Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Ich habe meinem Junghund eine "Buddelkiste" gemacht, als er die Sofakissen für sich entdeckt hatte und sich auch sonst gerne mal beliebige Textilien geklaut hat.

    Die Buddelkiste ist so eine Plastikwanne für Hunde, die man auch als Körbchen nehmen kann. Darin sind alte Decken, Handtücher, aussortierte Socken. Daran kann er sich abreagieren. Seitdem lässt er unsere Sachen in Ruhe.

    Praktisch ist diese Buddelbox auch, weil man auch mal Leckerli oder andere Dinge darin verstecken kann und er sie rausarbeiten muss. Es war sofort sein liebstes Spielzeug.


    Die Stimmung nach Spaziergängen ist bei uns auch immer anders. Es kann sein, dass wir zweimal am Tag dieselbe Strecke gehen und er einmal problemlos im Freilauf ist und ich ihn das andere Mal anleinen muss, weil er total aufgeregt ist. Bei uns hängt das meiner Einschätzung nach immer entweder mit Wild oder aber mit bestimmten Rüden zusammen (ob die kurz zuvor die Strecke gegangen sind).

    Ich bin nicht generell gegen Abbrüche und nicht generell für positives Training in allen Situationen. Grundsätzlich versuche ich es eben so, und bislang hatte ich bei meinen Hunden Glück, das es besser und nachhaltiger funktioniert hat als Abbrüche.

    Ich bezog mich in meinem obigen Beitrag eher auf die von Dir geschilderte Situationen mit dem Begrenzen in Anwesenheit anderer Hunde, aber da hattest Du noch nicht genau erklärt, wie es abläuft. Weiter unten wird es dann klarer.

    Ganz sicher ist hier das Wichtigste, dass sich der Trainer mit solchem Problemverhalten gut auskennt und weniger, welche Methode er genau anwendet. Pauschales Leckerliwerfen ist sicherlich genauso wenig zielführend wie irgendeine krasse Korrektur, die an der Ursache des Problems mit Sicherheit auch nichts ändert.

    tinybutmighty

    Also das Heißmachen kann bei uns jeder so machen, wie es eben bei dem Hund funktioniert. Die einen zergeln auch, andere werfen anfangs den Ball, wieder andere hüpfen und springen mit ihrem Hund über den Platz.

    (Exkurs: Das finde ich immer total super, weil mein Pubertier dadurch lernt sowas auszublenden ;-))

    Mein Hund kann mit sämtlichen Gegenständen wie Zergeln und Apportelen nichts anfangen, also hat mir die Trainerin mit ihm vorgemacht, wie sie es machen würde: Halt ein bisschen Zickzack laufen, sich von ihm "fangen" lassen, hüpfen, quietschen, ihm das Leckerli vor die Nase halten, dann schnell wieder wegziehen, dann wohin werfen, etc. Halt ein wenig rumalbern.

    Hat echt funktioniert.

    Loben tue ich schon auch recht überschwänglich, aber eben erst nach erbrachter Leistung, hahaha.

    Ich muss gestehen, dass ich generell überhaupt kein Spieltyp bin, weder mit Kindern noch mit Hunden. Ich bin da sowas von null kreativ und selbst sofort gelangweilt. Tricks trainieren, dem Hund "Fußballspielen" beibringen, etc. - das hingegen ist alles kein Problem. Ich brauche immer ein festes Ziel, worauf ich hinarbeite.

    Meine Hunde spielen halt viel miteinander.

    Woran merkt Ihr eigentlich bei Euren Hunden, dass so ein zartes Erwachsensein aufkeimt? Ich finde das schwierig, da unser Junghund der erste ist, den wir von Welpenalter an haben.

    Was in den letzten Wochen bei ihm stark nachgelassen hat, sind die kleinen "Quatschkopf-Dinge" wie dass jedes runtergefallene Blatt von Zimmerpflanzen in 1000 Einzelteile zerlegt wird oder dass er schaut, wo man vielleicht ein wenig Erde aus dem Blumentopf raus bekommt.

    Draußen läuft er "runder", also will nicht dauernd stehenbleiben und irgendwas begutachten.

    Anderen Hunden begegnet er auch anders. Früher wäre er vermutlich gerne zu jedem hingehüpft und war im freien Kontakt sehr "wild", also wuselig. Jetzt wird eher geschnüffelt und dann entschieden, wie es weiter geht.

    Wobei die genannten Dinge ja eher Welpen-Dinge sind, die er aber eben bis zum Alter von ca. 14 Monaten zeigte.

    So richtig pubertär war / ist er eigentlich nicht, oder meine Toleranzschwelle ist sehr hoch...

    Ich arbeite mit Futter und Spielzeug, aber es gibt das eben „einfach“ als Belohnung, ohne dass ich den Hund vorher gezielt hochziehe oder so..

