Beiträge von pinkelpirscher

    Oh ja, eh klar. Vor 2 Jahren wusstest Du noch nicht mal, wie man Windhund schreibt.

    Glaube hier braucht mal jemand ein paar Einheiten Frustrationstoleranz und Impulskontrolle :klugscheisser: glaube so geht das nicht mit den Diskussionen auf Augenhöhe.

    Das Problem ist, dass die Augenhöhe eh nicht erreicht wird.

    Insofern is es eh vergebene Liebesmüh.

    Ich hab es nur wirklich nimmer nötig, mir Arroganz vorwerfen zu lassen. Dazu ist das Thema zu komplex. Und um da echt Überblick zu haben, dauert etliche Jahre. Es is nicht arrogant, nur unsympatisch, den Einsteigern zu sagen, dass sie sich bissl übernehmen.

    Und nein, ich bin nicht der Oberkapazunder. Die schreiben hier nicht mit, aber sorry, es is so öd, drum lass ich es auch.

    Gewünscht ist Feel Good. Wirklich Wissen interessiert seit Marula eh keinen. Was schade ist, muss man aber wohl akzeptieren.

    Also bitte, ja, klar. Dann ist die Kurzzeiterfahrung mit einem Hund halt allgemeingültig.

    Oh ja, eh klar. Vor 2 Jahren wusstest Du noch nicht mal, wie man Windhund schreibt.

    pinkelpirscher danke für deine ausführlichen Antworten...

    Für mich definitiv Stoff, nochmal mit einen anderen Blickwinkel auf meine Gedanken über das Thema zu schaun...

    Weil das vermutlich alles total hart klingt - mir ging es vorrangig und ursächlich um "Ich hol mir so einen Hund, ohne ihm die Möglichkeit zu bieten irgendwo, irgendwie auf einer möglichst großen Fläche einen Teil seines Normalverhaltens zu zeigen", nicht um "Die müssen jagen. Die müssen Sport machen. Die müssen xy. Aber ich drifte gerne etwas weit ab.

    Beim Rest bin ich sehr gespalten. Was tun mit so vielen Hunden? Es gibt halt aber auch so viele andere.

    Ob es ein Idealleben für Hunde gibt und Hunde quasi den Anspruch auf ein perfektes Leben haben, was nicht mal Menschen hinkriegen: äh. Ich sage: nein.

    Nur - und diese Frage stellt sich ja bei vielen Hunden und ganz besonders in einer zunehmend technisierten Welt - wozu muss es unbedingt dieser sein? Was brauch ich nen Jagdhund, wenn mich nervt, dass der Spuren verfolgt? Wozu brauch ich nen territorialen Hund, der Fremde fürchterlich findet, wenn ich gern open house und 500 Besucher habe? Wozu brauch ich nen Windhund, wenn der eh nirgendwo von der Leine darf?

    Warum soll man diese Fragen beim Second Hand Hund nicht stellen? Weil der dankbar ist? Weil Hauptsache nicht tot oder 10 Jahre im Zwinger? Was macht den Second Hand Hund weniger zu einem Hund, der auch ein paar intrinsische Bedürfnisse/Fähigkeiten hat, je nach Typ?

    L

    Es geht mir um die extreme Masse an Hunden die vermittelt werden sollten, aber nicht immer den absolut Windhund geeigneten Platz haben werden und die Konsequenzen wäre, dass der Hund eben getötet wird...

    Tausche die 50000 Galgos mit zb 50000 kaukasischen Owtscharkas aus oder Dobermännern oder Thai Ridgebacks oderoder und die Diskussion sähe anders aus. Müsste anders aussehen.

    Dass so relativ viele so relativ gut vermittelbar sind, liegt ja schon auch an der relativen Agggressionsfreiheit dem Menschen gegenüber, der recht hohen Artgenossenkompatibilität und dass sie nicht am Rad drehen, wenn sie nicht kriegen, was sie gern tun.

