Beiträge von pinkelpirscher

    HilfloseHexe

    Warum Du beleidigt wirkst, erschließt sich mir nicht.

    Du hast gefragt, was üblich ist bzw ob und das ist es aus mehreren Gründen nicht.

    Und Du hattest noch nie nen Hund. Nur eigene Vorstellungen davon, wie Hunde sind.

    Hier hat Dich niemand angegriffen.

    Eigentlich versuchen, denk ich, die meisten Leute Dir eigentlich sinnvolle Sachen mitzugeben, nicht als Handlungsvorgabe, sondern als Horizonterweiterung.

    Legitim ja. Es ist auch nicht automatisch falsch oder so. Es ging vielen, einschließlich mir, darum, warum Ankaufsuntersuchung im Tierschutz trotzdem nicht üblich ist und nie im größeren Stil werden wird, weder kann das jeder Verkäufer aka Tierschutzverein bieten, noch würde die Mehrheit der Halter das bezahlen.

    Fragen kann man natürlich trotzdem.

    An dieser Stelle möchte ich mal eine Lanze für mein örtliches Tierheim hier brechen. Vor ein paar Jahren hatten sie mal eine junge BC-Hündin im Tierheim. Ich habe diese Hündin an meinen Schafen angetestet. Sie zeigte sich talentiert und mit Potential. Allerdings zeigte sich auch eine Gangbildauffälligkeit. Natürlich wollte man sie gerne in Arbeit vermitteln. Aber ein Arbeitshund sollte ja möglichst gesund sein ... auf mein Anraten hin wurde die Hündin vom Tierheim bei einem Spezialisten untersucht und der neue Besitzer bekam die Ergebnisse direkt zum Hund dazu.

    Natürlich haben hier die Kosten die Vermittlungsgebühr deutlich überschritten. Aber in diesem Fall war es eine sinnvolle Maßnahme. Die Hündin kam zu einem Schafhalter mit wenigen Schafen, denn ihrer Diagnose nach konnte sie arbeiten, sollte aber nicht den ganzen Tag in einer großen Schäferei schuften müssen.

    Das ist super! Für alle Seiten.

    Aber so viele Schafhalter auf Arbeitshundesuche, wie arbeitssuchende Hunde gibt es gar nicht.

    Meine Einwände haben wenn überhaupt, nur marginal mit der TE selbst zu tun. Die ist, wie Du, ja bereit, etwas zu investieren.

    Realistischerweise sind das in der Form aber viele Interessenten nicht.

    Ich hab kürzlich 2 Tage ehrenamtlich in einem Tierheim geputzt. Damit die Mitarbeiter überspitzt gesagt, Zeit haben, währen der Arbeitsszeit auch mal aufs Klo zu gehen. So eng war es da. Von den kommunalen Vorgaben für welchen Tierarzt man aufsuchen darf, politischen Vergabevorschriften und Co ganz zu schweigen. Da hatte niemand Zeit, auf solche Wünsche einzugehen. Nicht weil man sie blöd fände, sondern weil Notbetrieb deluxe herrscht. (Und dazwischen rufen 30 Leute an, die sagen "Ich nehm den Wuscheligen. Der schaut so nett. Kann ich ihn günstiger haben?")

    HilfloseHexe

    Du hattest ja auch wegen Kosten gefragt. Ein paar wurden ja schon genannt.

    Okay, nicht Deutschland, nicht deutsche GOT und oberes Preissegement, aber was ich zb durchschnitllih zahle/zahlte beim Nachuntersuchen

    Großes Blutbild mit ein paar Organwerten: ca. 100-150,-

    Schilddrüsenprofil: rund 280,-

    Mittelmeerprofil und Eiweißkurve: ca. 250,-

    Röntgen Rücken, Hüfte, Knie, Ellbogen, ohne offizielle Auswertung, aber meist unter Narkose nötig: so um die 400-600 Euro (Narkosevoruntersuchung ca. 150,- noch extra dazu. Gesamtpreis aber auch abhängig von der Gewichtsklasse beim Hund).

