Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Ich finde da klares schwarz/weiß auch für den Hund leichter..

    Das Ding ist, dass ein jagdlich ambitionierter Hund solche "Absprachen" wie "für's Lösen ist es erlaubt" schnell auch mal missbraucht :ka:

    Meine dürfen am Wegrand kacken und gut. Wiesen dürfen nach Freigabe betreten werden, Felder ebenso (wenn ich den Bauern kenne beispielsweise).

    Ich bin ein schrecklicher Spielverderber, denke aber, dass es für meine Hunde so deutlich einfacher ist und für mich auch.

    Wir haben entsetzlich viel Wild hier in den kleinen Wäldchen und mit lockeren Regeln hätte ich vermutlich deutlich größere Probleme.

    So hatte ich es ja auch immer gehandhabt und ich fand das für alle drei wesentlich entspannter.
    Heute habe ich mal wieder die langen Schlepps drangemacht und ein wenig trainiert. War letztendlich gut mit den Schlepps, denn die beiden haben extrem angezeigt. Es war wirklich ziemlich anstrengend gerade.

    Bei mir wurde das Betretungsverbot, an das sich meine beiden total gut gehalten sind, durch eine Hundetrainerin aufgeweicht :-(

    Wir hatten eine Einzelstunde und sie meinte "na, ein bisschen weiter rein kannst Du sie schon lassen!".

    Aber das Problem ist, dass es dadurch eben keine klare Grenze mehr gibt. Vorher war es wirklich der Wegesrand, jetzt gehen sie auch mal 5m weiter rein. Das will ich jetzt wieder abtrainieren, denn vorher fand ich es echt angenehmer...

    Ich lasse mich wahrscheinlich nur von Erfolgsmeldungen anderer Hundebesitzer a la "mein 17 Wochen alter Hund hat gerade eine dreiviertel Stunde alleine Zuhause gemütlich geschlafen" verunsichern.

    Ach Quatsch, bitte vergleiche Dich da nicht! Jeder Hund "kann" bestimmte Dinge schneller, dafür andere erst etwas später. Und Du weißt ja nicht, ob die anderen Hunde wirklich entspannt sind. Unsere Nachbarsjunghündin z.B. hat teilweise durchgekläfft. Das haben die Nachbarn halt nicht mitbekommen.

    Ein anderer Junghund aus dem Bekanntenkreis wurde für bis zu 4 Stunden in die Box gesperrt, und das schon mit drei Monaten. Der war angeblich ruhig - aber was soll er auch machen, wenn er auf 0,01 Quadratmeter eingesperrt ist.

    4 Monate finde ich persönlich auch zu jung, als dass ein Hund da wirklich schon ganze alleine und v.a. entspannt alleine bleiben kann. Auch wenn es ein paar Gegenbeispiele gibt.

    gestern hätte ich mir gewünscht, ich wäre mit meinem mitteilsameren Junghund unterwegs gewesen und nicht mit dem Senior, der nur bei Katzen und bestimmten Rüden bellt (dann aber leider echt nervig).

    Ich ging mit ihm abends einen dunklen Weg (wir wohnen ländlich), und auf einmal dachte ich "hä, da liegt doch einer?!"

    Ich beobachtete den Hund, aber: nichts.

    Also ging ich weiter, und tatsächlich lag da ein Mann mitten auf dem Weg mit Blut im Gesicht.

    Das war einigermaßen .... ungewöhnlich.

    Habe dann die Polizei gerufen.

    Letztendlich war er stark alkoholisiert und noch am Leben, aber das erwartet man irgendwie eher in Berlin oder Hamburg und nicht auf dem Dorf (ich rätsle immer noch, wo man sich hier bei uns überhaupt besaufen kann am Sonntagabend).

    Junior hätte jedenfalls ordentlich Alarm gemacht.

    Senior ließ sich dann noch vom Streifenpolizisten kraulen und war froh, als er endlich nachhause durfte.

    Was mir noch einfällt: Wenn meiner mal rummeckert, wenn ich mit dem Ersthund rausgehe, ist es ja vermutlich aufgrund der Situation "die gehen einfach gemeinsam ohne mich weg".

    Kannst Du vielleicht mal ausprobieren, den Ersthund ins Auto zu setzen, dann wieder reinzukommen, ein paar Minuten noch irgendwas drinnen zu machen und dann einfach zu gehen? Wäre ja interessant zu sehen, ob sich dadurch was ändert... Wenn nicht, war es halt ein Versuch.

    Bin gespannt, was sie schreibt bzgl. der Begriffe.

    Ich hatte es so verstanden, dass der Hund z.B. schon bei "Eindringlingen" bellen soll, aber sie eben nicht angreift.

    Mein Pudel macht das z.B. so und unterscheidet auch zwischen erwünschten Eindringlingen (Post) und Fremden. Er würde uns auch bellend verteidigen, auch wenn er mit seinen 7kg keinen großartigen Schutz darstellt.

    Also eher Alarmanlage als Selbstschussanlage, so habe ich es verstanden.

    Ja tun sie. Es schlummert in den Hunden, aber es tritt erst mit der Zeit auf und entwickelt sich dann bis es eben fertig ist.

    Puh, wieder ein Grund, warum gewisse Rassen nur in erfahrene Hände kommen sollten. Da kann man die Weichen dann ja auch echt falsch stellen (vermutlich).

    Ich denke echt, dass Pudel einfach nur weniger rumkaspern, evtl. ruhiger werden, ihre eigenen Vorlieben entwickeln, etc.

