Beiträge von pinkelpirscher

    Das wird aber teilweise auch mit ihnen geübt.


    Aber klar, der "turning on a penny" Whippet, der auch im Moor zwischen Löchern im Boden jagt, ist wendiger und trittsicherer als n Greyhound, der 20km/h mehr erreicht.


    Trotzdem kommen etwa grad Pfählungen bei Windhund hetzt im Wald öfter vor, als bei anderen Typen (Meine 2 Direkterfahrungen waren übrigens Showlinie, der Rest Galgos. Die Zusammenstöße untereinander alles Whippets.)


    Also im Wald ableinen mach ich durchaus auch, ohne dass sich hier jemand was bricht. Aber ne echte Hetzjagd, wenn da doch Wild ist, wär einfach riskanter, als auf offenerer Fläche, wenn ein Hund sehr hohes Tempo erreicht

    corrier


    Grad bei den schnellen Rassen schauen verantwortungsbewusste Jäger, dass die Hunde früh Hindernisse kennen lernen. Gerade Zäune. Und da vorallem Stacheldraht. Das ist auch wieder bei den Engländern ja ziemlich verbreitet, wo man nur noch mit Erlaubnis von Grundstücksbesitzern zb auf ner Weide jagen dürfte.

    Je nach dem, was man genau macht und wo, müssen die Hunde erstens Frettchen kennen, aber auch unbedingt Zäune und teilweise Schafe und Kühe, ohne die zu hetzen.


    Statische Hindernisse sind ein Problem, wenn Hund full speed läuft. Jetzt sehen Hunde unbewegte Dinge ohnehin schon nicht gut, grad bei Windhunden ist der optische Fokus vorallem "schnelle Bewegung" und das mit einem größeren Blickfeld als Rassen mit anderer Kopfform und Augenposition. Teils sehen sie ja Bewegungen seitlich fast hinter sich, dann fällt Hund ins hetzen, erreicht ein Tempo, das den Bremsweg verlängert und Wendungen verkompliziert und dann ist da was im Weg, das Hund schon aus Prinzip schlecht wahr nimmt.


    Mir ist einmal der Haflingerkarl in Spaßhetztempo in einen Zaun geknallt. Bin seine Laufstrecke dann nochmal nachgegangen, aus Interesse, denn er kannte Zäune. Was soll ich sagen, der Zaun trennte eine Wiese in der Mitte ab. Mitten im Lauf muss es ausgesehen haben, als ginge die Wiese noch 100m weiter. Son dünnes Metallzäunchen, das sich nicht bewegt. Als er es dann sah, war es zu spät zum abdrehen. Immerhin hat er es geschafft durch grad noch rumreißen, nur mit der Schulter rein zu laufen, frontal hätte schlimmer ausgehen können, dabei lief er erst ca 40 statt der ihm möglichen rund 60km/h.


    Ich unterbinde auch Junghundversuche sich aus Frust o.ä. gegenseitig zu rammen, wenn es sein muss, auch aversiv. Hihihaha Whippetzusammenstoß führt reglmäßig zu schwereren Verletzungen.


    Man muss sie wahrlich nicht in Watte packen, aber ein Hund, der so schnell laufen kann, kann das nicht überall sicher tun. Und ganz besonders echtes Hetztempo kann im Gelände, das nicht dazu passt, fatal ausgehen.

    Podenco ist der Überbegriff für "Kaninchenjagdhund im Mittelmeerraum". Also nein. Der Typ stöbert nach Kaninchen und hetzt sie manchmal ein bisschen.


    Der Greyhound war ursprünglich vorrangig ein Hasenjagdhund. Ist es, durch Gesetze und Selektion in Richtung Rennleistung, kaum noch.


    Der Galgo Espanol ist ein Hasenjagdhund. So gut wie ausschließlich.


    Klar können alle Rassen und Typen allen möglichen Bewegungsreizen nachjagen, aber der ursächliche Verwendungszweck war oder ist oft recht stark begrenzt.

    Doch, denn welches das Hauptbeutetier ist, und wie dieses bejagt wird, erklärt sehr viel am jeweiligen Hundetyp.


    Die mediterranen Rassen sind alle Kaninchenjagdhunde. Die stöbern, graben, springen in unwegsamem Gelände, zeigen Beute über Spurlaut an, stehen zum Teil vor und sind verhältnismäßig langsam. Wer in unwegsamem Gelände jagt, darf nicht zu schnell sein, sonst darennt er sich.

    Der Typus steckt mit dem Kopf gern ständig im Gebüsch und bleibt weniger zuverlässig auf offener Fläche.


    Letztetes sieht man bei Galgo und Greyhound oft. Die Orientierung an der optischen Barriere "Wiese ist aus. Jagd is aus".

