Beiträge von pinkelpirscher

    Die Überproduktion (und die Entsorgung) ist ein Problem.

    Aber ich hadere auch mit der Galgorettungsszene ansich. Der Grund, warum die Hunde so sind, wie sie sind, ist, wie sie aufgewachsen sind und wofür sie gehalten werden.

    (Und damit eigentlich die Hochleistungshunde wären)

    Man muss sich schon auch klar sein: man kann Anti-Jagd, Anti-Rennbahn, Anti- alles sein, aber dann gibt es die Hunde nimmer, die man haben will.

    Tatsächlich stehe ich mittlerweile auf dem Standpunkt: lieber weniger Galgos und Podencos oder Greys importieren, als jedem Hinz und Kunz einen in die Hand drücken. Es funktionier ja nur, weil es durch die Bank recht nette Hunde sind. Aber viele Menschen, die sie halten, wollen ja gar nicht die Eigenschaften, die die Hunde zu dem machen, was sie sind. Die wollen einem Hund helfen oder so. Was nicht verwerflich ist, so als Grundgedanke.

    Aber was Leut eigentlich oft nicht wollen, is n Hardcorejäger. Ich mein, ey heulen ja alle schon, wenn im Film das Zeichentrickkaninchen stirbt.Trotzdem holt man sie.

    Bei anderen Gebrauchshunden is ja eher verbreitet, zu fragen, wofür wer nen Malinois braucht, wenn er nur joggen will.

    Natürlich sind Galgos ne andere Art Gebrauchshund, als das, was wir als Gebrauchshunde oder Jagdgebrauchshunde sehen. Aber letztlich sind die Hunde aus Spanien zb quasi noch "echterer" Windhund als, sagen wir der Showgrey oder n Silken Windsprite, ach, sogar Whippet.

    Die jagen noch lebende Beute, nicht Plastiksäcke.

    Bei allen anderen diskutieren wir lang und breit über die Macht der Genetik, aber just Hunde quasi vom Ursprung, da soll das nicht gelten? Da soll das plötzlich weg sein, dass ihnen quasi wichtig ist, wofür sie gemacht sind

    Klar, etliche sind zu kaputt, wirklich viel mit ihnen zu machen. Und ja, in Spanien ham sie auch nicht alle Auslauf, sondern Zwinger, Kette, sonstwas. Aber in allem Elend dürfen sie noch tun, wofür sie sind. Und das ist nicht Schön sein.

    Wofür braucht jemand einen Windhund, wenn nicht erwünscht ist, was sie ausmacht und sie einen Gutteil ihres Wesens nicht ausleben dürfen - nur den praktischen, bequemen?

    Es ist völlig utopisch, jährlich 100.000e Galgos und Podencos sinnvoll zu vermitteln.

    Es ist aktuell völlig utopisch, die Jagd zu beenden.

    Die reine Vermittlungsschiene hat seit über 20 Jahren nichts geändert (Wie eh überall. Es gibt zigtrillarden Hunde aller Typen zu vermitteln.)

    Ich mein, mittlerweile werden Galgos um absurdes Geld in die USA geflogen, weil denen die Greyhounds zum retten ausgehen, seit die Bahnen schließen. Oder weil plötzlich die ja noch ärmer dran sind, jetzt muss man die retten.

    Sind die nicht arm genug, kann man immer noch vom chinesischen Fleischmarkt retten. Und natuürlich Windhunde aus Saudi Arabien.

    Die Hunde werden kreuz und quer verschickt.

    Wir retten italienische Hunde aus dem Canile, die Italiener retten Hunde aus dem Refugio.

    Wir retten Hunde aus der Slowakei, die Slowaken aus Irland. Die neuseeländischen Renngreys sollen ev in die USA. Derzeit muss man teilweise aus Irland importieren. Die Ungarn holen Hunde aus Spanien, wir holen sie aus Ungarn. Undsoweiterundsofort.

    Das ganze Tierrettungs- und Verschickungssystem ist schon mal schräg (sag ich - und hab Hunde aus der Ukraine. Plus eine ukrainischen Hund nach Italien vermittelt. Plus die Spanier, Ungarn und Tschechen im Hundelebenslauf.).

    Nein, für mich zählt "Lieber goldener Käfig, als tot" tatsächlich wenig bis nicht. Ich seh es umgekehrt. Nehmt Euch solche Hunde, wenn ihr sie dafür schätzt, was sie sind und sonst nicht, ist mein Ansatz.

    Es werden sehr, sehr viele Galgos nicht gerettet. Auf noch ein paar mehr kommt es quasi auch nicht an. Es hat nämlich trotz alldem nicht wahnsinnig arg viel geändert, außer, dass jetzt jeder einen hat. Aber nicht, weil er sie als Jagdhund schätzt.

