Beiträge von pinkelpirscher

    Oder voll auf Stresshormonen.

    Keine Sorge, kein Angriff, nur eine Option. Kann natürlich ein voll rüstiger Senior auch sein. (Und mein Bild vom Besitzerpaar und Schicksalsschlägen und Krankheit und dann war der Hund mindestens das letzte Jahr nimmer viel unterwegs, muss genau nicht stimmen.

    Das wär halt so das Erste, das mir bei den Eckdaten in den Sinn kommt, dass der Hund erstens für die Rasse eher hochbetagt ist und sein Leben zumindest im letzten Jahr schon nimmer ideal lief, was dann u.a. gern null Kondition heißt.)

    Das ist blöd, aber eigentlich nur zu verständlich, dass er Menschenanwesenheit braucht. Der hat grad alles verloren.

    Schwierige Lebenssitutuation für einen sehr alten Hund, der sicherlich auch schon das eine oder andere Zipperlein mitbringt.

    Wohnt Deine Schwester im selben Haus bzw unmittelbarer Nähe? Wär den Oldie dort lassen und nur allein zum Gassi gehen abholen, möglich?

    Auch unoptimal, aber je nach dem wie jung oder alt er mental noch ist, braucht er nicht mehr so viel Programm und Trubel und ist für sich allein daheim womöglich besser aufgehoben, wenn er denn alleine bleiben kann.

    Aber der Bezugspersonenmix und "Fremdhundestress" und alles völlig neu, ist so einfach auch alles andere als ideal.

    Älterer Whippet. Wenn man ein paar Basics in Sachen Jagdtrieb und Ableinbarkeit beachtet und ernst nimmt, meistens sehr nette, umgängliche, relativ gesunde, langlebige Hunde, die durchaus frei laufen können. Nicht territorial, nicht sonderlich wachsam, sehr menschenbezogen.

    Jenseits des Junghundalters dann moderater im Bewegungs- und Schnellrennbedarf und meistens gern bei so ziemlich allem dabei.

    Kälte und witterungsempfindlicher und halt so ein halbes Jagdauge sollt man trotzdem immer auf sie haben, aber wirklich kompliziert sind sie nicht.

    Zitat

    ist es in meinen Augen Quatsch, zu behaupten, dass Hunderassen oder ihre Nutzungsrichtungen weitaus ausdifferenzieter wären, als Pferde.

    Jein.

    Und das nicht irgendwie provokant zu lesen.

    Aber weil bissl gar abschweifend, in den Spoiler gepackt:

    Spoiler anzeigen

    Der Hund ist trotzdem die einzige Spezies, die in einer so großen Bandbreite an Größen, Gewichtsbereichen und Körperformen existiert und in so viele Richtungen spezifisch selektiert wurde. Allerdings hauptsächlich basierend auf Verhaltensweisen eines Raubtieres.

    Hunde gibts von rund 1kg - etwa 120kg. Also mehrere 100% Unterschiede innerhalb der eigenen Art.

    Von vielleicht 15, 20cm Schulterhöhe bis rund 1en Meter.

    Klar werden Pferde auch in bestimmte verschiedene Richtungen selektiert, haben Spezialbereiche, man nimmt eben nicht jede Rasse für alles, sonst bräucht man auch beim Pferd keine Rassen.

    Pferde sind wie Hunde sehr maßgebliche Zivilisationsentstehungshelfer, aber Hunde haben und hatten mehr verschiedene Jobs.

    Zudem sind bestimmte Verhaltenskreise, die etwa Pferde in der Form gar nicht haben beim Hund, in mehrere Richtungen sehr verschieden ausgeprägt.

    Und insofern teils relevanter, weil man mit Hunden enger zusammen lebt, sie "öffentlichere" Tiere sind und sie damit auch mehr Auswirkungen auf die Umwelt haben können und einem selbst auch mehr oder weniger liegen.

