Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    "Grenzen austesten" setzt eine Art Vorsatz oder geplantes Handeln voraus. Das ist bei Hunden eher unwahrscheinlich, auch wenn es oft behauptet wird.

    Was Du an Verhaltensweisen beschreibst, klingt eher nach Stress. Ein Hund pinkelt nicht die Türe an, um es Dir zu zeigen oder heimzuzahlen. Frust können Hunde auch empfinden, das könnte also auch sein. Aber in Trennungssituationen bei unsicheren Hunden ist es meist Stress.

    Dass er Deinen Freund anbellt, könnte an seiner Körpersprache liegen, also dass er z.B. frontal auf ihn zu geht und ihm das Angst macht. Aber das ist natürlich Spekulation, wenn man nicht dabei war.

    Er könnte testhalber mal probieren, ins Zimmer zu kommen und ihn nicht anzuschauen oder frontal auf ihn zuzulaufen.

    Konsequenz ist immer gut, ich merke bei meinen beiden Hunden, dass die Dinge, bei denen ich zu 100% konsequent bin, ohne jegliche Ausnahme, mit Abstand am besten klappen. Natürlich nicht von heute auf morgen, wenn man vorher schon mal inkonsequent war.

    Bei uns gingen die Blähungen bei beiden Hunden sofort weg, als ich radikal umgestellt habe: Keine Kauknochen mehr, keine günstigen Leckerli, sondern nur eine Sorte hochwertiges TroFu (beim Senior Pro Sana Pferd von Vet Concept und Junior bekommt wegen einer Ausschlussdiät momentan leider hydrolysiertes TroFu). Als Leckerli bekommt Senior sein Trofu, weil er happy über alles Essbare ist, und Junior selbstgebackene Leckerli ohne Getreide.

    Beide waren vorher Stinkbomben, jetzt kommt es vielleicht einmal alle zwei Wochen vor.

    Kauknochen waren in jedem Fall fatal, neulich hat Senior mal wieder eine wirklich sehr kleine Kaurolle aus Rinderhaut bekommen und sofort zu flatulieren angefangen.

    Wir hatten auch wiederkehrende Probleme über ein ganzes Jahr mit unserem Junghund.

    Es war immer "nur" der Magen, Kot war so gut wie immer perfekt. Er war ständig übersäuert, und mind. zweimal hatte er eine Gastritis mit enormen Schmerzen, Blut im Übergebenen usw.

    Nach endlos vielen Untersuchungen (Blutbild war immer unauffällig, Kotprobe auch) haben wir die Ernährung umgestellt und er bekommt jetzt erst mal dauerhaft ein Spezialfutter.

    Aber grundsätzlich habe ich festgestellt, dass bei unserem Hund alles an Abweichungen (zu viel, fettiger, etwas anderes, andere Fütterungszeiten, Stress) offensichtlich gleich wieder eine negative Auswirkung hatte.

    Am fatalsten waren jegliche Kauartikel, auch wenn sie aus der selben Fleischsorte wie sein Hauptfutter und fettarm waren.

    Letztendlich habe ich in den akuten Phasen selbstgekochte Schonkost in kleinen Portionen, Ulmenrinde und Tabletten, die die Magensäure "neutralisieren" (aber keine Säureblocker!) gegeben.

    Auch jetzt und vermutlich lebenslang müssen wir aufpassen. Er wird immer nur eine Sorte Futter und eine Sorte selbstgebackene Leckerli (mit nur drei Zutaten und sehr, sehr klein) bekommen. Keine Kauartikel.

    Immerhin geht es jetzt seit ca. 5 Monaten sehr gut.

    Es ist wie bei vielen Dingen, wo die Kontrolle futsch und der Hund nicht mehr ansprechbar ist (Jagdverhalten, Menschen anspringen, zur Türe rennen, Katzensichtungen, etc.), dass man da wohl am nachhaltigsten voran kommt, wenn man kleinschrittig trainiert.

    Sobald ein Hund "nicht mehr hört, obwohl er sonst immer gut hört", ist es einfach zu schwierig in jener Situation.

    Halti kenne ich nicht aus eigener Erfahrung.

