist ist.

    Kann man als tragischen Verlust von Kulturfertigkeit sehen, es kann auch nicht mehr jeder Klöppeln, Althochdeutsch, Obertongesang oder Pyramiden bauen.

    Man kann auch einfach drüber stehen.

    Oder selber sitzen und schreiben. Die Vereine freuen sich, wenn wer übernimmt, was kaum wer übernehmen will, und dafür auch mal ein paar 100km einfach so fährt, damit genug Leut beisammen sind.

    Nächstes Mal sind es 600km, außer ich pendle die 2 Tage, dann wären es 1.200km. Hunde müssen mit, geht nicht anders, kostet im Hotel dann extra, wenn ich eins brauch. Ich hab keine Hunde in der FCI Gruppe auszustellen, in der ich schreib. Und ich mach es, um was zu sehen, zu lernen und weil zuwenig Leut es machen wollen. Wenn ich Zeit hab, mach ich es also, damit andere Leut aus dem Club nicht auf austellen verzichten müssen.

    Die Hunde, die ich ausstellen könnt, da andere FCI Gruppe, kann ich aber dann auch nicht ausstellen, weil ich ja schreib. Es sei denn, ich würd wen dafür bezahlen. Und allles andere fällt an dem Wochenende auch aus. Mich würden ja für meine Hunde Sporttrainings mehr interessieren. Meine Hunde auch. Die sitzen halt das ganze Wochenende doof rum.

    N gratis Kaffee, n Cola und n Wasser ist drin und ne Aufwandsentschädigung, die Anreise und zwischendurch was essen deckt.

    Ganz ehrlich, mir sind etwaige Tipp- oder Rechtschreibfehler in dem Kontext echt nimmer peinlich. Alternative wäre: gar keine Richterberichte.

    das stört mich zum Beispiel kaum, was mich aber schon stört ist, dass es oft mehr Rechtschreibfehler als Zeilen gibt. Das ist manchmal schon wirklich komisch.

    Ringschreiber ist, je nach Meldezahl und Nuschelverhalten des Richters, ein Knochenjob.

    Wenn dann noch auf Englisch, hab ich zb Tippfehler drin, die mir so sonst nicht passieren (außer ich tipp, wie im DF, alles am Handy).

    Am Computer geht immerhin nochmal drüber korrigieren, wenn Zeit bleibt. Nur muss man fast zeitgleich Formwerte und Titel etc auch eintragen und darf da den Anschluss nicht verlieren.

    Letzte Ausstellung: 80 Richterberichte, 6 Stunden englisches Diktat mit irischem Akzent bei Ausstellungsgeräuschkulisse. Eine Klopause.

    Und bin am Schluss draufgekommen, dass ich trotz Korrekturlesen, wo es ging, Stifle ungefähr 30x falsch geschrieben hab.

    Bei manchen Programmen ist nicht mehr möglich, retour zu gehen und Änderungen vorzunehmen (eh auch vernünftig, eigentlich), bei anderen schon. Aber nach 6 Stunden hatte keiner mehr Verständnis, noch länger auf Berichte zu warten.

    Es war übrigens gar nicht so einfach, Schriftführer zu finden, will kaum wer machen. U.a weil man dann den eigenen Hund nicht ausstellen kann.

    Großteil der Freiwilligen an der Rasseschau war aus anderen Rasseclubs zusammen gesammelt.

    pinkelpirscher

    Möglicherweise haben wir gerade andere situative Vorstellungen im Kopf, aber im Allgemeinen stell ich mir vor, einen unsicheren Hund gar nicht mehr zu führen/korrigieren, weil er so empfindlich ist und am Ende wird das eine richtige Kackbratze, weil unsicher UND unerzogen :dizzy_face:

    Nö. Ich hab es tatsächlich anders im Kopf. Und auch nicht erziehungsvermeidend. Aber bei nem jungen, vielleicht wuseligen Hund mit mehreren, unbekannt wie alten Kindern korrigierst am Hund womöglich ewig und 3 Tage und zum Teil sehr unnötig oder unnötig intensiv.

    Auch wieder, ich weiß natürlich nicht, wie es wirklich ist.

    Aber zb Hund Kind und Essen ist ja generell ein nicht ganz unschwieriges Thema. Ich kann den eigenen Hund in Grund und Boden korrigieren, dann klaut mir halt irgendwann ein anderer was oder schnappt der fremde Hund her, weil alle es selbstverständlich finden, dass man bei Hunden immer und überall auf Nasenhöhe mit Essen hantiert.

    Einfachste Lösung: "Dann rennt halt keiner mit Essen vorm Hund rum". Und daneben kann man ja durchaus sowas wie Selbstbeherrschung des Hundes auch üben. Aber den Hund in Situationen bringen, die er noch nicht kann und dann mit ner Korrektur reinfahren, die er nicht nehmen kann - Seh ich eher wenig Sinn drin.

    Je weniger Fehler der Hund machen kann, umso weniger Korrektur braucht es überhaupt.

    Wenn es um "kindersicherer" ginge - über Korrektur klappt das auch nicht zwingend bis das Gegenteil.

    Die 3 genanten Beispiele KÖNNTEN auch Kind und Hund zusammen ins Messer laufen lassen sein und keiner lernt was draus, oder nicht das was gewünscht ist.

    Manche Situationen muss man schlichtweg so auch nicht immer haben. Wenn der Hund das Kind ableckt - wieso ist der Hund überhaupt am Kind oder das Kind am Hund? Jetzt am Beispiel Kind hat Hund direkt oder indirekt aufgefordert und das ablecken ist zb in Wahrheit Konflikt - wieso den Hund strafen? Dafür, dass er eh nett reagiert, obwohl es ihn stresst? Warum nicht zb mehr Ruhe reinbringen, dass Hund gar nicht fiddelnd lecken muss? Also wenn zb sowas reinspielt. Stand ja nix genaues dazu. Gibt zig mögliche Szenarien. In längst nicht allen ist Abbruch immer der sinnvollste Weg. Schon gar nicht, wenn die aktuelle Form des Abbruchs vielleicht nicht zum Hund passt und für diesen Charakter zu hart ist.

    Oderoderoder

    Jetzt vorallem auf Eigenleben im Kinderundhundetrubel bezogen. Es gibt deutlich weniger aversive Methode für so relative Kinkerlitzchen.

    (Zumindest liest es sich für diesen Hund aversiv.)

    Manches wüchse sich mit der Zeit von selber aus, wenn man es nicht regelmäßig befeuert. Und nicht immer ist es der Hund, der korrigiert werden muss. Manchmal ist es auch der eigene Blickwinkel.