Hi Steffi,
ich kann mal schreiben, wie es bei uns war. Sicherlich raten Hundetrainer und andere Hundebesitzer etwas Anderes, aber für uns war es eben der richtige Weg:
Wir haben einen älteren Tierschutzhund und einen mittlerweile einjährigen kleinen Pudel. Beide sind jetzt auch keine Schlaftabletten ;-)
Wobei der Pudel für seine Rasse glaube ich tendenziell eher ruhig ist.
Als er ein Welpe war, wollte er wenig schlafen. Er war einfach immer wach. Nicht gestresst, und er ist mir nicht mal immer hinterher gelaufen, aber er war immer wach. Er neigte dazu, seine Liegeplätze ständig zu wechseln (was bei ihm evtl. auch an einem gesundheitlichen Problem lag, welches mittlerweile zum Glück behoben ist).
Ihn zu "zwingen", auf einer Decke zu bleiben, hätte er geistig und körperlich nicht geschafft. Ich persönlich glaube, dass Welpen das einfach noch nicht hinbekommen, "stundenlang" auf Kommando an einem Ort zu bleiben. Aber sicherlich haben Andere hier andere Erfahrungen.
Wir haben es so gemacht, dass wir für verschiedene Zwecke so variabel zusammensteckbare Laufstallteile gekauft haben (gibt es im 16er Set bei Amazon, man kann daraus entweder einen riesigen Laufstall machen, oder kleinere, oder auch mit einzelnen Teilen Ecken abgrenzen oder Treppen versperren. Das war für uns die wertvollste Anschaffung).
In meinem Arbeitszimmer (ich mache auch Homeoffice) hatte ich ihm eine gemütliche, ruhige Ecke gemacht. Ein paar Quadratmeter mit den Laufstallteilen abgetrennt, drei verschiedene Liegeplätze (weich und hart), Wasser.
Nach dem Gassigehen, wenn ich dann arbeiten musste, habe ich ihn dort reingesetzt. Er konnte mich sehen, aber es war ruhig und etwas abgedunkelt.
So fand er dann gut zu Ruhe. Klar, manchmal hat er "gemeckert", aber es war ja nicht so, dass ich ihn auf engstem Raum ohne Wasser weggesperrt habe.
Nach 2-3 Wochen habe ich die Ecke dann offen gelassen, und es hat ganz gut geklappt, dass er eine Weile dort drin geblieben oder auch selbständig dort reingegangen ist.
Parallel dazu hat er das Kommando "geh auf die Decke" gelernt, aber nicht, um dort lange zu bleiben, sondern damit ich ihn dort z.B. bürsten konnte. Danach habe ich es mit "ok" wieder aufgelöst und er konnte runter gehen.
Da er ab ca. 4,5 Monaten anfing, auch tagsüber recht gut zu schlafen und auch weiterhin nicht stalkte oder unruhig hinterher lief, sondern sich seinen Ruheort selbst suchte, habe ich das richtige Deckentraining noch etwas zurück gestellt, weil es für uns nicht unbedingt notwendig war.
Erst als er ein Jahr alt war, wir mehrmals Übernachtungsgäste hatten und das dann natürlich aufregend war, haben wir angefangen, ihn beim Essen in den Korb zu schicken, wo er bleiben sollte, bis man es auflöst. Natürlich war das an den ersten beiden Abenden schwierig, weil er ja noch gar nicht wusste, worauf es hinaus läuft. Ich habe ihn, sobald er aufgestanden ist, wieder ganz ruhig zurück gebracht bzw. eben das Kommando "geh auf die Decke" gesagt. Das musste ich anfangs 2-3x machen, dann hat er es verstanden, sich hingelegt und gepennt, bis wir fertig waren. Ich habe darauf geachtet, dass er wirklich erst aufsteht, wenn ich "ok" gesagt habe, ihn notfalls noch ein letztes Mal zurück gebracht, 30 Sekunden gewartet und es dann aufgelöst.
Die Sache war sehr schnell erledigt, und jetzt macht er es.
Ich bin kein Freund davon, es so aufzubauen, dass man den Zeitraum quasi von "einer Sekunde" bis unendlich steigert und den Hund auf der Decke ständig belohnt. Warum? Einfach deswegen, weil die damit mit unserem Tierschutzhund keine guten Erfahrungen gemacht haben, weil er - falls nötig - eine halbe Stunde angespannt dort saß und auf die nächste Belohnung wartete. Wir machen das mit Ruhe, Ziel ist die Entspannung und keine Erwartungshaltung.
Wir sind eigentlich ganz zufrieden, wie es funktioniert und haben den Eindruck, dass die Hunde sich da echt gut entspannen können.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben damals zunächst mit einer abgetrennten Ecke gearbeitet und, als es dann notwendig war und der Hund alt genug, das richtige "Bleiben" auf der Decke trainiert. Sicherlich hätte er es auch vor dem Alter von 1 Jahr schon geschafft, aber mit 13 Wochen niemals...