    Meine Hunde rasteten z.B. bei Katzen aus wie Sau. Da hätte ich mit einem Brathähnchen winken oder sie anschreien können, keine Chance.

    Wir haben uns eben langsam rangetastet und jede noch so weit entfernte Katze zum Üben hergenommen. Das lief so ab, dass ich, wenn die Katze noch weit genug weg war, am Grundgehorsam und der Orientierung gearbeitet habe. Das hebt langsam die Reizschwelle an, und mittlerweile sind sie relativ gut handlebar, wenngleich noch immer nicht perfekt. Aber den Fortschritt merkt man.

    Zusätzlich arbeite ich mit der Reizangel, um die Impulskontrolle bei bewegten Reizen zu verbessern (was in Deinem Fall wohl nicht so interessant wäre).

    Aber wenn Dein Hund das auch bei Menschen macht, könntest Du doch einen Freund der Familie einspannen für ein Training und Dich ihm langsam nähern und ausloten, wo die Reizschwelle Deines Hundes derzeit ist. Und da beginnt dann eben das Training der Orientierung, Ansprechbarkeit usw. Der Freund kann dann immer näher kommen, solange Dein Hund eben ansprechbar ist.

    Allerdings muss ich dazu sagen, dass dieses "der will spielen" auch manchmal nur von uns so interpretiert wird.

    Mein Pubertier ist nicht sonderlich wild auf andere Hunde, also er will da nicht hin und ist eigentlich ruhig, egal, ob er sie kennt oder nicht. Aber wenn ein gewisser Abstand unterschritten ist, äußert sich das bei ihm in Übersprungsverhalten i.S. von Spielaufforderungen, die aber nur ein Zeichen dafür sind, dass er nicht weiß, was er tun soll. Das ist auch bei Menschen so, die näher kommen und ihn ansprechen. Da albert er rum und man denkt "der will hin". Eigentlich wäre es ihm aber lieber, wenn der Abstand etwas größer wäre. Dann würde er einfach nur rumstehen oder normal weiter laufen.

    Was bei Deinem Hund die Gründe für das Verhalten sind, kann man natürlich nicht beurteilen.

    Ich habe den Senior seit 8 Jahren regelmäßig in Fremdbetreuung, und den Junior auch von Anfang an, wenn es mal sein muss.

    Für mich ist es selbstverständlich, dass die beiden sich dort an die Regeln halten und die HuTa-Betreiber ihnen das beibringen, was sie benötigen - solange es nicht meine Hunde oder andere Hunde / Menschen gefährdet. Also irgendein anderes Futter geben oder die Hunde einfach vom Haken lassen trotz Jagdtrieb, das geht natürlich nicht.

    Aber was sie ihnen ansonsten beibringen und mir welchen Methoden (solange sie eben dem Hund nicht schaden) ist mir egal, bzw. ist für mich ok.

    Egal wo und wie lange meine Hunde irgendwo waren, ich habe nicht ein einziges Mal irgendeine negative Veränderung festgestellt.

    In der einen Hundepension darf mein Kleiner ins Bett, bei uns nicht. Er hat es danach niemals bei uns versucht.

    Insofern sehe ich da grundsätzlich kein Problem, solange es eben "hundgerecht" in meinem Sinne ist.

    Also ich befürchte auch, dass es nicht unbedingt die Lösung ist. Unsere Nachbarshündin ist zur Straße hin hinter einem absolut blickdichten Zaun plus hoher Hecke, trotzdem bellt sie oft wie verrückt, wenn sie etwas hört (also auf der Straße, nicht bei uns. Mit meinen Rüden versteht sie sich gut).

    Bei meinen beiden Rüden ist es auch so, dass zumindest einer von ihnen auf akustische Reize viel mehr abgeht als auf visuelle. Da wäre ein blickdichter Zaun sogar kontraproduktiv, weil er dann die Reizquelle nicht mehr sehen könnte, aber noch hört und riecht.

    Könnt Ihr Euch vielleicht absprechen, was die Gartenzeiten angeht und gemeinsam gezielt üben, mit einem guten Trainer (Der vielleicht mehr im Repertoire hat als eine Wasserflasche)?

