Beiträge von Massai
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Naja, die Vorstellungen was unter Fuß zu verstehen ist, gehen sehr auseinander.Eben.
Ich habe üblicherweise eine 1.80 m Leine mit. Damit läuft er recht nah, nicht unbedingt direkt am Fuß. Bei uns nennt sich das "bei mir" und das ist auch die Distanz, in der ich ihn noch am HB greifen kann. Dabei darf er schnüffeln, markieren, auch stehen bleiben. Vielleicht hat sie das so gemeint?
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An der SL hätte man aber schon irgendwie Zugriff auf den Hund gehabt. Vielleicht nicht komplett aber trotzdem. Oder überhaupt hätte sie den Weg gar nicht erst verlassen können. Da wäre bei mir schon der Fuß auf der Leine gewesen und es hätte ein Nein gegeben.
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Ich habe gar nicht das Ziel, dass meine Hunde jagdliche Reize ignorieren (wäre übertragen aufs Dummy ja auch nicht sinnvoll) - aber eben kontrollierbar bleiben dabei.
Kommt auf den Standpunkt an, von dem aus das Verhalten betrachtet wird:
Jemand der von Außen sieht, dass ein Hund einem Hasen/Reh hinterherschaut, ohne aber eine Jagd zu starten, und der Hund sich lieber anderweitig beschäftigt, erlebt diesen Hund als "nicht Jagdinteressiert", er ignoriert diesen Reiz auf jagdlicher Ebene.
Möglicherweise blendet genau dieser Hund aber alle anderen Umweltreize aus, sobald "sein Mensch" einen Ball in die Hand nimmt.
Möglicherweise hat dieser Hund aber auch einfach nur gelernt, dass Hase und Reh Nicht-Beute sind, und er sein jagdliches Verhalten anderweitig/an anderer Beute ausleben darf und kann.
Apportel z. B.
Ich würde einen Hund als nichtjagend bezeichnen, wenn er a) nicht aktiv mit der Nase einer Spur nachgeht, bzw. Nach ein zwei Metern von Selbst das Interesse verliert, bzw. B) bei einem hochgehendem Jagdobjekt auch höchstens mal so ein paar Meter im einstelligen Bereich nachläuft, weil Bewegungsreiz, aber VON SELBST abbricht, weil das Interesse nicht da ist. Mein Tibet war so. Da gabs schon mal ein Kaninchen, das den Weg gekreuzt hat, oft hat er nur nachgeschaut und sich seiner zu beschnüffelnde Pipistelle gewidmet, bzw. Mal zwei Meter nachgelaufen (weil Ball hat er gern apportiert) und dann einfach das Interesse verloren und sich anderen Dingen gewidmet. Da habe ich nie „gegen trainiert“ nie abbrechen müssen oder sonstiges. Der war einfach kein jagdinteressierter Hund, ebenso meine Dogge. Der hat schlicht und einfach das Interesse gefehlt.
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Heute sind wir soweit, dass er sie durchaus fixiert und anschauen darf, trotzdem leinenlos neben mir läuft, nicht in einer Jagdlauerstellung!
Nicht in Jagdlauerstellung - das ist der Schlüssel.
Allerdings bezweifel ich, dass viele Hundehalter überhaupt erkennen, ob ihr Hund in Jagdlauerstellung ist, oder eben nicht...
(Womit jetzt nicht du gemeint bist - ich habe da eher HH aus meinem Reallife vor Augen).
Richtig. Die meisten würden es wohl nicht richtig deuten, wenn de Hund fixiert, die Ohren nach vorn gehen, eher in die Knie geht und sich klein macht. Bei denen heißt es dann, der will nur spielen 🙈😅 oder wahlweise, ach, der ist bisschen ängstlich, der macht sich klein.
Ja, ja, der RR startet dann durch, wenn du ihn nicht unterbrichst. Schon im Ansatz gibt es hier ein scharfes NEIN. Klar, als Mensch hat man einfach nicht die super Wahrnehmung eines Hundes. Braucht man aber gar nicht, denn ich beobachte lieber meinen Hund, weil der mir anzeigt, ob „was im Busch“ ist.
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Das Ignorieren solcher "plötzlichen Bewegungsanreize" wird zumindest beim Golden Retriever richtig trainiert - aber erst, wenn sie schon eine gute Grundfestigkeit haben beim Apport.
Dazu wird im freien Gelände ein entsprechendes Apportel (Kaninchenfelldummy z. B.) an einem Gummiseil gespannt, so dass es z. B. auf dem Rückweg des Hundes wenige Meter vor ihm plötzlich den Weg quert.
Damit ein Hund solche plötzlichen, ablenkenden Reize ignoriert und seinen eigentlichen Auftrag durchführt, gehört sehr viel Training zu.
Grundlagentraining, mit viel Konditionierung und Motivation.
Überträgt man dieses Grundlagentraining allerdings nicht vom Übungsplatz auf das gewohnte, normale Umfeld, nutzt das ganze Training nix, um einen solchen Hund auch sicher für Gelände außerhalb des Trainingsplatzes zu machen.
Genau, das finde ich ganz wichtig.
Ignorieren würde ich dem Hund auch nicht beibringen. Aber „aushalten“.
So haben wir mit ca 11 Wochen angefangen zu trainieren. Überall saßen die Vögel und natürlich wäre Eros am liebsten auf jeden zugerannt. Heute sind wir soweit, dass er sie durchaus fixiert und anschauen darf, trotzdem leinenlos neben mir läuft, nicht in einer Jagdlauerstellung! Wir laufen gemeinsam und normal langsam auf die Vögel zu, bis sie von selbst losfliegen. Dann dreht er sich zu mir und es gibt nen Keks und Lob.