    Ja, Individuum spielt immer auch mit rein, aber wie ein Hund sehr wahrscheinlich handelt, liegt auch an seiner jeweiligen Spezialisierung, nicht automatisch gleichbedeutend mit "Arbeitshund", sondern nur grundsätzlich: wofür war dieser Typus mal da?

    Bleibt ein Hund einfach so auf einem offenen Grundstück oder geht er allein im Nachbarort 3km weiter spazieren? Ist er erwachsen noch fremdhundekompatibel oder eher nicht? Gelingt gleichgeschlechtliche Gruppenhaltung wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher? Bleibt Hund im Freilauf eher nah bei mir oder findet er 500m weit weg nah genug? Wacht ein Hund vorallem über Aufmerksamkeit und bellen oder besteht die Gefahr, dass der Postbote 2 Stunden vom Hund im Garten festgehalten und bei falscher Bewegung mit Krankenhaus bedroht wird, wenn ich nicht anwesend bin? Bindet sich ein Hund eher an Einzelpersonen oder auch mehrere? Ist Zusammenleben mit Kleintieren leichter möglich oder braucht mehr Vorsicht? Arbeitet ein Hund gerne mit mir, so wie ich das möchte oder arbeitet Hund lieber nach seinen Vorstellungen?

    Hat ein Hund wahrscheinlicher ein Thema mit bissl entgleistem Beutefangverhalten? Nutzt Aggression, zumindest die, die der modene Mensch oft gar nicht will, weil die zb Wunden macht oder eher nicht?

    Findet ein Hund, dass sich mir niemand nähern sollte oder verschwende ich ab Dämmerung trotzdem keinen Gedanken daran, dass der Passant da ungünstig steht, aus Sicht meines Hundes.

    Kann mein Hund wahrscheinlicher fremdbetreut werden und kann quasi mit jedem einfach mit, oder geht das nicht?

    Findet ein Hund alle Menschen toll oder findet er die meisten entbehrlich?

    Hat mein Hund das Potential zu exzellentem Gehorsam oder mehr so: Naja, meistens?

    Auf welche Situationen und Auslöser wird ein Hund eher mit Jagdverhalten reagieren, oder Aggression oder IsMirWurscht? Jagt ein Hund mehr mit der Nase und was heißt das dann - zeigt er an oder will er 10km hinterherlaufen? Oder geht er eher Bewegungsreizen nach? Oder zeigt er häufiger kaum nennenswertes Jagdverhalten bzw keins, das die Meisten so nennen oder als solches empfinden würden?

    Oderoderoder.

    Diese Differenzierung, die eben zu einem guten Teil züchterisch ausgeformt ist, hat man in dieser Form bei keinem anderen domestizierten Tier. Die Rasse, der Typ, sagt aber viel darüber aus, was relativ wahrscheinlich ist.

    Beim Mix dann halt wild gemendelt.

    Dazu kommen noch Aufzucht, Vorerfahrung, Umfeld, Persönlichkeit des Halters, individueller Charakter des Hundes, aber die Basis macht "Was ist das für ein Hund?"


    HilfloseHexe

    Warum Du beleidigt wirkst, erschließt sich mir nicht.

    Du hast gefragt, was üblich ist bzw ob und das ist es aus mehreren Gründen nicht.

    Und Du hattest noch nie nen Hund. Nur eigene Vorstellungen davon, wie Hunde sind.

    Hier hat Dich niemand angegriffen.

    Eigentlich versuchen, denk ich, die meisten Leute Dir eigentlich sinnvolle Sachen mitzugeben, nicht als Handlungsvorgabe, sondern als Horizonterweiterung.

    Legitim ja. Es ist auch nicht automatisch falsch oder so. Es ging vielen, einschließlich mir, darum, warum Ankaufsuntersuchung im Tierschutz trotzdem nicht üblich ist und nie im größeren Stil werden wird, weder kann das jeder Verkäufer aka Tierschutzverein bieten, noch würde die Mehrheit der Halter das bezahlen.

