Beiträge von Cerberus2021

    Ich freu mich einfach mal still und leise, wie sich das bei euch so entwickelt.

    Ich freu mich mit - Hut ab, wie überlegt und gründlich ihr das als Familie angeht mit der Hundeanschaffung! Ihr habt eine Trainerin und die Pflegestelle als Unterstützung und Sicherheitsnetz, besser geht es doch gar nicht. Ich denke, etwas Zweifel und kalte Füße vor der Anschaffung des allerersten eigenen Hundes sind ganz normal, das hatte ich auch (und das haben auch andere Ersthundebesitzer hier beschrieben).

    Ich wünsche Euch ganz viel Freude mit Eurem neuen Familienmitglied! Habt ihr schon Fotos von der Hündin?

    Noch traue ich der Sache nicht so recht, weil wir ja seit Februar immer mal wieder kleine Fortschritte hatten, auf die dann prompt wieder ein Rückschritt folgte, aber die Taktik, einfach ignorant weiterzulaufen, scheint beim "Bodenthema" tatsächlich anzuschlagen. :laola:

    Heute war ein "Probetag" in einer Hundepension, wo Columbus letzte Woche beim ersten Kennenlernen nicht durch den Flur zum Eingangsbereich wollte. Heute fiepste er kurz vor der Tür, ist dann aber sofort an der Leine weitergelaufen als ich einfach selber weitergegangen bin und nicht drauf eingegangen bin. Drinnen angekommen, hat er im Eingangsbereich sogar selber herumgeschnüffelt und den Raum erkundet und klebte nicht nur irgendwo ängstlich am Rand fest, wie er es sonst in "fremden Räumen mit Fliesenboden" gemacht hat. :gut:

    Der Probetag lief gut. Beim Abholen stand ich dann in dem Eingangsbereich, Columbus war noch draußen im Garten und musste durch einen weiteren Raum durchlaufen, um zu mir zu kommen. Da hat er dann tatsächlich wieder gefiepst und ist "paddelnd" durch den anderen Raum geeiert - sehr zur Verwunderung der Mitarbeiterin, denn die meinte, dass er da vorher völlig problemlos gelaufen sei. Ok, damit ist dann eindeutig geklärt, dass ich das Problem bin :shocked: , aber immerhin weiß ich jetzt auch, dass mein Hund das an sich "kann" und ich ihn auch nicht damit überfordere, wenn er einfach in meiner Gegenwart bitte genau so selbstverständlich über verschiedene Untergründe laufen soll wie ohne mich. Wäre ja toll, wenn sich das Problem jetzt einfach durch Nichtbeachtung erledigen würde.

    Mein Großspitz soll später mal eine gemäßigtere Variante Deiner Anforderungen bewältigen (regelmäßig am Pferd und bei Joggingrunden mitlaufen, und dazwischen unregelmäßig bei Wander- oder Radtouren dabei sein, wobei er die Radtouren teilweise im Anhänger verbringen soll). Da mein Hund erst 10 Monate alt ist, sind wir natürlich noch in der Trainings- und Gewöhnungsphase und er geht noch keine längeren Strecken, aber so langsam entwickelt er einen "Reisetrab" und scheint die Lust am ausdauernden Laufen zu entdecken.

    Wandern taugt ihm auch schon, auch wenn die Touren altersangepasst derzeit noch eher kurz sind:

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    Ob und wie das dann funktionieren wird, wenn er mal ausgewachsen ist und ich ihn dann auch auf die "richtigen" Strecken auftrainiere, kann ich jetzt natürlich noch nicht abschätzen. Winterfest ist er auf jeden Fall, mit Schneebommeln hatten wir letzten Winter auch keine Probleme.

    Ansonsten ist er ein total unkomplizierter und anfängerfreundlicher Hund, wobei ich speziell mit diesem Hund auch einfach großes Glück hatte. Er ist zu Hause spitztypisch wachsam und meldet Besuch und alles, was ihm ungewöhnlich vorkommt, aber kläfft nicht sinnlos herum. Gezeltet habe ich mit ihm noch nicht (habe das aber vor), aber bei Auswärts-Übernachtungen war er bisher total unkompliziert, da fühlt er sich fürs Wachen "nicht zuständig" und meldet nicht. Aber, wie geschrieben, mein Hund ist noch lange nicht fertig entwickelt, da können sich auch viele Verhaltensweisen noch ändern.