    StellaBond007

    Ich hab zufällig grad wieder drüber nachgedacht, weil erst kürzlich wieder auf 2 Tierschutzgalgos getroffen, die in einem so desolaten Zustand waren, dass ich sehr ernshaft denke, besser sie werden in Spanien gleich getötet, als hier klopft sich wer auf die Schulter und denkt, er habe einen Hund gerettet um ihn dann so grausig verkommen zu lassen.

    Krallen des Grauen. Komplett ohne Muskulatur. Zahnstein. Aber Hauptsache schicker Mantel - und beide Hunde sind nicht frisch importiert.

    (Beim einen will ich endlich in Erfahrung bringen, wie alt der ist. Isser über 13 wär sein Zustand, entschuldbar. Sonst definitiv nicht. Dann is der hier so zugerichtet und kaputt geliebt worden.

    Ach und ja, die eine Galgohündin, die ich mittransportiert hab, die ist jetzt zwei Galgos. Würd die noch rennen können mit der Wampe wär eh blöd, da schrottet sie sich die Gelenke, so gemästet wie der Hund ist. Dafür isser jetzt schön gemütlich.)

    Es muss nicht Freilauf in dem Sinne sein, der Haltern anderer Hundetypen vorschwebt.

    Aber warum zum Teufel will man Jagdhunde aus "Leistungslinie", deren Hauptzweck schnell laufen ist, wenn sie das dann eh ned dürfen?

    Das einzige Glück, dass Halter haben ist, dass diese Hunde selten ungut werden. Mit denen kann man es machen, sie den Rest ihres Lebens ins Sicherheitsgeschirr stecken und nur noch an der Leine dahinschlurfen lassen.

    Find ich fürchterlich und gruselig. Zum Glück nicht immer. Gibt wahnsinnig tolle Halter. Aber teilweise fragst Dich echt, wofür man sich Accesoires aus Spanien schicken lässt.

    Hund kaufen: 1.500,-

    Hund vorher besuchen mit Übernachtung: 180,-

    Hund abholen: 80,-

    Chiropraktik: 55,-

    Gebärmutterultraschall: 180,-

    Auffrischungsimpfung 1 Hund: 110,-

    Trainings- und Lizenzläufe: 45,-

    Benzin und Mautkosten da Auslandstraining: 54,-

    Hundefutter: ca. 100,-

    2.304 Euro seit 1. Jänner, wenn ich mich nicht arg verrechnet oder die Hälfte vergessen hab.

    Frufolino

    Ich möchte (oder möcht es doch nicht?) wissen, wieviele der frei in der Au Renner nicht in Wahrheit regelmäßig jagen und n paar Minuten weg sind.

    Auf dem Auge sind schon viele Halter blind oder flüchten sich in "Kann man halt nix machen".

    Ich geh bewusst nimmer auf irgendwelche Windhundrunden mit oder mit Menschen spazieren, mit denen ich eigentlich befreundet bin, weil ich es mitunter einfach nicht fasse, was da an Unerzogenheit als rassetypisch verkauft wird. Bzw stört es halt beim aufs Handy schauen, wenn man drauf achten sollte, was der Hund macht. Und es lastet ihn halt aus, danach isser so schön müde, wenn er ne Weile weg war.

    Beliebt ist: irgendwo hingehen, wo Hund nicht so leicht abhauen kann und dann machen lassen.

    Ich kann es mir lebhaft vorstellen, warum bei uns manche Donauinsel oder Pionierinselgänger die Krise kriegen, wenn sie Windhunde sehen. Kleinhunde mobben und jagen. Nicht abrufbar sein. Irgendwas oder irgendwen hetzen.

    Und es begegnen einem genug Leut, die es völlig okay finden, ihren Hund im Prater Rehe oder Kaninchen hetzen zu lassen (und abrufen geht eh nicht).

    Whippet im Tierschutz ist theoretisch möglich, aber nicht besonders häufig.

    Es gibt doch noch deutlich weniger Vermehrer, als bei anderen Rassen, und viele Züchter nehmen Hunde zurück und vermitteln sie dann selbst.

    Auch die Nothilfen sind relativ gut aufgestellt, vermitteln aber nicht immer an Halter ohne Windhunderfahrung.

    Whippet und Freilauf - zu bestimmten Tageszeiten, in bestimmten Gebieten - klappt häufig recht gut, zumindest in wildarmem Gebiet, weil viele Whippets nicht auf Spur gehen. Garantie gibt es halt nicht.

