Beiträge von pinkelpirscher

    SpaceOddity

    Wirklich interessant für mich wird ohnedies erst Tschechien. Als einziger Hund in Österreich und Richtern, die die Rasse nicht wirklich kennen (und auch nicht aussprechen können) is ja sonst eh eher witzlos.

    Wobei selbst in Tschechien Samstag nur 8 und Sonntags 4 Hunde gemeldet sind und Edna einmal zu zweit und ein Mal allein da stehen wird. Und das bei der Jubiläumsspezialschau in quasi der züchterischen Hochburg Mitteleuropas.

    Die Richtermeinung find ich dort aber relevanter. Neben Rassekontakten halt. Aber 1x Richter ausm Windhundleistungssport und 1x ehemaliger Züchter von Fast Sowas gibt vielleicht ein realistischeres Bild als son nicht mal zutreffendes "Bernsteinfarbene Augen. Weil, die müssen bernsteinfarbene Augen haben".

    Oh und diesmal hat auch keiner meiner Hunde den Hosenrock der BIS Besitzerin als Beute betrachtet, sich darin verbissen und ihn ihr halb ausgezogen. Das war bei Ausstellung 2.

    Tut mir leid, ich finde das einfach nur sympathisch. :lol:

    Es war auch sehr amüsant. Fräulein Puppy Class hat davor und danach seelenruhig mitten im Weg gepennt und ignorierte selbst Horden von Irish Wolfhounds, die an ihr vorbei wollten. Und dann kommt n Hosenrock und der Hund ist in der Sekunde hellwach, denn für Beute zahlt sich munter sein aus. Super Anlagentest eigentlich.

    SpaceOddity

    Na gut, die Richterin hat, wie wohl die meisten Allroundrichter, son Hund maximal 1,5 mal irgendwo gesehen und hat scheinbar ausm Pharaoh Hound Standard zitiert, weil ausm Cirneco Standard kann ihr "Muss so" nicht gewesen sein und dass man sie so überstreckt sehen wollt, fand ich gruselig. Die Italiener stellen tendentiell natürlicher. Plus das einfach mal eben an den Hund fassen und dem die Beine auseinander ziehen fand ich...unangenehm.

    Aber mei.

    Unser Pech war ja bloß, dass ausnahmsweise ein zweiter Hund gemeldet war. Und dann ist das noch die aktuell höchstprämierte Junghündin Europas und bereits Profi (Die Halterin hatte ihrerseits gezittert. Sonst gibt es ja keine Konkurrenz. Sie hatte nen italienischen Profi befürchtet. Und dann stehen wir da.)

    Aber ich musste zu meiner Ehrenrettung tatsächlich mit dem ÖKV telefonieren. Das Ohne Titel war eigentlich noch schlimmer, als das V2. Dass es sowieso keinen Reservetitel gibt, machte das OT anscheinend noch ungeheuerlicher.

    Ich habe aber darauf verzichtet, zu erwähnen, dass mein eigentliches Highlight des Tages war, dass es mir gelang, während der Zug in den Bahnhof Klagenfurt einfuhr, Cessnas spontane Durchfallfontäne aufzuwischen, zu desinfizieren, fachgerecht einzusacken und zu entsorgen, Hunde auszuwickeln und mitsamt Gepäck aus dem Zug zu bringen, ohne dass wer stolperte und kaum Ekel ausbrach und der Verdacht für den Geruch auf das Wickelkind 2 Reihen vorher fiel und wir ausm Zug draußen waren, als die Mutter noch am Kinde schnupperte. Sonst könnte man womöglich meinen, es mangle mir am nötigen Ernst und Ehrgeiz.

    Und ich befürchtete schon, es hätte in Klagenfurt weitere Zeugen gegeben.

    :rolling_on_the_floor_laughing: Oje, was ist passiert? Aber was auch immer es war, meine Blamage bei der ersten Ausstellung schlägst du nicht! :flucht:

    Also bis auf das zu spät in den Ring kommen und dann noch von einer anderen Halterin aufgehalten werden, zum Hunde "spielen lassen" und meinem Zweithund, der kreischte wie am Spieß und von Space Oddity daran gehindert werden musste in den Ring zu hüpfen und einem ziegenhüpfendem Junghund und "Scheiße, muss man Ecken eigentlich auslaufen oder im Bogen, als Kreis gehen?" und einem Richter, der die Rasse nicht kennt und dann gleich mal an den Hund fasste und ihr die Haxen nach hinten bugsierte, dass die stand wie ein überstreckter Windhund und einem V2 mit explizit ohne Titel und einem "Hund sehr schlecht vorgeführt" im Richterbericht, was einen kleinen Skandal auslöste, unter anderem auch, weil es in der Jugendklasse sowieso keinen Reservetitel gibt und ich dann den gesamten nächsten Tag damit zubringen musste, beteiligten und unbeteiligten Menschen zu erklären, dass für mich persönlich ein V2 kein Drama ist und jetzt nicht wer aus Frankreich kommen muss, um mich zu coachen und ich auch nicht sofort nach Polen fahre für Unterricht bei der Profi Handlerin oder den Hund ausstellen lasse und so.

    Also abgesehen davon, war es schon deutlich besser, als meine ersten Ausstellungen. Da bin ich noch in Tisch und Zelt vom Ringschreiber gelaufen. Gab es aber diesmal zum Glück nicht.

