Hallo,
also es gibt Trainingstagebücher zu kaufen, ob die gut sind, weiß ich nicht. Allerdings kann man da immer viele Sachen eintragen wie z.B. eine Einschätzung wie gut ein Hund ein Signal bereits beherrscht (auf einer Skala von 1-5 oder so).
Apps gibt es bestimmt auch schon...
Wichtig wäre erst mal eine Auflistung aller Dinge, die Du irgendwann erreicht haben willst. Die kann sich natürlich ständig ändern, aber für einen ersten Einstieg wäre sowas sicherlich nicht schlecht.
Dann würde ich priorisieren: Also was ist am wichtigsten und / oder am dringlichsten.
(Also wenn man z.B. ein Training für Silvester machen wollen würde und Silvester schon in vier Wochen ist, wäre das wahrscheinlich dann am dringlichsten).
Dann wäre doch der Tag nach Eurer Hundeschule ein guter Zeitpunkt für einen groben Wochenplan: Also was wollt Ihr bis zur nächsten Hundeschulstunde trainieren? Das würde ich mir dann auch notieren. Da wären dann auch Sachen dabei, die vielleicht in der HuSchu nicht drankamen, aber eben auf Deiner Prio-Liste stehen.
Und dann würde ich mir morgens eben mit Hilfe der Notizen überlegen, was ich an dem Tag a) zuhause übe (also z.B. neue Signale, die noch nicht richtig sitzen und ohne Ablenkung trainiert werden können) und b) was ich unterwegs übe.
Zu b) würde ich mir systematisch überlegen, welche nächsten Trainingsschritte möglich und sinnvoll sind. Also wenn der Hund z.B. vor zwei Tagen Sitz aus 5m Entfernung geschafft hat, dann übe ich es eben z.B. mal aus 8m Entfernung oder aus 5m Entfernung mit einem leichten ablenkenden Reiz.
Wenn man ein Signal eine Weile nicht mehr geübt hat, schaut man erst mal, wie der Ist-Zustand ist und startet von dort aus (und nicht von dem Punkt aus, an dem der Hund vielleicht schon mal war). Es ist ganz normal, dass Dinge wieder etwas in Vergessenheit geraten oder unsauber ausgeführt werden, das kommt aber im Normalfall sehr schnell wieder.
So hangelt man sich dann eben auf seine Ziele zu.
Ich würde übrigens für die Trainingseinheiten ein Start- und Endsignal einführen, falls Ihr das nicht schon habt. Also Du könntest, um ihm das beizubringen, zuhause mal vor seinen Augen ein Training vorbereiten (z.B. Leckerlidose holen, Decke auf den Boden legen) und ihn währenddessen Sitz machen lassen. Dann sagst Du ein Startsignal wie "los geht's!" und lockst ihn körpersprachlich zu der Decke, lässt ihn dort 2-3 Signale ausführen (egal welche, am besten welche, die er gut beherrscht), belohnst das und sagst danach z.B. "fertig!" und bringst ihn wieder außerhalb der Decke ins Sitz. Das kannst Du dann noch so 2-3mal wiederholen, dann wird er gut verstanden haben, was das Start- und Endsignal bedeutet.
Ich persönlich würde aber an 1-2 Tagen Pause machen und eben die Signale nur abfragen, wie sie eben im Alltag nötig sind. Also wenn ein Radfahrer kommt, den Hund sitz machen lassen usw.
Man sollte sich auch nicht zu sehr stressen. Hunde lernen auch, wenn sie schon etwas älter sind.
Ich habe übrigens auch einen Hund, der sehr sensibel auf Korrekturen und Abbrüche reagiert. Da wäre ich an Deiner Stelle etwas vorsichtiger und würde versuchen, die Intensität herauszufinden, die dem Hund zwar klar sagt, was Du willst, jedoch ohne ein zu starkes Meideverhalten auszulösen.