    Grad bei nem "ausgemusterten" würd ich wissen wollen, ob der frei laufen durfte, oder zeitlebens nur an der Leine watscheln und fett werden musste.


    Whippets können sensibel und sanft sein. In privat. Und wenn sie nicht jung sind. Als Welpe/Junghund ist oft nix mit elegant an der Leine schweben und nobler Zurückhaltung. Da gibt es schon Abrissbirnenexemplatere und Rotzgören auf Speed.

    Draußen und in Anwesenheit von Beute sieht das auch bei erwachsenen Hunden teils sehr anders aus.

    Was viele Whippets mittlerweile leider haben sind schlechte Nerven/Ängstlichkeit. Ansich sind das durchaus taffe Hunde. Nur die (normale)Rutenhaltung lässt Leut oft denken, sie wären ängstlich.

    Häufig sind sie recht gut verträglich, auch mit dem eigenen Geschlecht. Auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel.

    Whippets sind leidenschaftliche Mobber, bevorzugen Jagdrennspiele und können da auch richtige Krätzen werden, manche - inkl. Hintern tackern oder unsichere Hunde scheuchen. Kleinhunde, vorallem wuselig wuschelige können vereinzelt insofern ein Thema sein, als sie Jagdtrieb triggern könnten. Das zeigt beileibe nicht jeder, aber bei Hunden, die da schief schauen anfangen, sollt man doch dahinter sein.

    Manche erwachsenen Whippets sind, auch etwas linienabhängig, manchmal regelrecht faul.

    Auch das find ich persönlich ne ungute Entwicklung. Die Spritzigkeit vom Terrier verpufft.

    Krallenpflege ist ein Muss. Etwa 1x die Woche. Und aufs Gewicht achten. Es gibt so erschreckend viele übergewichtige Whippets (selbst im Sport manchmal).

    Zehenverletzungen, Hautrisse, Muskelverletzungen, Pfählungen, Bein/Sprunggelenksbrüche sind so die Dinge, die passieren können.

    Autoimmunerkrankungen leider im Steigen - SLO, Meningitis, Blutbildungsstörungen.

    Relativ viele Whippets haben Übergangswirbel. Wird nur kaum wo untersucht. Wahrscheinlich haben viele alte Whippets wie etliche ältere Windhunde generell Probleme in Richtung Lumbosakrale Stenose/Cauda Equina Kompressionssyndrom oder kurz gesagt "Es im Rücken". Scheint mir aber kaum Bewusstsein dafür zu geben bzw eher ne Verschleißsache im Alter zu sein, mit 5 rennens noch nicht wie ein rückenranker Schäferhund.

    Whippet und sehr andersartiger Hundetyp. Kann man wie bei allen Hunden probieren. Ich halte es für unfair dem Hund gegenüber. Klar können die mit anderen Hunden auch. Aber das Spielverhalten/Schnell im Kreis Rennbedürfnis passt oft nicht zusamen.

    Dabei ist es just die Möglichkeit, mit gleichartigen zu fetzen, die einen guten Ausgleich bietet und bis zu einem gewissen Grad das Jagdbedürfnis befriedigt.

    Freilauf beim Whippet heißt nicht, dass der Hund im 5 Meter Radius um einen bleibt. (Viele bleiben durchaus recht nah, aber) Rennflash heißt, Hund braucht eine große, eher offene Fläche um zu rennen. Einfach um des Rennens willen. Auch mit sich allein, notfalls.

    Je jünger, je öfter brauchen und haben sie das.

    Grundsätzlich kann man mit ihnen alles machen. Sie sind halt eher witterungsempfindlich. Regen doof. Wind doof. Kalt doof. Außer: da rennt Beute, dann is plötzlich alles wurscht.

    Möglicherweise geht die Zucht in Richtung hitzeempfindlicher. Empfinden zumindest manche alten Whippethasen so.

    Agility, Frisbee, Flyball o.ä. dynamische Sachen kommen ihnen schon entgegen. Trotzdem können sie auf quasi Hobbyniveau eh so ziemlich alles machen. Viele arbeiten gern mit, zumindest bis zur vierten Wiederholung.

    Wandern o.ä. - ja. Zwei Wochen Trekkingurlaub und jeden Tag 20k - eher nicht ihr Ding oder laugt sie irgendwann aus.

    Kurzzeitsprint ist, wofür sie quasi maximiert sind.

    Von schweren Fällen hört man selten, aber ja, Greyhoundsperre kann ein Ding sein. Feuchtwarmes Wetter und der unfitte Hund haut Dir zum jagen ab o.ä. Diese Stoffwechselentgleisung kann auch lebensbdrohlich werden.

