Beiträge von Cerberus2021

    Ich habe als Ersthundehalter letztes Jahr einen Großspitz-Welpen gekauft und bin mit meinem Columbus sehr glücklich - aber ich würde Dir vor allem raten, jetzt erstmal möglichst viele Hunde unterschiedlicher Rassen und Typen kennenzulernen, um zu schauen, was zu euch passen könnte. Unser Spitz ist ein sehr angenehmer Familienhund, aber er ist auch erst 10 Monate alt und wird sich charakterlich sicher noch etwas entwickeln. Er meldet durchaus, wenn jemand kommt oder wenn jemand, der da seiner Meinung nach nicht hingehört, am Grundstück vorbeiläuft (die Nachbarn kennt und ignoriert er), aber ist kein Dauerkläffer.

    Habt ihr euch schon mal Elos angeschaut? Das ist keine anerkannte Rasse, sondern ein Zuchtprojekt mit dem Ziel, durch Kreuzungen aus Eurasier und diversen anderen Rassen freundliche und eher gemütliche Familienhunde zu züchten. Ein Klein-Elo könnte bei Euch vielleicht auch passen?

    Meine Kinder sind schon viel älter (12 und 14), aber ich habe durch den Hund der Schwiegermutter, der ein Welpe war als mein Sohn knapp 3 war, und durch einen Au-Pair-Farmhelferjob, bei dem die Kinder ähnlich alt waren als der neue Hofhund einzog, die Kombination "Welpe/Junghund und 2jähriges Kind" als sehr anstrengend erlebt und würde das nicht freiwillig haben wollen. Gerade 2jährige Kinder sind da echt eine blöde Größe - klein und selber noch so wackelig auf den Beinen, um vom ungestümen Welpen schnell verunsichert zu sein, dann aber andererseits unabsichtlich oft noch so grobmotorisch, dass man auch den Welpen sehr gut schützen muss. Die Hündin der Schwiegermutter ist eine ganz Liebe und war auch als Welpe schon sehr zart und rücksichtsvoll mit kleinen Menschen. Sowohl mit meiner Tochter als Krabbelbaby als auch mit dem 5jährigen Cousin lief es (natürlich immer unter Aufsicht und Anleitung!) gut und harmonisch, aber der erste Sommer mit meinem Sohn und Omas Hund war schon recht stressig. Beim Au-Pair-Kind war das jüngere Kind dadurch, dass es schon mit dem alten Vorgänger-Hofhund aufgewachsen war, zwar nicht verunsichert, aber dafür leider oft grob mit dem jungen Hund (weil auf dem Bauernhof keine so engmaschige Begleitung möglich war), so dass dieser später mit Kindern leider nichts mehr zu tun haben wollte.

    Daher würde ich mich an eurer Stelle jetzt lieber erstmal noch ein Jahr oder so informieren und viele verschiedene Hunde und Züchter oder Tierheime kennenlernen und dann erst einen Hund anschaffen, wenn euer Sohn 4 ist. Dann ist er einfach schon verständiger und körperlich stabiler - aufpassen muss man dann immer noch, und Hund und Kind sollten nie zusammen alleine sein, aber nach meiner Erfahrung ist es dann für alle Beteiligten viel weniger stressig.

    Hmm, sind jetzt "Familien" das neue Hundehalterdeppen-Klischee, so ein bisschen wie die abfällig verwendete Bezeichnung "Freizeitreiter" in der Pferdeszene?

    Ich würde aus meiner Pferdeausbildungs-Sichtweise ja sagen, ein Hund (wie jedes Lebewesen) profitiert zur Gesunderhaltung von einer allgemeinen Grundfitness, d.h. Ausdauer, Kraft *und* Koordination. (Wer dann noch Leistung bringen soll, braucht noch weiteres gezieltes Training obendrauf.) Der reine Ausdauertraber, der jede Woche massig Strecke runterspult aber sonst nicht gymnastiziert wird, kann sich durch Verspannungen und Schonhaltungen trotzdem "ungesund" bewegen, wenn die anderen Aspekte nicht stimmen.

