Beiträge von Ben_auch_mal_hier

    Ich bin sogar ein Fan von Schleppleinen und lasse sie auch beim Senior oft dran. Bei uns ist teils relativ viel "Verkehr", also Jogger, Reiter, Radfahrer.

    Die Hunde ständig ranrufen und vorsorglich anleinen würde mich dezent nerven.

    Ich nehme je nach Hund immer die leichtest mögliche Schlepp, teils auch nur eine mit 4m Länge, die ich schleifen lasse.

    Die vom Junior wiegt keine 100g, die spürt er kaum.

    Wir haben unseren Hund ja gleich "richtig" kastrieren lassen (vielfältige Gründe, warum nicht erst Chip, würde jetzt zu weit führen).

    Er litt ja seit Februar extrem und nur mit zwei kurzen Pausen, aß nichts mehr, magerte ab, hatte ebenfalls eine schlimme Vorhautenzündung etc.

    Vom Verhalten her war er nach wie vor gehorsam, aber unmotiviert und fast schon depressiv.

    Eigentlich konnte man mit ihm überhaupt nichts mehr machen. Hundeschule war schrecklich, ihn irgendwohin mitnehmen Stress.

    Das hat alles wirklich ab dem Tag der Kastration aufgehört. Er hat sofort zugenommen, er tröpfelt nicht mehr, er hat wieder Freude am Leben.

    Er geht noch genauso gerne Gassi, außer bei der letzten Löserunde am späten Abend, wo er alles auf einmal rauspinkelt und dann umdreht (was ich aber ehrlich gesagt praktisch finde).

    Wir hatten starke Bedenken wegen seiner gewissen Ängstlichkeit und Schreckhaftigkeit, interessanterweise ist das aber besser und nicht schlechter geworden. Ich erkläre mir das so, dass er aufgrund seiner ständigen Bauchschmerzen und der Gestresstheit einfach schneller verängstigt war, weil es ihm einfach generell nicht gut ging.

    Er war auch ziemlich handscheu geworden, vermutlich wegen der ganzen Behandlungen (Vorhautspülung, Tablettenverabreichung, ständige TA-Besuche).

    Auch das ist quasi weg.

    Lediglich wenn ich mit der Zahnbürste komme, will er sich entziehen.

    Andere Hunde verhalten sich ihm gegenüber noch genauso, aber irgendwie haben die ihn vorher auch nicht richtig ernst genommen, habe ich so den Eindruck. also weder wurde er von anderen intakten Rüden angepöbelt noch umgekehrt.

    Ja das sind gute Tips. So hatte ich das auch vor ehrlich gesagt, also zumindest dass halt Rückruf die höchste Priorität hat.

    Das ist auch der Grund warum ich etwas Sorge vor der Pubertät habe.. Ich hatte ja geschrieben wie toll es ist dass ich ihr so viele Freiheiten geben kann.

    Heute auf der großen Runde hatte ich sie auch fast komplett von der Leine. Wenn mal jemand gekommen ist konnte ich sie ohne Probleme einsammeln, danach gings weiter ohne Leine.

    Wenn das nicht mehr gehen würde weil sie nicht mehr hört in der Pubertät, und ich sie dann nur noch angeleint laufen lassen kann, würde mir das schon im Herzen wehtun..

    Sieh es doch mal anders: Du willst, dass ihr nichts passiert. Wenn also die Pubertät zuschlägt und die Schleppleine dran muss, dann ist das doch auch zu ihrem Schutz.

    Da habe ich gar nicht groß drüber nachgedacht, sie war dann einfach dran und fertig.

    Er flitzt mit ihr genauso rum (ich lasse sie am Boden), aber er kann halt schon mal keine Fang-mich-doch-Spielchen machen.

    In den Hormonphasen habe ich für viel Ruhe und Konstanz gesorgt, höchstens Vorhandenes gefestigt, aber nichts Neues trainiert.

    Wenn dann wieder Ruhe in seinem Hirn eingekehrt ist, ist er umso aufnahmefähiger.

    Manchmal habe ich mit Sachen noch mal bei Null angefangen, aber so what, ich wusste ja, wie es geht.

    Das kommt dann alles umso schnell wieder.

    Mein Junghund fiddelte anfangs auch extrem, und niemand, wirklich niemand außer Hundetrainern hat das erkannt. Nicht mal langjährige Mehrhundehalter.

    Es hieß immer "oh, wie DER sich freut!" oder "der ist aber wild" oder "der will aber spielen".

    Nein, er wusste einfach anfangs noch nicht, was in solchen Situationen von ihm erwartet wird.

    Wir sind da jetzt konsequent: Zu Fremden auf der Straße oder Handwerkern gibt es keinen Kontakt, und Besuch wird ruhig "vorgestellt" und vorher auch instruiert, dass er den Hund nicht hochdrehen soll.

    Seitdem macht er es zumindest nicht mehr so extrem.

    Übrigens bin ich die einzige Person, die meine Hunde nicht anspringen oder quietschend begrüßen wollen und umwerben, obwohl ich ganz sicher der wichtigste Mensch für sie bin. Ganz einfach, weil sie wissen, was ich von ihnen will und was sie von mir bekommen.

    Unser jetzt Junghund fing erst zu kuscheln an, als er vielleicht so 7 Monate alt war. Vorher war er einfach nicht wild drauf, egal, wer ihn streicheln oder kuscheln wollte. Auch gemeinsames Liegen auf dem Sofa fand er unnütz. Auf dem Schoß sitzen sowieso.

    Es war jetzt nicht so, dass er uns gemieden hat. Spielen, "Raufen", etc. waren vollkommen ok für ihn.

    Er kam dann relativ plötzlich, dass er aktiv Nähe gesucht hat und sich gerne streicheln ließ. Nur nicht am Kopf, das mag er nach wie vor nicht.

