Der Laufanimateur und Jagdspielkompagnon hilft da sehr.
Drum haben so viele Leut auch mehr als einen Windhund. Dann muss man sie nicht beschäftigen, die machen sich gegenseitig müde.😝
Ich weiß natürlich nicht, wie "Ruheübungen" bei Euch aussehen Jiyoon oder zu welchem Zwecke sie eingesetzt werden, insofern fühl Dich bitte nicht zu sehr gemeint - und schon gar nicht angegriffen.
Nur ganz allgemein betrachtet, verstört mich Ruhe, Ruhe, Ruhe bei dem Hundetypus sehr.
Jagen dürfen sie nicht, laufen dürfen sie, wenn überhaupt, auch nur alle paar Tage und dann sollens auch noch dauerruhig sein.
Mag ein Weg bei Hütehunden sein (oder aktuelle Mode?), ich plädier bei jungen Windhunden eher zu "Mehr laufen bringt mehr Ruhe rein". Irgendwo muss die Energie ja kanalisiert werden können.
Der Typus ist ( vielleicht zu seinem Pech) meist auch bei massiver Unterforderung selten gefährlich im Umgang. Nervig, hüpfig, destruktiv vielleicht.
Aber das, wo Halter anderer Hundetypen womöglich Schnappatmung kriegen, weil "OhGottohGott, der schießt sich komplett ab" ist doch quasi Normalzustand etlicher junger Windhunde, einer will mehr, der andere weniger. Aber gewissermaßen völlig irre durch die Gegend brettern, gehört dazu. Das machen sie auch so für sich selbst und mit sich allein. Weniger meist, als wenn ein Interessensharingpartner mit ähnlichem Tempo dabei ist, aber gaga durch die Gegend rennen ist völlig normales Verhalten und dem Wohlbefinden sehr zuträglich.
(Ich komm bei erwachseneren Windhunden auch auf den Erfahrungswert alle 3 Tage cirka brauchen sie es. Bei jüngeren war das bisher bei uns eher zu wenig. Mit Ausnahme des Zwergwhippets, die sich schon als Welpe wie ein erwachsener Trödelgreyhound verhalten hat. Aber selbst die wird spätestens nach einer Woche ohne große Runde rennen können, unrund.
Auch die 5 Minuten und dann is gut, erleb ich so nur beim Einzelhund und wenn sich sonst nix tut.
Meine, die ja gebiets- und tageszeitabhängig alle abgeleint werden können und in der aktuellen Besetzung alles sehr junge Hunde sind, rennen wesentlich mehr als das, mit Pausen zwar, aber da sind schon oft mehrere Kilometer Tempo machen dabei, wenn die Möglichkeit da ist. (Maximaltempo rennen sie im Alltag nie. Das ist immer nur Jogging, solang da nix zu jagen ist).
Freilauf, hier gleichbedeutend mit: die Möglichkeit auf einer großen Fläche ohne erkennbaren Plan und Ziel mit 40, 50km/h Haken zu schlagen, etwa 3x die Woche, ob jetzt mit oder ohne Zaun drumrum, halte ich für eine Grundbedingung.
Übrigens erleb ich es bei meinen so, dass länger nicht rumrennen können, wegen einfach so, das jagdliche Interesse eher steigert und die teils aktive Suche nach potentiellen Ersatzobjekten sich erhöht.
Es gibt Windhunde, die nirgendwo von der Leine kommen. In meinen Augen steht man da mit mindestens einem Bein in der Tierquälerei.
Der Großteil des Alltags sind und bleiben eh die ruhigeren Spaziergänge. Aber ohne Ventil is halt schon die Frage angebracht: Warum hält man dann so nen Hund?
Tendentiell wird Laufbedürfnis mit dem älter werden weniger. Also diese Ausbrüche von "Ich muss da jetzt 5 Runden über das Feld brettern, weil ich es kann!"
(Und bei so manchem ausgemusterten Hund werden sich wohl auch langsam Zipperlein die Bewegungsfreude einbremsen)
Junge Windhunde sind keine erwachsenen Windhunde. Als Junghund sind etliche gar nicht ruhig, schweben genau null an der lockeren Leine und lachen über 3 Minuten im Kreis rennen. Mit individuellen Unterschieden natürlich
Aber eben: Ruhe fördern über Ruhe ist meines Erachtens nach der komplett falsche Ansatz bei dem Typus.
Impuls- und Frustrationskontrolle, ja, bitte. Aushalten können, dass da ein anderer läuft und man selber nicht, o.ä.
Und klar braucht ein Hundetypus, der jung gern mal an seine körperlichen Grenzen läuft, auch Erholungszeiten und keine 7 Stunden täglich Programm und auch nicht immer nur Rennerennenrennen. Aber rennenrennenrennen macht ausgeglichener.
Der Windhund, bekannt aus der romantischen Malerei, aus Film und Fernsehen und eh fast ein bissl fad...kommt meist ganz von allein. So ab 1,5 oder 2 oder 3.
Davor hat man einen Hund, der mitunter so gar nicht dem entspricht, was man womöglich erwartet hat, der seinen Körper testen will und muss und lernen, sein Tempo auf allen möglichen Untergründen in allen möglichen Umfeldern zu kontrollieren (oder Zäune wahrzunehmen und zu bremsen o.ä)
Mit Schleppleine hab ich tatsächlich auch schon wieder ein Problem. Nicht für ruhige Runde ohne Laufen.
Aber für Rennen an der Schlepp oder mit schleppender Schleppleine. Das ist halt wahnsinnig riskant.
Für den Hund, für alle die drumrum stehen oder dran hängen und für andere Hunde.
Sowas nutz ich an meinen deutlich langsameren, aber auch recht rasanten, Mediterranen Mädels vereinzelt. Als Rückholband und Reinsteigbremse, wenn ein pubertärer Rotzlöffel "Nänänä, fang mich doch!" spielt, allerdings sehr kurz geschnitten. Selbst das ist nicht ganz ohne. Kann Menschenbeinen oder Hundeaugen ordentlich weh tun, sowas auf Tempo raufgeschnalzt bekommen.
Reinsteigen und verheddern oder im vollen Lauf wo hängen bleiben, führt im schlimmsten Fall zu wirklich unschönen Verletzungen.
10, 20m Biothane auf 50km/h beschleunigt, sollte eigentlich waffenscheinpflichtig sein.
Ich hab an einem meiner eigenen Hunde einen Kapselriss am Zeh mitverursacht. Der is das Schleppleinchen vom laufenden Hund Zwei gegen die Pfote geschnalzt, bzw dürft sie kurz raufgetreten sein. Fuß kaputt. 12 Wochen schonen und großes Glück, dass nix disloziert oder gebrochen war und "nur" die Gelenkskapsel gerissen ist und der Zeh halt nun der potentielle zukünftige Arthrosekandidat ist.
Jiyoon
Habt ihr irgendwo nen Reitstall mit Koppel oder Halle, die man manchmal nutzen dürft? Ein Industriebrachgelände? Einen Windhundverein - denn da darf man häufig Ausläufe nutzen.
All sowas und mehr bietet halbwegs brauchbare Optionen, für bisschen mehr Laufen bei relativ wenig oder kein Risiko.
Galgos zb tut sich ja einiges an, in Sachen Fahrerei für die Möglichkeit zu rennen.
Viellecht mag die auch mal erzählen, zumal aktuell auch recht junge Galgos daheim.