    Daher fände ich eine pauschale "liebe doofe Familien, Euer Fiffi sollte jeden Tag 35 Minuten im Trab zurücklegen"-Empfehlung relativ sinnlos. Besser fände ich es, den Blick zu schulen - wie sieht denn ein gut bemuskelter Hund aus? Ich bin ja auch Hundeneuling und finde das bei meinem Spitz z.B. relativ schwierig zu beurteilen, denn da sieht man ja die Muskeln unter dem Fell nicht direkt. Ich würde bei so einer Empfehlung also gar nicht bei der Bewegung ansetzen, sondern eher das Idealbild eines gut bemuskelten Hundes als Zielsetzung nehmen und dann schauen, wie ich meinen Familienhund da etwas näher dran bringe.

    Hat vielleicht jemand Bilder von gut und weniger gut bemuskelten Hunden unterschiedlicher Rassen und Typen? Gerade bei den plüschigeren Rassen fände ich es interessant - ob z.B. ein Whippet gut bemuskelt ist, sieht ja sogar eine "Familie" noch relativ einfach...

    Nur so als wirrer Gedanke: Wäre es nicht toll, wenn es rassenübergreifend so eine Art "Mindest-Funktionalitätstest" gäbe, den alle Hunde für eine Zuchtzulassung erfüllen müssten? Also beispielsweise ein sinnvoller Ausdauertest (nach Hundegröße gestaffelt?), irgendeine Art Wesenstest und vielleicht noch irgendwas in Richtung "sportliche Einsatzfähigkeit"? (Vielleicht auch rassespezifisch? Schwimmen beim Neufundländer, Suchen/Apportieren beim Jagdhund, eine Art "Alltags-Begleithundprüfung" beim Begleithund?)

    Dann könnten die einzelnen Rassevereine sich weiterhin "optisch austoben" bei ihren betreuten Rassen und ihren ach so unantastbaren "Rassestandard" unverändert lassen, aber eine VDH-Zuchtzulassung bekämen eben nur noch die Hunde, die neben den optischen Anforderungen gemäß Rassestandard auch noch den "Funktionalitätstest" bestehen, und die damit eben "trotz" der rassetypischen Optik auch eine gewisse körperliche Leistungsfähigkeit haben.

    Das wäre dann auch mal ein vorzeigbares "Qualitätssiegel" von Hunden mit VDH-Papieren, mit dem man werben könnte - anders als jetzt, wo ja irgendwie alle halbseidenen Zuchtvereine behaupten, dass sie natürlich nur mit gesundheitlich überprüften Tieren züchten würden, und wo es schon viel Insiderwissen braucht, um zu beurteilen, was davon wirklich seriös ist.

    Ninabaer Als andere Idee: es scheint ja nur um den ersten km von Deiner Wohnung bis zum nächsten Feldweg zu gehen, wo Dein Hund dann wieder frei neben dem Rad laufen kann und es kein Problem mehr mit anderen Hunden gibt, weil Dein Hund dann notfalls großräumig ausweichen kann.

    Kannst Du den "Zughunde-Sport-Abschnitt" nicht einfach irgendwo anders machen und für diesen ersten km einfach nur rollern (linker Fuß auf rechtes Fahrradpedal und dann abstoßen wie beim Roller) während Dein Hund mit 10-12km/h nebenher trabt? Dann ist für Fremdhundebegegnungen auf diesem ersten km etwas die Dynamik raus, und nach 5-6 Minuten bist Du dann ja sowieso auf dem Feldweg und ihr könnt beide richtig Gas geben. (Und für den Hund ist der Unterschied klar, wann sie am Rad ziehen darf und wann nicht.)

    Warum sind Border eigentlich so schlau und können alles?

