Beiträge von KayaFlat

    Hast du was gegen Retriever?

    Du meinst einen Labrador oder einen Golden Retriever? Die anderen vier Retriever-Rassen würde ich absolut nicht empfehlen. Auf keinen Fall einen Chessie oder einen Toller.

    Aber auch Labrador und Golden Retriever nur unter der Voraussetzung, dass eine entsprechende Beschäftigung angeboten werden kann. Und als Studentin muss man echt schauen, wie ernsthaft man das betreiben könnte.

    Im Normalfall kennt man ja nur den Labbi oder den Golden. Vielleicht noch den Flat.

    Die anderen drei sind ja auch recht selten.

    Aber stimmt schon, ich glaube, Chessie und Toller sind auch nicht so leicht zu handeln.

    Ich halte die Retriever aus Standardlinie jetzt auch nicht für so schwer zu beschäftigen.

    Hast du was gegen Retriever?

    In Punkto Artgenossenverträglichkeit und Menschenfreundlichkeit sind sie einfach viel besser zu handeln als ein Gebrauchshund.

    Deine sportlichen Anforderungen gehen sie locker mit und Hündinnen bleiben unter 30 Kg.

    Ich komme vom Dsh und hab mich genau wegen dem Punkt Verträglichkeit für einen Retriever entschieden. Das ging voll auf, weil Kaya wirklich gar kein Thema mit Artgenossenaggression hat und das ist in der heutigen Zeit echt entspannend.

    Das schöne ist, dass ein Retriever, wenn du Fehler machst, mit weit geringerer Wahrscheinlichkeit einen Artgenossen tierarztreif beisst oder gegen einen Menschen geht, als die von dir favorisierten Rassen.

    Gut erziehbar und kooperativ sind sowohl Schäfis als auch Retriever, wenn man nur ein bisschen Ahnung hat, was man tut. Aber Erziehungsfehler wirken sich halt bei ersteren dramatischer aus.

    Kaya macht das auch und es soll wohl auch ein bisschen so ein Flat-Ding sein.

    Ich sehe das schon als Pflegeverhalten, habe aber ein Auge drauf, dass sie sich nicht reinsteigert. Das könnte sie nämlich durchaus manisch und exzessiv betreiben und sich in eine Art Rausch schlecken.

    Wenn ich also merke, sie will sich da jetzt reinsteigern, breche ich es ab und verbiete ihr das Schlecken. So ein bisschen darf sie, übertreiben aber nicht.

    Als ich nach Berufseinstieg und Praxis und dann Reduzierung der Arbeitszeit ernsthaft einen Hund gesucht habe, bin ich erst beim BBS hängen geblieben. Da gab es ca. 30 km von mir entfernt eine Züchterin. Mit der hab ich ein längeres Telefonat geführt und sie hatte mich dann auf die Warteliste für den nächsten Wurf gesetzt. Die war mir sympathisch, aber fast schon zu überengagiert mit regelmäßigen Treffen ihrer Welpenbesitzer und so. Die Hündin blieb dann leider leer (oder vielleicht Wink des Schicksals). In der Zwischenzeit hatte ich mich noch tiefer in den BBS eingelesen und von Allergien und schwachen Nerven gehört. Da kam meine Schwester mit einer Wurfanzeige von Flats bei uns in der Zeitung. Hab über die Rasse recherchiert, die Züchterin angerufen und länger telefoniert und dann einen Welpenbesuch ausgemacht. Das Resultat ist Kaya.

    Vom festen Entschluss, mir endlich wieder einen Hund zu holen und dem Einzug von Kaya ist ein knappes Jahr vergangen. Zwischenzeitlich hatte ich mir auch eine jährige AL- Borderhündin genauer angesehen, was für mich aber vom Typ her gar nicht gepasst hat.

    Ob der Hund auch gegen die Familie geht, kann ernsthaft hier niemand sagen.