    Also mal ganz schnöde: Kalle kommt in die Grundstellung, Markerwort, Belohnung…

    oder wir laufen ein paar Schritte Fuß, Markerwort, Belohnung..

    Belohnung kann dabei Futter (fast immer) oder Spielzeug (selten) sein..

    Die Belohnung hat ja nichts damit zu tun, ob man den Hund vorher heiß gemacht hat oder nicht..

    Danke für Deine Schilderung!

    Also grundsätzlich würde ich das ja genauso machen, weil ich alles Andere auch mit Markerwort trainiere und das bei ihm schon sehr gut klappt. Er ist ja grundsätzlich auch "bereit zu arbeiten", lässt sich aber manchmal ablenken. Aber ehrlich gesagt finde ich, dass er sich da schon echt großartig macht im Vergleich zum Anfang, und er ist nun mal auch noch in der Pubertät.

    Dass er mittlerweile zu 90% weiter macht, ohne sich umzuschauen, wenn z.B. auf einmal ein neuer Hund den Platz betritt und bellt, würde zwar vermutlich für die Prüfung beileibe nicht ausreichen, aber ich finde das schon mal ganz gut.

    Es ist halt so, dass ich mich da schon an die Trainingsmethode / Ratschläge der Trainerin anpassen möchte, sonst bräuchte ich ja nicht mehr hingehen.

    Und geklappt hat es heute, nachdem ich Gas gegeben habe, ja auch echt gut.

    Ich kann die Kompetenz der Trainerin nicht einschätzen, aber da sie ja schon zwischen den Hunden differenziert, hat sie vielleicht ja zu Recht erkannt, dass bei ihm mit Heißmachen noch mehr rauszuholen ist.

    Meinen Ersthund hatte ich auch mal zur Begutachtung dabei, da meinte sie genau das Gegenteil, weil der nämlich schon so überdreht ankam und mir fast die Finger von der Futterhand abgebissen hätte :smiling_face_with_sunglasses:

    Hallo,

    also zunächst: Ich kenne Deinen Hund natürlich nicht und bin auch der Meinung, dass man ihn gründlich untersuchen sollte.

    Allerdings muss ich sage: Das, was Du beschreibst, habe ich - bis auf die Probleme beim TA - mit meinem Ersthund auch. Er ist schon immer sehr nervös (ist aus dem Tierschutz), und viele Dinge gehen mit ihm einfach nicht. Da tickt er komplett aus, ist nicht mehr ansprechbar, zeigt Übersprungsverhalten.

    Die gute Nachricht: Man kann sich da auch eingrooven und bestimmte Situationen einfach vermeiden. Das mache ich seit acht Jahren, soweit möglich, und so ist er ein echt umgänglicher Hund.


    Mich hat nur eine Sache an Deinem Eingangspost stutzig gemacht: Dass er ausrastet, wenn er in einer eh schon schwierigen Situation ist und begrenzt wird. Ganz ehrlich: Ich würde nicht die Hand ins Feuer legen, dass meine beiden Hunde in solcher Bedrängnis nicht echt vor Stress auch mal schnappen würden (wenngleich sie es noch nie gemacht haben). Das ist dann rückwärtsgerichtete Aggression als quasi einziger Ausweg, den sie noch haben.

    Du musst es Dir so vorstellen: Du fühlst Dich extrem verunsichert / verängstigt, hast z.B. Flugangst - und jemand schnallt Dich extra fest am Sitz an und legt noch einen Zusatzgurt um die Brust. Oder jemand scheißt Dich an "jetzt hört auf, hab halt jetzt keine Angst mehr!".

    Vermutlich würdest Du Dich da nicht entspannen. Im "besten" Fall für Deine Begleitung würdest Du aufgeben und vor Schreck erstarrt einfach vermeintlich ruhig alles über Dich ergehen lassen. Aber gelöst ist das Grundproblem damit nicht.

    Was ich damit sagen will: Ich finde die Reaktion Deines Hundes nicht ungewöhnlich. Das Problem liegt nämlich viel weiter vorne: Dass die Situation für ihn schon viel früher zu schwierig war.

    Ich will Dir da überhaupt nicht zu nahe treten!

    Ohne Zweifel klingt es tendenziell ungewöhnlich, was Du über Deinen Hund schreibst, aber viele Hunde haben in bestimmten Situationen (Auto, Hundebegegnungen, etc.) Probleme und man kann da mit gutem Training viel machen.

    Diese Hundetrainerin hat positiv gearbeitet, was Dir nicht lag. Das ist schade (auch kein Vorwurf), weil ich genau so bei Deinem Hund ansetzen würde.

