Mein Großspitz soll später mal eine gemäßigtere Variante Deiner Anforderungen bewältigen (regelmäßig am Pferd und bei Joggingrunden mitlaufen, und dazwischen unregelmäßig bei Wander- oder Radtouren dabei sein, wobei er die Radtouren teilweise im Anhänger verbringen soll). Da mein Hund erst 10 Monate alt ist, sind wir natürlich noch in der Trainings- und Gewöhnungsphase und er geht noch keine längeren Strecken, aber so langsam entwickelt er einen "Reisetrab" und scheint die Lust am ausdauernden Laufen zu entdecken.
Wandern taugt ihm auch schon, auch wenn die Touren altersangepasst derzeit noch eher kurz sind:
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Ob und wie das dann funktionieren wird, wenn er mal ausgewachsen ist und ich ihn dann auch auf die "richtigen" Strecken auftrainiere, kann ich jetzt natürlich noch nicht abschätzen. Winterfest ist er auf jeden Fall, mit Schneebommeln hatten wir letzten Winter auch keine Probleme.
Ansonsten ist er ein total unkomplizierter und anfängerfreundlicher Hund, wobei ich speziell mit diesem Hund auch einfach großes Glück hatte. Er ist zu Hause spitztypisch wachsam und meldet Besuch und alles, was ihm ungewöhnlich vorkommt, aber kläfft nicht sinnlos herum. Gezeltet habe ich mit ihm noch nicht (habe das aber vor), aber bei Auswärts-Übernachtungen war er bisher total unkompliziert, da fühlt er sich fürs Wachen "nicht zuständig" und meldet nicht. Aber, wie geschrieben, mein Hund ist noch lange nicht fertig entwickelt, da können sich auch viele Verhaltensweisen noch ändern.
Mir hatte man hier damals bei der Hundesuche mit den Anforderungen "Reitbegleithund, der auch mal mitjoggen und am Rad mitlaufen soll" nicht unbedingt den Großspitz empfohlen, sondern noch am ehesten einen Dalmatiner oder Pudel. Ich habe für mich dann aber beschlossen, dass ich eher mit einem Hund leben kann, der vielleicht sportlich nicht ganz mithält (und daher bei manchen Touren zu Hause beim Rest der Familie bleiben muss), aber der dafür ansonsten super in mein Umfeld und meinen Alltag passt (hoftreu, lässt meine freilaufenden Hühner am Leben, wacht/meldet, gelehriger "Hundekumpel" für meine Teenie-Kinder). Für einen Hund, der sportlich alle Anforderungen erfüllt, wird man dann wahrscheinlich anders herum im Alltag ein paar Abstriche machen müssen. Da wirst Du vielleicht auch überlegen müssen, in welchem Bereich Du eher mit Kompromissen und Extra-Aufwand leben kannst.
Was mir bei meiner Hundesuche auch aufgefallen ist: Hunde haben schon rassebedingt sehr unterschiedliche Temperamente und Charaktere. Da war mir als "Hundenoob" vorher gar nicht so richtig klar, wie groß die Vielfalt auch zwischen "gemäßigteren" Rassen noch ist (dass z.B. ein Dobermann anders gestrickt ist als ein Havaneser, war mir natürlich bewusst). Beim Besuch bei der ersten Spitzzüchterin saß bei uns die ganze Familie mit Herzchenaugen da und wir waren hin und weg von diesen aufmerksamen Hunden mit dem wachen Blick. Bei den Großpudeln war dagegen nur mein Mann begeistert, und ich fand die Hunde zwar freundlich und sehr schön, aber so richtig ist der Funke bei mir nicht übergesprungen.