Wann der richtige Zeitpunkt ist, hängt auch von der eigenen Leidensbereitschaft ab und davon, wie viel Improvisation der Alltag zulässt und man selber.
Kinderwagenalter und Welpe ist toll, da kann der Welpe noch im Kinderwagen mitfahren. Unter 2 ist das mit dem eigenen Willen noch nicht so präsent, die Trotzphasen und, salopp gesagt, man kann noch mehr machen, was man selber will und Kind macht einfach mit. Muss.
Gleichzeitig ist das auch ein Alter, wo man Kind noch nicht allein lassen kann, es gern ständig krank ist und dann sitzt man nen ganzen Tag in der Bude und eigentlich sollte der Hund raus, aber es geht nicht oder bis man alle angezogen hat, hat der Welpe schon 2x reingepinkelt und muss die nächste Stunde nimmer.
Zumindest ohne Garten ist das schon...speziell.
Dazu kommt noch: man war zwar Leben mit Hund gewohnt, aber man ist mit ihm gemeinsam alt geworden und an nachlassende Energie gewöhnt. Welpe nach altem Hund ist Kulturschock. Mit Kind dazu Managementaufgabe und: Kulturschock.
Nichts funktioniert mehr wie gewohnt. Und das bestimmt das ganze nächste Jahr. Und dann ist Kind wieder in ner anderen Lebensphase und es funktioniert wieder alles anders.
Je älter Kind umso eher kann es zwar mit Hund was anfangen (Vor 7,8 ist das einfach nur begrenzt der Fall und Hund wird eher als überdimensionales Kuscheltier wahr genommen), aber umso mehr eigene Interessen hat es auch. Die sind oft nicht mit Hund zu vereinbaren. Auf den Spielplatz kann Hund nicht mit nicht zu Freunden und eigentlich hat Kind auch keine Lust, schon wieder mit auf die Gassirunde zu müssen.
Abhängig von Wohnsituation, Arbeit, externer Kinderbetreuung, Partner und Umfeld und eben eigenem Willen, klappt vieles zu vielen Zeiten - oder gar nicht.
Dass ich teilweise um 4 aufstehe, mit den Hunden gehe, so lange Mann und Kind noch schlafen bzw der Mann noch nicht ins Büro muss, sieht man von außen nicht. Dass manches nur klappte, weil ich mit Hunden ins Kindergartengebäude durfte, auch nicht. Oder den sonstigen Zeitaufwand, der abgezwackt werden muss, vieles geht nicht mit Kind und Hund zusammen, drinnen wie draußen, sondern muss aufgeteilt werden.
Ich find Whippets und Kind super. Es gibt die Schiene Züchter, die sie für zu empfindlich für Kinderhaushalte halten und die, die bevorzugt in Kinderhaushalte vergeben. Meine kommen eher von letzterer Seite und ich kenn wirklich Unmengen Whippets als sehr unproblematische "Kinderhunde", wie sie überhaupt zu den "einfachen" Windhundrassen zählen.
Das erste halbe Jahr bis Jahr ist so oder so sehr nervenaufreibend. Selbst wenn man einen "braven" Whippetwelpen erwischt. Man kann aber auch den komplett Gaga Düsentrieb erwischen. Das ist dann bis ca 1,5 oder 2 sehr lustig, wenn man das mag oder man wird irre.
Der nobel an der lockeren Leine schwebende Whippet dauert bis zum Erwachsenenalter, davor gibts mit vielen viel Kängurucation, rennen bis der Arzt kommt, auf Regalen und sonstigen Möbeln rumklettern und rennen bis der Arzt kommt.
Damit der Arzt nicht wirklich kommt, braucht es geeignete Auslaufgebiete. Der Whippet ist oft recht gut ableinbar, wenn man großen Radius nervlich aushält, aber er rennt auch rund 50km/h, das braucht Platz und sicheres Gelände.
Und es ist und bleibt ein Jagdhund. Das unterschätzt man auch an den bereits nobel Schwebenden gerne.