    Wurde 1994 mal so veröffentlicht (vergleichende Untersuchung des kanadischen Prof. Stanley Coren zur Intelligenz von Hunderassen, wofür eine Umfrage unter knapp 200 amerikanischen obedience trial judges durchgeführt wurde und Border Collies eben auf Platz 1 landeten), ist seitdem von allen Medien x mal wiedergekäut worden und jetzt "ist das halt so". Wobei die ursprünglichen Umfragen das gar nicht unbedingt hergaben, dass Border Collies unbedingt "die allerschlausten Hunde überhaupt" sind, sondern Border Collies jeweils nur konsistent in den "Top 10" der befragten Richter landeten. Aber die darauf folgende Medien-Aufmerksamkeit konzentrierte sich halt nur auf "Platz 1".

    Der Wikipedia-Eintrag dazu (auf Englisch): https://en.wikipedia.org/wiki/The_Intelligence_of_Dogs

    Die restlichen Einträge in der "Rangliste" sind auch interessant, Corgi und Zwergschnauzer hatte ich bei den Kriterien "Lerngeschwindigkeit" und "Gehorsam" z.B. nicht so weit oben erwartet.

    martina.s Hmm, wenn Du's so sagst - die Pluspunkte des Ausstellens stimmen schon alle (inkl dem unnützen Kram :smiling_face:), aber das habe ich ja eigentlich auf jeder größeren Veranstaltung.

    Da will ich mit Columbus später lieber mal ins Canicross oder "Tough Hunter" oder so reinschnuppern, da hätte ich selber halt auch noch Spaß und Action (auch wenn mir klar ist, dass eine alte Freizeitjoggerin und ein Spitz da keinen Blumentopf gewinnen werden). Oder er bleibt halt reiner Begleithund bei Ritten und Pferdeveranstaltungen, ich muss jetzt neben dem Pferdesport eigentlich nicht unbedingt auch noch Hundesport machen.

    Ok, wir müssen also Laufen und Stehen üben, und das Fell wirkt gerade tatsächlich irgendwie struppig - mal schauen, ob das von alleine wieder besser wird oder ob ich am Futter etwas ändern muss

    Oder mal zum Profi gehen vor der nächsten Ausstellung.

    Ja, Ausstellungen sind das, was mal für sich selbst mitnimmt. Irgendwelche Idioten gibt's immer, wie überall auch. Manchmal kann man auch nur zugucken und sich wundern, wie einige sich benehmen. Aber das tun ja nicht alle.

    Das mit dem Fell ist jetzt etwas peinlich, aber da habe ich mit 24h Verspätung wohl tatsächlich schon die Lösung gefunden: einfach nochmal mit der "Unterwoll-Seite" der Bürste rübergehen, die flufft das Fell auf, auch wenn gerade gar keine Unterwolle rausgeht, und der "Struppi-Look" ist wieder weg. Da hätte ich auch gestern mal draufkommen können, stattdessen habe ich Depp da immer nur mit der Striegelseite drübergestriegelt... :doh:

    Klar, ich muss auch sagen, dass die allermeisten Leute echt freundlich und hilfsbereit waren gestern, und dass ich sehr positiv überrascht war, wie konfliktfrei das enge Zusammensein mit hunderten fremder Hunde da funktioniert hat.

    Außerdem gibt's da schon neben den paar Qualzucht-mäßigen Exemplaren wirklich vor allem wunderschöne Hunde aller Größen und Formen zu bewundern. Ich hatte z.B. vorher noch nie Basenjis gesehen, die gefielen mir sehr gut (rein optisch, mit dem Charakter käme ich wohl nicht klar). Eurasier kannte ich vorher nur aus Rassebeschreibungen, die fand ich "live" auch sehr ansprechend (auch wenn ich den ersten gleich mal mit einem Wolfsspitz verwechselt habe, aber seine Besitzerin hat mich dann aufgeklärt). Ein nackter Xolo lief auch herum, aber da war die Besitzerin gerade im Gespräch und ich wollte sie nicht mit der Bitte stören, ob ich den mal anfassen darf. :ops:

    Ich hatte auch vorher noch nie Pudel in "Ausstellungsfrisur" live gesehen. Das sieht in echt und in Bewegung tatsächlich nicht so "komisch" aus wie auf Fotos, und gerade die Großpudel wirken da doch nochmal viel beeindruckender und eleganter als mit "praktischem Kurzhaarschnitt" (so, wie ich sie vorher ausschließlich kannte).

