Etwas ab vom Bauchgefühl sehe ich da eher das Problem, dass man heute mehr nach einer Art Perfektion strebt, alles nach irgendwelchen Normen ausrichtet und dabei so unglaublich Angst hat, dass man einen Fehler macht oder scheinbar etwas außerhalb der Norm ist.
Der Junghund ist aktiver als "normal", der Kot weicher als es das perfekte Häufchen sein sollte und schon ist alles aus dem Lot.
Vielleicht hängt das wirklich mit einer gewissen "Naturentfremdung" zusammen, denn alles, was lebt, entwickelt sich halt nicht genau nach Norm, aber im Normalfall trotzdem normal.
Das ist nicht wie bei technischen Geräten, wo man einen Knopf drückt oder einen Hebel zieht und dann weiß man genau, was passiert.
Man hält das heute schlechter aus, dass es nicht wie vorher geplant läuft, dass man flexibel sein muss und sich an das Lebewesen anpassen und sich darauf einstellen muss. Es läuft doch nie völlig geradlinig, aber wenn man weiß, wo man mit dem Hund hinwill und Geduld hat und kleine Rückschläge mit Humor nimmt und reflektiert, kommt man doch irgendwann ans Ziel. Das ist doch das Schöne und Spannende an der Arbeit und dem Zusammenleben mit dem Hund.
Dazu gehört auch Gelassenheit und ein Quäntchen Risikobereitschaft, finde ich. Es ist doch nicht gleich eine Katastrophe, wenn nicht alles perfekt läuft. Hauptsache es geht in die richtige Richtung.