Grundsätzlich ist sie langbeinig und athletisch, kann so ein Interesse durch veränderte Lebensumstände noch geweckt werden? Das Wichtigste allerdings ist die Kompatibilität mit Ersthund Micki. Legt sich Eifersucht oder kann es sein, dass ich das Aufreiten falsch lese?
Weißt du denn, wie sich die Hündin verhalten hat, bevor sie so "herumgereicht" wurde? Grundsätzlich kann so eine Situation einen Hund natürlich stark verunsichern, was sich wieder gibt, wenn der Hund dann mal ankommen kann und zur Ruhe kommt. Es kann aber genauso sein, dass es sich um einen unsicheren, wesensschwachen Hund handelt, bei dem das immer ein Thema bleiben wird. Da sollte man dann überlegen, mit wieviel Trubel der Hund zurecht kommen MUSS. Überall dabei sein, mit auf Arbeit gehen, viele andere Hunde treffen, bei städtischer Wohnlage wahrscheinlich auch beim Gassigehen oft viel los, das kann zu viel sein für einen Hund, der keine große Umweltsicherheit mitbringt.
Zum Verhalten deines Ersthundes, das würde ich eher als Stress interpretieren und das Aufreiten scheint die Strategie zu sein, mit der er versucht, damit umzugehen. Da ist es zum Einen wichtig, das zu unterbinden, um die Hündin zu schützen und zum Anderen, um deinem Hund andere Strategien zu vermitteln, mit diesem Stress umzugehen. Ich würde da tatsächlich auch nicht einfach schimpfen, zumal das auch nicht beim Hund anzukommen scheint. Ich würde eine leichte Hausleine an den Hund machen und wenn er aufdreht und Anstalten macht, den anderen Hund zu rammeln, wegführen und dabei helfen, sich zu beruhigen. Machen Hunden hilft es, wenn man sie festhält und etwas zu ihrem Glück zwingt (also mit Hund aufs Sofa und "Zwangskuscheln", bis er sich beruhigt hat), ruhiges Futter suchen, was zu Kauen kann auch helfen, und solange machen, bis der Hund wirklich runter fährt. Das kann am Anfang etwas dauern, aber mit der Zeit wird er seine Aufregung immer besser kontrollieren können. Das ist anfangs aufwendig und natürlich stört es auch erst mal die liebgewonne Routine, aber meiner Meinung nach profitieren die meisten Hunde davon, wenn sie dauerhaft mit Artgenossen zusammenleben können, auch wenn die keine besten Freunde werden und der Anfang etwas holprig ist.
Ich denke, dass es durchaus funktionieren kann mit der Hündin, würde allerdings ohne große Erwartungen an die Sache gehen. Also eher als gute Tat, diesem Hund ein neues zu Hause zu geben, auch wenn es sein kann, dass sie nicht der aktive, lustige Hund wird, den man sich eigentlich gewünscht hat.