    Letzteres habe ich auch jetzt schon oft bemerkt, dass der Junghund sich weniger am Ersthund orientiert und Situationen selbst bewerten will. Früher hat er sich oft einfach angeschlossen.

    Gestern sah der Ersthund z.B. eine Katze und hat sich tierisch aufgeregt. Der Junghund hat aber entschieden, dass es auf dem Sofa gemütlicher ist als kläffend vor der Terrassentüre. Das ist auch neu.

    Ich denke, dass es da auch so Phasen geben kann. Unserer war eine Zeit lang ziemlich empfindlich, als die ersten Hormone wirkten. Da war er auf einmal anhänglicher.

    Wenn Du nicht dringend darauf angewiesen bist, ihn bis zum Tag X alleine lassen zu müssen, dann lasst Euch doch noch etwas Zeit und übt es kleinschrittig.

    In dem Alter, in dem meiner gerade mal so 20 Minuten ganz alleine war, haben Andere ihre Welpen / Junghunde schon fast einen halben Tag alleine gelassen. Und trotzdem hat es meiner auch geschafft, halt etwas später, weil der Drucks fürs längere Alleinelassen nicht da war.

    Dieser Frage schließe ich mich interessiert an. :) Wir nennen das Pü gerne mal "den ewigen Junghund", weil er sich ja nicht ganz normal entwickelt hat.

    So ist das bei unserem Ersthund, der irgendwie nie zum souveränen erwachsenen Hund wurde. Seine Vorgeschichte ist halt leider unbekannt.

    Aber: Im Vergleich zum Junghund merkt man jetzt deutlich einen Unterschied.

    Deinen Satz, dass "keine Überraschungen mehr kommen" finde ich großartig! Genau so ist es glaube ich. Und so ist es eben bei unserem Ersthund. Da weiß ich auf die Sekunde genau, wann er zu pöbeln anfängt (ähem). Ich habe immer das Pöbeln an sich als "nicht erwachsen" gesehen, aber letztendlich ist er in dieser Unart echt sehr berechenbar. Beim Junghund schwankt das sehr. Es gibt Tage, da interessieren ihn andere Hunde null, dann auf einmal reicht es, wenn ich "Hund" sage und er ist aufgeregt.


    Wenn ich mir dann ans Bein klopfte, hüpft sie irgendwann an meine Seite und schaut mich Aufmerksam an, läuft dann auch Brav mit mir mit.
    Aber das Hüpf doingdoing kommt noch immer vor, wenn ein Hund zu nah in unserem Radius ist.

    Ich glaube genau das ist der Unterschied zum erwachsenen Hund: Sie macht das super, weil sie es gut gelernt hat, aber eben nicht aus eigenem Antrieb (das ist nicht abwertend gemeint, ich bin immer beeindruckt über das, was Du über Euch schreibst!).

    Einzig und allein der Schutztrieb, bzw. dessen Anfänge, zeigen sich hin und wieder, indem jeder Mensch in unserer Nähe genaustens abgecheckt wird. Von Fremden lässt er sich auch nicht mehr anfassen. Da war er als Welpe anders.

    Das finde ich sehr interessant! Also treten rassetypische Verhaltensweisen erst langsam mit dem Erwachsenwerden auf? Ich frage wahrscheinlich deswegen so doof, weil meine beiden als Begleithunde da sicherlich nicht großartige irgendwas entwickeln, denke ich. Weil sie halt nichts fürs Wachen, Jagen etc. gezüchtet wurden.

    Ich muss gestehen, dass ich es "einfach gemacht" habe. Es ging nicht anders.

    Ab und zu musste ich aus diversen Gründen mit dem Ersthund das Haus verlassen und es war dann einfach niemand da. Ich bin einfach gegangen, als wäre es ganz normal (war es ja auch). Es waren am Anfang mal so 5-10 Minuten, dann schrittweise länger, ab einem Alter von ca. 4-5 Monaten.

    Er hat anfangs an der Türe gesessen und sie angeglotzt, bis wir zurück waren (konnte ich via Kamera sehen). Irgendwann legte er sich mit Blick Richtung Haustüre und irgendwann lag er irgendwo anders, entspannt.

    Ab und zu kommt es auch jetzt noch vor, dass er "empört" 1-2x wufft, wenn ich mit dem Ersthund alleine rausgehe, hört dann aber auf. Das macht er auch, wenn noch jemand anders zuhause ist, also werte ich es nicht als Einsamkeit, sondern als Beschwerde, weil er halt gerne mitgewollt hätte.

    Es gibt bei dem Thema zwei Lager, und ich will das andere Lager auch nicht schlecht machen. Jeder muss das selbst entscheiden, auch auf Basis seines Hundes.

    Ich bin vom Lager: einfach machen und kein Tamtam daraus machen, auch bei der Rückkehr. Da sind meine beiden echt entspannt. Sie freuen sich, ja, aber sie hüpfen mir nicht bis zur Nasenspitze.

    Das andere Lager macht das sehr strukturiert mit konditionierter Entspannung usw.

    Wenn der Hund aber offensichtlich bereits ein Problem damit hat, würde ich so wie ich es gemacht habe wahrscheinlich nicht verfahren und drei Schritte zurück gehen. Dazu gab es ja hier schon ein paar Tipps.

    Ich hatte meine beiden auch tagsüber viel getrennt, einfach weil Senior auch mal Ruhe gebraucht hat. Also klebten sie ohnehin nicht ständig zusammen.

    Wenn sie gemeinsam alleine waren (natürlich schrittweise gesteigert), hatten wir sie anfangs auch getrennt. War eigentlich kein Problem.