    Herzschall, denn Auskultation allein erkennt vieles nicht zuverlässig: 150, -180,-

    Augenuntersuchung beim Fachtierarzt: 200,-

    Vorstellung und Befundbesprechung beim Fachtierarzt je so ca. 70-100,-

    Hund vom Chiropraktiker ansehen lassen: Ersttermin ca 80,-, Folgetermine 50-70

    Wär am Land günstiger gegangen, sofern die Möglichkeiten da. Nur unsere Chiro ist generell sehr günstig.

    Durchschnittlich hab ich wohl so 6-700 Euro pro Hund bezahlt, für einen ersten Überblick. Bei den Hunden vom Züchter, als freiwillige Nachzuchtkontrolle, auch deutlich mehr (inkl genetischer Dispositionen)



    Verstehe diese unrealistisch kreierten Szenarien hier auch null, aber ist immer so - einer fängt an und alle versuchen sich dann in Absurdität zu übertreffen. Dann kommt man schnell mal vom Abtasten zum MRT smiling-dog-face-w-open-mouth-closed-eyes 

    ist auf jeden Fall vollkommen legitim ein erwachsenes Tier das man kaufen will vorher auf eigene kosten untersucht zu haben.

    Legitim ja. Es ist auch nicht automatisch falsch oder so. Es ging vielen, einschließlich mir, darum, warum Ankaufsuntersuchung im Tierschutz trotzdem nicht üblich ist und nie im größeren Stil werden wird, weder kann das jeder Verkäufer aka Tierschutzverein bieten, noch würde die Mehrheit der Halter das bezahlen.

    Fragen kann man natürlich trotzdem.

    Die unrealistischen Szenarien sind so unrealistisch aber nicht, oder willst Du sagen, etwa die Tierschutzhundebesitzer hier haben ihre Geschichten erfunden? Bzw sind manche Einwände schlichtweg darauf bezogen, dass man, wenn man wirklich absolute Sicherheit haben wollen würde, wirklich viel machen müsst und dann wär es noch immer nicht garantiert. Aber die TE sagt ja, darum geht es ihr nicht.

    Es steht jedem frei, es in Sachen "Ankaufsuntersuchung" so zu handhaben, wie er möchte. Und jedem Verkäufer darauf einzugehen oder auch nicht.

    (Was auf nochmal einem anderen Blatt steht, war hier der Fokus auf Untersuchungen, womöglich gar nicht, ob der besuchte Hund grundsätzlich, mit oder ohne Handicap ins Leben passt. Zumindest kann man's so reinlesen.

    Dass die Vorstellung eher "Hauptsache Hund" lautet.

    Das ist bei einem öffentlichen Haustier, das ganztägig mit einem lebt und das zudem ne andere Art ist, die ihrerseits in so extrem unterschiedliche Richtungen ausdifferenziert ist, wie keine andere Tiergattung, wesentlich komplexer, als beim Pferd, nur mit ein paar 100kg weniger.

    Klar kauf ich mir mit S-Dressur Ambition kein Shetty, aber wenn ich ein Pferd kaufe, ist im Grunde egaler, ob das Menschen mag oder Artgenossen, ich seh es maximal ein paar Stunden am Tag, es wohnt nicht in meiner Wohnung, geht nicht mit einkaufen, wartet nicht in meinem Auto, trifft nicht meinen Besuch oder soll mich ständig begleiten und dabei nicht die Nachbarkatze killen, Schafe jagen oder den Postboten stellen.

    Es las sich - und das kann natürlich völlig falsch angenommen sein - nach "Ich besuch den Hund, der mich anspricht, gern auch mit gesundheitlichen Baustellen und wenn ich die abkläre, weiß ich ungefähr, was auf mich zukommt.

    Das könnte insgesamt zu einfach gedacht sein, obwohl es kompliziert gedacht ist.

    Einstellen muss man sich auf Lebewesen so oder so, wenn man mit ihnen zu tun hat. Aber eben nicht nur auf Basis Gesundheit.

    Ein Kangal ist kein Dackel ist kein Boder Collie und ne Menge Hunde passen gar nicht so gut in eine Menge Leben, völlig ungeachtet ihres Gesundheitszustandes)

    Zitat

    Im Gegensatz dazu, dass ich diese Untersuchung möchte, reicht mir ein Besuch für die Entscheidung für den Hund. Ich glaube also nicht, dass ich dem Abgeber mehr Arbeit mache, als jeder andere Intetessent, die teils öfter kommen möchten.

