Beiträge von lia lu

    Mich macht auch gerade das sehr betroffen. Ein gepflegter, geliebter, Familienhund, der scheinbar vorher nie auffällig war.

    Bei den meisten schrecklichen Verletzungen/Tötungen durch Hunde, waren meist Besitzer und Hunde vorher auffällig gewesen.

    Omg, die armen Menschen. Das Opfer, es ist unvorstellbar.

    Ich hatte ja auch einen Hund der durchaus mal zugeschnappt hätte, wenn er von anderen Hunden derartig verbellt und mit Scheinangriffen bedrängt wurde. Ich kenne auch den Ärger mit unglaublich dummen Hundeführer*innen, die dachten, ihnen gehört die Welt. Ich habe auch meistens ohne Maulkorb geführt, weil ich vorausschauend ging und die angreifenden Hunde geblockt habe.

    Aber man muss doch Mitleid mit den anderen Hunden haben und diese schützen, wenn sie so dämliche Halter*innen haben. Der andere Hund ist doch trotzdem liebenswert und lebenswert, egal ob er eine kleine Kackbratze ist.

    Und Leinenspaziergang und Maulkorb ist doch keine Tierquälerei. Das müsste dein Hund doch längst kennen. Das ist jedem Hund zumindest zeitweise zumutbar. Natürlich ist es zu vermeiden, dass es ein angeordneter Dauerzustand ist. Aber es gibt genug Hunde, die nur unter bestimmten Umständen Freilauf haben können, weil eben unkontrollierbarer Jagdtrieb oder Staubsauger oder ähnliches. Die haben doch auch Lebensqualität.

    Lenke die Aufmerksamkeit deiner Hündin auf dich, beschäftige dich mit ihr bei eurem Spaziergang, mach zB "Parcours" oder etwas, was ihr Spaß macht. Sie muss doch nicht dauerhaft wie ein geprügelter Hund neben dir herlaufen. Wenn sie dir ständig leid tut wird sie sich nicht an die aktuelle Situation gewöhnen können. Und mach richtige Maulkorbgewöhnung.

    Mein American Staffordshire hatte natürlich eine Beißhemmung, gegenüber ihm bekannten Menschen und Tieren (auch unkastrierten Rüden) war er der verlässlichste Hund, den wir je hatten.

    Gegenüber unbekannten Menschen und Hunden benötigte er aber sehr viel Führung.

    Wobei der Umschwung auf bekannt sehr schnell ging, da reichte bei Menschen ein Treffen, bei Hunden die Sicherheit, dass sie ihn nicht belästigen würden.

    Worauf ich aber raus will ist, dass die Vorbesitzer für mich wie halbwegs normale Menschen wirkten. Zwar nicht besonders intelligent, sympathisch oder verantwortungsbewusst. Ein mittelaltes Paar mit jugendlichen Kindern.

    Ich hätte niemals für möglich gehalten, welche Ängste dieser Hund teilweise hatte und dass sie so irre Trainingsmethoden angewandt hatten.

    Mich hat das zuerst ziemlich überrascht, wie "verdorben" (bitte nicht falsch verstehen) ein Hund mit 16 Wochen schon sein kann.

    Dass der junge Hund in sich bewegende Reize beisst hat absolut nix mit irgendwelchen Trainingsmethoden zu tun. Das ist erstmal einfach nur seine Genetik. Ob man das fördert indem man den Hund hirnlos in alles rein beissen lässt was sich bewegt und den ins unermessliche pusht oder dran und damit arbeitet macht halt den Unterschied.

    Ist nicht ne Eigenart von Staffs sondern von so ziemlich allen Terriern und Beutefixierten Hunden.

    Der Hund zeigte ansonsten keinerlei übersteigertes Beuteverhalten und reagierte auf keine anderen Bewegungsreize ähnlich wie auf die Schaukel. Da er erst 4 Monate alt war, waren die Trigger aber leicht wieder wegzutrainieren.

    Ich hab genug Erfahrung mit Terriern, Jagdhunden und dem eigenen Amstaff, um das für keine grundinstallierte Eigenschaft der Amstaffs zu halten.

