Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Siehst du das im nachhinein so?

    Ja. Ich würde rückblickend zu diesem Ersthund keinen Welpen mehr dazu holen, weil ihn die bloße Anwesenheit des Welpen bereits gestresst hat. Und das, obwohl das Pudelchen eigentlich ein recht ruhiger Vertreter seiner Rasse war und ist.

    Bei unserem Junghund wäre das sicherlich weniger ein Problem, weil er einfach die Regeln eines Mehrhundehaushalts gut kennt und nie alleine war. Aber auch aus anderen Gründen (v.a. Betreuung im Notfall etc.) werden wir wahrscheinlich keinen zweiten mehr dazu holen, wenn der Ersthund mal nicht mehr ist.

    Huhu,

    ich habe auch zwei sich ähnelnde Hunde (Ersthund ist Pudelmix, war 9 beim Einzug des Welpen; Zweithund ist Pudel).

    Die beiden sind etwa gleich groß und gleich schwer und haben (einzeln) ein ähnliches Spielverhalten). Allerdings sind sie von der Persönlichkeit her unterschiedlich. Der Ersthund nervös und "nach vorne gehend", der Zweithund schüchtern und abwartend.

    Mein Ersthund hat andere Hunde auch "geliebt", wobei ich mittlerweile ein wenig skeptisch bin, ob das wirklich "Liebe" war, oder z.B. viele vermeintliche Spielaufforderungen eigentlich kein Spiel waren. Aber egal.

    Jedenfalls war er über die Jahre oft in Hundepensionen und war dort immer ein gern gesehener Gast und hatte nie Ärger mit den anderen Hunden.

    Aber, was ich schon vorher wusste: Auf junges Gemüse unter zwei Jahren legte er noch nie Wert, selbst als er deutlich jünger war. Ich dachte aber, es wäre etwas Anderes, wenn der Welpe ein Familienmitglied ist.

    Nun ja. Jetzt sind die beiden fast zwei und elf Jahre alt, und erst seit ca. einem Vierteljahr gibt es so etwas wie gelassene Akzeptanz seitens des Ersthundes. Vorher merkte man deutlich, dass er keinen Wert auf den Junghund legte.

    Ja, der hat ihn öfter mal genervt, aber er war dabei nicht grob oder unverschämt. Es waren einfach immer die gleichen nervigen Spielaufforderungen usw.

    Ich habe viel einzeln mit ihnen gemacht, aber auch zusammen, aber irgendwie war es in den ersten 1,5 Jahren wirklich schwierig.

    Es gab nie schlimme Konflikte, man konnte sie recht schnell auch alleine lassen. Aber es fühlte sich immer an, als wäre Sand im Getriebe. Auch draußen, beim Gassigehen, war es lange Zeit schwierig, weil die beiden dort einfach sehr unterschiedlich sind. Es hat lange gedauert, bis ich einen Modus gefunden habe, in dem ich mit beiden halbwegs entspannt rausgehen kann.

    Mittlerweile weiß ich gut, was ich hätte anders machen können / sollen. Aber das hätte auch nichts daran geändert, dass der Ersthund besser alleine geblieben wäre.

    Am wertvollsten war und ist für uns wirklich ein Pausen-Signal, also dass sich jeweils einer zurücknehmen muss. Wenn das gut sitzt (und das ging beim Welpen echt total schnell!), dann kann man schon ein wenig Spannung rausnehmen.

    Wichtig ist auch eine strenge Trennung der Ressourcen (Futter, Spielzeug, Liegeplätze, etc.), zumindest bis man sicher ist, dass es wirklich gut klappt, ohne dass man eingreift. Meine beiden haben z.B. wirklich niemals Streit um Essbares, aber der Opi legt Wert darauf, auf seinem Liegeplatz ungestört zu sein. Der Junghund würde sich gerne zu ihm legen (ohne zu nerven!), aber Opi möchte es einfach nicht. Deswegen habe ich da eben unterstützt.

    Allerdings kam irgendwann der Tag, an dem sie von sich aus auf denselben Liegeplatz gegangen sind, ab dann habe ich mein Management zurück gefahren.

    Aber zurück zu Deiner eigentlichen Frage:

    Es ist echt total unterschiedlich. Ich kenne mittlerweile einige Mehrhundehaushalte. Bei den meisten ist es ähnlich wie bei uns, es gibt aber auch andere, wo es von Anfang an Big Love war - oder aber nicht gut ging.