    Das ist im durchschnittlichen Tierheimalltag so sicherlich nicht richtig. Eigener Tierarzt ist da etwa schon seltener Luxus. Es bindet Zeit, Personal, braucht Planung.

    Ich versteh übrigens Deine Gedanken und Bedenken grundsätzlich, halt sie aber für zu pferdelastig.

    Wesen und rassespezifische(und individuelle) Veranlagungen wie etwa Jagdtrieb, sind beim Hund zb wichtiger, als bei einem Tier, mit dem man nicht 24/7 zusammen lebt

    Du kannst alles, was Du wissen willst, auch hinterher machen lassen, wenn es denn wirklich so egal ist.

    Das besten Voraussetzungen fürs Leben schaffst Du anders. Dann nimm Dir nen Hund, dessen Wesen, Veranlagung etc zu Deinem Leben und womit Du kannst. Es nützt dem gesündeste Hund nicht, wenn er nur bedingt an Deinem Leben teilhaben kann, weil er da nicht reinpasst.

    Einen Hund, der zb mit zu Pferden kann und im Alltag begleiten zb irgendwohin, wo andere Menschen und Tiere sind - das ist für die Gesamtlebensqualität aller Beteiligten sicher wichtiger, als ob er früher Arthrose am linken Sprunggelenk kriegt.

    Wenn man nicht in der Pampa lebt mit großzügigem eingezäunten Grundstück und vielleicht sogar Zwingeranlage und keinen Wert darauf legt, dass Hund am Alltag teilnehmen muss, Hunde-, Menschen-, Tierkontakt auch vermeidbar wären, keine Kinder, kein Besuch, dann ist es ziemlich egal, welchen Hund man nimmt.

    In den meisten Lebensentwürfen ist es das aber nicht.

    Zwischen Pferden und Hunden gibts halt auch einen enormen finanziellen Unterschied. Beim Pferd ist man teilweise im 10.000er, ja gar 100.000er Bereich unterwegs, da ist ne solide Ankaufsuntersuchung nur ein Bruchteil des Verkaufspreises. Und wird es, wegen der Ergebnisse etwa, doch nicht dieses Pferd, dann hab ich in Relation immer noch wenig "umsonst" ausgegeben.

    Wohingegen Hunde nicht so viel "wert" sind, sich dafür von mehr Menschen geleistet werden können, zumindest so halbwegs.

    Eine wirklich ausführliche Ankaufsuntersuchung würde teils ein vielfaches des Hundepreises kosten (wenn man sich nicht in Phantasierassen um 5.000 Euro, dafür mit ohne Substanz, hineintheatern lässt).

    Hunde werden gängigerweise in einer anderen Alters- und Entwicklungsstufe gekauft, als Pferde. Beim 8-12 Wochen Welpen sind sehr viele Dinge diagnostisch überhaupt noch nicht möglich.

    Da kauft man, wenn man möglichst sicher gehen will, auf Basis von Gesundheitsergebnissen der Eltern und idealerweise noch deutlich mehr Verwandtschaft. Unter Berücksichtigung von genetischen Rassedispositionen.

    Und dann muss man warten, wenn mans sicher wissen will. Manche zb genetisch verursachte oder jedenfalls mitbedingte Gelenkprobleme entwickeln sich überhaupt erst ab einem bestimmten Alter oder können zumindest erst ab einem bestimmten Alter vermutet und noch später erst bestätigt werden.

    Viele late onset Erkrankungen, womöglich nicht per Gentest zu bestätigen, weils dazu noch keinen gibt oder bei multifaktorieller Entstehung womöglich auch gar nie geben wird, sieht man, wenn sie auftreten. Da ist der Hund womöglich bereits erwachsen.

    Gut, das wird beim Pferd nicht wirklich anders sein, aber die Zeiträume sind unterschiedliche.

    Ein Pferd kauf ich womöglich erst mit 4 Jahren. Den Hund hab ich da oft bereits seit fast 4 Jahren. Da ist der etwa schon in der Zucht.

    Und beim Hund gibt es wesentlich mehr erbliche Defekte, als beim Pferd.