    Ich hatte meinen Amstaff damals mit 4 Monaten von Privat als ersten eigenen Hund übernommen. Das Tier war in vielen Bereichen ähnlich ängstlich, wie ihr es hier oft von Tieren aus dem rumänischen Tierschutz erzählt.

    Umso größer war die Überraschung, dass sich der Hund gezielt in Schaukeln verbeißt. Ich hatte das damals vorher noch nicht gehört gehabt, dass das irgendwie Trainingsmethode wäre. Der Hund war noch resozialisierbar, man konnte gut mit ihm in der Großstadt leben, es war natürlich ein Hund, der lebenslang viel Führung benötigte. Das Schaukelproblem verschwand durch Training völlig, man konnte unbehelligt neben ihm schaukeln, er zeigte sich auch sonst kein gesteigertes Beuteverhalten.

    Worauf ich aber raus will ist, dass die Vorbesitzer für mich wie halbwegs normale Menschen wirkten. Zwar nicht besonders intelligent, sympathisch oder verantwortungsbewusst. Ein mittelaltes Paar mit jugendlichen Kindern.

    Ich hätte niemals für möglich gehalten, welche Ängste dieser Hund teilweise hatte und dass sie so irre Trainingsmethoden angewandt hatten.

    Mich hat das zuerst ziemlich überrascht, wie "verdorben" (bitte nicht falsch verstehen) ein Hund mit 16 Wochen schon sein kann.

    Die paar Mal, wo die wirklich zur Jagd und zur Nachsuche eingesetzt wurden. Wie schlecht und stümperhaft mit den Tieren trainiert wurde.

    Und so wird es ja bei den meisten Land und Wiesenjägern sein.

    das ist eine ziemlich heftige Unterstellung!

    Vielleicht ist es ja bei euch ja ganz anders.

    Wo ich wohne, ist die Jagdhundehaltung meistens nichts Professionelles. Bis vor kurzem wurden viele dieser Hunde auch häufig in sehr kleinen Zwinger verwahrt.

    Und ich seh ja wie mit den Hunden gearbeitet wird. Wie wenig echte Leistung und Gehorsam teilweise abrufbar ist.

    Nicht falsch verstehen. Geht hier nicht nur um die Vizslas. Und ich kenne auch weitaus professionellere Jäger und Hundeführer. Aber ist halt in meiner Wohnumgebung absolut nicht die Regel.

    Mein Nachbar hatte hintereinander jetzt 3 Vizslas. Also ca 3 Jahrzehnte.

    Im Jagdgebrauch, aus ungarischen Zuchten.

    Was an der Haltung jetzt besonders rassegerecht und auslastend sein sollte, ist mir schleierhaft.

    Die paar Mal, wo die wirklich zur Jagd und zur Nachsuche eingesetzt wurden. Wie schlecht und stümperhaft mit den Tieren trainiert wurde.

    Und so wird es ja bei den meisten Land und Wiesenjägern sein.

    Da erscheint mir ein Hund im Hundesport besser ausgelastet.

    Die Hunde wurden übrigens geliebt und waren tatsächlich sehr wesensfest. Waren ja auch tolle Tiere. Aber mir war es immer leid um deren Potential.

    Weiß nicht, wie bei euch gejagt wird. Aber bei mir hier werden die Jagdhunde nicht regelmäßig rassegerecht ausgelastet.

    Mein Hund wurde im Alter auch merkbar dement. Aber das Training und die Kommandos haben ihm bis zuletzt Sicherheit gegeben. Selbst wenn er sehr verwirrt war, nahm er gerne Befehle an und führte bis zuletzt körperlich noch machbare Tricks aus. Er mag natürlich ein Einzelfall gewesen sein, aber für ihn waren Kommandos mit ihren klaren Verhaltensanweisungen auch in der Demenz eine große Hilfe und Freude. Außerdem war die Demenz kein plötzlicher Zustand. Daher würde ich auch eher auf eine gesundheitliche Ursache tippen.