Beiträge von seramafan

    Ich nutze "bleib" und "warte" ganz gerne. "Bleib" heisst hier: Ich hole Dich ab, wo Du bist. Ein "bleib" löse ich immer beim Hund auf. "sitz - bleib" nutze ich z.B. um die Hinterlassenschaften meiner Hunde in Ruhe aufsammeln zu können. Ich habe da auch keine Leine in der Hand.

    "Warte" heisst: Bleib wo Du bist, bis ich Dir sage, was Du als nächstes tun sollst.

    Was auch heisst, dass ich ein "Sitz - Warte" in der Regel aus der Distanz auflöse.

    Ich finde es für die Hunde hilfreich, das so zu unterscheiden und da das funktioniert, scheinen es meine Hunde auch so zu sehen.

    Gero knurrt ebenfalls gern, besonders gern beim Zergeln. Ich imitiere das teilweise, dann knurren wir uns gegenseitig an und zerren an dem Zergel herum. Mal gewinnt er ihn, mal ich. Der Jungspund ist auch noch sehr zahnbetont unterwegs. Das greife ich teilweise als Spiel ab und kaspere mit ihm herum, geht in Richtung Maulfechterei. Weh tun darf er nicht, aber da kann man ja dann eine Grenze ziehen.

    Ich habe hier in nächster Nachbarschaft zwei Jäger. Beide gehen da Gassi, wo ich auch unterwegs bin. Man kennt sich, man trifft sich. Der eine hat einen ausgebildeten Jagdhund (deutsch Langhaar), der andere drei (müssten alle drei Deutsch Drahthaar sein). Beide führen ihre Hunde jagdlich und können ihre Hunde beim Gassi bedenkenlos frei laufen lassen, da geht keiner stiften.

    Das Einzige was bei Welpen/Junghunden und Kindern hilft, ist Erwartungen auf Null schrauben, sich auf das kleine Wesen einlassen und sich über jeden kleinen Erfolg freuen. Humor und Geduld (ganz viel davon) zu haben, ist auch kein Schaden. Dazu ganz normal den Alltag leben, Orientierung, Sicherheit und Zuneigung bieten. Etwas mehr Herz, etwas weniger Kopf.


    Kurz: Mach Dich mal locker, Du stehst Dir selber im Weg. :-)

    Es gibt kein X oder Y was Hund innerhalb von 1-2 Versuchen oder bis Alter A / B können MUSS. Und lernen kann manchmal so schwer sein, v.a., wenn man (Hund oder Mensch) nicht kapiert, was das Gegenüber (Hund oder Mensch) will. Es ist manchmal viel Versuch und Irrtum auf beiden Seiten nötig, bis man sich gegenseitig versteht.


    Ich würde den Zergel immer wieder anbieten. Bei Gero hab ich am Anfang ein kleines Fangspiel daraus gemacht - hab mich auf den Boden gesetzt, den Zergel immer wieder über den Boden gezogen (so, wie man mit einer Katze spielt) und mich über jedes darauf Anspringen gefreut. Ab und an hab ich den Zergel als Ballersatz eingesetzt und ein wenig über den Boden rutschen lassen (und gleich "gib" geübt - getauscht mit Leckerle). Irgendwann wurde dann ein richtiges Zerrspiel daraus. Anfangs auch das nur in kurzen Sequenzen und mit Erfolg für das Welp.

    Ging mir mit unserem ersten Hund so - ich bin mit ihm nicht so richtig warm geworden, zu hibbelig, zu opportunistisch. Eigentlich ein toller Bursche, kinderlieb, keinerlei Probleme mit Artgenossen, Alltagstauglich, gelehrig, gehorsam (solange man ihm nicht den Rücken zugedreht hat) - kurz das was sich viele Wünschen. Die Kinder und mein Mann haben ihn geliebt, ich habe mich mit ihm arrangiert und bemüht ihm ein angenehmes Leben zu machen und ihn vernünftig auszubilden. Aber zwischen Turka und mir bzw. Gero und mir ist es anders. Wir verstehen uns. Klar gibt es Ecken, Kanten und Baustellen, aber es macht Spass mit den Beiden zu arbeiten.

    Das war mit Benny nie so richtig - also von meiner Seite. Benny sah das anders, er hing an mir. Wenn ich da war, war mein Mann, der ihn sehr mochte, abgemeldet. Im Zweifel hat Benny auf mich gehört, nicht auf die anderen in der Familie. Abgeben undenkbar, da wäre meine Familie mit ausgezogen. Am Ende hab ich ihn in seiner letzten Stunde begleitet.

    Ihr braucht ihn doch gar nicht ausschließen, nur dafür Sorgen, dass er sich zurück ziehen und in Ruhe fressen kann - zwei Tabubereiche (Ruheplatz und Futternapf) reichen. Ein paar Regeln des Zusammenlebens noch dazu (z.B. Hund darf kein Kinderspielzeug nehmen und Kind nicht einfach dem Hund sein Spieli) und gut ist es. Management statt Ausschluss sozusagen.


    Woher kommt eigentlich die drollige Idee, dass Hunde von Natur aus unterwürfig sind?