    Ich müsst quasi nach mehr suchen, mehr untersuchen, bei einem Tier, das "weniger wert" ist. (vielleicht mit dem Vorteil, dass Narkose nach Gewicht berechnet Hunde klar günstiger macht. Wenigstens was.).

    Jetzt mal auf Rassehunde bezogen und weil man Hunde halt üblicherweise schon im Alter von 2-3 Monaten kauft.

    Da macht ne große Ankaufsuntersuchung erst mal eher wenig Sinn.

    Beim älteren Junghund oder erwachsenen Hund gibt es in bestimmten Einsatzbereichen, wie etwa bei Diensthunden, sehr wohl Ankaufsuntersuchungen. Da gibt es aber auch sehr klare Anforderungen und der Hund ist "mehr wert".

    Im Normaloalltag... bei Auslandshunden würden sich, selbst wenn sicher ist, dass der potentielle Käufer zahlt, viele Auffangsstationen, Shelter, Refugios wohl quer stellen.

    Ganz simpel auch deshalb, weil oft weder genug Personal oder ärztliche Möglichkeiten vorhanden sind, geschweige denn Zeit, da einen Nichtnotfall herum zu fahren. Tierschutz fungiert da schon auch sehr auf Katastrophenersthilfeniveau, schnell und günstig durchschleusen bestimmt auch, aber je nach Region und Verein sind halt auch Hunde am Markt aus "Heimen" mit mehreren hundert Hunden, die keiner genau kennt und die mit Glück wieder in den Zwinger zurück kommen, aus dem sie rausgeholt wurden. Oder 1-2 Frauprojekte, die von A bis Z alles selber machen und 20, 30 Hunde im Hof stapeln. Selbst die professioneller betriebenen Tierheime funktioneren eh so schon nur mit Ach und Krach und immer am Limit.

    Wenn es Usus wäre, sich den 400 Euro Hund vorab noch umfangreicher untersuchen zu lassen, wär abgesehen vom Aufwand für den Verkäufer, der finanzielle Einsatz für den Käufer sehr hoch. Es gibt keine zig 100.000e herrenlose Pferde zu vermitteln, Hunde schon.

    Wirtschaftlich betrachtet und angesichts der schieren Menge an Hunden, wär Ankaufsuntersuchung im Tierschutz wohl gewissermaßen geschäftsschädigend. "Jetzt hab ich zighundert Euro ausgegeben für den Hund, für den Sie sogar Schutzgebühr von mir verlangen. Aber der hat XY, das will ich nicht. Ich will mein Geld zurück. Ich hab grad 3x so viel gezahlt, wie der Hund kosten würd. Das mach ich sicher nicht nochmal" oder so Sachen. Da kommst vor lauter Streiten gar nimmer zum Arbeiten.

    Tierschutzhund ist gebrauchte Ware. Also nicht, dass man da jetzt gar keine Ansprüche haben darf, was man gerne hätte. Besser platziert sind die in mancher Hinsicht wahrscheinlich beim Hund vom Züchter. Heißt auch nicht: Hund vom Züchter gut, Tierschutzhund schlecht oder Tierschutzhund krank, Züchterhund gesund. Nein, gar nicht.

    Aber ich kauf beim Tierschutz, grad dem Auslandstierschutz, eher nicht das garagengepflegte Sportpferd, sondern den "Is einfach da, braucht nen Platz, wir kriegen gleich wieder 10 neue rein, für die brauchen aber wir Platz" Hund.

    Ich bezweifle, dass Ankaufsuntersuchungen bei Tierschutzhunden, wären sie in großem Stile gefragt, wirklich was brächten, jedenfalls in Sachen Hunde vermitteln. Oder dass es sich ein Großteil der Käufer leisten wollen würde. Oder könnte .

    Kann man auch kritisch sehen. Oder hinnehmen.

    Ich versteh das Prinzip Ankaufsuntersuchung nur zum Teil, wenn es quasi eh nur darum ginge, zu wissen, woran man ist, um sich darauf einzustellen.

    Jo, dann nimmt man den Hund und macht eine Nachkaufsuntersuchung. Dann weiß man es auch.

    Vorab wollt ich nur ein Mal ein Blutbild haben, als ich wissentlich einen Ehrlichiosehund übernahm. Einfach auch als Referenzwert für den weiteren Verlauf. Und weil ich bei deutlich veränderten Organwerten den Hund nicht genommen hätte. Ich war bereit einen Ladenhüter zu nehmen, aber nicht die bereits fortgeschrittene Variante.