    Viele Schäferhunde ( da nehm ich mal die belgischen mit rein, obwohl ich mit denen keine Erfahrung habe) sind gegenüber ihrer Familie sehr loyal und durchaus äußerst tolerant. Kann also sein, dass sie euch vieles durchgehen lässt. Es würde aber auch schon reichen, wenn sie nur Fremden und Besuchern zeigt, wo der Hammer hängt, d.h. wer sich wie in ihrem Haus bewegen darf oder auch nicht.

    Aber der Punkt ist: sie hat da gar nicht die Bestimmerin zu sein. Ihr müsst ihr die Verantwortung abnehmen und das geht am Anfang wahrscheinlich nur über starkes Einschränken und gleichzeitiges Aufbauen von Kooperation über beispielsweise klassische Unterordnung.

    Vielleicht seht ihr euch parallel zu einem guten Trainer auch nach einem Gebrauchshundeverein um.

    Das wird Arbeit, aber es kann sowohl euch wie auch dem Hund eine ganze Menge Spaß machen.

    Denkt ihr wirklich dass das so schlimm ist? Sie schläft bei meiner großen Tochter im Bett, darauf besteht sie. Ist das auh Kontrolle? Wenn ich sie aussperre randaliert sie.

    Wir werden nächste Woche einen Trainer kontaktieren und uns Hilfe holen,.

    Jetzt bin ich doch etwas besorgt. Denkt ihr sie könnte sogar ihrer Familie etwas tun.

    Ja, das ist schlimm.

    Nicht grundsätzlich, dass sie bei deiner Tochter im Bett schläft, sondern dass sie es fordert.

    Das Problem, das ihr euch herangezogen habt, ist dass ihr hier einen Hund habt, der die Regeln macht.

    Das geht bei einem Gebrauchshund ziemlich sicher nach hinten los.

    Ihr ganzes Verhalten zeigt, dass ihr sie nicht führt. Führung bedeutet, dass ihr euren Hund klar gemacht habt, dass ihr diejenigen seid, welche die Verantwortung tragen , die Regeln bestimmen und durchsetzen. Je älter der Hund wird, desto anstrengender wird es, Führung herzustellen, wenn es der Hund noch nicht gelernt hat.

    Hunde - und Gebrauchshunde nochmal besonders - wollen und brauchen Führung. Man kann sich Gebrauchshunde ein bisschen wie Polizisten vorstellen: sie wollen Ordnung und setzen ihre Vorstellung von Ordnung rigoros durch.

    Das Knapsen eures Besuchskinds sehe ich als Massregelung für Fehlverhalten, das das Kind in den Augen des Hundes gezeigt hat. Dabei unterscheiden Hunde zwischen Kindern und Erwachsenen und Kinder werden schneller geregelt als Erwachsene, weil sie in den Augen des Hundes weniger Autorität haben. Das hat nichts damit zu tun, dass der Hund die Kinder nicht mag, sondern damit, dass der Hund sich eher in der Position sieht, diese zu " erziehen", d.h. seine Grenzen diesen gegenüber schneller durchsetzt. Aber der Hund wird auch euch massregeln, wenn ihr so weitermacht und er denkt, dass ihr keine Führungspersönlichkeit seid.

    Von Führungspersönlichkeiten lässt man sich nämlich auch sagen, was zu tun ist. Dann könnte man dem Hund schlicht verbieten, den Besuch zu kontrollieren bzw. er könnte es aushalten, nicht zu kontrollieren, weil ja die Führungspersönlichkeit (ihr) die Sache unter Kontrolle hat.

    Ein ungeführter Hund ist eine arme Socke und kann im Fall eines Gebrauchshundes zumindest unangenehm, wenn nicht sogar gefährlich werden. Ein gut geführter Gebrauchshund ist ein toller Partner, der gerne kooperiert (aka Hilfspolizist).

    Sucht euch jemanden, der euch zeigt, wie ihr den Hund führt. Je schneller desto besser, denn das Verhalten wird ernsthafter, je älter der Hund wird.