    Fragen kann man natürlich trotzdem.

    An dieser Stelle möchte ich mal eine Lanze für mein örtliches Tierheim hier brechen. Vor ein paar Jahren hatten sie mal eine junge BC-Hündin im Tierheim. Ich habe diese Hündin an meinen Schafen angetestet. Sie zeigte sich talentiert und mit Potential. Allerdings zeigte sich auch eine Gangbildauffälligkeit. Natürlich wollte man sie gerne in Arbeit vermitteln. Aber ein Arbeitshund sollte ja möglichst gesund sein ... auf mein Anraten hin wurde die Hündin vom Tierheim bei einem Spezialisten untersucht und der neue Besitzer bekam die Ergebnisse direkt zum Hund dazu.

    Natürlich haben hier die Kosten die Vermittlungsgebühr deutlich überschritten. Aber in diesem Fall war es eine sinnvolle Maßnahme. Die Hündin kam zu einem Schafhalter mit wenigen Schafen, denn ihrer Diagnose nach konnte sie arbeiten, sollte aber nicht den ganzen Tag in einer großen Schäferei schuften müssen.

    Das ist super! Für alle Seiten.

    Aber so viele Schafhalter auf Arbeitshundesuche, wie arbeitssuchende Hunde gibt es gar nicht.

    Meine Einwände haben wenn überhaupt, nur marginal mit der TE selbst zu tun. Die ist, wie Du, ja bereit, etwas zu investieren.

    Realistischerweise sind das in der Form aber viele Interessenten nicht.

    Ich hab kürzlich 2 Tage ehrenamtlich in einem Tierheim geputzt. Damit die Mitarbeiter überspitzt gesagt, Zeit haben, währen der Arbeitsszeit auch mal aufs Klo zu gehen. So eng war es da. Von den kommunalen Vorgaben für welchen Tierarzt man aufsuchen darf, politischen Vergabevorschriften und Co ganz zu schweigen. Da hatte niemand Zeit, auf solche Wünsche einzugehen. Nicht weil man sie blöd fände, sondern weil Notbetrieb deluxe herrscht. (Und dazwischen rufen 30 Leute an, die sagen "Ich nehm den Wuscheligen. Der schaut so nett. Kann ich ihn günstiger haben?")

    HilfloseHexe

    Du hattest ja auch wegen Kosten gefragt. Ein paar wurden ja schon genannt.

    Okay, nicht Deutschland, nicht deutsche GOT und oberes Preissegement, aber was ich zb durchschnitllih zahle/zahlte beim Nachuntersuchen

    Großes Blutbild mit ein paar Organwerten: ca. 100-150,-

    Schilddrüsenprofil: rund 280,-

    Mittelmeerprofil und Eiweißkurve: ca. 250,-

    Röntgen Rücken, Hüfte, Knie, Ellbogen, ohne offizielle Auswertung, aber meist unter Narkose nötig: so um die 400-600 Euro (Narkosevoruntersuchung ca. 150,- noch extra dazu. Gesamtpreis aber auch abhängig von der Gewichtsklasse beim Hund).

    Herzschall, denn Auskultation allein erkennt vieles nicht zuverlässig: 150, -180,-

    Augenuntersuchung beim Fachtierarzt: 200,-

    Vorstellung und Befundbesprechung beim Fachtierarzt je so ca. 70-100,-

    Hund vom Chiropraktiker ansehen lassen: Ersttermin ca 80,-, Folgetermine 50-70

    Wär am Land günstiger gegangen, sofern die Möglichkeiten da. Nur unsere Chiro ist generell sehr günstig.