    Der Galgo Espanol ist so gut wie ausschließlich ein Hare Coursing Hund (nochwas, das mich übrigens aufregt - man spricht es nicht Cörsing, das hieße "fluchend", sondern mehr wie Kohrsing) für die weite Ebene, wo ein Bewegungsreiz, also Hase, über große Distanz auf Sicht verfolgt wird. Da ist deutlich mehr Tempo drin - auf nem Feld kann man sicherer schnell laufen, als durch bergiges Buschland etwa. Wobei auch bei den schnellen Rassen der Hase Chancen hat und immer noch schneller läuft als der Hund (wenn genug Platz für Tempo da ist), aber über in die Zange nehmen, Druck aufbauen, vor einem her treiben etc ermüdet wird. (Taktiken, die leider beim Lure Coursing so nicht angewandt werden können oder vom Menschen negativ bewertet werden. Da muss Hund nur stur der Schnur nach, Abkürzen und Fluchtroute vorraus berechnen o.ä. , also eigentlich Jagdintelligenz, wird mit Punkteabzug bestraft).


    Kaninchen jagen ist, wenn sie aus dem Bau getrieben werden, oft mehr abpassen und fangen wien Ball.


    Bei Rassen, wie Barsoi, die auch auf Großwild und andere Caniden eingesetzt wurden, hat man bei der künstlichen Jagd oft das Problem, dass sie nicht auf den Kunsthasen anspringen, der etwa Whippets schon zum ausrasten bringt. Die brauchen oft sehr große, fellige Lockmittel um überhaupt auf der Bahn zb zu laufen.


    Wer Beute erlegt, die sich nicht wehrt, hat tendentiell ein weicheres Maul, als der, der riskiert von der Beute zurück gebissen zu werden und allsowas. Im Prinzip hängt alles am Hund an seinem angedachten Jagdeinsatz.


    Lokal hängt es sicher auch vom persönlichen Jägergeschmack, besonders aber vom Gelände und Hauptbeutetier ab, mit welchem Windhundtyp gejagt wird oder ob nicht stattdessen ein Lurcher eingesetzt wird.


    Pre Ban (ich glaub, 2005) durften in England auch Hasen und Füchse mit Windunden gejagt werden. Für Hasen machte da Greyhoundblut Sinn, fürs Tempo. Vor der Selektion auf Renntempo war der Greyhound DER Hare Coursing Hund.

    Jetzt, wo legal nur noch Kaninchen (und Ratten) gejagt werden dürfen, ist Greyhoundblut eher reizlos, für die Jagd. Um Whippets auf der Rennbahn schneller zu machen - ja. Als Jagdhund - weitestgehend nein. Auf der Ultrakurzstrecke, mit wechselnder Bodenbeschaffenheit und vielen Wendungen, das überleben viele Greys nicht, sie sind zu schnell.

    Je unwegsamer ein Gelände umso langsamer müsst ein Windhund sein, aber auch umso trittsicherer. Um das Hetzverhalten zu behalten, Tempo rauszunehmen und etwas mehr Kooperation oder andere Eigenschaften reinzubringen, gibt es Lurcher als Gebrauchskreuzungen. Klassischerweise waren das Collie X Whippet oder Collie x Grey, aber es existieren noch allerhand mehr sinnvolle, wie auch fragwürdige systematisch durchgeführte Kreuzungen.

    Wenn etwa der Greyhound zu schnell und der Whippet zu weich ist, kann Whippet X die gewünschten Eigenschaften womöglich eher zeigen. (Wobei in England Salukikreuzungen mittlerweile sehr beliebt sein dürften, neben Bull Lurchern. Bei ersteren hat sich mir der Grund noch nicht ganz erschlossen. Klar, der Saluki bringt Langstreckenausdauer in die Sache, wie die aber gebraucht werden sollte, bei dem, wie die Hunde noch eingesetzt werden dürfen, ist mir noch nicht klar. Womöglich auch einfach das Phänomen, dass alle immer den ultimativen Jagdhund suchen und die, die sie haben, nicht genug sind. Ob man nicht Galgo oder Podenco einkreuzen könnt, steht in letzter Zeit vermehrt zur Debatte. In anderem Ländern kreuzt man Azawakh mit Saluki oder Dings mit Dings, weil, das könnte ja dann DER Jagdhund werden. Oder so.)


    Im Grunde ist es auch in der Privathaltung so. Spazieren gehen kann ich mit nem Windhund in jedem Gelände. Er sollte nur nicht unbedingt jedem Gelände ins Hetzen geraten.

    Der rote Kaninchenhund hier, wenn der hetzend im Wald verschwände, hat gute Karten, unbeschadet wieder zu kommen. Die Anzahl der Whippets und Galgos die nach Jagdausflügen in "unpassendem" Jagdterrain mit Pfählungsverletzungen oder gar nicht mehr wieder kamen (dann wegen gebrochenem Genick o.ä.) ist allein in meinem Umfeld signifikant höher, als bei allen anderen Hundetypen.

    Ich leine also meine Hunde auch geländeabhängig an oder ab. Schon bei Hundeausläufen angefangen. Die Damen Rennwhippets können auch auf kleinen Flächen toben und laufen, aber wenn sie ernst machen würden, oder in einer pushenden Gruppenkonstelkation, wären sie zu schnell und hätten Verletzungsrisiken, die andere in der Form nicht haben. Karambolage mit Parkbank bei 50, 55km/h geht für die Parkbank besser aus, als für den Hund.