    Unser Kleinpudel hatte vermutlich von Anfang an Probleme mit bestimmten Nahrungsbestandteilen. Letztendlich wissen wir bis heute nicht, was es ist.

    Faktisch ging es ihm mindestens seit seinem fünften Monat schlecht (er ist jetzt ein Jahr und 9 Monate).

    Es hat uns extrem mitgenommen, ihn ständig leiden zu sehen.

    Bei ihm waren die Symptome extreme und sehr häufige Bauchschmerzen, Futterverweigerung und Pfotenlecken.

    Auf der Verhaltensebene war es so, dass er vermutlich durch die Schmerzen extrem schreckhaft und ängstlich war, handscheu wurde (weil man ja ständig irgendwas an ihm rummachen musste wie Tablettengabe, TA-Besuche, etc.).

    Es war furchtbar.

    Sehr viele TA-Besuche, Tests, Blutbilder, Kotproben waren bei ihm negativ.

    Das TA riet dann zu einem hydrolisierten Futter. Das sollte erst mal alles beruhigen, dann kann man nach einiger Zeit wieder mit einer Protein- und einer KH-Quelle starten.

    Eigentlich war ich nicht begeistert, weil das ja vermutlich mehr oder weniger schon das Ende der Fahnenstange war. Allerdings war es so auch kein Leben.

    Wir haben im Februar dann damit angefangen, und unser Hund hat sich innerhalb von 2-3 Wochen zu einem komplett anderen Wesen entwickelt. Es war eine absolute Freude mit anzusehen, wie er ist, wenn er mal keine Schmerzen hat. Er hatte wieder Freude am Leben, war nicht mehr schreckhaft, wurde total verkuschelt im positiven Sinn und hat auch kognitiv noch mal einen riesigen Schub gemacht.

    Für uns war es die beste Entscheidung, und wir werden das Futter noch eine Weile geben und vielleicht dann irgendwann eine ihm unbekannte Proteinquelle wie Ziege ausprobieren.

    Das ist das, was ich - basierend auf unseren Erfahrungen - dazu sagen kann.

    Was das Jagen von Blättern angeht: Ggf. würde das tatsächlich besser werden, wenn es ihm körperlich besser geht. Unserer hatte auch einen schlimmen Tick damals, und das war das Suchen und Fressen (!) von Zigarettenkippen. Es war so extrem, dass ich eigentlich einen MK hätte aufsetzen müssen, ihm dads aber ehrlicherweise nicht auch noch zumuten wollte.

    Dieser Tick war auch sofort vorbei, als wir das Futter umgestellt haben.

    Ich erkläre es mir so, dass er das irgendwie falsch verknüpft hat und vielleicht, ähnlich wie beim Gras fressen, dachte, dass es ihm hilft? Keine Ahnung... Anderen Müll hat er seit Welpentagen nie genommen.

    Hat das mit dem hydrolisierten Futter mal jemand bei Euch angesprochen?

    Ich weiß leider nicht, ob das bei Pankreas-Problemen eine Option ist. Bei unserem ist das Pankreas zum Glück in Ordnung.

    Hallo,

    also es gibt Trainingstagebücher zu kaufen, ob die gut sind, weiß ich nicht. Allerdings kann man da immer viele Sachen eintragen wie z.B. eine Einschätzung wie gut ein Hund ein Signal bereits beherrscht (auf einer Skala von 1-5 oder so).

    Apps gibt es bestimmt auch schon...

    Wichtig wäre erst mal eine Auflistung aller Dinge, die Du irgendwann erreicht haben willst. Die kann sich natürlich ständig ändern, aber für einen ersten Einstieg wäre sowas sicherlich nicht schlecht.

    Dann würde ich priorisieren: Also was ist am wichtigsten und / oder am dringlichsten.

    (Also wenn man z.B. ein Training für Silvester machen wollen würde und Silvester schon in vier Wochen ist, wäre das wahrscheinlich dann am dringlichsten).

    Dann wäre doch der Tag nach Eurer Hundeschule ein guter Zeitpunkt für einen groben Wochenplan: Also was wollt Ihr bis zur nächsten Hundeschulstunde trainieren? Das würde ich mir dann auch notieren. Da wären dann auch Sachen dabei, die vielleicht in der HuSchu nicht drankamen, aber eben auf Deiner Prio-Liste stehen.