    Durchschnittlich hab ich wohl so 6-700 Euro pro Hund bezahlt, für einen ersten Überblick. Bei den Hunden vom Züchter, als freiwillige Nachzuchtkontrolle, auch deutlich mehr (inkl genetischer Dispositionen)



    Verstehe diese unrealistisch kreierten Szenarien hier auch null, aber ist immer so - einer fängt an und alle versuchen sich dann in Absurdität zu übertreffen. Dann kommt man schnell mal vom Abtasten zum MRT smiling-dog-face-w-open-mouth-closed-eyes 

    ist auf jeden Fall vollkommen legitim ein erwachsenes Tier das man kaufen will vorher auf eigene kosten untersucht zu haben.

    Legitim ja. Es ist auch nicht automatisch falsch oder so. Es ging vielen, einschließlich mir, darum, warum Ankaufsuntersuchung im Tierschutz trotzdem nicht üblich ist und nie im größeren Stil werden wird, weder kann das jeder Verkäufer aka Tierschutzverein bieten, noch würde die Mehrheit der Halter das bezahlen.

    Fragen kann man natürlich trotzdem.

    Die unrealistischen Szenarien sind so unrealistisch aber nicht, oder willst Du sagen, etwa die Tierschutzhundebesitzer hier haben ihre Geschichten erfunden? Bzw sind manche Einwände schlichtweg darauf bezogen, dass man, wenn man wirklich absolute Sicherheit haben wollen würde, wirklich viel machen müsst und dann wär es noch immer nicht garantiert. Aber die TE sagt ja, darum geht es ihr nicht.

    Es steht jedem frei, es in Sachen "Ankaufsuntersuchung" so zu handhaben, wie er möchte. Und jedem Verkäufer darauf einzugehen oder auch nicht.

    (Was auf nochmal einem anderen Blatt steht, war hier der Fokus auf Untersuchungen, womöglich gar nicht, ob der besuchte Hund grundsätzlich, mit oder ohne Handicap ins Leben passt. Zumindest kann man's so reinlesen.

    Dass die Vorstellung eher "Hauptsache Hund" lautet.

    Das ist bei einem öffentlichen Haustier, das ganztägig mit einem lebt und das zudem ne andere Art ist, die ihrerseits in so extrem unterschiedliche Richtungen ausdifferenziert ist, wie keine andere Tiergattung, wesentlich komplexer, als beim Pferd, nur mit ein paar 100kg weniger.

    Klar kauf ich mir mit S-Dressur Ambition kein Shetty, aber wenn ich ein Pferd kaufe, ist im Grunde egaler, ob das Menschen mag oder Artgenossen, ich seh es maximal ein paar Stunden am Tag, es wohnt nicht in meiner Wohnung, geht nicht mit einkaufen, wartet nicht in meinem Auto, trifft nicht meinen Besuch oder soll mich ständig begleiten und dabei nicht die Nachbarkatze killen, Schafe jagen oder den Postboten stellen.

    Es las sich - und das kann natürlich völlig falsch angenommen sein - nach "Ich besuch den Hund, der mich anspricht, gern auch mit gesundheitlichen Baustellen und wenn ich die abkläre, weiß ich ungefähr, was auf mich zukommt.

    Das könnte insgesamt zu einfach gedacht sein, obwohl es kompliziert gedacht ist.

    Einstellen muss man sich auf Lebewesen so oder so, wenn man mit ihnen zu tun hat. Aber eben nicht nur auf Basis Gesundheit.

    Ein Kangal ist kein Dackel ist kein Boder Collie und ne Menge Hunde passen gar nicht so gut in eine Menge Leben, völlig ungeachtet ihres Gesundheitszustandes)

    Zitat

    Im Gegensatz dazu, dass ich diese Untersuchung möchte, reicht mir ein Besuch für die Entscheidung für den Hund. Ich glaube also nicht, dass ich dem Abgeber mehr Arbeit mache, als jeder andere Intetessent, die teils öfter kommen möchten.

    Das ist im durchschnittlichen Tierheimalltag so sicherlich nicht richtig. Eigener Tierarzt ist da etwa schon seltener Luxus. Es bindet Zeit, Personal, braucht Planung.