    Sprich: die Selektion auf Hetzjagd nur auf Sicht und in der Gruppe, die Haltung, das Drumherum, macht sie auch zu Hunden, mit denen man das machen kann. Sie "überall hin" vermitteln. Was sie interessiert bemerkst eh kaum, weil sie es nicht zeigen und machen, solang kein Auslöser, keine Möglichkeit da ist.

    Mit wehrhaften, schutztriebigen, artgenosseninkompatiblen, sehr territorialen, wachsamen Hundetypen zb geht das eher nicht.

    .

    Ja Winnie82 aber sollte das wirklich ein Kriterium sein für die Entscheidung, sich einen Hund zu holen, der ansonsten aufgrund seiner Masse an Individuen evtl getötet werden würde...?

    Nun, der Rest der Masse wird auch getötet.

    Ich weiß, das klingt hart, aber es is vorrangig ne Spielerei im menschlichen Hirn, sonst nix.

    Warum rett ich jetzt einen, aber alle anderen nicht? Ich lasse also 4999 sterben, nur meinen nicht.

    (Und warum wähl ich in der Masse ausgerechnet den, dessen Eigenschaften ich eh nur zum Teil haben will. Also den bequemeren Teil.)

    Die Überproduktion (und die Entsorgung) ist ein Problem.

    Aber ich hadere auch mit der Galgorettungsszene ansich. Der Grund, warum die Hunde so sind, wie sie sind, ist, wie sie aufgewachsen sind und wofür sie gehalten werden.

    (Und damit eigentlich die Hochleistungshunde wären)

    Man muss sich schon auch klar sein: man kann Anti-Jagd, Anti-Rennbahn, Anti- alles sein, aber dann gibt es die Hunde nimmer, die man haben will.

    Tatsächlich stehe ich mittlerweile auf dem Standpunkt: lieber weniger Galgos und Podencos oder Greys importieren, als jedem Hinz und Kunz einen in die Hand drücken. Es funktionier ja nur, weil es durch die Bank recht nette Hunde sind. Aber viele Menschen, die sie halten, wollen ja gar nicht die Eigenschaften, die die Hunde zu dem machen, was sie sind. Die wollen einem Hund helfen oder so. Was nicht verwerflich ist, so als Grundgedanke.

    Aber was Leut eigentlich oft nicht wollen, is n Hardcorejäger. Ich mein, ey heulen ja alle schon, wenn im Film das Zeichentrickkaninchen stirbt.Trotzdem holt man sie.

    Bei anderen Gebrauchshunden is ja eher verbreitet, zu fragen, wofür wer nen Malinois braucht, wenn er nur joggen will.

    Natürlich sind Galgos ne andere Art Gebrauchshund, als das, was wir als Gebrauchshunde oder Jagdgebrauchshunde sehen. Aber letztlich sind die Hunde aus Spanien zb quasi noch "echterer" Windhund als, sagen wir der Showgrey oder n Silken Windsprite, ach, sogar Whippet.

    Die jagen noch lebende Beute, nicht Plastiksäcke.

    Bei allen anderen diskutieren wir lang und breit über die Macht der Genetik, aber just Hunde quasi vom Ursprung, da soll das nicht gelten? Da soll das plötzlich weg sein, dass ihnen quasi wichtig ist, wofür sie gemacht sind

    Klar, etliche sind zu kaputt, wirklich viel mit ihnen zu machen. Und ja, in Spanien ham sie auch nicht alle Auslauf, sondern Zwinger, Kette, sonstwas. Aber in allem Elend dürfen sie noch tun, wofür sie sind. Und das ist nicht Schön sein.

    Wofür braucht jemand einen Windhund, wenn nicht erwünscht ist, was sie ausmacht und sie einen Gutteil ihres Wesens nicht ausleben dürfen - nur den praktischen, bequemen?

    Es ist völlig utopisch, jährlich 100.000e Galgos und Podencos sinnvoll zu vermitteln.

