Witzig, bei mir war es irgendwie anders herum: bevor ich einen eigenen Hund hatte, habe ich mir eigene Hunde eher immer als ziemlich aggressive, total schwierige Zeitgenossen vorgestellt, die ja SO VIEL DRECK und SO VIEL ARBEIT machen, dass ich das im Leben nie hinbekommen würde.
Die Hunde meiner Kindheit waren größtenteils recht unverträgliche Schäferhunde, Rottweiler, Hovawarte und Co von Nachbarn und Freunden, und ich hatte viele stressige Mahlzeiten in fremden Küchen, wo ich krampfhaft versuchte, die Anweisung "schau bloß den Hund nicht an!!!!!" umzusetzen, während mich der Hund aus der Zimmerecke anknurrte. Daher habe ich mein ganzes Leben mit "einfacheren" Tieren verbracht, vor allem Pferde, aber auch Katzen, Hühner, und dazwischen mal ein paar Jahre Vollzeit in der Landwirtschaft mit Milchkühen und Schafen (hier gab's dann auch mal "nette" Hunde und ich war komplett baff, dass die hofeigenen Border Collies tatsächlich auch mit mir arbeiteten). Tiere mochte ich schon immer, aber Hunde hielt ich immer für eine Nummer zu groß und zu schwierig für mich.
Dann habe ich in eine Familie begeisterter Hundehalter eingeheiratet, und irgendwie führte das dann nach vielen Jahren über die Betreuung der Familienhunde und anderer Hunde aus dem Bekanntenkreis auch mal zum eigenen Hund - und jetzt sitzt hier so ein richtig netter, angenehmer junger Großspitz, der unser Leben einfach nur bereichert. Dreckig war es hier vorher auch schon, da fällt der Hund gar nicht auf, und es fühlt sich auch nicht wirklich wie "Arbeit" an, ihn zu versorgen, beschäftigen und auszubilden.
Hätte ich vor ein paar Jahrzehnten schon gewusst, wie toll es sein kann, einen Hund zu haben, hätte ich das schon viel früher gemacht!