    Ich habe genau so einen ergattert (der linke auf dem Profilfoto).

    Pudelmix, damals 2 Jahre alt und recht gut sozialisiert (war aus einer deutschen Familie). Er kannte alles: Autofahren, Alleinebleiben, Straßenverkehr, Menschen, Tiere, Kinder. War stubenrein.

    Ok, andere Rüden waren und sind noch immer nicht sooo sein Fall, aber das hat sich auch gebessert.

    Er ist klein und sehr freundlich, und wir haben es nie bereut.

    Wenn man ein wenig wartet, gibt es immer mal wieder solche Hunde.

    Im Vergleich fand ich es mit ihm eher weniger schwierig als später mit dem Welpen...

    Ich konnte jetzt nicht alles lesen, aber bist Du in einer Welpengruppe? Das ist etwas, das ich beim nächsten Hund definitiv machen werde (ist bei uns wegen Corona leider weggefallen).

    Dort kannst Du Dich austauschen und den Trainer befragen.

    Natürlich sollte es eine gute Hundeschule sein.

    Dein Programm ist wirklich viel.

    Mein Junghund ist zwar grundsätzlich eher ruhig, aber ausgerechnet nach aufregenden Sachen (Hundetraining etc.) dreht er auf. Ein klares Zeichen, dass es zu viel und nicht zu wenig war.

    Versuche doch probehalber mal eine Woche alles komplett runter zu fahren und schau, ob das besser ist.

    Manchmal helfen auch ähnliche aber andere Dinge in anderer Umgebung (also z. B. anderer Tunnel oder vergleichbares Objekt woanders oder zu einer anderen Zeit).

    Ja, das baue ich schon in den Alltag ein. Z.B. dass er auch durch Türen durchgeht, die eben nicht einen Meter weit geöffnet sind.

    Ich befürchte, dass ihm als Welpe mal irgendetwas Unangenehmes passiert ist - dass er z.B. irgendwo eingeklemmt war, eine Türe auf ihn drauf gefallen ist etc.

    Als er zu uns kam, bestand das Problem leider schon. Aber immerhin hat es sich schon sehr verbessert, wenngleich das jetzt echt über 1,5 Jahre gedauert hat.

    Hallo EmDee  Mrs.Midnight  tinybutmighty  Lillyamira und SheltiePower

    Danke für Eure Anregungen und Tipps!

    Also der Kurs ist in einer Hundeschule - alles nur spaßorientiert und ohne Tunierambitionen. Die Trainerin ist super. Sie hat sofort erkannt, dass er vor dem Tunnel Angst hat und hat zu nichts gedrängt. Sie ist sehr erfahren, läuft schon lange selbst Turniere und kennt viele Tricks - erkennt aber eben auch, dass sie bei manchen Hunden nicht funktionieren werden, wenn die eben zu machen.

    Sie hat den Tunnel zusammengefaltet, aber letztendlich ist das nicht sein Problem. Sein Problem speziell bei diesen Tunnels ist glaube ich die "Haptik", also das knisternde, nachgebende Material. Das ist bei unserem daheim auch so. Außerdem wird das Teil beim zusammenschieben ja durch das gestauchte Material noch enger.

    Letztendlich haben wir alle Zeit der Welt, er muss natürlich absolut nicht da durch.

    Mich hat nur interessiert, ob so ein Sport für schüchterne Hunde eher eine ewige Überwindung oder irgendwann vielleicht eine Art "Ego-Boost" sind.

    Beim Mantrailing war es bei ihm genauso: Beim ersten Mal fand er alles etwas seltsam und beim zweiten Mal war er nicht mehr zu halten.

    Hallo zusammen,

    ich hoffe der Titel ist passend.

    Also: Mein Kleinpudel, fast zwei Jahre, hat aus unbekannten Gründen plus einer längeren Krankheitsgeschichte in der Vergangenheit vor manchen Objekten sowie vor Enge Angst.

    Das ist teils total bizarr, denn er lauteste Mähdrescher, der direkt vorbei fährt, ist ihm wurscht, eine kleine Pappschachtel konnte früher aber eine Krise auslösen.

    Was er anfangs überhaupt nicht konnte, war durch Türen durchgehen, die nicht komplett geöffnet waren. Also Enge mochte er nicht.

    Wie geschrieben: Die Gründe sind teilweise nur Spekulation.