    Es sind halt Hunde mit hohem Anteil an "Sprintermuskulatur", wenig Körperfett (äh, sollten sie sein), die kurze "Rennanfälle" haben, bevor wieder Pause ist und keine Langstreckenläufer. Das heißt nicht, dass man mit ihnen nicht 5, 10k joggen gehen kann, aber es ist nicht ihre Spezialität (und womöglich auch stinkfad fürn Hund, irgendwann).

    Ihr wirkliches Maximaltempo laufen sie eigentlich nur, wenn sie was jagdlich triggert. Selbst im Rennspiel kaum oder nur kurz. Das is nämlich sauanstrengend und braucht danach Regeneration.

    Whippets sind wesentlich robuster, als sie aussehen (wobei mittlerweile einige eh schon recht äh... robust gezüchtet oder gefüttert werden) und haben tendentiell noch ne recht hohe Lebenserwartung von durchaus auch mal 15-17 Jahren.

    Der Hund ist verletzt, aber nicht todsterbenskrank.

    Du merkst ja selbst, dass das Problem eher in Dir liegt, als beim Hund.

    Er ist operiert, das scheint gut gelaufen zu sein. Und sonst, ganz flapsig gesagt: Hunde gehen nicht kaputt, wenn sie mal nen Tag weniger fressen oder traurig schauen oder sonstwas.

    Er hat momemtan keine Bewegung, da ist auch die Peristaltik träger und Medikamente kriegt er vermutlich auch und ja, dass er Probleme hat, sich an seiner Übergangspinkelstelle zu lösen - wenn er das vorher nie getan hat und nie auf die Terasse pinkeln durfte,oder es nicht kennt, sich auf Fliesen zu lösen, dann fällt das vielen Hunden schwer. Bein heben wird auch grad eher nicht gut klappen. Da würden sich viele Rüden erst mal schwer tun

    Aber insgesamt: er frisst, er trinkt, er geht aufs Klo. Nicht in alltäglicher Frequenz, aber halt auch nicht besorgniserregend gar nicht.

    Er hat kein Fieber, keinen wässrigen Durchfall, hängt nicht apathisch in der Ecke, hat normale Atmung, kippt nicht um, krampft nicht, hat kein schneeweißes Zahnfleisch, wimmert nicht vor Schmerzen? Nun, dann isses recht sicher kein Notfall.

    Mach Dir vielleicht quasi für Dich selbst ne Checkliste. Ist das jetzt wirklich tragisch? Nein? Dann durchatmen.

    Sagt sich leicht, aber Du tust Euch beiden ja keinen Gefallen und machst Euch beiden das Leben schwer.

    Er ist in tierärztlicher Behandlung. Beim Fäden ziehen hat auch keiner gesagt "Oh, Gott, mit dem Hund stimmt was nicht. Der ist schwer krank."

    Er hatte ne Op, ne Vollnarkose, ist jetzt bewegungseingeschränkt. Natürlich wird er nicht das blühende Leben sein. Er is gerade rekonvaleszent.

    Aber so schnell haut Hunde auch nix um.

    Es war ne schlimme Erfahrung, vorallem wenn Du mehr oder weniger dabei warst.

    Wenn Du wirklich Zweifel hast und Dir irgendwas arg komisch vorkommt - frag nochmal beim Tierarzt.

    Aber so insgesamt, mach Dir bewusst und vielleicht hilft es: der ist grad frisch operiert, natürlich kann da noch nicht alles super sein.

    Super ist aber, dass Hunde sich meist schneller von sowas erholen, als Menschen.

    Aber sonst: was soll sein? Wovor fürchtest Du Dich? Was belastet Dich besonders? Die blöde Situation war schon und wurde tierärztlich behandelt. Das ist wichtig, im Kopf zu haben. Das Schlimme war schon. Jetzt is halt noch nicht gut, aber wir arbeiten am besser.

    ok, hab mir vorgestellt, bei "Massenware" wie Galgo/Podenco schiebt man die vielleicht eher ab, als einen Bardino, aber vermutlich hab ich da einen Denkfehler.

    Ja.

    Unser "Ein Züchter hat 2 Hunde und max 1en Wurf im Jahr und das unterm VDH/der FCI" Denken enstpricht nicht dem, wie Hunde andernorts teils gezüchtet werden.

    Grad bei Arbeitsrassen ist oft der größte Teil der Population nicht FCI-reinrassig und registriert, sondern fiele unter Registerhund. (Bei uns wär das Pendant oft der Vermehrerhund. Die gibt es ja auch in reinrassig)

    Aber...das is n komplexes Thema.