Er darf sich alles anschauen, was er gern mal jagen würde, soll dabei aber ansprechbar sein und mich am Ende um ein „Go“ ( oder eben nicht) fragen. Nicht, dass ich jemals sagen würde, los, hol dir die Krähe, aber das weiß er ja nicht 😉
Ich bin auch beim Jagen und allem anderen die letzte Instanz.
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Ich glaube auch, dass das Jagen oder eben der Verzicht nur eine Folge der Beziehung Mensch-Hund ist. Vielleicht fehlt euch Kaya auch die Klarheit in Körpersprache, Anspruch und in der Durchsetzung derer? Das fängt eben nicht erst beim Reh auf der Wiese an, sondern schon daheim, bei allen möglichen Kleinigkeiten.
Ist man da lasch und oberflächlich, wird der Hund draußen eben auch lieber sein Ding machen.
Mein Hund darf z.b. nie weiter als Schleppleinenlänge (auch wenn er ohne ist, hat er daran die Distanz erlernt), vorlaufen. Nie. Haut er doch mal ab, was eigentlich nur bei Sichtung seines besten Spielfreundes passiert (ja, auch über die Nase), kommt er an die Leine. Er darf nie weiter als einen halben Meter vom Weg runter und kommt immer an die Leine, wenn es unübersichtlich ist (hohes Gras, viel Bewuchs, Kurven usw.). Aber die Grundlagen für draußen haben wir im Haus erschaffen, täglich, immer. Nein ist Nein. Regeln sind da, um sie einzuhalten.
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Ich wollte nur mal anmerken, für alle gestressten Mitleidenten, nicht bei jedem Hund ist die Pubertät voll schlimm 😅
Bei meiner Hündin gabs mal ne kurze Phase, so um die 9 Monate rum, da hätte sie sich gern auf jeden Hund gestürzt. Habe das strikt unterbunden und damit war auch der Rest gegessen. Ist nat. Rasse- und Charaktersache. Aber soll’s geben. Wir hatten seit den paar Wochen Stress nie wieder Probleme. Ihr war dann nichts mehr von Pubertät anzumerken. Erst mit 3 Jahren hat sie sich dahingehend verändert, dass sie überhaupt nicht mehr spielen wollte und auch auf Hunde keine Lust mehr hatte. Sie wollte einfach in Ruhe ihr Ding machen und war voll happy mit mir durch die Natur zu schlendern und zu schnüffeln.
Manchmal denke ich auch, wenn man so auf Stress wartet, sucht man sich automatisch Dinge, die dazu passen.
Mein Rüde, 6 Monate, läuft auch erstmal mit dem Dummy weg und schüttelt ihn tot. Auf pubertäres Verhalten würde ich deswegen allerdings nicht kommen 😁
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Ich seh die Blauäugigkeit bzw. in manchen Fällen einfach ... Ignoranz der Eltern ziemlich kritisch. Manche ziehen da gleich die nächsten Hunde für "Die Unvermittelbaren" heran, hab ich das Gefühl
Wir haben in unserer Gassigruppe auch eine Familie mit drei Kindern und einer jungen Hündin. Die Hündin ist ein ziemlich tiefenentspannter Hund, extrem kinderlieb und geduldig ... auf einem der Spaziergänge fing der älteste Sohn dann an, die Hündin (und andere junge Hunde) random festzuhalten, weil er der Meinung war "die brauchen eine Pause". Gab zig mal den netten Hinweis, dass er das nicht machen muss, die SOLLEN sich bewegen, die DÜRFEN miteinander toben. Hat natürlich nicht gefruchtet ... erst als die Mutter dann gegen Ende des Spaziergangs explodiert ist, hat der Junge damit aufgehört. Der hat zwischendurch auch immer wieder mit Stöcken rumgefuchtelt und sich gewundert, warum der junge Bulldoggen-Rüde ihn immer angesprungen hat, ihm hinterher ist usw.
Dass Kinder nicht immer mitdenken oder über ihre Handlungen und die Folgen nachdenken - klar. Aber dann müssen die Eltern (meiner Meinung nach!) einfach mal handeln, in dem sie klipp und klar sagen "Lass den Scheiß JETZT". Und nicht erst zigtausend mal bitten, den Stock wegzulegen.
Wenn man falsches Verhalten schon erkennt, warum unterbindet man das nicht spätestens nach der 2. netten Warnung? Warum lässt man sowas immer laufen, bis es kurz vorm Knallen ist?!
Nem Hund macht man doch auch möglichst sofort klar "Ey - den Menschen beißt man nicht!" ...
Eigentlich sind es dann auch genau die Menschen, die dann auch dem Hund gegenüber nicht deutlich werden. Denkst du, wenn die ihre Kinder so lasch und larifari erziehen, machen die das bei den Hunden anders?
Meiner Erfahrung nach nicht. Menschen, die Regeln aufstellen, die und sich durchsetzen können und eine selbstsichere Authentizität aufweisen sind hier gefragt. Sind leider nur ein Bruchteil von dem, was wünschenswert wäre.
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Ich würde bei einem sehr großen Hund auch gezielt ein Geschirr nehmen was neben dem Standard-Rückenring auch einen Ring am Brustbein hat. Dort eingehakt, hat man mehr Kontrolle bezüglich Vorpreschen des Hundes.
Das Nonstop Dog Wear hat meines Wissens nach am Brustbein auch einen Ring.
Eben kein Ring, sondern Stoffschlaufen. Ich dachte auch, hoi, goil, aber diesen dünnen Schlaufen mag ich nicht so trauen. Kann mich nat. auch irren.