    Aber wie geschrieben: Natürlich ist eine eingehende Untersuchung erst mal das Wichtigste, hoffentlich mit Behandlungsmöglichkeiten. Wenn das nicht geht, würde ich aber gut überlegen, wie man dann auf der Trainingsebene weiter verfahren kann.

    Dann mache es doch einfach nicht..

    Ich mache keinen meiner Hunde „heiß“ bevor wir trainieren

    Bei uns wird das je nach Hund anders gehandhabt. Diejenigen, die Hunde haben, die von Haus aus sehr aufgedreht sind, sollen etwas Ruhe reinbringen (wie genau weiß ich nicht, weil es mich nicht betrifft).

    Da mein Hund aber eher ruhig ist und auch nicht soooo auf Futter abgeht, soll ich ein wenig Show machen, damit er total heiß auf mich ist.

    Man merkt schon den Unterschied.

    Ich wüsste halt nicht, wie es ohne das laufen sollte. Also dann mit Strenge, oder wie macht Ihr das? Interessiert mich einfach nur. Eine Bekannte von mir ist in einem anderen Verein, dort wird angeblich sogar ohne Futter auf die BH hingearbeitet. Ich kann mir das nicht so recht vorstellen.

    Und dann macht es auch irgendwann Click, bei den Hunden. Hätte nie Gedacht das Tiny sich mit Schwung in die Grundstellung drehen kann. Aber einfach so, von heut auf morgen, zack weiß sie das sie einen Hintern besitzt und den auch steuern kann :lachtot: .

    Bei uns bin definitiv ich das Problem. Ein anderer Halter würde ihn vermutlich die Prüfung bald laufen lassen können, weil er echt super schnell lernt und auch (meist...) sehr konzentriert arbeitet und gut zu motivieren ist (außer eben dafür, sich ins kalte Nass zu legen).

    Ich finde auch, bzw. sagt das auch die Trainerin, dass er von Haus aus eine super Haltung hat, gerade sitzt usw.

    Aber da ich das alles zum ersten Mal mache, weiß ich oft nicht genau, was ich tun soll usw.

    Mir passieren ständig Sachen wie dass mir die Leckerli aus der Hand fallen, ich mich selbst in der Leine verheddere etc. Nerv.

    Ich denke auch: Wenn ich wieder mal einen Hund von Welpenalter an habe, werde ich ganz andere Sachen und auf andere Weise mit ihm üben.

    Bei uns standen - auch bedingt durch die Mehrhundhaltung - erst mal viele andere Sachen im Fokus.

    Die Erfahrung habe ich vor Jahren gemacht. Wir hatten einen Hund (SRT Mädchen) und es war alles wirklich perfekt. Und ich weiß nicht was ich mir gedacht habe- vielleicht dass die Situation noch perfekter werden müsse? Als der IW dazu kam wurde es für alle nur schwerer. Hunde, Katzen, Menschen- alle hatten zu tun bis sie sich auf die neue Situation eingestellt hatten und es war einfach eine Riesenkraftanstrengung- allerdings war der IW auch sehr krank.

    Letztendlich haben wir uns arrangiert- aber schön geht anders.

    Danke für das Teilen Deiner Erfahrung.

    Dass es noch perfekter wird, das hatten wir nicht mal gedacht. Uns war klar, dass es - bis auf ein, zwei Macken - mit dem Ersthund eigentlich nicht besser laufen könnte. Und man sagt ja immer "never change a running system".

    Was wir wirklich verdrängt hatten war, dass der Ersthund generell von Junghunden gestresst ist. Er mag sie einfach nicht. Er würde ihnen nichts tun, will aber seine Ruhe. Irgendwie dachte ich, dass es bei einem bei uns aufwachsenden Welpen / Junghund anders werden würde. War aber nicht so.

    Es fühlte sich irgendwie immer ein wenig so an, als wäre Sand im Getriebe.

    Die beiden sind nie ernsthaft aneinander geraten, man kann sie bedenkenlos gemeinsam füttern, alleinelassen etc., aber Liebe sieht anders aus.

    Jetzt, wo der Junghund zarte Knospen des Erwachsenwerdens zeigt, wird es aber immer besser. Es ist tatsächlich so, dass unser Ersthund bei Hunden bis ca. 1,5 Jahren zeigt, dass er kein Interesse hat, und unserer ist jetzt knapp 16 Monate.

    Aber selbst wenn die beiden von Anfang an ein Herz und eine Seele gewesen wären, würde ich nicht noch mal einen zweiten Hund holen (glaube ich). Ich bin ein Stück weit Perfektionist und habe immer Angst, dass einer hinten runter fällt.

    Und auch andere logistische Aspekte (Unterbringung, wenn nötig, etc.) sind mit zwei Hunden ungleich schwieriger.