    Eventuell ja an der Stelle interessant, wie denn Leut mit ihren Windhunden spazieren gehen.

    Ich betrachte alle meine 3 als aktuell passabel beinflussbar auch auf etwas Distanz (was halt schnell mal 30m und mehr sind) und okay rückrufbar. Nach Dogforummaßstäben müssten sie aber vermutlich lebenslang an die Schleppleine. Selbst oder gerade der EigentlichNichtWindhund, der momentan super hört, aber der jagt anders, als die Whippets. Und die wieder etwas anders, als die Galgos davor.

    Freilauf heißt bei uns: wir bewegen uns dzt relativ viel auf eigentlich eingezäunten, großen Flächen oder expliziten Hundefreilauggebieten, die wildarm sind (aber nicht sicher wildfrei. So hat unlängst die Windhündin eines Bekannten auf genau so einer Fläche ein Reh gefunden, gehetzt und schwer verletzt, wurde dann vom Jäger erlöst. Hund war ebenfalls ziemlich ramponiert und musste in die Klinik).

    Die Whippets zeigen kaum Stöberinteresse und halten sich recht gut an optische Begrenzungen. Viele unserer Spazierwege für Leine ab sind entlang solcher optischen Begrenzungen. Weite Sicht, aber offenes Feld durch irgendwas begrenzt. Der Senior etwa lief sehr viel auf einer cirka 1km langen Strecke frei, wo eine Seite Donau, eine Seite Abgrenzung zur S-Bahntrasse war. Hieß halt viel hin und her gehen.

    Viele Windhundleut nutzen in Wien zb die Donauinsel. Manchmal gibt es dort Wild, aber auch sehr viel "optische Begrenzungen", lange, übersichtliche Laufgeraden und keine Autos bzw wenig Möglichkeit von der Insel in den Verkehr zu geraten. Dafür gibt es immer wieder Probleme mit Hund vs Fahrrad und aus eigener Erfahrung muss ich leider sagen: es wird auch viel wildern gelassen.

    Im Wald laufen meine gar nicht frei. Was auch nicht stimmt. Im "Hundewald" schon oder auf übersichtlichen Wanderwegen, in Gebieten entlang des Wildzauns, wenn ich die Strecke kenne. Oder bei meinen Eltern, am Waldrand bis zu unserer Wiese. Wenn die gemäht ist, darf man auch da drauf fetzen.

    Wald und Dämmerung. Egal ob Morgen- oder Abend. Sicher nicht.

    Dämmerung generell so n Thema. Nacht auch. Im Herbst sind da die Mäuse auch in Hundezonen, die Marder und Stadtfüchse. Manchmal Streunerkatzen. Vieles zeigen einem die Hunde an, schon bevor sie hetzen. Manches kommt aber auch überraschend.

    Fuchs um 5 Uhr morgens im Hundepark und ein Galgo der übern Zaun in den Verkehr springen will. Und dann wochenlang an der Stelle besser nicht abgeleint wird, weil er sucht und wartet.

    Neue Strecken an der Leine abgehen, oft mehrfach, bevor Hund doch von der Leine kommt. Nicht immer alle zusammen laufen lassen. Oder aber just alle zusammen laufen, damit sie sich mit Jagdspielen beschäftigen und nicht jagen gehen. Es kommt immer darauf an.

    Bei manchen muss ich situativ mehr Auge drauf haben, wenn wo kleinere Hunde sind, als bei anderen.

    Nach Wildsichtung wird nicht mehr jeder Hund hier gleich wieder abgeleint. Mancher gar nimmer.

    Hitze oder Regen macht andere Dinge möglich, als Wind. Offene Wiese geht sich anders als Wald oder Hügellandschaft. Unbekanntes Gebiet ist anders als bekanntes. Gruppe anders, als Einzelhund. Jeder Hund hat seine eigenen Jagdbesonderheiten. Junger Hund ist anders als älterer.

    Welpe darf mehr. Mittelalter Hund ist mitunter am riskantesten.

    Bewegliche Objekte sind schwieriger, als Stehende. Unausgelasteter Hund jagt mehr, als ausgelasteteter. Gestresster Hund jagt womöglich mehr, als entspannter. Gruppe ist meistens blöder, als Einzelhund.

    Der Senior ist mir 2x wirklich abgehauen und war dann ne Stunde weg. 1x sicher gejagt. Ob und was er erwischt hat, kann ich nicht sagen, denn ich war nicht dabei und habe keine Ahnung, wo er war.

    Das Galgöchen hat eine Taube getötet. Die fiel ihm aber auch einfach vor die Füße. Keine Chance mehr einzugreifen.

    Der Senior hat an der kurzen Leine eine Taube im Flug gefangen und getötet, ebenfalls an der Leine einen Igel in der Mitte durchgebissen und einmal in einem klaren Fall von Übersprung und Kippen ins Jagdverhalten, den Kater meiner Eltern gebissen und 2x in Hundefreilaufgebieten Eichhörnchen gehetzt.

    Der große Galgo hat 1x einen Fuchs gehetzt und 1x die Katze am Parkplatz nur deshalb nicht getötet, weil er Maulkorb trug. Die kam echt komplett überraschend.