Beiträge von Clover

    Nach 3 Monaten Leinen-Gassi-Gang habe ich sie dann mal wieder frei gelassen - weg war sie

    Wie habt ihr das denn vorher gehandhabt? Habt ihr sie da einfach laufen lassen, auch wenn sie regelmäßig jagen gegangen ist? Oder verhält sie sich erst seit kurzem so? Wie sehen eure Spaziergänge aus kurze Leine, Schleppleine, ist der Hund draußen grundsätzlich angeknipst? Lernt ihr auf dem Hundeplatz tatsächlich sinnvolle Alltagssachen (Impulskontrolle, sich selbst zurück nehmen, Reizen nicht nachgehen etc.) oder eher nur Kunststücke wie Sitz, Platz, Fuß?

    Es ist aus der Ferne natürlich immer schwer zu beurteilen, wenn man den Hund nicht sieht, aber es klingt mir jetzt nicht nach einem richtigen Angsthund, sondern eher leicht unsicher, aber neugierig.

    Da würde ich tatsächlich schon mit einem gewissen Zwang arbeiten und nicht zulassen, dass der Hund sich einigelt. Ich hatte bisher 4 Hunde direkt aus dem Ausland (1 eigener und 3 Pflegehunde) und alle waren anfangs erst mal unsicher in der ungewohnten Umgebung. Treppen, Türen, Leine, Geschirr... Beim ersten Hund habe ich da auch noch den Fehler gemacht, alles irgendwie auf freiwilliger Basis, mit locken etc. zu versuchen. Unbeabsichtigt habe ich damit aber vor allem ein großes Thema aus alltäglichen Dingen gemacht, was es dem Hund unnötig schwer gemacht hat. Am besten hat hier tatsächlich funktioniert, gewisse Dinge ruhig aber konsequent durchzusetzen. Sei es jetzt, den Hund nach draußen zu tragen, wenn er nicht selber gehen will, mit der Leine direkt zu verhindern, dass der Hund sich darin hineinsteigert, dass man unmöglich Treppen laufen kann etc. Und nach 2,3 mal war das dann auch gut und der Hund hat gemerkt, dass ihm nichts passiert.

    Natürlich muss man mit Fingerspitzengefühl vorgehen und darf den Hund auch nicht überfordern, aber manche Hunde brauchen einfach einen kleinen Schubs, um ihre Komfortzone zu verlassen. Und merken natürlich auch, ob der Mensch dahinter steht oder selber unsicher ist. Ich würde daher in eurem Fall zumindest auf einer Runde täglich "bestehen". Also ohne viel Aufriss Geschirr an, Leine dran und zu Tür marschieren. Will er gar nicht mit, die ersten paar Meter tragen. Und dann mit ihr gemeinsam die Umgebung erkunden, Dinge anschauen etc. Auch nicht unbedingt nach festgelegtem Zeitplan, sondern so, wie es für den Hund passt (also wenn er neugierig ist und gern weiter möchte, gibt es keinen Grund, nach x Metern wieder umzudrehen).

    Wenn ich den da dafür belohne das er neben mir an der Leine herläuft weiss ich nicht ob er versteht warum er was bekommt.

    Ich glaube tatsächlich nicht, dass der Hund dadurch versteht, dass kein Zug auf die Leine kommen soll. Er wird eher lernen, dass die Leine ein Signal für ein lockeres "Bei Fuß" ist. Was auch kein Problem ist, wenn der Hund nur über kurze Strecken angeleint laufen muss.

    Meiner Meinung nach ist das für einen Hund auch deutlich einfacher zu lernen, als das Prinzip lockere Leine. Das würde ich dann eher so aufbauen, dass ich aktiv Zug aufbaue und den Hund belohne, wenn er diesen selbstständig abbaut (also quasi Hund ist angeleint-ich ziehe leicht, aber konstant an der Leine - macht der Hund einen Schritt in diese Richtung Lob (bzw Click)+Leckerli). Erst im Stehen ohne Ablenkung, dann in Bewegung und mit langsamer Steigerung der Ablenkung.