    Ich glaube, ich brauche mir auf das "V" jetzt auch nicht allzu viel einbilden - als einzige Teilnehmerin bei einem Richter, der nicht gerade Spezialist für diese Rasse ist, und der mich als offensichtlichen Newbie nicht komplett verschrecken wollte, war das sicher zum Teil "geschenkt". :upside_down_face:

    Mein Hund trägt seine Rute in der Bewegung durchaus korrekt, nur halt im Stand nicht immer - da hängt sie oft. Da müsste ich ihm wohl die Pose "Ausstellungs-Stehen" antrainieren, mit insgesamt etwas mehr Körperspannung (dann stimmt die Rute), aber ohne Gehüpfe/Gewusel. Bisher war ich beim Üben noch froh, wenn er überhaupt länger steht, bei den Feinheiten waren wir noch nicht. Andererseits soll Columbus ja langfristig kein Ausstellungschampion werden, und seine zwei "SG" für die Zuchtzulassung wird er hoffentlich auch mit nicht optimal getragener Rute schaffen.

    Ich bin wieder aus Offenburg - wow, das war echt mal ein spannender Einblick in eine ganz andere Welt!

    Mein kleiner Hund fand zwar die Böden der Messehallen schlimm, aber war ansonsten echt super. So viele fremde Hunde, so viel Trubel, und er war zwar natürlich angespannt, aber immer kontrollierbar und hat auf seiner Decke neben meinem Stuhl auch teilweise schon etwas geruht.

    Unsere Vorstellung war eher chaotisch - zur Zahnkontrolle am Anfang hüpfte er herum wie ein Flummi, zum Glück war der Richter so geduldig. Beim Laufen hüpfte er dann gleich weiter - als er dann endlich seinen Trab wiedergefunden hatte, war leider unsere Runde um den Ring und eine Diagonale hin und her schon fast vorbei. Beim anschließenden Stehen wurde er dann langsam ruhiger (aber das war dann auch kein tolles Stehen, sondern eher Sitz-Steh-Dreh-Wusel...).

    Dafür war die Richterbewertung aber echt freundlich, und es gab ein "V1" (Columbus war ja auch der einzige Großspitz in der Jugendklasse).

    Die Bewertung ist: 9 Mon., Kopf z. Körper passend, gute Nackenlinie, obere Linie braucht noch Zeit um sich zu festigen, Rute gut angesetzt aber nicht immer optimal getragen, korr. HH, gute HH-Winkelung, Haarkleid nicht in optim. Kondition, braucht Übung in den Bewegungen

    Ok, wir müssen also Laufen und Stehen üben, und das Fell wirkt gerade tatsächlich irgendwie struppig - mal schauen, ob das von alleine wieder besser wird oder ob ich am Futter etwas ändern muss. Ich glaube, wenn Columbus besser trabt, wirkt wahrscheinlich auch die Oberlinie stabiler.

    Und ansonsten war das echt mal ein spannendes Erlebnis - sehr viele wirklich wunderschöne Hunde, nette Leute (die Besitzerin der Großspitz-Hündin hat mir sehr lieb geholfen), aber auch viel Befremdliches: die Bassets, die später in "unserem" Ring waren und mit Bauch und Ohren beim Laufen fast den Boden berührten, die HZ-Schäferhunde, die so komisch watschelten, die offensichtlich sehr "wichtige" Ausstellerin, die erst alle anderen Rassekollegen außerhalb des Rings herumkommandierte und dann ihrem Hund im Ring herzhafte Rucke an der dünnen Ausstellungsleine verpasste, die ganzen Boxen, in denen Hunde teilweise echt lange eingepfercht waren, ...