Beiträge von Cerberus2021

    Eine Frage an die Pferdeexperten:

    Meine Eltern radeln gerne zu einem einsam gelegenen Gehöft (vermutlich genau das, was McChris sucht), weil da auf Weiden Alpakas und wirklich winzige Pferde herumlaufen. Sie schicken mir immer Fotos, und ich war auch schon mal dabei. Die erwachsenen Pferde sind wirklich winzig, ich schätze mal ca. 1 m Schulterhöhe. Und jedes Mal sind Pferdekinder zu sehen, die erkennbar zu einer Stute gehören und bei ihr trinken.

    Frage: Was macht mit solchen Minipferden, mit den Fohlen?
    Meine Eltern meinten, dass heute ungefähr 30 Pferde auf den beiden Weiden waren.

    1m Widerristhöhe ist nicht ungewöhnlich klein, sondern ganz normale Shetlandpony-Größe. Mit denen kann man alles machen, was man mit größeren Pferden und Ponies auch macht: Kutschefahren, Bodenarbeit, Reiten (mit entsprechend leichten und kleinen Reitern), Freiheitsdressur, Zirkuslektionen. Häufig werden gerade die Shetties aber nur als „vierbeinige Rasenmäher“ gehalten, das ist sehr schade, weil das eigentlich meist total intelligente und arbeitseifrige kleine Pferdchen sind, die von der Kombi „zu viel Futter und zu wenig Beschäftigung“ oft krank werden. (Sozusagen die Jack-Russell-Terrier unter den Pferderassen. )

    Winkehund hier im Forum hat 4 Shetties, wenn ich mich richtig erinnere, mit denen sie fährt und Bodenarbeit macht.

    Edit: Hier ist mal ein Beispiel von einem (Mini-)Shetty-Showteam

    Externer Inhalt m.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Hast Du denn echt erwartet, für Deinen Hund eine genaue Betriebsanleitung zu bekommen, die immer und bei jedem Menschen und bei jedem Welpen funktioniert? Ist doch jetzt nicht überraschend, dass es im Umgang mit anderen Lebewesen viele verschiedene Ansätze und Erfahrungen gibt, die sich teilweise widersprechen. Sonst könnte man fürs Kindererziehen ja auch einfach nur das richtige "Kochrezept" abarbeiten. Vor allem kommt es im Umgang mit Tieren ja doch sehr auf das eigene Timing, die eigene Körpersprache, Körperspannung, usw. an.

    Mein Hund hat z.B. als Welpe meinen Teenie-Kindern und meiner Mutter auch sehr penetrant in die Hände gezwickt, meinem Mann und mir nie. Mein Mann und ich haben jahrzehntelange Tier-Erfahrung (er mit Hunden , ich mit Pferden), und haben daher einfach viel mehr Routine darin, mit Tieren körpersprachlich zu kommunizieren. Dagegen war z.B. meine 13jährige Tochter anfangs so unglaublich langsam und zögerlich in ihren Reaktionen. Sie hat sich wirklich bemüht, das umzusetzen, was wir ihr gesagt haben, aber der Welpe hat sie einfach überhaupt nicht ernst genommen oder ist wegen ihrer für den Hund schwer zu deutenden Unsicherheit nochmal extra aufgedreht.

    Daher ist es in erster Linie auch völlig egal, welche genauen "Trainingsmaßnahmen" Dir die Trainerin zeigen wird (solange es nichts Unfaires dem Hund gegenüber ist), sondern das Wichtigste ist, dass sie Dir zeigt, wie Du das konkret umsetzen kannst, wo Du beispielsweise insgesamt bestimmter und forscher agieren musst, oder wo Du Dich etwas runterfahren und zurücknehmen musst, damit Dein Welpe Dich verstehen kann.

    Weiß euer Welpe überhaupt, dass ihr das Beißen nicht wollt? Für mich liest sich das so, als ob ihr erst etwas halbherzig "nein" sagt (was sie wahrscheinlich nicht versteht), dann die Hand wegzieht (oh, die Hand bewegt sich ja! was für ein tolles Spielzeug, das will ich haben!), und schließlich das lustigste Spiel überhaupt anfangt, nämlich "hui, der Mensch läuft weg, versteckt sich und macht vielleicht sogar noch lustige Geräusche dabei, was für ein Spaß! Nix wie hinterher!".

    Ich würde auch selber sitzen bleiben und eher den Welpen in seinen Auslauf räumen, wenn der gar zu sehr aufdreht. Oder auf das Beiß-Zerrspiel eingehen, aber eben den Welpen auf ein weiches Spielzeug umlenken statt auf Menschen-Körperteile. Aber eben alles ruhig und entspannt, damit der Welpe auch eine Chance hat zu verstehen, dass das jetzt nicht das lustige Spiel "wie bringe ich den Menschen zum Zappeln" sein soll.