    Jetzt ist es so, dass sich seine Ängste in den letzten 6 Monaten massiv verbessert haben und das Meiste für ihn überhaupt kein Problem mehr ist.

    Nachdem er endlich gesund ist, probiere ich nun einige Dinge aus. Mantrailing liebt er zum Beispiel, allerdings haben wir momentan keine Gruppe, die noch Teilnehmer aufnimmt.

    Nun endlich zum Punkt:

    Ich habe gestern beim Agi reingeschnuppert (in einer Hundeschule).

    Nette, freundliche Trainerin, die selbst Pudel hat.

    Er ging total auf, wenn es um die Hürden ging und hat sofort verstanden, was zu tun ist (z.B. auf beiden Seiten ohne Leine geführt drüberspringen, in hohem Tempo auf Kommando alleine drüberspringen etc.).

    Ich konnte überhaupt kein Zögern oder Vorbehalte erkennen.

    Dann haben die Hunde den Tunnel kennen gelernt. Also die anderen Hunde, denn meiner war der Einzige, der nicht durchgehen wollte (was er natürlich auch nicht musste!).

    Wir haben daheim auch einen, da geht er mittlerweile durch, nachdem er ihn langsam kennenlernen durfte etc.

    Meine Frage ist, ob es hier noch andere Mitglieder gibt, die mit einem ähnlich "veranlagten" Hund Agi machen und deren Hunde davon profitieren.

    Mir geht es nämlich NICHT darum, auf Biegen und Brechen Agi zu machen, sondern etwas zu machen, das uns beiden gefällt. Meine Hoffnung ist auch ein wenig, dass er durch solche Aktivitäten ein wenig über sich hinaus wächst und noch etwas mutiger wird. Er ist generell immer schon "ein Hund fürs zweite Mal". In vielen Situationen hatte er beim ersten Mal etwas Angst, und beim zweiten Mal war er nicht mehr zu bremsen.

    Schlimm fände ich aber, wenn ihm das schadet. Ein wenig Überwindung bei den ersten Malen nehme ich in Kauf, weil ich eben weiß, dass es bei ihm immer so ist, aber er soll letztendlich wirklich selbst etwas davon haben.

    Über Erfahrungen würde ich mich freuen!

    Bei uns gab es erst mal eine allgemeine Struktur und Regeln wie "aus dem Auto wird nicht selbständig rausgesprungen", in die Hände wird nicht gebissen, fremde Gegenstände sind tabu. Da war ich dann echt zu 100% konsequent, was sehr anstrengend war, sich aber echt ausgezahlt hat.

    Es gab einen festen Ablauf mit Ruhezeiten sowie so ca. alle zwei Tage etwas "Aufregendes". Also Welpenschule, Hundefriseur, etc.

    Ich habe außerdem wiederkehrende Handlungen immer mit einem Wort kommentiert, also "Geschirr", wenn ich das Geschirr anlegen wollte oder "Leine", wenn ich die Leine drangemacht habe. Das habe ich deswegen gemacht, weil er ein wenig scheu war und schnell erschrocken ist, wenn er plötzlich angefasst wurde.

    Da ich einen sehr nervösen Ersthund aus dem TS habe, habe ich beim Welpen sehr darauf geachtet, dass er nicht noch zusätzlich hochgefahren wird und am Ende auch so ein Hibbel wird.

    Ruhe habe ich gefördert, "Auslastung" (ich mag das Wort nicht so gerne) eher übers Köpfchen als über wilde Spiele. Penetrantes Einfordern von Aufmerksamkeit (z.B. durch Fiepen) habe ich immer einige Sekunden ignoriert und parallel überlegt, ob ihm denn tatsächlich etwas fehlen könnte.

    Er hat bereits nach einigen Tagen ein Pausensignal gelernt, das wir genutzt haben, wenn er den Ersthund belästigen wollte.

    Markerwort kam auch sehr schnell dazu.

    Was die Grundkommandos angeht, habe ich eigentlich erst mal nur das "Sitz" beigebracht und ja, immer mit Auflösesignal gearbeitet.

    Das Zurückkommen wurde immer gefeiert und belohnt (mache ich bis heute so, bei beiden Hunden).

    Leinenführigkeit habe ich erst mal nicht geübt, da er bis zum Alter von ca. einem Jahr eh nie an der Leine gezogen hat. Als das irgendwann kam, habe ich gleich damit angefangen.

