Beiträge von Massai

    Es gibt ja so einen „Kalenderblattspruch“ Man bekommt nicht den Hund, den man will, sondern den, den man verdient.

    Keine Ahnung, ob der so stimmt, oder ob man es Karma nennen darf oder ob’s einfach nur so ist wie es ist.

    Tatsache ist, ich hatte mir nach 16 Jahre anstrengender Hund (hat nie gelernt allein zu bleiben), keine Illusionen gemacht. Und siehe da, diese Hündin passte so perfekt zu uns, dass es schon ein bisschen verrückt war. Alle sagten, ohhhhhh, ein Molosser, die sind aber gefährlich…. Blablabla. Die Züchterin hatte selbst zwei Kinder, noch jünger als meine Tochter damals, 7, und die wuselten zwischen den riesen „gefährlichen“ Hunden hin und her, als wären sie gar nicht da. Und so war es bei uns auch. Der Hund war da, wurde jedoch nie als Spielzeug betrachtet und sie passte mit einer zurückhaltenden, ruhigen Art auf die Kinder auf (schon mit 1 Jahr), wenn sie im Haus waren, ich natürlich auf den Hund, ganz klar. Pubertät? Gab mal eine sehr kurze Phase, wo sie in die Leine sprang, wenn fremde Hunde auf sie zugerannt kam, hatten wir nach 2-3 Korrekturen im Griff. Aber sie mochte das bis zum Schluss nicht, fand es unhöflich. Mehr an Pubertät habe ich nicht gemerkt. Wir konnte sie sogar in fremden Hotelzimmern allein lassen, sie hat nie gebellt, nichts zerstört. War fast immer ohne Leine mit uns unterwegs. Ein wirklich klasse Hund und eine Erholung nach 16 Jahren Tibet Terrier. Ja, solche Hunde gibt es, glaube allerdings, dass die Hündinnen in mancher Hinsicht einfacher sind und Vorteile diesbezüglich haben.

    Könnte den ganzen Tag schwärmen. :ops:

    Ich versteh dich SO gut! Mir geht's mit unserer Zwergin genau so! Seit 26 Jahren Hunde aber noch nie war einer so unglaublich einfach und quasi selbsterziehend. Es ist alles so derartig easy mit ihr, dass ich mich oft gar nicht traue, das zu erzählen weil ich Angst davor habe, dass mich alle für eine Angeberin halten |)

    Ha, ich!

    Mein erster Hund war schon eine Herausforderung, aber mein 2. Hund war quasi selbsterziehend und wirklich sehr folgsam. Bis auf ihre Gewitter- und Schussangst ein Traumhund, ihr Leben lang.

    Eros ist ein Zwischending, aber das ist okay. Bisschen Herausforderung schadet nie 😉 in vielen Dingen ist er er auch super einfach, lernt schnell, will gefallen, in anderen ist er gerade pubertierend und eben sehr Ridgeback.

    Vielleicht sind Rehe auch nicht sein Ding, Massai :beaming_face_with_smiling_eyes: Cheese hat auch ganz dezidierte Tiervorlieben...

    Das kann absolut so sein. War auch nicht das erste Reh, was wir gesehen haben, aber noch nie so nah.

    Ehrlich? Ich wäre nicht böse drum, wenn es nicht sein Ding wäre.

    Die Vögel bekommt er normalerweise auch nicht, wenn er schon mal durchstartet und ich es versammelt habe, siehe Schwalbe. Hasen schaut er bisher nicht mit dem Popes an und Wildschweine haben wir glücklicherweise noch nicht getroffen.

    Will ich mal mit dem Negativen anfangen.

    Kürzlich ist Eros planlos und gutgelaunt übers abgeerntete Feld galoppiert. Dabei hat er eine, ja nur eine, Schwalbe aufgescheucht und hat sie ein ganzes Stück quer übers Feld gejagt, weil der Vogel einfach niedrig vor seiner Nase her geflogen ist. Irgendwann ging sie aber doch hoch. War ich natürlich stinksauer, hätte die Schwalbe aber beim besten Willen nicht sehen können, zwischen den halben Rapsstengeln, die noch stehen.

    Zum Positiven

    Heute Morgen kamen zwei Rehe direkt vor uns ( ca 50-70m) aus dem Knick und sind gemütlich übers Feld in Richtung kleinem Wald gelaufen. Eros stand etwa 7 Meter von mir entfernt, ohne Leine, hat die Rehe gesehen, hat geglotzt und sich keinen Millimeter bewegt. Ich habe nichts gesagt, hätte ich nur, wenn er gezuckt hätte. Eros guckt also, beobachtet die Rehe bis sie weg sind, dann kommt er ganz gemütlich zu mir und holt sich eine Belohnung ab. War aber sparsam mit dem Lob, weil er der Sache sonst zu viel Bedeutung gibt, auch, weil er so gar keine Anzeichen gemacht hat hinterher zu wollen. Dann sind wir aber doch besser einen anderen Weg lang, nicht auf den Spuren der Rehe.

