Also obwohl unser jetzt fast zweijähriger Hund vergleichsweise ruhig war und jetzt ein für seine Rasse wirklich ruhiger Hund ist, hat er in dem Alter die beschriebenen Sachen auch fast alle gemacht.
Nur gab es zwei Unterschiede: Er wog anfangs gerade mal 2,5kg und hatte irgendwie null Kraft im Kiefer, sodass das Reinbeißen in irgendwelche Sachen nie zu Beschädigungen oder Schmerzen führte.
Letztendlich hat sich alles mit der Zeit gelegt.
Mein Tipp: Überlege jeden Abend, was an dem Tag gut lief (und nicht, was schlecht lief!). Eigentlich gibt es wirklich immer was, worüber man sich freuen konnte.
Mir hat das sehr geholfen!
Wir haben halt geschaut, dass so wenig Zerstörbares wie möglich in Reichweite ist und dass er einen ruhigen Rückzugsort hat.
Das ist alles Geschmacksache. Hausleine und Box haben wir nicht genutzt, aber einen größeren, abgetrennten Bereich geschaffen, in dem er nichts anstellen konnte, schlafen konnte, aber auch spielen konnte.
Wenn er anfing, etwas zerlegen zu wollen, gab es eine Alternative. Wie hier schon oft beschrieben wurde. Aber es hat einfach gedauert! Das klappt nicht beim ersten Mal.
Eine Bekannte hat auch einen Labrador und war wenig konsequent. Lieber hat sie ihn in einen Kennel gesperrt, was er recht gut mitgemacht hat. Er schlief dann sofort ein. Aber er ist jetzt 8 Monate und zerlegt sofort die ganze Wohnung, wenn er mal raus darf. Und er wiegt nun über 30kg und kommt in die Pubertät. Das ist echt dumm gelaufen.
Insofern lohnt es sich, auch wenn es ultra anstrengend ist, am Anfang echt konsequent zu sein und ihm immer Alternativen zu zeigen.
Bei uns war der Welpen-Spuk so mit 4-5 Monaten vorbei.
Er ist auch immer sehr schnell wach geworden, obwohl es bei uns im Haus ruhig ist und der Ersthund aufgrund seines Alters meist schläft. Auf 18 Stunden kam er nie im Leben.
Mich hat das auch genervt, dass man nicht mal ganz normal aufs Klo gehen konnte, ohne dass er gleich wieder wach wird. Aber diese Zeit ging auch vorbei.
Was ich nach wie vor mache ist, dass der längste Spaziergang morgens ist. Dann ist bis am Nachmittag bei uns automatisch Ruhe.
Als er noch ein Welpe war, bin ich natürlich NICHT eine Stunde mit ihm raus, aber vielleicht schon so 30 Minuten, allerdings bin ich zu einem ruhigen Ort (Wiese, Wald, etc.) gefahren und habe ihn erkunden lassen.
Danach gab es erstmal nur Lösen im Garten oder 50m entfernt auf einer kleinen Wiese und erst am Nachmittag noch mal eine größere Runde, meist verbunden mit etwas Neuem. Also vielleicht mal in einen Laden gehen (ihn auf dem Arm tragen) oder mal kurz am Rande eines Spielplatzes sitzen und ihn gucken lassen.
Bei unserem Welpen war das Aufdrehen unterwegs immer ein Zeichen dafür, dass es zu viel war. Allerdings war es bei ihm immer erst so ab 20-40 Minuten (je nach Alter). Dann habe ich beim nächsten Mal geschaut, dass ich vorher zurück bin.
Abends um 20:00 Uhr hat er täglich aufgedreht wie Sau. Egal, was vorher war oder nicht war. Wir haben alles versucht. Dann haben wir es einfach akzeptiert und mit ihm gespielt und irgendwann war es vorbei.
Ich fand die Zeit auch irgendwie doof und hatte relativ wenig Freude an ihm, muss ich gestehen. Obwohl er eben echt vergleichsweise einfach war, schnell stubenrein wurde und schnell gelernt hat. Aber es liegt mir einfach nicht so, das habe ich für mich akzeptiert und weiß ich eben fürs nächste Mal.