    Dass er obendrauf, eigentlich schlimmere, orthopädische Probleme hatte, hat im Tierheim keiner bemerkt, der Verein nicht, der Tierarzt hier dann auch nicht und eigentlich kam es nur raus, weil er mir nach einer Weile für diese Rasse eine Spur zu langsam lief.

    Hat auch der Fachtierarzt zu dem Zeitpunkt nicht ganz sicher erkannt. Nicht am Röntgen, da sah man nur die Skoliose, das wirkliche Problem erst im CT.

    Reine Diagnosekosten der ersten Monate: ca. 2.000 Euro.

    Er war übrigens 2 Tage nach Übernahme beim Tierarzt und wurde dort im Rahmen der Allgemeinuntersuchung als ziemlich gesund eingeschätzt.

    Seine weitere Erkrankung hab ich nur deshalb zu einem sehr frühen Zeitpunkt vorm Tierarzt erkannt, weil mit der Rasse vertraut und leider auch mit der Erkankung, in seinem Fall lumbosakrale Stenose bzw CES.

    "Ankaufsuntersuchung" hätte ergeben: der ist top fit. Nur halt Ehrlichiose positiv.

    Die Risikokalkulation, die Dir vorzuschweben scheint, funktioniert am ehesten über Rasse und deren Dispositionen kennen, über Alter und ein paar Allgemeinplätze.

    Fehlstellungen zb, ja, dann is halt das Risiko höher, früher Arthrose zu kriegen.

    HD röntgen bei meinem favorisierten Hundetyp, auch aus dem Tierschutz, auch mangelernährt: wär zum Beispiel recht unnötig. Wird kaum je einen Befund geben und wenn, dann isses eher erworbene Hüftarthrose. Sinnvoller wäre zb die LSS/CES Thematik, ab mittleren Alter im Auge zu haben. Da ist man dann ab so ungefähr 800 Euro dabei, exklusive Narkosevoruntersuchung.

    Oder Mitralklappendefekte. Mindestes Dopplerultraschall - mindestens 150 Euro. Das Herzgeräusch kann täuschen und führt bei dem Hundetyp häufig zu Fehldiagnosen, wenn da nur der Praktiker ran geht.

    Mit Zahnsanierungen unter Narkose sollte man auch kalkulieren.

    Ja und das mit Magel- Unterernährung kommt bei "meinem" Hundetyp recht häufig vor. So lang keine sichtbaren Fehlstellungen da sind, hat das oft erstaunlich wenige gravierende Folgen, zumindest sofort ersichtliche. Leistungssport wär halt eher sehr unvernünftig. Manche Organe können gelitten haben, aber so im Alltag fällt es meist eher im Verhalten auf, dass der Hund mal gehungert hat, wenn's jetzt nicht ewig war.

    (Hierzulande würd ich mit aber mehr Sorgen machen, dass ein Hund überernährt wurde. Sooooo häufig sind krasse Hungerhunde nicht. Nicht optimal ernährt trifft man aber sicher an jeder Ecke.)

    Die Probleme dieser Rasse sind aber nicht automatisch die, einer anderen.

    Will ich wissen, woran zb die französische Bulldogge ist, bräucht ich ein Wirbeläulenröntgen, idealerweise auch Patella und Kreuzbänder angeschaut und eine endoskopische Untersuchung der gesamten Atemwege. Dann hätte man ein vorläufiges Bild.

    Oder ich weiß halt, was so generell und für den einen oder den anderen Typ, Herkunft, Alter halt oft wahrscheinlich ist und arbeite es Stück für Stück ab oder achte mal grob darauf und lern derweil den Hund in meinem Alltag kennen, ist ja nicht nur Gesundheit sondern der individuelle Hund ansich, auf den man sich einstellen und gegebenenfalls Dinge anders machen muss, als gedacht.

    (Und dann steht man ja, trotz oder wegen der umfangreichen Diagnostik mitunter

    ja auch plötzlich vor so Fragen wie: Okay, jetzt weiß ich zwar, dass Hund dies oder jenes hat. Aber, was mach ich mit dem Wissen? Denn jetzt kenn ich den halt auch ein bisschen und zu diesem einen Hund passt halt eigentlich gar nicht, dass ich xy nicht mit ihm mache, auch wenn es vernünftiger wäre. Ist 15 werden um jeden Preis erstrebenswert, wenn dafür der Hund deutliche Einschränkungen in Kauf nehmen muss, damit er ja lang durchhält? Oder oder)

    Ich seh's so: grad beim Tierschutzhund. Ein paar Eckdaten kann ich steuern, der Rest ist immer ein bisschen Glücksspiel. Will ich absolute Sicherheit, nehm ich keinen Hund.

    Die Dürrekatastrophe hatte mollig 18kg, Schulterhöhe unter 60, das Galgöchen auf ca. 60 etwa 19kg.

    Beide könnten etwas Whippeteinschlag gehabt haben, bzw ist das beim Galgöchen quasi eigentlich sicher, ein Galgo Espanol kann einfach nicht so aussehen.

    Der waschechte Galgo Espanol ist tendentiell etwas größer/schwerer, aber kleinere Longdogs gibt es nicht so selten. Grad wenn wirklich Whippet auch drin ist, macht es den Galgo mitunter eh einfacher, auch was Jagdradius betrifft.


    Galgos

    Lucas erinert manchmal so arg an den Senior, dass es mich richtig reißt. Er ist entzückend.

    Nö. Bei Welpen vom gescheiten Züchter habe ich kein Überraschungspaket. Da kann ich durch die Elterntiere schon gut erkennen wohin die Reise gehen wird.

    Das ist hoffentlich nicht dein Ernst, dass du diesen Ansatz hier verkaufen willst?

    Alleine für meinem Bekannten- und Verwandtenkreis reichen die Finger an meinen beiden Händen nicht aus, um dir aufzuzählen, wie viele Hunde vom Züchter es gibt, die "verhaltenskreativ" sind, obwohl viel Geld ausgegeben wurde und obwohl die Elterntiere - zumindest, was davon überhaupt zu beurteilen ist, da kein Züchter dir die Elterntiere in all möglichen (auch schwierigen) Alltagssituationen zeigt - im Rahmen der Besuche beim Züchter als "normal/genau so wie man es sich erträumt hat/und was einem sonst noch als idael/positiv einfällt" beurteilt wurden.


    Lassen wir es mal dahingestellt, ob die Hund durch die bestimmten Besitzer verhaltenskreativ wurden oder es bei jedem Besitzer geworden wären.

    Jedenfalls sind in meinen Augen deine beiden Sätze an Absurdität fast nicht zu überbieten. Jedes Tier ist ein Lebewesen/Individuum und somit ein "Überraschungspaket" und es kommt immer drauf an, was man gemeinsam mit dem Tier daraus macht. Egal ob Welpe aus dem Tierschutz oder vom Züchter.

    Ich halte ja den "Ist das Dein Ernst?"-Ansatz für wesentlich problematischer.

    Oder den, den Tierschutzmix als quasi vorhersagbarer anzupreisen. Beim Tierschutzrassehund sieht das wieder etwas anders aus, der wird pi mal Daumen wohl im eigenen Rassespektrum unterwegs sein.

    Es kommt immer drauf n, was man mit dem Hund gemeinsam draus macht, ist Kampfschmuserrhetorik und bissl sehr "Das andere Ende der Leine hat immer Schuld".

    Äh und beim Welpen unbekannter Herkunft ist keineswegs alles abschätzbar. Am wenigsten die potentiell schwierigeren Eigenschafte. wie Schutzverhalten. Das entwickelt sich doch erst über einen recht langen Zeitraum.

    Aber Dein Missionierenseifer beim ersten Tierschutzhund ist halt noch recht hoch. Adopt, don't shop, gell?

    Dass es auch innerhalb eines Wurfes auch bei Rassen oder relativ konstant gezogenen Landschlägen sehr konträre Charaktäre geben kann, äh, ja klar. Sind ja keine Klone. Aber diese unterschiedliche. Hunde. bringen trotzdem gewisse vorhersagbare oder sehr wahrscheinliche Anlagen mit. Es wäre sehr sehr ungewöhnlich, wenn ich nen Whippet mit ernsthaft Schutztrieb oder Terrotorialverhalten kriegen würd.