    Mir hatte man hier damals bei der Hundesuche mit den Anforderungen "Reitbegleithund, der auch mal mitjoggen und am Rad mitlaufen soll" nicht unbedingt den Großspitz empfohlen, sondern noch am ehesten einen Dalmatiner oder Pudel. Ich habe für mich dann aber beschlossen, dass ich eher mit einem Hund leben kann, der vielleicht sportlich nicht ganz mithält (und daher bei manchen Touren zu Hause beim Rest der Familie bleiben muss), aber der dafür ansonsten super in mein Umfeld und meinen Alltag passt (hoftreu, lässt meine freilaufenden Hühner am Leben, wacht/meldet, gelehriger "Hundekumpel" für meine Teenie-Kinder). Für einen Hund, der sportlich alle Anforderungen erfüllt, wird man dann wahrscheinlich anders herum im Alltag ein paar Abstriche machen müssen. Da wirst Du vielleicht auch überlegen müssen, in welchem Bereich Du eher mit Kompromissen und Extra-Aufwand leben kannst.

    Was mir bei meiner Hundesuche auch aufgefallen ist: Hunde haben schon rassebedingt sehr unterschiedliche Temperamente und Charaktere. Da war mir als "Hundenoob" vorher gar nicht so richtig klar, wie groß die Vielfalt auch zwischen "gemäßigteren" Rassen noch ist (dass z.B. ein Dobermann anders gestrickt ist als ein Havaneser, war mir natürlich bewusst). Beim Besuch bei der ersten Spitzzüchterin saß bei uns die ganze Familie mit Herzchenaugen da und wir waren hin und weg von diesen aufmerksamen Hunden mit dem wachen Blick. Bei den Großpudeln war dagegen nur mein Mann begeistert, und ich fand die Hunde zwar freundlich und sehr schön, aber so richtig ist der Funke bei mir nicht übergesprungen.

    Vielleicht kannst Du beim Nachbarn Verständnis wecken, wenn Du über die Schiene kommst, dass Dein Hund noch jung und im Training ist und das eben noch lernen muss mit den Hundebegnungen, und dass Du dankbar wärst, wenn der Nachbar dabei "hilft", indem er seinen Hund nicht hinlaufen lässt?

    Mein erster Instinkt wäre ja auch, eher den Nachbarn anzumotzen, dass er seinen unerzogenen Köter gefälligst unter Kontrolle kriegen soll, aber mit etwas mehr Charme und Diplomatie vorzugehen, ist ja dann doch meist sinnvoller. :smiling_face_with_halo:

    Was sagt denn der Nachbar dazu, dass sein Hund da frei herumläuft und andere Menschen und Hunde belästigt? Ich würde erstmal den Nachbar ansprechen und zusehen, dass der seinen Hund wieder unter Kontrolle bringt.

    Was ist denn jetzt eurer Ziel? Qualzuchten zu verhindern, oder der Rassehundezucht eines auszuwischen?

    Wer Qualzucht verhindern will, der muss da ansetzen, wo die Masse herkommt. Damit bewirke ich am meisten.

    Naja, aber wenn der VDH einerseits groß und breit damit wirbt, dass sie ja für die kontrollierte Zucht gesunder Hunde stehen, dann ist es eben besonders ärgerlich und scheinheilig, wenn trotzdem auf VDH-Ausstellungen immer noch Hunde mit Qualzuchtmerkmalen hoch prämiert werden.

    Weil ich dafür keinen eigenen Thread eröffnen will, hänge ich das auch mal hier rein: der inzwischen 10 Monate alte kleine Großspitz macht seine Sache hier eigentlich echt gut - bis auf unser Dauerbrenner

    -Thema seit ca Januar, dass er fremde, harte Böden gruselig findet und da entweder gar nicht, oder nur fiepsend, paddelnd und mit Bauch am Boden und ganz an den Rand gequetscht drauf laufen kann.

    Ich hatte schon unsere Hundetrainerin für eine Einzelstunde da (da lief es plötzlich, und er ging freiwillig mit mir ins Bad, das er sonst meidet :exploding_head: ), aber so richtig nachhaltig besser wurde es nicht - manche Böden, die wir oft gehen (Sattelkammer im Stall) sind dann irgendwann ok, andere, die wir auch regelmäßig gehen (Flure bei einem Bekannten, bei dem ich jede Woche bin), gehen nach wie vor gar nicht. Meine Hundetrainerin und eine andere, die uns bei dem Thema mal beobachtet hat, denken, dass es vor allem an mir und meiner Anspannung und Erwartungshaltung liegt. Ich glaube inzwischen auch, dass Columbus und ich uns da in eine blöde Spirale reingesteigert haben, so ähnlich wie beim Reiten, wenn das Pferd immer in derselben Hallenecke weghüpft, der Reiter sich dann schon vorsorglich anspannt, und das Pferd dann irgendwann vor allem auf die Reiteranspannung reagiert, wenn es die Ecke selbst eigentlich schon gar nicht mehr so schlimm fände. Wenn "keiner darauf achtet", kann Columbus nämlich dieselben Böden durchaus auch immer mal ganz normal laufen.