    Ich versteh übrigens Deine Gedanken und Bedenken grundsätzlich, halt sie aber für zu pferdelastig.

    Wesen und rassespezifische(und individuelle) Veranlagungen wie etwa Jagdtrieb, sind beim Hund zb wichtiger, als bei einem Tier, mit dem man nicht 24/7 zusammen lebt

    Du kannst alles, was Du wissen willst, auch hinterher machen lassen, wenn es denn wirklich so egal ist.

    Das besten Voraussetzungen fürs Leben schaffst Du anders. Dann nimm Dir nen Hund, dessen Wesen, Veranlagung etc zu Deinem Leben und womit Du kannst. Es nützt dem gesündeste Hund nicht, wenn er nur bedingt an Deinem Leben teilhaben kann, weil er da nicht reinpasst.

    Einen Hund, der zb mit zu Pferden kann und im Alltag begleiten zb irgendwohin, wo andere Menschen und Tiere sind - das ist für die Gesamtlebensqualität aller Beteiligten sicher wichtiger, als ob er früher Arthrose am linken Sprunggelenk kriegt.

    Wenn man nicht in der Pampa lebt mit großzügigem eingezäunten Grundstück und vielleicht sogar Zwingeranlage und keinen Wert darauf legt, dass Hund am Alltag teilnehmen muss, Hunde-, Menschen-, Tierkontakt auch vermeidbar wären, keine Kinder, kein Besuch, dann ist es ziemlich egal, welchen Hund man nimmt.

    In den meisten Lebensentwürfen ist es das aber nicht.

    Zwischen Pferden und Hunden gibts halt auch einen enormen finanziellen Unterschied. Beim Pferd ist man teilweise im 10.000er, ja gar 100.000er Bereich unterwegs, da ist ne solide Ankaufsuntersuchung nur ein Bruchteil des Verkaufspreises. Und wird es, wegen der Ergebnisse etwa, doch nicht dieses Pferd, dann hab ich in Relation immer noch wenig "umsonst" ausgegeben.

    Wohingegen Hunde nicht so viel "wert" sind, sich dafür von mehr Menschen geleistet werden können, zumindest so halbwegs.

    Eine wirklich ausführliche Ankaufsuntersuchung würde teils ein vielfaches des Hundepreises kosten (wenn man sich nicht in Phantasierassen um 5.000 Euro, dafür mit ohne Substanz, hineintheatern lässt).

    Hunde werden gängigerweise in einer anderen Alters- und Entwicklungsstufe gekauft, als Pferde. Beim 8-12 Wochen Welpen sind sehr viele Dinge diagnostisch überhaupt noch nicht möglich.

    Da kauft man, wenn man möglichst sicher gehen will, auf Basis von Gesundheitsergebnissen der Eltern und idealerweise noch deutlich mehr Verwandtschaft. Unter Berücksichtigung von genetischen Rassedispositionen.

    Und dann muss man warten, wenn mans sicher wissen will. Manche zb genetisch verursachte oder jedenfalls mitbedingte Gelenkprobleme entwickeln sich überhaupt erst ab einem bestimmten Alter oder können zumindest erst ab einem bestimmten Alter vermutet und noch später erst bestätigt werden.

    Viele late onset Erkrankungen, womöglich nicht per Gentest zu bestätigen, weils dazu noch keinen gibt oder bei multifaktorieller Entstehung womöglich auch gar nie geben wird, sieht man, wenn sie auftreten. Da ist der Hund womöglich bereits erwachsen.

    Gut, das wird beim Pferd nicht wirklich anders sein, aber die Zeiträume sind unterschiedliche.

    Ein Pferd kauf ich womöglich erst mit 4 Jahren. Den Hund hab ich da oft bereits seit fast 4 Jahren. Da ist der etwa schon in der Zucht.