    Das ist nicht gleichbedeutend mit Mischling schlecht, Rassehund gut. Das wär Unsinn.

    Es geht um relativ hoch vererbliche Eigenschaften, Wesensmerkmale, aber auch Dinge wie Größe und Gewicht. Genetisch dreht sich viel um Reinerbigkeit im Gegensatz zu Mischerbigkeit. Dass reinerbig nicht vorhersagbar ist, das wär ne wissenschaftliche Sensation.

    Es braucht nicht mal hohen Inzuchtgrad, dass manche Züchter Linien haben, die man eigentlich sofort erkennt, wo neben den individuellen Ausprägungen immer auch eine Basisähnlichkeit da ist.

    Ich weiß bei Hunden der Züchter, von denen ich welche habe, ohne hinzuschauen, was cirka heraus kommt. Einerseits natürlich, weil sie eine bestimmte Rasse züchten. Es ist völlig unmöglich, dass ein langhaariger 40 Kilo Hund raus kommt, der Merle vererben kann.

    Andererseits auch, weil durch Pedigreeforschung und persönliches Kennen von Hunden und ihren Nachkommen, etliches als sehr wahrscheinlich angenommen werden kann.

    Trotzdem sind meine 2 väterlicherseits etwas näher verwandten Hündinnen auf den ersten Blick grundverschieden, im.Detail ist vieles sehr gleich und sehr rassetypisch. Kennt man die Ausgangslinien und einiges an Verwandtschaft, ist nix davon überraschend. Idealerweise kennt man die aber nicht nur von 1x Welpen streicheln.

    Meine eine Hündin ist ihrem Vater und Teilen der weiblichen Verwandtschaft so ähnlich, dass man sie auf etwas Distanz miteinander verwechselt.

    Inzuchtskoeffizient ist 1,21% beim Vater und 1,5% bei der Tochter. (Die Urgroßmütter väterlicherseits und mütterlicherseits sind über mindestens 10 Generationen nicht verwandt, haben selber 0,21% und 1,61%, wurden im weiteren Pedigreeverlauf nicht eng verpaart, und man merkt sie in ihren Nachkommen trotzdem).

    Es war relativ wahrscheinlich, dass mein Hund in einem gewissen Größenrahmen bleibt, sehr leicht und sehr zierlich bleibt und sehr ruhig und nett, aber eine Jagdmaschine ist und das Potential hat, leistungssportlich gut dabei zu sein.

    Bisher ist genau das eingetreten.

    Dass sie die aus dem Wurf ist, wo das Wesen am ehesten in Richtung der Vaterseite geht bzw dessen Mutterlinie, womöglich sogar noch die ebenfalls recht nette, unproblematische Mutterline mütterlicherseits, konnte man ab Lebenswoche 2 mutmaßen.

    Väterlicherseits gibt es mittlerweile ausreichend Nachzuchten, dass man klar sieht, da sind 2 sehr dominante Vererber in der Linie, ein Rüde und eine Hündin, die genetisch sehr deutlich durchkommen, das ist so ausgeprägt nicht immer der Fall, im Gegenteil, oft werden bestimmte "Qualitäten" auch nicht vererbt, sieht man erst hinterher, lässt sich bis zu einem gewissen Grad langfristig aber auch steuern. Nennt sich Selektion.

    Einerseits ist es aber, solange nicht alles am Hund reinerbig ist (was eh fatal wär) keineswegs so, dass alle Rassehunde innerhalb einer Rasse gleich sind, andererseits, naja, womöglich erwarten sich viele Halter auch das falsche. Auf Wesen, Leistung und Optik gleichzeitig zuverlässig selektieren klappt so halt aucg nur bedingt. Oder Pedigrees nur linear anschauen, nicht auch vertikal.

    Der Hund ist nicht, wie ich wollte, liegt aber auch sehr oft schlichtweg daran, dass man die für sich falsche Rasse gewählt hat. Man sich also für potentielle Eigenschaften entschieden hat, mit denen man gar nicht kann. Passiert aber exakt so, nur wahrscheinlich öfter, wenn man, wie beim unbekannten Mix nicht mal sicher weiß, was einen wahrscheinlich erwartet.