    Also versuche ich es jetzt mal mit stumpfem Ignorieren - Leine über die Schulter legen, ich gehe dahin, wo ich hinwill, und der Hund muss halt mit. Ob er dabei fiepsend über den Boden gezogen wird oder selber läuft, ist jetzt sein Problem, nicht mehr meins. Ich locke nicht, ich sage nichts, ich konzentriere mich so gut ich kann auf etwas, das nichts mit dem Hund zu tun hat (und wenn das nur die gegenüberliegende Wand ist, zu der ich hinwill) und ich lobe ihn erst wenn er normal (ohne Gepaddel und Gefiepe) neben mir herläuft. Ich verlange ja nichts Unmögliches, er kann ja auf Fliesen, Linoleum und Co grundsätzlich laufen, und grundsätzlich leinenführig ist er auch.

    Gestern ging so auch der hintere Teil der Sattelkammer (der andersfarbige Fliesen hat und für Columbus immer noch gruselig war) irgendwann nach ca 30 Wiederholungen zwar mit Stresshecheln, aber ansonsten ganz normal laufend. Heute war das geflieste Stüberl, in das ich ihn vorher noch nie reingebracht habe, zwar auch erstmal furchtbar, aber nachdem Fiepen nichts brachte, lief er auch da irgendwann normal mit mir rein und raus (und wurde dafür natürlich gelobt und belohnt).

    Es fühlt sich zwar komplett "falsch" an, einen fiepsenden, sich an den Boden drückenden Hund einfach stunpf und kommentarlos weiterzuziehen, aber ich glaube, anders kommen wir bei dem Thema nicht weiter. Er wirkt direkt danach auch nicht verstört oder so, daher vermute ich, dass das "Bodendrama" von seiner Seite auch eher "angelerntes Verhalten" ist und keine echte Panik, gerade weil ich da bisher immer so sehr drauf eingestiegen bin. So richtig gut geht es mir mit der Vorgehensweise des "stumpfen Weiterlaufens" nicht, aber bisher scheint es zu wirken - ich werde das jetzt mal ein paar Wochen weiterführen, und solange Columbus zwar in den jeweiligen Situationen Stress hat, aber danach auch gleich wieder runterkommt und mir weiterhin vertraut, ist es meiner Ansicht nach trotzdem das "kleinere Übel". Ein Begleithund, der bei jedem fremden Innenraum nur fiepsend am Rand klebt, hat ja irgendwie auch kein schönes Leben. Ansonsten ist Columbus nämlich gerne unterwegs und gerne überall dabei, es stressen ihn wirklich nur die Böden (und diesen Stress habe ich ihm wahrscheinlich unbewusst "beigebracht", da sollte ich ihm den jetzt auch wieder abtrainieren).

    Was mir in Deiner Beschreibung des Tagesablaufs ein bisschen fehlt: darf der Welpe auch einfach mal spielen und toben und ihr schaut zu und erfreut euch an diesem süßen, lustigen kleinen Energiebündel? Habt ihr einen Garten, oder kannst Du Dich ansonsten draußen mal irgendwo auf eine Bank setzen, lange Leine am Welpen und den einfach mal so lange "herumwelpen" lassen, wie er möchte? Rennen, buddeln, kullern, in einer sicheren Umgebung, in der er nicht allzu viel anstellen kann, ohne dass er dauernd argwöhnisch beäugt wird, ob er irgendwas "Falsches" macht? Und das für länger als 10 Minuten am Stück?

    Das ist doch ein Kleinkind, die haben doch auch einfach Energie und müssen auch mal frei spielen und toben dürfen, und können nicht immer nur lernen und brav sein. Klar, zu viel Action sollte man auch vermeiden, "nach müde kommt blöd" und so, aber für mich klang Dein Tagesablauf mit Welpe eher nach sehr viel erzwungener Ruhe und sehr wenig Spaß und Spiel fürs Hundekind.