Beiträge von pinkelpirscher

    Welcher Windhund rennt Renntempo ohne Auslöser?

    Die 30 sek, allerdings Hetztempo, sind in etwa das, was sie maximal im Rennen laufen. Danach kippt natürlich irgendwann die Stoffwechselsituation. Ein Sprinter rennt auch nicht 300m im 100m Renntempo durch. Das geht von VMax bis Laktatschwelle und Blupp gar nicht

    Wenn die condition so rare ist, warum ist sie dann so häufig? Wie jetzt?

    Der Hund im verlinkten Beispiel ist ein "retired racer" aus den USA. Man kann zumindest mutmaßen, dass der Hund jenseits von fit war, bevor er 10! Minuten hetzen durfte. Ich mein, in der Szene kursieren auch so Ratschläge wie "20 Minuten am Tag spazieren reicht völlig" Und dann lässt man den Hund auf nem kleinen Arreal brettern, wo er sich schon mal grundsätzlich schrottet, weil viel zu klein. Und das dann noch viel zu lange.

    Sorry, das is echt alles bissl schwammig.

    Zumal Du mit "Ab 15 Grad wird es problematisch" einstiegst und das war dann gar nicht so.

    Plus sprechen wir über Hitzschlag oder Rhabdomyolyse? (Das geht ja auch aus der Studie nicht hervor - ist die post race Temperatur gleichzusetzen mit "Klar Hitzschlag" oder ist sie bis zu einem gewissen Rahmen physiologisch?

    Wird Rhabdomyolysse synonym zu Hitzschlag gesehen und hatten die Hunde eine oder gibt es andere Gründe für die Myoglobinurie?)

    Übrigens geben keineswegs alle Rescues Hinweise, dass Freilauf in Sachen Überhitzung für ausgemusterte Rennleistungshunde, so riskant ist. Der Tenor ist ja häufig eher: darf man sowieso nie nie ableinen, keinen Windhund, oder der - durchaus berechtigte - Hinweis auf die Verletzungsanfälligkeit, die aber - zum Teil - auch ein wenig davon abhängt, wie und wo die Hunde aufgewachsen sind

    Renngreys haben eine absolute Sonderstellung auch unter Windhunden. Quasi das Hochleistungsnutzvieh, das auch nicht ewig halten muss. Oh, da läuft gewiss ne Menge schief und unschön.

    Auch aus Deinem vorangegangenen Link geht hervor, dass die Durchschnittstemperaturen, bei denen gelaufen wird, national sehr unterschiedlich sind. Sprechen wir von irischen und englischen oder australischen, US Hunden oder solchen, die in Mexiko laufen. Reine Rennhunde? Coursing Linien. Open Field Coursern?

    Das ist bei allen so, aber bei anderen Rassen nicht?

    Es sagt ja niemand (hier), dass Hitze für Rennhunde easypeasy ist. Grad rennleistungsgezogene Greyhounds sind, angesichts der Unsummen Kohle die in der Industry gescheffelt werden, eine der beststudierten und gemonitorten Hunderassen - da Daten zu haben, die man bei anderen Rassen nicht hat - das verleitet womöglich aber auch dazu, Dinge überzubewerten oder einseitig auszulegen.

    Klar ist das eine Rasse bzw Subpopulation einer Rasse, wo man im letzten Jahrhundert immer mehr aufs Extrem ging, weg vom Hare Coursing Hund im Gelände, hin zu NocheinRekordundnocheiner auf präparierter Rennstrecke. Höher, schneller, weiter. Und wenn es mit Medikamenten, Anabolika, Diuretika, hormoneller Läufigkeitsunterdrückung geschieht. Popular Sires, die dank moderner Reproduktionsmedizin 1000e Nachkommen haben. Linienzucht. Überproduktion. Möglicherweise ein zunehmend ungünstiges Verhältnis von Fast Twitch Muskulatur zu Knochenstärke/Rahmen. Quasi kaum noch Immungenvielfalt da.

    Der reine Renngreyhound, der im Greyhoundspektrum nahezu eine eigene Rasse, neben Coursing- und Showhunden ist, da steckt von Corns bis Osteosarkomneigung bis LSS ja ne Menge Mist drin, mittlerweile. Seh ich absolut kritisch.

    Aber wie Du sagst: wer misst Temperatur und Urinbestandteile nach Anstrengung beim Hund, außer bei Studiengreyhounds?

    Also nein, das hab ich weder von Greyhoundzüchtern noch Haltern noch Menschen aktiv im Coursing je gehört, dass irgendwer bereits ab 15 Grad seine Hunde zügeln müsst.

    Also bezüglich des Zügelns...das kann ich mir bei deiner Aussage so gar nicht vorstellen. Bereits wenn ein Greyhound versehentlich zweimal die Bahnrunde läuft, ist Rhabdomyolyse ein häufiges Resultat.