    Also ja, es macht alles einen Unterschied. Für welche Hauptbeute und welches Gelände selektiert wurde.

    Es sind zwei komplett unterschiedliche Arten mit jeweils unterschiedlicher Lebensweise, unterschiedlichem Verhalten.


    Derweil Kaninchen in Bauen mit verzweigtem Wegesystem und verschiedenen Ein- und Ausgängen leben, was lange Fluchten meist nicht nötig macht, dafür große Wendigkeit fordert, leben Hasen komplett überirdisch, schlafen in Kuhlen und halten auch lange Fluchten in sehr hoher Geschwindigkeit durch.


    Und wirklich klein ist ein Feldhase auch nicht - die wiegen bis zu 5kg, damit mehr als viele Kleinhunde.

    Plus Hasen erreichen, je nach Art, etwa 70km/h und haben ein Fluchtverhalten, das auf lange Distanzen ausgelegt ist. Kaninchen kommen auf ca 40km/h max und bewegen sich normalerweise auch auf der Flucht nicht extrem weit vom Bau weg.

    Plus sie leben in unterschiedlichem Gelände, was andere Trittsicherheit und Laufstil bei den jeweiligen Jagdhundtypen vorraus setzt.


    Kaninchen muss Hund oft auch mit der Nase suchen oder gar ausgraben. Hasenjagd, wenn man nicht versehentlich über einen am Feld drüber stolpert, ist nahezu ausschließlich auf Sicht.

    Grad interessehalber den offiziellen Cirneco dell'Etna Standard durchgelesen.


    Man möchte schreien. Auch hier der Klassiker, der ständig bei den Windhunden passiert und falsche Vorstellungen von ihrem Jagdverhalten nährt. Also vorallem beim Whippet. Der ist in erster Linie ein Kaninchenhund, im Prinzip eigentlich der einzige unter den Windhunden. So wie die ganzen podecoartigen Hunde.


    Das wird im Deutschen dauernd falsch übersetzt. Passt aber grad zu Ostern.


    Das sind keine Hasenjäger.

    Rabbit heißt Kaninchen, Kruzifix! Hase ist Hare.


    Völlig andere Beutebaustelle. Völlig andere Jagdstrategien dafür nötig (und anderes Tempo)


    Ernsthaft, sowas regt mich auf. FCI Standard schafft es nicht mal korrekt zu sagen, welchen Job der Hund hat.

    Kommt darauf an, was man unter Hundestrand versteht. Wasserzugang für Hunde, etwa in einem Auslaufgebiet, nutze ich, wenn nur eine überschaubare Anzahl Hunde da und keine sofort ersichtliche ungute Dynamik und nicht ganze Familien durchlatschen oder radeln.


    Kinder, Erwachsene, Luftmatratzen, frei zugängliches Essen, einander fremde Hunde, dazwischen rennt jemand, spielt Ball etc.

    Halte ich für die denkbar bescheuertste Kombination überhaupt. Mach ich nicht. Dass da nur wenig passiert ist eher Glück, als Verstand.


    Habe ich ausnahmsweise Hunde mit, auf einer "Menschenfläche", bleiben sie angeleint und nah bei mir. Auch die Mitmenschheit hat ein Recht auf hundefrei.

    Hält jemand es für eine gute Idee, da Hunde frei reinbrettern zu lassen, merkt er an meiner Reaktion, dass es keine gute Idee war.

    Und weil die Frage kam: Nein, wir haben natürlich nicht auf einer Hundewiese gepicknickt :smirking_face:

    Das ist so verbreitet, dass man es fragen muss. Im Sommer liegen hier in der Stadt Menschensäuglinge auf der Decke mitten im Hundeauslauf und so Scherze.

    Abgesehen davon, dass Hundewiesen generell auch für Hunde untereinander eine fragwürdige Sache sind, passieren dort auch sehr fragwürdige Menschenaktivitäten.


    Streng genommen sind Sommers manche unserer städtischen Ausläufe nicht guten Gewissens nutzbar. E-Roller, Saufgelage, fußballspielende Kinder, alles schon erlebt auf solchen Flächen.


    Das nervige Gegenteil von Menschen auf Hundeflächen sind Hunde auf Menschenflächen.


    Dass mir ein fremder Hund über die Decke rennt. Vermutlich kämen meine Hunde gar nicht dazu, zu reagieren, weil ich vorher schon explodiere und zumindest viele Hunde schnallen, dass ich nicht entzückt bin.

    Andere Hundehalter sind dann gern beleidigt. Und hielten einen für verrückt, wenn man sich mal testweise auf ihre Decke setzen und in ihre Salatschüssel greifen würd. Is ja voll grenzüberschreitend. Äh, ja, allerdings.


    Völlig friktionsfrei läuft das sommerliche Zusammentreffen vieler verschiedener Interessensgruppen leider selten ab.


    Aber wozu soll ich meinen Hund dahingehend beeinflussen wollen, dass er aushalten soll, dass andere sich komplett daneben benehmen?