Beiträge von pinkelpirscher

    Zuviel Aufmerksamkeit am Hund. Zuviel Sorge. Zuviel Betüdeln. Halte ich für die wahrscheinlichste Variante.

    Erster Hund, seit ein paar Monaten da, alles dreht sich drum. Ist aber für Hunde selten gut, der Dreh- und Angelpunkt zu sein.


    Wie sie zur Ruhe kommt? Vermutlich in dem sie es lernt. Jetzt ist Ruhe mit Streicheleinheiten und Aufmerksamkeit von Dir belegt. Sogar die Bettgehzeit orientiert sich am Hund. Auch innerhalb der Wohnung kann sie nicht allein mit sich bleiben. Ob das Kontrolle ist oder "Angst vor Kontrollverlust" oder "Eigentlich zu drüber, um runter zu kommen", kann ich nicht beurteilen. Wobei es fast egal ist. So ist auf Dauer nicht gut.


    Babygitter, Hund zur Not auch mal anhängen, Streichelangebote, natürlich, aber nicht auf Aufforderungen eingehen, die eben zum immer selben Schema führen, sowas in der Art wär mein Ansatz. Und sich auch wieder ein bisschen fürs eigene Leben interessieren und dafür, dass man auch andere Dinge zu tun hat, als den Hund in den Schlaf zu wiegen, das lenkt bisweilen den Fokus etwas vom Hund. Andere Einstellung bewirkt anderes Auftreten.

    Das mit der Phänotypisierung wird ja - grundsätzlich - vermutlich nicht so laufen, dass alle x-beliebige Hunde zur Jagd ausbilden wollen und phänotypisieren lassen. Zu 99% wird es da um reinrassige Hunde ohne Papiere gehen "Hobbyzüchterjagdhunde" halt. Oder Dissidenzvereine.


    Ich kenn die Phänotypisierung nur im Windhundsport.

    (Da wollt dann jemand nen hübschen Tierschutzmix ohne Stehohren, mit schwarzem Pigment, ohne Spurlaut und noch n paar Dingen mehr, die sagten "Netter Galgomix wahrscheinlich" als Podenco phänotypisieren lassen. Da gibt es zwar zig Rassen, aber nur wenige anerkannte. Keine einzige anerkannte Rasse sieht auch nur ansatzweise so aus wie dieser Hund. Man lächelte milde. Nein, eher kicherte man heftig.

    Eine Tierschutzgalgohündin, völlig unbekannte Abstammung, hat dagegen reelle Chancen, die ist phänotypisch recht klar Galgo Espanol, nicht Galgogebrauchskreuzung. Darf dann also mit den FCI Papier-Hunden Bewerbe laufen und könnt Registerpapiere für die Zucht kriegen.


    Aber alles als Alles kriegt man da wahrlich nicht phänotypisiert. U.a. muss man den Hund von Rasserichtern begutachten lassen und komplett blind und ahnungslos sind die ja auch nicht.)

    Nein, nicht jeder Windhund tackert andere. Aber grad in Windhundausläufen zb wo die Hunde einander nicht zwingend kennen, kann es theoretisch auch mal mehr Gezwicke geben oder Jagdspiele, die doch nimmer nur lustig sind.


    Aber trotzdem braucht nicht jeder Windhund automatisch Maulkorb. Wie auch nicht jeder andere Hundetyp immer und überall einen braucht


    Bei Rennen und Coursings sind Maulkörbe Pflicht. Wobei es da auch darum geht, dass die Hunde sich nicht (oder nicht so stark) im Lockmittel festbeißen oder es im Streit um die Beute zu Verletzungen kommt. Ein Whippet vom falschen Hasen wieder runter hebeln kann sich erstaunlich schwierig gestalten und nach jedem Lauf Köder reparieren ist auch unlustig.


    Im professionellen Rennbetrieb tragen die Renngreyhounds außerhalb des Schlafkennels oft dauehaft Maulkorb. Da mit dem Verletzungsargument.

    Immer Maulkorb, auch an der Leine, ist eher sehr amerikanisch überpräventiv, sieht man auf diversen, besonders englischsprachigen, Windhundseiten aber öfter. Lokale Hundegesetze etwa in Australien verdonnerten aber auch pensionierte Rennhunde zu Dauermaulkorb (der Passus soll mitlerweile gestrichen sein).

    Potato


    Weil manche Hunde im Jagdspiel zb zum Löchern neigen. Bei der dünnen Haut ist schnell was passiert.


    Meine hellbeige Whippethündin ist teilweise hellrot gefleckt, wenn der Jungspund mal wieder herzhaft in sie reinzwackt.


    Bei gemischten Laufrunden wär Maulkorb zumindest ne Teilabsicherung, wenn ein Hund ins echte Jagdverhalten kippt. Einer meiner Rüden, der grundsätzlich kleinhundkompatibel war, situativ aber leichter in Richtung predatory drift schlingerte, trug ihn manchmal sicherheitshalber, wenn ich die Lage nicht ganz im Blick haben konnte.

    flying paws hat ja schon ein Video von "Bestimmtes Verhalten, das einfach im Hund drin ist" gezeigt. Hüteansätze bereits beim Welpen.


    Da kursieren allerhand andere Videos, davon, dass manche rassetypischen Verhaltensweisen ganz tief im jeweiligen Hundetyp implementiert sind. Seine Stärken im jeweiligen Einsatzgebiet.

    Das krieg ich so nicht in nen Hund reingelernt:


    [Externes Medium: https://youtu.be/WAAWrBO93C4]

    Aber letzten Endes eh wurscht. Wird sich kein Ausbilder finden, der das mitmacht. Spätestens, wenn die die abwertendende Sicht auf Jagdhunde durchsickert, ist man entweder die Lachnummer oder sowieso gleich weg vom Fenster.

    Selbst wenn man in Deutschland einen Border Collie als Jagdhund phänotypisieren lassen könnte, was man nicht kann, macht man sich keine Freunde, wenn man denkt, man hätte als Einziger den Supercrack und heiligen Hundegral gefunden.

    kamue



    Na vorallem, ähm...Jagd auf englischen Höfen. Ja nun. Das sah halt dann nicht zwingend so aus, wie man das hierzulande gerne hätte. Völlig anderes Jagdsystem und "Denken". Hetzhund soll es ja keiner werden, is auch nicht legal. Son Collie Lurcher o.ä. war aber genau dazu da: Kaninchen und Füchse killen. Selbstständig.

    Ich könnt noch nicht mal mit meiner sizilianischen Bracke zu einer Jagdgebrauchsprüfung im deutschsprachigen Raum antreten. Obwohl ich grad den Flug zur Prova de Lavoro gebucht hab.


    Keine von den Verbänden anerkannte Rasse. Keine Chance.



    Wenn jetzt der Border Collie als Nova Scotia Duck Tolling Retriever ausgegeben werden sollte, dann müsste er ja die Retrieverfächer absolvieren und könnte auch nur in Retrieverjobs jagdlich eingesetzt werden, oder? Wie isn da die Gesetzeslage? (Also mal angenommen, irgendjemand von den Retriever Leuten würde nicht merken, dass das kein Retriever sein kann)