ZitatIch will darauf hinaus, dass der Züchter auch sein Handwerk verstehen muss und dass die genetische Varianz kein Garant für Gesundheit oder Leistungsfähigkeit ist.
Nein, natürlich ist sie das nicht. Vielfalt beinaltet automatisch auch Durchschnittlichkeit und Unterdurchschnittlichkeit, damit muss man bei Vielfalt leben, sonst wär's nicht vielfältig.
Je weniger reinerbig, umso "schlechter" auch oft ein Vererber. Der kann halt auch mehr unterschiedliche Dinge vererben, als ein Hund mit geringerer Genausstattung - letzterer bringt mehr Einheitlichkeit, klar.
Aber Zucht ist keine Handwerksfrage allein. Genetik ist zu komplex, zuwenige Dinge sind sicher bekannt, als dass sich immer alles sicher steuern lässt. Bei Linienzucht nicht, beim Outcross nicht.
Zumal es grunsätzlich utopisch ist, anzunehmen, so Dinge wie 100ige, immerwährende Gesundheit ließe sich je erreichen.
Mehr Vielfalt macht halt zb weniger monogene, rezessive Erbedefekte bzw deren Träger - die ein Hauptproblem von Hundezucht sind. Sie macht nicht zwingend bessere Hunde, sie lässt nur mehr Genvariation in alle Richtungen bestehen. Am Individuum muss sich das nicht positiv auswirken, nur langfristig für die Population.
Ohne "schlechte" und "mittelmäßige" Hunde geht auch den "guten Hunden halt irgendwann der Saft aus, aus dem man sie noch züchten kann.