Whippet im Tierschutz ist theoretisch möglich, aber nicht besonders häufig.
Es gibt doch noch deutlich weniger Vermehrer, als bei anderen Rassen, und viele Züchter nehmen Hunde zurück und vermitteln sie dann selbst.
Auch die Nothilfen sind relativ gut aufgestellt, vermitteln aber nicht immer an Halter ohne Windhunderfahrung.
Whippet und Freilauf - zu bestimmten Tageszeiten, in bestimmten Gebieten - klappt häufig recht gut, zumindest in wildarmem Gebiet, weil viele Whippets nicht auf Spur gehen. Garantie gibt es halt nicht.
Grad bei nem "ausgemusterten" würd ich wissen wollen, ob der frei laufen durfte, oder zeitlebens nur an der Leine watscheln und fett werden musste.
Whippets können sensibel und sanft sein. In privat. Und wenn sie nicht jung sind. Als Welpe/Junghund ist oft nix mit elegant an der Leine schweben und nobler Zurückhaltung. Da gibt es schon Abrissbirnenexemplatere und Rotzgören auf Speed.
Draußen und in Anwesenheit von Beute sieht das auch bei erwachsenen Hunden teils sehr anders aus.
Was viele Whippets mittlerweile leider haben sind schlechte Nerven/Ängstlichkeit. Ansich sind das durchaus taffe Hunde. Nur die (normale)Rutenhaltung lässt Leut oft denken, sie wären ängstlich.
Häufig sind sie recht gut verträglich, auch mit dem eigenen Geschlecht. Auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel.
Whippets sind leidenschaftliche Mobber, bevorzugen Jagdrennspiele und können da auch richtige Krätzen werden, manche - inkl. Hintern tackern oder unsichere Hunde scheuchen. Kleinhunde, vorallem wuselig wuschelige können vereinzelt insofern ein Thema sein, als sie Jagdtrieb triggern könnten. Das zeigt beileibe nicht jeder, aber bei Hunden, die da schief schauen anfangen, sollt man doch dahinter sein.
Manche erwachsenen Whippets sind, auch etwas linienabhängig, manchmal regelrecht faul.
Auch das find ich persönlich ne ungute Entwicklung. Die Spritzigkeit vom Terrier verpufft.
Krallenpflege ist ein Muss. Etwa 1x die Woche. Und aufs Gewicht achten. Es gibt so erschreckend viele übergewichtige Whippets (selbst im Sport manchmal).
Zehenverletzungen, Hautrisse, Muskelverletzungen, Pfählungen, Bein/Sprunggelenksbrüche sind so die Dinge, die passieren können.
Autoimmunerkrankungen leider im Steigen - SLO, Meningitis, Blutbildungsstörungen.
Relativ viele Whippets haben Übergangswirbel. Wird nur kaum wo untersucht. Wahrscheinlich haben viele alte Whippets wie etliche ältere Windhunde generell Probleme in Richtung Lumbosakrale Stenose/Cauda Equina Kompressionssyndrom oder kurz gesagt "Es im Rücken". Scheint mir aber kaum Bewusstsein dafür zu geben bzw eher ne Verschleißsache im Alter zu sein, mit 5 rennens noch nicht wie ein rückenranker Schäferhund.
Whippet und sehr andersartiger Hundetyp. Kann man wie bei allen Hunden probieren. Ich halte es für unfair dem Hund gegenüber. Klar können die mit anderen Hunden auch. Aber das Spielverhalten/Schnell im Kreis Rennbedürfnis passt oft nicht zusamen.
Dabei ist es just die Möglichkeit, mit gleichartigen zu fetzen, die einen guten Ausgleich bietet und bis zu einem gewissen Grad das Jagdbedürfnis befriedigt.
Freilauf beim Whippet heißt nicht, dass der Hund im 5 Meter Radius um einen bleibt. (Viele bleiben durchaus recht nah, aber) Rennflash heißt, Hund braucht eine große, eher offene Fläche um zu rennen. Einfach um des Rennens willen. Auch mit sich allein, notfalls.
Je jünger, je öfter brauchen und haben sie das.
Grundsätzlich kann man mit ihnen alles machen. Sie sind halt eher witterungsempfindlich. Regen doof. Wind doof. Kalt doof. Außer: da rennt Beute, dann is plötzlich alles wurscht.
Möglicherweise geht die Zucht in Richtung hitzeempfindlicher. Empfinden zumindest manche alten Whippethasen so.
Agility, Frisbee, Flyball o.ä. dynamische Sachen kommen ihnen schon entgegen. Trotzdem können sie auf quasi Hobbyniveau eh so ziemlich alles machen. Viele arbeiten gern mit, zumindest bis zur vierten Wiederholung.
Wandern o.ä. - ja. Zwei Wochen Trekkingurlaub und jeden Tag 20k - eher nicht ihr Ding oder laugt sie irgendwann aus.
Kurzzeitsprint ist, wofür sie quasi maximiert sind.
Von schweren Fällen hört man selten, aber ja, Greyhoundsperre kann ein Ding sein. Feuchtwarmes Wetter und der unfitte Hund haut Dir zum jagen ab o.ä. Diese Stoffwechselentgleisung kann auch lebensbdrohlich werden.
Es sind halt Hunde mit hohem Anteil an "Sprintermuskulatur", wenig Körperfett (äh, sollten sie sein), die kurze "Rennanfälle" haben, bevor wieder Pause ist und keine Langstreckenläufer. Das heißt nicht, dass man mit ihnen nicht 5, 10k joggen gehen kann, aber es ist nicht ihre Spezialität (und womöglich auch stinkfad fürn Hund, irgendwann).
Ihr wirkliches Maximaltempo laufen sie eigentlich nur, wenn sie was jagdlich triggert. Selbst im Rennspiel kaum oder nur kurz. Das is nämlich sauanstrengend und braucht danach Regeneration.
Whippets sind wesentlich robuster, als sie aussehen (wobei mittlerweile einige eh schon recht äh... robust gezüchtet oder gefüttert werden) und haben tendentiell noch ne recht hohe Lebenserwartung von durchaus auch mal 15-17 Jahren.