    Von Deinen Beschreibungen her klingt das für mich so, als ob Du allgemein im Umgang mit dem Welpen relativ unsicher bist. Da steht für mein Empfinden gar nicht so sehr das Thema "Schlafen und Ruhezeiten" im Vordergrund, sondern eher das Problem "wie setze ich dem Welpen Grenzen, wie kann ich der Kleinen zeigen, welches Verhalten erwünscht und welches unerwünscht ist, so dass sie das auch versteht, und was mach' ich mit diesem kleinen Alien hier eigentlich überhaupt?" :smiling_face:

    Daher denke ich, dass Dir das Forum da nur sehr begrenzt weiterhelfen kann, sondern dass Dir wirklich ein/e Trainer/in vor Ort zeigen sollte, wie Du eine Basis für eine funktionierende Kommunikation mit Deinem kleinen Hund aufbauen kannst. Irgendwo weiter vorne hattest Du doch geschrieben, dass Du schon einen Termin mit einem Trainer ausgemacht hattest, oder?

    Bei meinem hat es auch einfach gedauert, bis er raus hatte, dass Stangen am Boden nicht zum Wegkicken da sind. Springen und „normale“ Trab- und Galoppstangen waren nie ein Problem, das kannte er auch schon vom Vorbesitzer und das macht ihm sichtlich Spaß. Aber ich stehe in einem Westernstall und reite da zur Abwechslung ab und zu mal Western-Trail mit. Unsere Stalltrainerin nannte mein Pferd anfangs nur „Conan der Barbar“, weil er die ganzen Trailhindernisse (enge Schrittstangen, Stangen-L, …) einfach nur aus dem Weg kickte und so gar keine Anstalten machte, dafür die Füße zu heben. Es hat mehrere Jahre gebraucht, bis das jetzt endlich auch ohne dauerndes „Klonk“ klappt (wobei ich aber nur ca alle 6 Wochen mal beim Western-Trail mitmache).

    Naja, das ist ein 10 Wochen alter Welpe, ein Kleinkind, die will halt spielen und die Welt erkunden, und dazu hat sie nur ihr Maul und ihre Pfoten. Was soll sie denn sonst machen, außer eben auch mal irgendwo reinzubeißen?

    Da würde ich jetzt kein großes Drama draus machen, sondern ihr, wenn sie in "Beißspiellaune" ist, eben ein Spielzeug in die Schnute schieben, in das sie nach Herzenslust beißen darf. Einfach ganz entspannt "nein Süße, die Hose ist nicht zum Reinbeißen da, nimm das hier". Mein Hund fand als Welpe z.B. alte T-Shirts ganz toll, die ich in 4 Streifen zerschnitten und die Streifen zu einem Zopf verflochten hatte. Das ist schön weich, und der Hund kann das dann gerne komplett schreddern, dann gibt's halt irgendwann ein Neues (alte T-Shirts hat man ja immer irgendwo rumliegen).

    Mein Hund ist ähnlich alt, und dem wäre das zu wenig "Draußenzeit" über den Tag verteilt. Wie ist der Hund denn drauf, wenn ihr morgens mal eine deutlich längere Runde mit ihm geht? Wenn ihr sowieso um 5 aufsteht, könntet ihr doch auch mal um 5:30 Uhr loslaufen und dann 1,5h oder so unterwegs sein?

    Meinst du, dass macht Sinn den längeren Spaziergang auf morgens zu legen? Oder den einfach zusätzlich auszuweiten? Wir gehen in der Regel halt nachmittags ne deutlich längere Runde. Danach ist er auch immer total platt! Er ist halt zurzeit so drauf, dass die Nase dauerhaft auf dem Boden ist (ist seit dem Hormonchip aber schon besser geworden). Mittags ist eine längere Runde leider nicht möglich.

    Ich kann jetzt nur von meinen begrenzten eigenen Erfahrungen berichten, aber mein Hund geht z.B. morgens ca 45-75 Minuten Spaziergang und nachmittags nochmal 30-45 Minuten, und ist dazu noch ca 4-6h pro Tag im Garten, wo er teilweise wacht und teilweise "mithilft" (also er ist dabei und guckt ganz wichtig, wenn wir dort werkeln). Dazu noch einmal pro Woche Hundeschule/Training, einmal pro Woche Spielverabredung mit fester Hundefreundin (da ist dann der Morgenspaziergang auch nur 20 Min, sonst wird es bei mir vor der Arbeit auch zu eng), und wenn es nicht so heiß ist wie jetzt gerade, läuft er ein paarmal pro Woche statt dem Nachmittags-Spaziergang am Pferd oder Fahrrad mit (in ruhigem Tempo, aber das ist für ihn dann ein gleichmäßiger Trab statt einer gemütlichen Schnüffel-Zeitungsleserunde). Klar, mit diesem Tagesablauf haben wir ihm natürlich auch die entsprechende Erwartungshaltung dazu antrainiert, aber mein Hund wird schon merkbar unausgeglichener, wenn er deutlich weniger Bewegung hat.

    Was ist denn daran schlimm, wenn die Hundenase am Boden ist? Das ist für mich schon auch irgendwo der "Sinn" des Gassigehens, dass der Hund dabei in Ruhe "Zeitung lesen" kann. Wir brauchen dann auch schon mal 15 Min für einen Kilometer, aber ich finde das eigentlich ganz entspannend (und wenn ich verlange, dass der Hund zügig neben mir herläuft, kann er das auch).