    Wir haben es nicht erzwungen, v.a. haben wir eh noch einen anderen Hund, der sehr kuschelbedürftig ist ;-)

    Übrigens ist unser Junghund auch einer, der sehr gerne mal ganz woanders schläft. Eigentlich ist das angenehmer, als wenn einem ein Hund ständig hinterher läuft.

    In dem Moment hab ich's so vermisst ihn einfach auf einen Liegeplatz schicken zu können, was wir aber mangels Priorität bisher kaum geübt haben.

    Ich hab ihn also viel mit Leine begrenzt und mir vorgenommen das jetzt verstärkt zu üben .

    Unser Senior ist ein Hund, der immer im Weg rumsteht und sich gerne bei uns und Gästen anbiedert. Da haben wir das Kommando "Decke" schon seit Jahren.

    Unser Junghund hingegen steht nie im Weg rum, sondern sucht sich selbst seinen Platz. Daher haben wir es auch noch nie gebraucht, dass man ihn auf die Decke schickt und er dort bleibt.

    Also gab es bislang nur das Kommando "Decke" à la "geh jetzt mal auf den Flurteppich, damit ich Dich fürs Gassigehen anleinen kann".

    Also weiß er zwar, dass er bei "Decke" auf einen textilen Untergrund gehen soll ("Decke" ist bei uns alles von Hundecke über Teppich bis hin zu Körbchen), aber das dort bleiben kannte er noch nicht.

    Jetzt hatten wir diese Woche für fünf Tage einen Übernachtungsgast.

    Da wollte Junior dann doch oft dabei sein und beim Essen unterm Tisch rumlungern.

    Also mussten wir das quasi notfallmäßig üben, dass er im Körbchen bleibt.

    Und das ging echt schnell!

    Ich habe ihn geschickt, und wenn er (natürlich) kurz darauf wieder raus ist, habe ich ihn wieder geschickt und dann, wenn ich merkte, dass er aufsteht "äh!" gesagt. Nach ca. 3 Versuchen blieb er dann echt dort. Und wenn er 20x aufstehen will, muss man ihn eben 20x dorthin begleiten.

    So haben wir es damals auch beim Senior gemacht.

    Anbinden oder das dort Bleiben immer belohnen haben wir nicht gemacht.

    Das Belohnen würde meiner Meinung nach nur die Erwartungshaltung fördern, aber die Hunde sollen sich ja einfach hinlegen und dösen und nicht angespannt sitzen und aufs nächste Leckerli warten.

    I.d.R. liegen unsere beiden Hunde dort so lange und schlafen / dösen, bis wir es mit "ok" auflösen. Sollten sie doch vorher schon aufstehen, weil sie meinen, es wäre jetzt vorbei, schicke ich sie einfach noch mal für eine halbe Minute rein und löse es dann auf.

    Ich glaube das Problem ist das man sich wenn man seinen ersten Hund hat viele Dinge gar nicht vorstellen kann.

    hihi, nicht nur beim ersten Hund.

    Seit letztem Herbst haben wir zwei, der Ersthund war 2 Jahre, als er zu uns kam.

    Mit einem Welpen und später Junghund ist so vieles herausfordernd, was in kaum einem Welpenratgeber steht. Dort sind nur knuffige Welpen abgebildet und seichte Texte dazu geschrieben, sodass man den Eindruck hat, ab Erreichen der Stubenreinheit wäre der Hund "fertig".

    Und all die Herausforderungen des Alltags bekommt man mit einem "10-Punkte-Plan" oder so schnell hin.

    Und gefühlt kommt jeden Tag ein neues Problem hinzu. Welpe will nicht rausgehen, Welpe fängt an, Menschen anzuwuffen, Welpe will nicht fressen,

    Welpe beißt in die Leine, Welpe schläft nicht, Welpe hat unerklärlichen Durchfall, Welpe kotzt beim Autofahren. Um mal die aus meiner Sicht häufigsten Dinge zu nennen, von denen man immer liest.

    Meine Strategie war immer, abends im Bett zu reflektieren, was an dem Tag besser lief als zuvor. Und es gab JEDEN Tag etwas.

    Man neigt dazu, bei Anderen immer das zu sehen, was dort super klappt. Aber es haben alle ihre Problemfelder. Und wenn nicht: gönnen.

    Es helfen ein kühler Kopf, eine Analyse, ob bestimmte Probleme dieselbe Ursache haben, eine Priorisierung und Optimismus, dass man es schaffen wird.

    Ich bin der Meinung, dass meine beiden Hunde echt prima und schon ganz gut erzogen sind. Aber sie würden ohne Training nicht brav auf ihren Decken liegen und einem Kind beim Spielen zusehen. Wahrscheinlich würden sie es nicht zwicken, aber zumindest das Spielzeug klauen ;-)

    (Ah stimmt, min Senior hat mal einer Lieblingsbarbie den Kopf abgebissen. Das Geheule war groß ;-))

    Total interessant, wie unterschiedlich das ist!

    Bei uns sind es wohl maximal so 5 Mensch-Hund-Teams auf einem richtig großen Platz.

    Wir waren heute erst zum zweiten Mal da, aufgrund Starkregens war aber nur ein weiteres Mensch-Hund-Team dort.

    Die andere Hündin hat immer mal dazwischen ziemlich gebellt, das fand ich aber gut, um mit meinem trotzdem weiter zu trainieren.

    Er stockt zwar bei sowas noch und schaut was los ist, macht aber dann gut weiter.

    Finde ich ehrlich gesagt besser als ganz alleine.

    Ob man auch alleine auf den Platz gehen und üben kann, weiß ich noch gar nicht. Bin noch nicht mal offizielles Vereinsmitglied.