    Vielleicht hat es geholfen, dass ich mit ihm oft Schafe beobachtet habe, als er noch ein Welpe war. Scheint ihn nicht so zu triggern.

    Dafür springt er jetzt ab und an am Wegrand nach Mäusen, buddelt aber nicht, schnüffelt nur kurz und kommt dann auch gleich, wenn ich ihn abrufe. Da üben wir jetzt dran :woozy_face:

    Nur mal eben als Einwurf, weil der Tibet Terrier ins Spiel gebracht wurde.

    Sie sind halt schon sehr eigen. Wenn sie keine Lust auf was haben, machen sie es einfach nicht mehr (am Rad laufen z.b. habe ich versucht. So 1-2 km war gut, dann fand er es langweilig und hat andere Dinge gemacht.) Wandern war schon eher sein Ding. Schnee und Winter fand er klasse, aber wenn das Fell lang bleibt, bilden sich ganz schnell Schneeklumpen, die den Hund so behindern, dass er auch da nicht weiterlaufen will. Das sollte man bedenken. Also bei dem Programm wäre ein Tibet nicht meine erste Wahl.

    O'Heare und Bradshaw schreiben auch beide, daß sich negative Strafen, also Hund bekommt nicht, was er will, in diesem Fall die Katzen jagen, im Alltag kaum vermeiden lassen (unter Laborbedingungen wäre das eher möglich). Man muß sich allerdings viel mehr Gedanken machen, wie man zum Ziel kommen könnte, welcher Weg für einen selbst und den Hund erfolgreich sein könnte, sich mit Ethologie und Lernverhalten beschäftigen, gehört viel mehr zu als den Hund ordentlich anzuschnauzen. Langfristig profitiert man davon aber auch als Halter, indem man seinen Hund besser verstehen lernt, wovon wiederum der Hund profitiert.

    Um ein Anschnauzen geht es nicht. Je nach Hund fällt es bei mir harscher auch. Bei meiner BX brauchte ich nur leicht die Stimme absenken und alles war gegessen, sie war sehr sensibel. Meine Rüden sind eine andere Nummer.

    Am Ende geht es darum die Kontrolle über das hündische Verhalten zu haben, entweder über den Abbruch eines ungewollten Verhaltens oder die Bestätigung eines gezeigten Verhaltens. Klares Ja und Nein. Das ist der Erfolg einer guten Führung, die ein Hund verstehen kann. Weder kann er viel mit emotionalem Wirrwarr (z.b. wenn Mensch denkt, ich würde dich ja gern für den Scheiß mal ordentlich anballern, es aber nicht macht, weil er ja ausschließlich positiv arbeitet) viel anfangen, noch mit einer Hippiementalität. Ja, sicher gibt es Hunde, die auch ohne Regeln klar kommen, sind aber sicher die wenigsten, weil sie eben klar definierte Strukturen brauchen, um sich sicher eingebunden zu fühlen.

    Hat sie auch was zum Kauen, was schmeckt? Mein Ridgeback hat in der Zeit gern Kopfhaut gekaut oder an einem Ochsenziemer genuckelt. Uns gebissen hat er diesem Zeitpunkt nicht mehr, das Thema war da schon endgültig durch.

    Sollte der Welpe hinter den Katzen herspringen (wollen9 gibt es eine richtige Ansage. Also echt eine die sich gewaschen hat.

    Was ist für dich eine richtige Ansage? Hast du ein konkretes Beispiel?

    Ein Nein ist ein Nein und wird konsequent durchgesetzt. Entweder entferntest du den Hund unverzüglich, hinderst ihn an dem, was er machen will und machst dabei sehr deutlich, dass du das, was er tut sehr scheiße findest. Du kannst natürlich Wattebäusche werfen oder den Konflikt verschieben und den Hund in die Box packen.

    Beispiel, mein Welpe hat eine Zeitlang recht viel gebissen, kein Blut, aber es tat weh und ich bin auch superempfindlich. Das eine Mal habe ich sofort reagiert, ein lautes Nein, kurzer Schnauzengriff und Aufstehen. Mein Hund war ab da sehr vorsichtig und hat nie wieder so zugehackt.

    Mir hat man erzählt, dass es eine Züchterin gibt, die dir nur eine Welpen verkauft, wenn du eine zehn Jahresabnahmevertrag für das Futter bei ihr unterschreibst. Dann verträgt der Hund irgendwas an dem Futter nicht und du musst es kaufen. Nee, also irgendwo hört’s auch auf.

    Kriegt die dann für das Futter für die eigenen Hunde kräftig Rabatt oder Provisionen?

    Ganz bestimmt :frowning_face: