Beiträge von Cerberus2021

    Weil ich dafür keinen eigenen Thread eröffnen will, hänge ich das auch mal hier rein: der inzwischen 10 Monate alte kleine Großspitz macht seine Sache hier eigentlich echt gut - bis auf unser Dauerbrenner

    -Thema seit ca Januar, dass er fremde, harte Böden gruselig findet und da entweder gar nicht, oder nur fiepsend, paddelnd und mit Bauch am Boden und ganz an den Rand gequetscht drauf laufen kann.

    Ich hatte schon unsere Hundetrainerin für eine Einzelstunde da (da lief es plötzlich, und er ging freiwillig mit mir ins Bad, das er sonst meidet :exploding_head: ), aber so richtig nachhaltig besser wurde es nicht - manche Böden, die wir oft gehen (Sattelkammer im Stall) sind dann irgendwann ok, andere, die wir auch regelmäßig gehen (Flure bei einem Bekannten, bei dem ich jede Woche bin), gehen nach wie vor gar nicht. Meine Hundetrainerin und eine andere, die uns bei dem Thema mal beobachtet hat, denken, dass es vor allem an mir und meiner Anspannung und Erwartungshaltung liegt. Ich glaube inzwischen auch, dass Columbus und ich uns da in eine blöde Spirale reingesteigert haben, so ähnlich wie beim Reiten, wenn das Pferd immer in derselben Hallenecke weghüpft, der Reiter sich dann schon vorsorglich anspannt, und das Pferd dann irgendwann vor allem auf die Reiteranspannung reagiert, wenn es die Ecke selbst eigentlich schon gar nicht mehr so schlimm fände. Wenn "keiner darauf achtet", kann Columbus nämlich dieselben Böden durchaus auch immer mal ganz normal laufen.

    Also versuche ich es jetzt mal mit stumpfem Ignorieren - Leine über die Schulter legen, ich gehe dahin, wo ich hinwill, und der Hund muss halt mit. Ob er dabei fiepsend über den Boden gezogen wird oder selber läuft, ist jetzt sein Problem, nicht mehr meins. Ich locke nicht, ich sage nichts, ich konzentriere mich so gut ich kann auf etwas, das nichts mit dem Hund zu tun hat (und wenn das nur die gegenüberliegende Wand ist, zu der ich hinwill) und ich lobe ihn erst wenn er normal (ohne Gepaddel und Gefiepe) neben mir herläuft. Ich verlange ja nichts Unmögliches, er kann ja auf Fliesen, Linoleum und Co grundsätzlich laufen, und grundsätzlich leinenführig ist er auch.

    Gestern ging so auch der hintere Teil der Sattelkammer (der andersfarbige Fliesen hat und für Columbus immer noch gruselig war) irgendwann nach ca 30 Wiederholungen zwar mit Stresshecheln, aber ansonsten ganz normal laufend. Heute war das geflieste Stüberl, in das ich ihn vorher noch nie reingebracht habe, zwar auch erstmal furchtbar, aber nachdem Fiepen nichts brachte, lief er auch da irgendwann normal mit mir rein und raus (und wurde dafür natürlich gelobt und belohnt).

    Es fühlt sich zwar komplett "falsch" an, einen fiepsenden, sich an den Boden drückenden Hund einfach stunpf und kommentarlos weiterzuziehen, aber ich glaube, anders kommen wir bei dem Thema nicht weiter. Er wirkt direkt danach auch nicht verstört oder so, daher vermute ich, dass das "Bodendrama" von seiner Seite auch eher "angelerntes Verhalten" ist und keine echte Panik, gerade weil ich da bisher immer so sehr drauf eingestiegen bin. So richtig gut geht es mir mit der Vorgehensweise des "stumpfen Weiterlaufens" nicht, aber bisher scheint es zu wirken - ich werde das jetzt mal ein paar Wochen weiterführen, und solange Columbus zwar in den jeweiligen Situationen Stress hat, aber danach auch gleich wieder runterkommt und mir weiterhin vertraut, ist es meiner Ansicht nach trotzdem das "kleinere Übel". Ein Begleithund, der bei jedem fremden Innenraum nur fiepsend am Rand klebt, hat ja irgendwie auch kein schönes Leben. Ansonsten ist Columbus nämlich gerne unterwegs und gerne überall dabei, es stressen ihn wirklich nur die Böden (und diesen Stress habe ich ihm wahrscheinlich unbewusst "beigebracht", da sollte ich ihm den jetzt auch wieder abtrainieren).

    Was mir in Deiner Beschreibung des Tagesablaufs ein bisschen fehlt: darf der Welpe auch einfach mal spielen und toben und ihr schaut zu und erfreut euch an diesem süßen, lustigen kleinen Energiebündel? Habt ihr einen Garten, oder kannst Du Dich ansonsten draußen mal irgendwo auf eine Bank setzen, lange Leine am Welpen und den einfach mal so lange "herumwelpen" lassen, wie er möchte? Rennen, buddeln, kullern, in einer sicheren Umgebung, in der er nicht allzu viel anstellen kann, ohne dass er dauernd argwöhnisch beäugt wird, ob er irgendwas "Falsches" macht? Und das für länger als 10 Minuten am Stück?

    Das ist doch ein Kleinkind, die haben doch auch einfach Energie und müssen auch mal frei spielen und toben dürfen, und können nicht immer nur lernen und brav sein. Klar, zu viel Action sollte man auch vermeiden, "nach müde kommt blöd" und so, aber für mich klang Dein Tagesablauf mit Welpe eher nach sehr viel erzwungener Ruhe und sehr wenig Spaß und Spiel fürs Hundekind.

    Ich habe als Ersthundehalter letztes Jahr einen Großspitz-Welpen gekauft und bin mit meinem Columbus sehr glücklich - aber ich würde Dir vor allem raten, jetzt erstmal möglichst viele Hunde unterschiedlicher Rassen und Typen kennenzulernen, um zu schauen, was zu euch passen könnte. Unser Spitz ist ein sehr angenehmer Familienhund, aber er ist auch erst 10 Monate alt und wird sich charakterlich sicher noch etwas entwickeln. Er meldet durchaus, wenn jemand kommt oder wenn jemand, der da seiner Meinung nach nicht hingehört, am Grundstück vorbeiläuft (die Nachbarn kennt und ignoriert er), aber ist kein Dauerkläffer.

    Habt ihr euch schon mal Elos angeschaut? Das ist keine anerkannte Rasse, sondern ein Zuchtprojekt mit dem Ziel, durch Kreuzungen aus Eurasier und diversen anderen Rassen freundliche und eher gemütliche Familienhunde zu züchten. Ein Klein-Elo könnte bei Euch vielleicht auch passen?

    Meine Kinder sind schon viel älter (12 und 14), aber ich habe durch den Hund der Schwiegermutter, der ein Welpe war als mein Sohn knapp 3 war, und durch einen Au-Pair-Farmhelferjob, bei dem die Kinder ähnlich alt waren als der neue Hofhund einzog, die Kombination "Welpe/Junghund und 2jähriges Kind" als sehr anstrengend erlebt und würde das nicht freiwillig haben wollen. Gerade 2jährige Kinder sind da echt eine blöde Größe - klein und selber noch so wackelig auf den Beinen, um vom ungestümen Welpen schnell verunsichert zu sein, dann aber andererseits unabsichtlich oft noch so grobmotorisch, dass man auch den Welpen sehr gut schützen muss. Die Hündin der Schwiegermutter ist eine ganz Liebe und war auch als Welpe schon sehr zart und rücksichtsvoll mit kleinen Menschen. Sowohl mit meiner Tochter als Krabbelbaby als auch mit dem 5jährigen Cousin lief es (natürlich immer unter Aufsicht und Anleitung!) gut und harmonisch, aber der erste Sommer mit meinem Sohn und Omas Hund war schon recht stressig. Beim Au-Pair-Kind war das jüngere Kind dadurch, dass es schon mit dem alten Vorgänger-Hofhund aufgewachsen war, zwar nicht verunsichert, aber dafür leider oft grob mit dem jungen Hund (weil auf dem Bauernhof keine so engmaschige Begleitung möglich war), so dass dieser später mit Kindern leider nichts mehr zu tun haben wollte.

    Daher würde ich mich an eurer Stelle jetzt lieber erstmal noch ein Jahr oder so informieren und viele verschiedene Hunde und Züchter oder Tierheime kennenlernen und dann erst einen Hund anschaffen, wenn euer Sohn 4 ist. Dann ist er einfach schon verständiger und körperlich stabiler - aufpassen muss man dann immer noch, und Hund und Kind sollten nie zusammen alleine sein, aber nach meiner Erfahrung ist es dann für alle Beteiligten viel weniger stressig.

    Hmm, sind jetzt "Familien" das neue Hundehalterdeppen-Klischee, so ein bisschen wie die abfällig verwendete Bezeichnung "Freizeitreiter" in der Pferdeszene?

    Ich würde aus meiner Pferdeausbildungs-Sichtweise ja sagen, ein Hund (wie jedes Lebewesen) profitiert zur Gesunderhaltung von einer allgemeinen Grundfitness, d.h. Ausdauer, Kraft *und* Koordination. (Wer dann noch Leistung bringen soll, braucht noch weiteres gezieltes Training obendrauf.) Der reine Ausdauertraber, der jede Woche massig Strecke runterspult aber sonst nicht gymnastiziert wird, kann sich durch Verspannungen und Schonhaltungen trotzdem "ungesund" bewegen, wenn die anderen Aspekte nicht stimmen.

    Daher fände ich eine pauschale "liebe doofe Familien, Euer Fiffi sollte jeden Tag 35 Minuten im Trab zurücklegen"-Empfehlung relativ sinnlos. Besser fände ich es, den Blick zu schulen - wie sieht denn ein gut bemuskelter Hund aus? Ich bin ja auch Hundeneuling und finde das bei meinem Spitz z.B. relativ schwierig zu beurteilen, denn da sieht man ja die Muskeln unter dem Fell nicht direkt. Ich würde bei so einer Empfehlung also gar nicht bei der Bewegung ansetzen, sondern eher das Idealbild eines gut bemuskelten Hundes als Zielsetzung nehmen und dann schauen, wie ich meinen Familienhund da etwas näher dran bringe.

    Hat vielleicht jemand Bilder von gut und weniger gut bemuskelten Hunden unterschiedlicher Rassen und Typen? Gerade bei den plüschigeren Rassen fände ich es interessant - ob z.B. ein Whippet gut bemuskelt ist, sieht ja sogar eine "Familie" noch relativ einfach...

    Nur so als wirrer Gedanke: Wäre es nicht toll, wenn es rassenübergreifend so eine Art "Mindest-Funktionalitätstest" gäbe, den alle Hunde für eine Zuchtzulassung erfüllen müssten? Also beispielsweise ein sinnvoller Ausdauertest (nach Hundegröße gestaffelt?), irgendeine Art Wesenstest und vielleicht noch irgendwas in Richtung "sportliche Einsatzfähigkeit"? (Vielleicht auch rassespezifisch? Schwimmen beim Neufundländer, Suchen/Apportieren beim Jagdhund, eine Art "Alltags-Begleithundprüfung" beim Begleithund?)

    Dann könnten die einzelnen Rassevereine sich weiterhin "optisch austoben" bei ihren betreuten Rassen und ihren ach so unantastbaren "Rassestandard" unverändert lassen, aber eine VDH-Zuchtzulassung bekämen eben nur noch die Hunde, die neben den optischen Anforderungen gemäß Rassestandard auch noch den "Funktionalitätstest" bestehen, und die damit eben "trotz" der rassetypischen Optik auch eine gewisse körperliche Leistungsfähigkeit haben.

    Das wäre dann auch mal ein vorzeigbares "Qualitätssiegel" von Hunden mit VDH-Papieren, mit dem man werben könnte - anders als jetzt, wo ja irgendwie alle halbseidenen Zuchtvereine behaupten, dass sie natürlich nur mit gesundheitlich überprüften Tieren züchten würden, und wo es schon viel Insiderwissen braucht, um zu beurteilen, was davon wirklich seriös ist.

    Ninabaer Als andere Idee: es scheint ja nur um den ersten km von Deiner Wohnung bis zum nächsten Feldweg zu gehen, wo Dein Hund dann wieder frei neben dem Rad laufen kann und es kein Problem mehr mit anderen Hunden gibt, weil Dein Hund dann notfalls großräumig ausweichen kann.

    Kannst Du den "Zughunde-Sport-Abschnitt" nicht einfach irgendwo anders machen und für diesen ersten km einfach nur rollern (linker Fuß auf rechtes Fahrradpedal und dann abstoßen wie beim Roller) während Dein Hund mit 10-12km/h nebenher trabt? Dann ist für Fremdhundebegegnungen auf diesem ersten km etwas die Dynamik raus, und nach 5-6 Minuten bist Du dann ja sowieso auf dem Feldweg und ihr könnt beide richtig Gas geben. (Und für den Hund ist der Unterschied klar, wann sie am Rad ziehen darf und wann nicht.)

    Warum sind Border eigentlich so schlau und können alles?

    Wurde 1994 mal so veröffentlicht (vergleichende Untersuchung des kanadischen Prof. Stanley Coren zur Intelligenz von Hunderassen, wofür eine Umfrage unter knapp 200 amerikanischen obedience trial judges durchgeführt wurde und Border Collies eben auf Platz 1 landeten), ist seitdem von allen Medien x mal wiedergekäut worden und jetzt "ist das halt so". Wobei die ursprünglichen Umfragen das gar nicht unbedingt hergaben, dass Border Collies unbedingt "die allerschlausten Hunde überhaupt" sind, sondern Border Collies jeweils nur konsistent in den "Top 10" der befragten Richter landeten. Aber die darauf folgende Medien-Aufmerksamkeit konzentrierte sich halt nur auf "Platz 1".

    Der Wikipedia-Eintrag dazu (auf Englisch): https://en.wikipedia.org/wiki/The_Intelligence_of_Dogs

    Die restlichen Einträge in der "Rangliste" sind auch interessant, Corgi und Zwergschnauzer hatte ich bei den Kriterien "Lerngeschwindigkeit" und "Gehorsam" z.B. nicht so weit oben erwartet.

    martina.s Hmm, wenn Du's so sagst - die Pluspunkte des Ausstellens stimmen schon alle (inkl dem unnützen Kram :smiling_face:), aber das habe ich ja eigentlich auf jeder größeren Veranstaltung.

    Da will ich mit Columbus später lieber mal ins Canicross oder "Tough Hunter" oder so reinschnuppern, da hätte ich selber halt auch noch Spaß und Action (auch wenn mir klar ist, dass eine alte Freizeitjoggerin und ein Spitz da keinen Blumentopf gewinnen werden). Oder er bleibt halt reiner Begleithund bei Ritten und Pferdeveranstaltungen, ich muss jetzt neben dem Pferdesport eigentlich nicht unbedingt auch noch Hundesport machen.

    Ok, wir müssen also Laufen und Stehen üben, und das Fell wirkt gerade tatsächlich irgendwie struppig - mal schauen, ob das von alleine wieder besser wird oder ob ich am Futter etwas ändern muss

    Oder mal zum Profi gehen vor der nächsten Ausstellung.

    Ja, Ausstellungen sind das, was mal für sich selbst mitnimmt. Irgendwelche Idioten gibt's immer, wie überall auch. Manchmal kann man auch nur zugucken und sich wundern, wie einige sich benehmen. Aber das tun ja nicht alle.

    Das mit dem Fell ist jetzt etwas peinlich, aber da habe ich mit 24h Verspätung wohl tatsächlich schon die Lösung gefunden: einfach nochmal mit der "Unterwoll-Seite" der Bürste rübergehen, die flufft das Fell auf, auch wenn gerade gar keine Unterwolle rausgeht, und der "Struppi-Look" ist wieder weg. Da hätte ich auch gestern mal draufkommen können, stattdessen habe ich Depp da immer nur mit der Striegelseite drübergestriegelt... :doh:

    Klar, ich muss auch sagen, dass die allermeisten Leute echt freundlich und hilfsbereit waren gestern, und dass ich sehr positiv überrascht war, wie konfliktfrei das enge Zusammensein mit hunderten fremder Hunde da funktioniert hat.

    Außerdem gibt's da schon neben den paar Qualzucht-mäßigen Exemplaren wirklich vor allem wunderschöne Hunde aller Größen und Formen zu bewundern. Ich hatte z.B. vorher noch nie Basenjis gesehen, die gefielen mir sehr gut (rein optisch, mit dem Charakter käme ich wohl nicht klar). Eurasier kannte ich vorher nur aus Rassebeschreibungen, die fand ich "live" auch sehr ansprechend (auch wenn ich den ersten gleich mal mit einem Wolfsspitz verwechselt habe, aber seine Besitzerin hat mich dann aufgeklärt). Ein nackter Xolo lief auch herum, aber da war die Besitzerin gerade im Gespräch und ich wollte sie nicht mit der Bitte stören, ob ich den mal anfassen darf. :ops:

    Ich hatte auch vorher noch nie Pudel in "Ausstellungsfrisur" live gesehen. Das sieht in echt und in Bewegung tatsächlich nicht so "komisch" aus wie auf Fotos, und gerade die Großpudel wirken da doch nochmal viel beeindruckender und eleganter als mit "praktischem Kurzhaarschnitt" (so, wie ich sie vorher ausschließlich kannte).