    Es ist aktuell völlig utopisch, die Jagd zu beenden.

    Die reine Vermittlungsschiene hat seit über 20 Jahren nichts geändert (Wie eh überall. Es gibt zigtrillarden Hunde aller Typen zu vermitteln.)

    Ich mein, mittlerweile werden Galgos um absurdes Geld in die USA geflogen, weil denen die Greyhounds zum retten ausgehen, seit die Bahnen schließen. Oder weil plötzlich die ja noch ärmer dran sind, jetzt muss man die retten.

    Sind die nicht arm genug, kann man immer noch vom chinesischen Fleischmarkt retten. Und natuürlich Windhunde aus Saudi Arabien.

    Die Hunde werden kreuz und quer verschickt.

    Wir retten italienische Hunde aus dem Canile, die Italiener retten Hunde aus dem Refugio.

    Wir retten Hunde aus der Slowakei, die Slowaken aus Irland. Die neuseeländischen Renngreys sollen ev in die USA. Derzeit muss man teilweise aus Irland importieren. Die Ungarn holen Hunde aus Spanien, wir holen sie aus Ungarn. Undsoweiterundsofort.

    Das ganze Tierrettungs- und Verschickungssystem ist schon mal schräg (sag ich - und hab Hunde aus der Ukraine. Plus eine ukrainischen Hund nach Italien vermittelt. Plus die Spanier, Ungarn und Tschechen im Hundelebenslauf.).

    Nein, für mich zählt "Lieber goldener Käfig, als tot" tatsächlich wenig bis nicht. Ich seh es umgekehrt. Nehmt Euch solche Hunde, wenn ihr sie dafür schätzt, was sie sind und sonst nicht, ist mein Ansatz.

    Es werden sehr, sehr viele Galgos nicht gerettet. Auf noch ein paar mehr kommt es quasi auch nicht an. Es hat nämlich trotz alldem nicht wahnsinnig arg viel geändert, außer, dass jetzt jeder einen hat. Aber nicht, weil er sie als Jagdhund schätzt.

    StellaBond007

    Ich hab zufällig grad wieder drüber nachgedacht, weil erst kürzlich wieder auf 2 Tierschutzgalgos getroffen, die in einem so desolaten Zustand waren, dass ich sehr ernshaft denke, besser sie werden in Spanien gleich getötet, als hier klopft sich wer auf die Schulter und denkt, er habe einen Hund gerettet um ihn dann so grausig verkommen zu lassen.

    Krallen des Grauen. Komplett ohne Muskulatur. Zahnstein. Aber Hauptsache schicker Mantel - und beide Hunde sind nicht frisch importiert.

    (Beim einen will ich endlich in Erfahrung bringen, wie alt der ist. Isser über 13 wär sein Zustand, entschuldbar. Sonst definitiv nicht. Dann is der hier so zugerichtet und kaputt geliebt worden.

    Ach und ja, die eine Galgohündin, die ich mittransportiert hab, die ist jetzt zwei Galgos. Würd die noch rennen können mit der Wampe wär eh blöd, da schrottet sie sich die Gelenke, so gemästet wie der Hund ist. Dafür isser jetzt schön gemütlich.)

    Es muss nicht Freilauf in dem Sinne sein, der Haltern anderer Hundetypen vorschwebt.

    Aber warum zum Teufel will man Jagdhunde aus "Leistungslinie", deren Hauptzweck schnell laufen ist, wenn sie das dann eh ned dürfen?

    Das einzige Glück, dass Halter haben ist, dass diese Hunde selten ungut werden. Mit denen kann man es machen, sie den Rest ihres Lebens ins Sicherheitsgeschirr stecken und nur noch an der Leine dahinschlurfen lassen.

    Find ich fürchterlich und gruselig. Zum Glück nicht immer. Gibt wahnsinnig tolle Halter. Aber teilweise fragst Dich echt, wofür man sich Accesoires aus Spanien schicken lässt.