    Zitat

    At the racetrack this is seen when there is a problem with the stopping area of the lure system. If the Greyhound ends up running further than the normal race distance (ie twice around the track), rhabdomyolysis is a common result.


    https://www.vetlexicon.com/canis/musculos…rhabdomyolysis/

    Du weißt aber schon, dass die im Alltag nicht Hetztempo laufen?

    (Plus das ganze Drumherum von Transport, Erwartungsaufregung und Co haben)

    Einen herumrennenden Grey mit einem hetzenden Grey, zighundert Meter double suspension Galopp, zu vergleichen, ist Äpfel mit Birnen.

    Sorry, aber mir ist nicht klar, was Du beweisen willst? Dass Du neuerdings gerne Studien über Renngreyhounds liest?

    dragonwog


    Okay, jetzt hab ich es doch überflogen.

    Woohaa. Rennen über etwa 300-900m bei bis zu 40,8 Grad (Celsius, nehm ich an) Umgebungstemperatur (im Text klingt an, dass mindestens bis 42 Grad auch gelaufen wird).

    Da würd hierzulande eigentlich jeder annehmen, dass Hund sowieso tot umfällt - tun sie aber anscheinend nicht.

    Die Industry-interne Thematik Rennen auch bei Extremtemperaturen durchzuführen und die Frage, ob die Hunde dann nicht vielleicht doch ein bisschen sehr überhitzen (Spannenderweise hatten die mit Kühlweste an vorm Start, dann aber höhere rektale Temperaturen, wenn ich das richtig rausles), hat aber so für den Hausgebrauch quasi, doch wenig Relevanz.

    27,3 Grad vs 31,2 Grad Umegebungstemperatur war so der Schnitt ob post Race 41,5 Grad Körpertemperatur, oder drüber. Über 42,1 ging keiner, auch bei 40 Grad draußen, wenn ich das richtig seh.

    Dass die Körpertemperatur post race auf irgendwas um die 40, 41 ansteigt, weiß man, is immer so.

    Das sie bei 31 Grad rundherum mehr ansteigt, wirkt logisch.

    Aber hatten diese Hunde ansonsten Hitzschlaganzeichen? Also natürlich ist die Körpertemperatur als solches zu sehen, die ist ja im absolut kritischen Bereich - nur...die Hunde sind dann ja scheinbar weiter spaziert und ein paar Tage später wieder wo gestartet, waren also nicht ganz akut lebensbedroht (wie die dann weiter versorgt werden, bevor sie wieder in die Box müssen - ist mir allerdings unbekannt. Auslaufen muss man sie irgendwie. Und dann? Natürlich auch hinterher...welcher Hund hat nicht doch nen Schaden, der gar nicht erfasst werden konnte, wenn keiner dabei ist?)

    Sonst wurde hier ja hauptsächlich nochmal bewiesen, was bekannt ist: hetzende Windhunde haben nach dem Lauf sehr hohe Körpertemperatur. Aber das haben sie bei 11 Grad auch.

    Und zudem wurde gezeigt, dass die Australier spinnen. Zuwenig kühle Tage, also lässt man auch an heißen Tagen rennen. Geht halt um viel Geld. (Und irgendwie muss die Leistung auch bei Hitze noch passen, sonst tät man es nicht, in einer Welt, in der es nur um Leistung geht)

    Ich les da eigentlich ganz was anderes raus, als wohl die Intention war.

    Man kann die auch bei aberwitzigen Temperaturen noch laufen lassen. Gesund isses vielleicht nicht, aber sie überleben es eh. Meistens.

    … und für Fünfjährige ohne Pferdeaffinität :pleading_face:?

    Da ist es ganz gut erklärt:

    https://www.galgo-hilfe.de/gesundheit/kra…greyhoundsperre

    Natürlich könnten Hunde leichte Formen davon haben und man merkt gar nix davon. Das gilt aber letztlich für alle Hunde mit ähnlichen Voraussetzungen.

    Da sag ich persönlich: wenn man nichts davon merkt und der Hund nicht eingeschränkt wird dadurch, wird man das wohl so hinnehmen können, wie Muskeltkater und Co, die auch kein Halter merkt, obwohl letztlich eine Verletzung und Zerstörung von Muskulatur.

    Das zu sehr zu pathologisieren halt ich für ebenso verkehrt, wie Greyhoundsperre zu verharmlosen.

    Greyhoundsperre

    erklär mir das bitte, als sei ich ca 5 Jahre alt :applaus:

    Ähnlich dem Kreuzverschlag beim Pferd.

    Schwere Fälle werden auch bretthart im Rücken. Im Grunde ist es eine Stoffwechselentgleisung, die mit Zerstörung von Muskeleiweiß einhergeht und lebensbedrohlich werden kann.

