Ein Teil des Dillemas ist Emotion. Natürlich stellt man seine eigenen Hunde über anderer Leute Kinder. Und natürlich stellt man das eigenen Kind über anderer Leute Hunde. Also
zugehörigkeitsgefühlmäßig und ja, ich finde, als in mehreren solchen Konstellationen gleichzeitig lebend, dass man das 1 zu 1 so empfinden kann, ohne die "Gegenseite" abzuwerten.
Bei uns ein Grundsatzthema seit 10 Jahren. Einer fühlt sich nämlich immer angegriffen.
Es wäre aber auch reichlich schräg und traurig, wenn der Partner sein eigenes Kind weniger wichtig fände, als meine Hunde. Es wär allerdings auch reichlich schräg, hätte ich mehr Bindung zu einem Kind, mit dem ich nicht zusammen lebe und das die Elternrollen voll besetzt hat, als zu meinen eigenen Hunden, mit denen ich seit Jahren eng zusammen lebe.
Das eigene Kind verändert zwar situativ die Bedeutung, die meine eigenen Hunde für mich haben, aber haben so gut wie keinen Einfluss auf meine Beziehung zum Stiefkind. In der Beziehung Vater zu Kind spielen sie auch keine Rolle, ich auch kaum.
Aber das ist bei uns die Lightvariante (und ein Kind, das nicht mehr so abhängig, eigentlich auch kein Kind mehr ist und nicht von heut auf morgen die Hauptbezugsperson verliert). Der Nichthundemenschpartner sieht es bis heute anders, is nur nicht nötig, daran was zu ändern, die Berührungspunkte sind so gering und ich kann mich wunderbar raus halten, da wo er vom Kind gebraucht wird. Die haben ihres, ich hab meines, zusammen haben wir nur Halbgeschwistersachen und die Hunde hat Kind 1 schon ewig nimmer gesehen, es war auch nicht nötig.
Mit eigenem Kind zusammen leben ändert viel bis alles. Mit Stiefkind zusammen leben, ändert mehr. Auch die eigene Rolle und Zuständigkeit, will man einen Jungmenschen nicht nachhaltig zwischenmenschlichen Schaden zufügen.
Das ist eine fundamental andere Situation als Besuchskind.
Wenn Dir jemand zumindest irgendwie helfen kann, dann eher Familienberatungsstellen mit eben Patchworkerfahrung oder irgendwer mit beraterischer "Stiefmuttererfahrung".
Das ist ne recht stiefmütterlich behandelte Rolle in Familiengefügen, die Dir da plötzlich zufällt, mit sehr spezifischen Problemen, die auftauchen können, ganz besonders eben, wenn man überraschend fix mit einem Kind zusammen leben würde und dadurch ne neue Position im Großen Ganzen kriegt. Da findet man womöglich auch am ehesten Stimmen, die auch Vätern sagen, dass nicht Hunde die größte Herausforderung sein werden.
Der langen Rede kürzerer Sinn. Nein, ich würd momentan keine Sekunde Zeit darauf verwenden, mir zu überlegen, wie ich Hunde und Kind vergesellschafte, sondern Familienberatung holen.