    Und dann würde ich mir morgens eben mit Hilfe der Notizen überlegen, was ich an dem Tag a) zuhause übe (also z.B. neue Signale, die noch nicht richtig sitzen und ohne Ablenkung trainiert werden können) und b) was ich unterwegs übe.

    Zu b) würde ich mir systematisch überlegen, welche nächsten Trainingsschritte möglich und sinnvoll sind. Also wenn der Hund z.B. vor zwei Tagen Sitz aus 5m Entfernung geschafft hat, dann übe ich es eben z.B. mal aus 8m Entfernung oder aus 5m Entfernung mit einem leichten ablenkenden Reiz.

    Wenn man ein Signal eine Weile nicht mehr geübt hat, schaut man erst mal, wie der Ist-Zustand ist und startet von dort aus (und nicht von dem Punkt aus, an dem der Hund vielleicht schon mal war). Es ist ganz normal, dass Dinge wieder etwas in Vergessenheit geraten oder unsauber ausgeführt werden, das kommt aber im Normalfall sehr schnell wieder.

    So hangelt man sich dann eben auf seine Ziele zu.

    Ich würde übrigens für die Trainingseinheiten ein Start- und Endsignal einführen, falls Ihr das nicht schon habt. Also Du könntest, um ihm das beizubringen, zuhause mal vor seinen Augen ein Training vorbereiten (z.B. Leckerlidose holen, Decke auf den Boden legen) und ihn währenddessen Sitz machen lassen. Dann sagst Du ein Startsignal wie "los geht's!" und lockst ihn körpersprachlich zu der Decke, lässt ihn dort 2-3 Signale ausführen (egal welche, am besten welche, die er gut beherrscht), belohnst das und sagst danach z.B. "fertig!" und bringst ihn wieder außerhalb der Decke ins Sitz. Das kannst Du dann noch so 2-3mal wiederholen, dann wird er gut verstanden haben, was das Start- und Endsignal bedeutet.

    Ich persönlich würde aber an 1-2 Tagen Pause machen und eben die Signale nur abfragen, wie sie eben im Alltag nötig sind. Also wenn ein Radfahrer kommt, den Hund sitz machen lassen usw.

    Man sollte sich auch nicht zu sehr stressen. Hunde lernen auch, wenn sie schon etwas älter sind.

    Ich habe übrigens auch einen Hund, der sehr sensibel auf Korrekturen und Abbrüche reagiert. Da wäre ich an Deiner Stelle etwas vorsichtiger und würde versuchen, die Intensität herauszufinden, die dem Hund zwar klar sagt, was Du willst, jedoch ohne ein zu starkes Meideverhalten auszulösen.

    Und das Fell von diesen Doodles ist auch ne Katastrophe, da weiß man nie, was man sich einhandelt.

    Das stimmt. So gut wie alle Doodles, die ich kenne, haaren. Teils stark. Manche haben sogar echt komisches Fell, ziemlich unregelmäßig und "struppig".

    Klar, gibt auch welche, die eher ein Pudelfell haben, aber das sind in meinem direkten Umfeld Ausnahmen.

    Bei unserem Ersthund hatten wir Glück: Er ist ein Pudel-Terrier-Mix, haart null. Zusätzlich hat er keine kringeligen Locken und total weiches Fell. Man müsste ihn eigentlich niemals bürsten, weil einfach nichts verfilzt. Alle 8 Wochen baden und scheren reicht total. Beim Pudel ist es wegen der Locken schon etwas aufwändiger.

    Puh. Ich habe mir 1-2 Bücher gekauft, alles, was leicht zerstört werden könnte weggeräumt, das nötige Zubehör gekauft, mich um 2-3 mögliche Stellen gekümmert, die den Hund nehmen würden, falls nötig - und dann den Hund aus dem Tierheim abgeholt.

    Dann habe ich erst mal geschaut, wie er so drauf ist.

    Er war schon zwei Jahre, der ganze Welpenkram ist also weg gefallen. Aber letztendlich habe ich eher wenig Vorbereitungen getroffen.