    Anfällig sind vorallem Windhunde und da besonders die stärker bemuskelten "Sprinterrassen". Körperliche Anstrengung, Trainingszustand, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind so die Hauptfaktoren, die mitspielen. Möglicherweise auch individuelle Veranlagung.

    Bewusst kenn ich bei puh...mittlerweile ein paar hundert Windhunden auch im Sport, nur einen Whippet, der sicher eine hatte und das zum Glück eher leicht.

    Sollte man als Halter definitiv auf dem Schirm haben, dass der Hundetyp da ne Disposition dafür hat, ist aber nichts, dem man tagtäglich begegnet.

    Hab grad nicht die Zeit das genauer zu lesen.

    Wenn das mit der Körpertemperatur post race war - das ist leidlich bekannt.

    Auch dass Rhabdomyolyse durch Hitze entstehen kann - dennoch spielt die Luftfeuchtigkeit dabei eine nicht unwesentliche Rolle.

    Nachdem ich es nicht gelesen hab, weiß ich halt nicht, ob sie den Myoglobingehalt als Indikator für: die Hunde haben immer eine leichte Greysperre sehen - oder dabei mitberücksichtigt wurde, dass professionelle Rennhunde bis zu 3 Rennen die Woche laufen und dabei sicher auch die eine oder andere Muskelzerrung o.ä. mitnehmen.

    Einen Greyhound im aktiven Profirennbetrieb mit dem 08/15 Petgrey zu vergleichen oder 1 zu 1 alles umzulegen, funktioniert nur bedingt.

    dragonwog


    Der nachgefügte Link ist insofern witzig in seiner Argumentation, weil just die Körperbauweise als eine gilt, die eben Vorteile bietet, bei Extrembelastung, also Hetztempo, nicht so schnell zu überhitzen, wie Hunde mit mehr Körpermasse.

    Der Renngreyhound hat durch seine starke Bemuskelung nochmal eine Art Sonderstellung unter den Windhunden und ist in einigen Punkten mittlerweile sehr wahrscheinlich wirklich recht anfällig.

    Aber die Anti-Rennindustrie-Wellfare-Schiene verbreitet schon auch seltsames Zeug. Insofern ist die als Quelle immer ähnlich kritisch zu sehen, wie die glorifizierende Gegenseite.

    Also nein, das hab ich weder von Greyhoundzüchtern noch Haltern noch Menschen aktiv im Coursing je gehört, dass irgendwer bereits ab 15 Grad seine Hunde zügeln müsst.

    Rennwhippets, mit sehr hohem Greyblutanteil, haben dieses Problem auch nicht.

    (Wobei manche anmerken, der Whippet insgesamt, wäre in den letzten Jahren womöglich hitzeempfindlicher geworden und man sollte züchterisch vielleicht wieder mehr darauf achten)

    dragonwog


    Das Greyhounds auch Hitzschlag kriegen können, ist klar.

    Dass Rennhunde insofern auch ein Risiko haben, weil die Körpertemperatur während und nach dem Lauf (allerdings Hetztempo) kurzzeitig über 40 klettert, ist auch bekannt.

    Aber das mit ab 15 Grad muss man die bremsen und regulieren, woher soll das sein?

    Im Zughundesport ist ja nicht zum Spaß bei durchschnittlich 15 Grad Schluss...

    Im Windhundsport gibt es keine ganz klaren Regelungen, da sind es etwa 28-30 Grad und/oder Reduktion der Anzahl der Läufe.

    (Regional hat bei uns ein Amtsvet jetzt in Eigeninitiative eine 25 Grad Grenze vorgeschrieben und macht den Vereinen damit übel Stress. Bei 25 Grad hat jahrzehntelang keiner wegen Hitze abgebrochen - und Hitzschlag war im Amateursport dennoch kein nennenswertes Thema.)

    Ich frage mich auch, wie die Geryhounds in die englische Statistik kommen. Sehr lange Nase und sehr dünnes Fell und auch keine rassebedingte Neigung zu Übergewicht.

    Mußten die alle bei 35 Grad Rennen laufen? :denker:

    Nein aber herumgallopieren führt gern bereits ab 15 Grad zu Überhitzung. Und im Freilauf muss man viele Grey's regulieren ab diesen Temperaturen, sonst kippen sie einfach mit Hitzeschlag um. Trotz gutem Trainingszustand

    Das wär mir sehr neu. Eine Windhundsportweisheit ist das jedenfalls nicht. Und auch sonst so noch nirgendwo gehört.

    Was aber Thema sein kann, ist die Greyhoundsperre.

    Bei untrainiertem Hund undoder Überlastung plus hoher Luftfeuchtigkeit können da auch 25 Grad problematisch sein. Kriegt aber trotzdem nicht jeder.