    Und beim Hund gibt es wesentlich mehr erbliche Defekte, als beim Pferd.

    Ich müsst quasi nach mehr suchen, mehr untersuchen, bei einem Tier, das "weniger wert" ist. (vielleicht mit dem Vorteil, dass Narkose nach Gewicht berechnet Hunde klar günstiger macht. Wenigstens was.).

    Jetzt mal auf Rassehunde bezogen und weil man Hunde halt üblicherweise schon im Alter von 2-3 Monaten kauft.

    Da macht ne große Ankaufsuntersuchung erst mal eher wenig Sinn.

    Beim älteren Junghund oder erwachsenen Hund gibt es in bestimmten Einsatzbereichen, wie etwa bei Diensthunden, sehr wohl Ankaufsuntersuchungen. Da gibt es aber auch sehr klare Anforderungen und der Hund ist "mehr wert".

    Im Normaloalltag... bei Auslandshunden würden sich, selbst wenn sicher ist, dass der potentielle Käufer zahlt, viele Auffangsstationen, Shelter, Refugios wohl quer stellen.

    Ganz simpel auch deshalb, weil oft weder genug Personal oder ärztliche Möglichkeiten vorhanden sind, geschweige denn Zeit, da einen Nichtnotfall herum zu fahren. Tierschutz fungiert da schon auch sehr auf Katastrophenersthilfeniveau, schnell und günstig durchschleusen bestimmt auch, aber je nach Region und Verein sind halt auch Hunde am Markt aus "Heimen" mit mehreren hundert Hunden, die keiner genau kennt und die mit Glück wieder in den Zwinger zurück kommen, aus dem sie rausgeholt wurden. Oder 1-2 Frauprojekte, die von A bis Z alles selber machen und 20, 30 Hunde im Hof stapeln. Selbst die professioneller betriebenen Tierheime funktioneren eh so schon nur mit Ach und Krach und immer am Limit.

    Wenn es Usus wäre, sich den 400 Euro Hund vorab noch umfangreicher untersuchen zu lassen, wär abgesehen vom Aufwand für den Verkäufer, der finanzielle Einsatz für den Käufer sehr hoch. Es gibt keine zig 100.000e herrenlose Pferde zu vermitteln, Hunde schon.

    Wirtschaftlich betrachtet und angesichts der schieren Menge an Hunden, wär Ankaufsuntersuchung im Tierschutz wohl gewissermaßen geschäftsschädigend. "Jetzt hab ich zighundert Euro ausgegeben für den Hund, für den Sie sogar Schutzgebühr von mir verlangen. Aber der hat XY, das will ich nicht. Ich will mein Geld zurück. Ich hab grad 3x so viel gezahlt, wie der Hund kosten würd. Das mach ich sicher nicht nochmal" oder so Sachen. Da kommst vor lauter Streiten gar nimmer zum Arbeiten.

    Tierschutzhund ist gebrauchte Ware. Also nicht, dass man da jetzt gar keine Ansprüche haben darf, was man gerne hätte. Besser platziert sind die in mancher Hinsicht wahrscheinlich beim Hund vom Züchter. Heißt auch nicht: Hund vom Züchter gut, Tierschutzhund schlecht oder Tierschutzhund krank, Züchterhund gesund. Nein, gar nicht.

    Aber ich kauf beim Tierschutz, grad dem Auslandstierschutz, eher nicht das garagengepflegte Sportpferd, sondern den "Is einfach da, braucht nen Platz, wir kriegen gleich wieder 10 neue rein, für die brauchen aber wir Platz" Hund.

    Ich bezweifle, dass Ankaufsuntersuchungen bei Tierschutzhunden, wären sie in großem Stile gefragt, wirklich was brächten, jedenfalls in Sachen Hunde vermitteln. Oder dass es sich ein Großteil der Käufer leisten wollen würde. Oder könnte .

    Kann man auch kritisch sehen. Oder hinnehmen.