    Was ich aus bestimmten Gründen nicht gemacht habe, aber gut gewesen wäre, ist das Deckentraining. Er war leider ziemlich lange krank und fühlte sich unwohl, wenn er länger auf demselben Platz liegen musste. Das habe ich auch erst mit einem Jahr begonnen, ging dann aber sehr schnell.


    Wovon ich ein großer Fan geworden bin ist, den Hund nicht nur mit Leckerli zu belohnen, sondern mit anderen Dingen, falls möglich.

    Also ein Beispiel: Vor uns auf dem Waldweg liegt etwas Interessantes. Mein Hund würde gerne sofort darauf zurennen, ich lasse ihn aber erst mal warten (wir hatten irgendwann dafür ein Signal, natürlich nicht gleich als Welpe, aber später). Wenn er es schafft zu warten, darf er zur Belohnung nach der Freigabe zu diesem Gegenstand hin und ihn beschnüffeln. Leckerli wären hier ja nicht das, was er in der Situation möchte.

    Anfangs fand ich es schwierig, immer zu überlegen, womit ich ihn jetzt belohnen könnte. Manchmal kann man ja nicht genau das bieten, was er möchte (Beispiel: Er möchte einen Vogel hetzen, was ich natürlich nicht erlauben würde.). Dann versuche ich, ihm etwas zu bieten, was dem Wunsch nahe kommt und lasse ihn z.B. ein großes Leckerli oder ein Spielzeug hetzen.

    Impulskontrolle haben ich eher nebenher geübt, im Alltag. Bei zwei Hunden muss eh immer einer warten. Da hat sich selbst mein nervöser Ersthund mit seinen 11 Jahren noch verbessert.

    Ich habe einfach vermieden, dass der Welpe / Junghund durch Unruhe oder Penetranz irgendwie ans Ziel kommt und es eben mal aushält, wenn es nicht das gibt, was er jetzt vielleicht möchte.

    Also ich glaube jetzt nicht, dass das bei Euch der Grund ist, weil es anders aussieht, lasse aber trotzdem mal meinen Senf da, vielleicht hilft es ja mal jemand anderem:

    Unser Junghund hat vor ein paar Wochen plötzlich sein eines Hinterbein gar nicht mehr benutzt.

    Wir haben es gefühlt 1000 mal abgetastet, befühlt, mit starker Lampe geschaut. Beide Beine und Pfoten haben wir parallel abgetastet, um eventuelle Unterschiede festzustellen. Nichts. Es ging über ein paar Tage. Schmerzen am Bein selbst schien er keine zu haben, er hat aber die Pfote oft weggezogen, wenn man sie berühren wollte. Geleckt hat er aber komischerweise überhaupt nicht.

    Ich dachte, er hat sich vielleicht eine Zehe oder Kralle irgendwie verdreht und wollte einfach noch 1-2 Tage abwarten.

    Und plötzlich, so nach fünf Tagen war da eine riesige Zecke zwischen den Zehen! Selbstverständlich hatte ich die Zehenzwischenräume mehrfach untersucht, aber nie etwas gesehen oder gefühlt! Das war einfach nur krass. Nach dem Entfernen ist er sofort wieder ganz normal gelaufen.

    Was mir noch einfällt: Das Thema plötzlich wegfallendes "Homeoffice" ist halt momentan vermutlich einer der Hauptgründe, warum Hunde wieder abgegeben werden.

    Ich lese aus Interesse immer mal die Ebay-Kleinanzeigen, und gefühlt jeder zweite Hund wird (zumindest angeblich) wegen Rückkehr ins Office abgegeben.

    Ein weiterer Abgabegrund ist eine plötzliche Trennung, die zwar auch bei Verheirateten vorkommen kann, aber bei unverheirateten Paaren vermutlich häufiger vorkommt.

    Ich denke, die Züchter gehen mehr oder weniger nach Wahrscheinlichkeiten.

    In Tierheimen ist es mindestens genauso schlimm. Ich kenne viele, die einfach keinen Hund bekommen haben, obwohl aus meiner Sicht alles prima wäre. Das sind dann oft auch solche Gründe.

    Pudel sind momentan glaube ich auch sehr begehrt. Wenn Züchter pro Welpe mehrere Interessenten haben, suchen sie sich dann eben die aus, bei denen alles am besten passt.