Beiträge von KayaFlat

    Gibt es denn Regeln fürs Hochnehmen? Zum Beispiel ein Signal, das dem Hund verdeutlicht, dass er jetzt hochgenommen wird? Mag er das Hochnehmen überhaupt? Wie ist das mit der Tochter geregelt und trainiert?

    Wenn der Hund Richtung Gesicht ernsthaft abschnappt, nehme ich an, dass er das Verhalten der Tochter als übergriffig empfindet.

    Ich denke nicht, dass du das Wachen und Melden komplett abstellen kannst. Eigentlich solltest du das auch nicht wollen, denn dafür sind viele Hunde ja auch gemacht. Du kannst es aber bestimmt noch in geordnetere Bahnen lenken.

    Bei Kaya, die mit dem Erwachsen werden, das Wachen und Melden von ihrer Ansicht nach seltsamen oder bedrohlichen Dingen erst angefangen hat, hilft deutliches Interesse signalisieren, Wahrnehmung bestätigen und ein Ruhesignal (bei uns "alles gut"). So bleibt es dann bei ein bis drei Wuffern, die ich vertretbar finde.

    Leute im Haus anbellen, kenne ich hier nicht. Aber ich würde mir überlegen, wie ich da auch ein klares Signal für "ab hier übernehme ich und du hast fertig" etablieren könnte. Aber auch hier würde ich mir wegen 2 -3 Kläffern keine grauen Haare wachsen lassen. Vielleicht entspannt es die Situation schon, wenn du da gelassener bleibst.

    Agamo

    Oh Mann.

    Vespa war am Anfang auch sehr hibbelig und halt unsicher. Vor Kurzem hat mir nun jemand gesagt, dass Vespa der ruhigste Vizsla ist, den sie kennt. Wusste nicht ob lachen oder weinen. Aber ja - bei uns ist wirklich viel von dem anfänglichen hoch- und hohldrehen verschwunden durch Training und speziell ruhiges Jagdersatztraining. Ich denke, vielen Familienvizslas fehlt das halt doch, auch wenn sie aus dubiosen Hobbyzuchten mit dem Ziel wenig Trieb kommen. Vielleicht helfen bei uns auch die ungarischen Gene - man sagt den Ungarn bessere Nerven als den Deutschen nach. Wobei viele Nichtjäger ihre Vizslas inzwischen auch aus Ungarn importieren.

    Der Schwiegervater meiner Schwester führt einen ungarischen Vizla jagdlich. Sehr weicher, sehr menschenbezogener und sehr sensibler Hund. Rehrein, gut abrufbar von Hase und Federwild und interessiert sich beim "normalen Gassi" nicht fürs Jagen. Aber kann zu Hause schwer Ruhe halten und macht mich mit seiner unterschwelligen Hibbeligkeit ganz wuschig. Ich fürchte, dass der SchwiVa meiner Schwester vergessen hat, den Ausknopf zu installieren.

    Wenn das ein typischer Vizla ist (ist der einzige, den ich näher kenne), halte ich die für leichtführige Hunde.

    Da hat man dann aber doch erst recht ein Problem. Man holt sich die "gemäßigtere" Variante, die dann aber nervenschwach und schlechter führbar ist. Man hat sich ja ursprünglich dafür entschieden, weil man dachte, dass man mit dem Leistungstyp nicht zurecht kommen würde und dann ist die Kacke doch so richtig am Dampfen, weil ein wesenschwacher Hund halt erst recht Katastrophenpotential hat.

    Ich kenne kaum etwas schlimmeres als einen Schäferhund, der nicht klar im Kopf ist, nervenschwach und reaktiv. Ich hab da so ein Exemplar rumlaufen und da weiche ich großräumig aus. Kann aber nicht ausschließen, dass er auch nicht gut geführt wird.

    Naja, wird allerdings nur besser, wenn bis dahin nicht mehr so viel falsch läuft.

    Für mich liest sich das wie ein Jungrüpel, der bisher von seinem Menschen keine Führung und Orientierung erfahren hat. Der Hund weiß einfach nicht, welches Benehmen von ihm erwartet wird. Und dann macht er halt mal. Es hört sich für mich nicht so an, als hättet ihr mit dem Hund schon eine gemeinsame Kommunikationsbasis aufgebaut. Es wird aber Zeit, dass ihr da hinkommt, weil sich die Probleme sonst steigern werden und als Berni- Schäfer- Mix wird das ein ganz schöner Brummer.

    Ich hoffe, dass euch hier ein guter Trainer vorgeschlagen wird, der mit euch ganz viel an den Basics der Hund- Mensch- Beziehung arbeitet.

    Wenn das so ist, wie du sagst, dann hat man die Rasse komplett kaputt gemacht.

    Die Schäfer, wie sie sein sollten, sind nervenstark, mit hoher Reizschwelle, klar in Kopf und führerbezogen. Allrounder, die man für viele Aufgaben einsetzen kann. Dass sie ernsthaft sind und auch schützen und wachen, gehört zum Gesamtpaket. Mit einem Dsh steh ich halt nicht blöd auf der Hundewiese rum oder werf den in den Garten und schau, was passiert. Was sie nie sein sollten: nervenschwach oder nervös. Fehlende Nerven beim Gebrauchshund sind m. E. ein riesen Problem und machen den Haltern v. a. immense Probleme.

    Der Vergleich mit dem Dressurpferd trifft nicht so ganz, glaube ich. Diesem würde ziemlich sicher nicht viel fehlen, wenn es auf einer ausreichend großen Weide mit einigen anderen Pferden leben dürfte, ohne dass der Mensch mit ihm arbeitet.

    Oder trifft er doch?

    Klar, ein Dressurpferd mit guten Anlagen, mit entsprechender Ausbildung und einem fähigen Reiter kann die Lektionen der S- Dressur gehen. Aber will und braucht das Pferd das?

    Das genau war meine Frage: Muss die gemeinsam verbrachte Freizeit im Hundesport liegen?

    Ich habe jetzt hier in vielen Beiträgen gelesen, wie aufwändig ernsthaft betriebener Hundesport ist. Das glaube ich gern und ich glaube auch, dass man sich damit mit Leidenschaft und Ehrgeiz beschäftigen kann.

    Aber ich kann immer noch nicht recht glauben, dass mir ein AL- Labbi oder Dsh um die Ohren fliegt, wenn er gut geführt und ausreichend beschäftigt wird, auch ohne Sport.

    Jeder Hund der auf Leistung gezogen wurde und seiner Aufgabe nicht nachgehen darf tut mir ehrlich leid. Es gibt so viele Rassen die mir unglaublich gut gefallen und bei denen ich Herzchenaugen bekomme, aber so lange ich ihnen das nicht bieten kann oder will werden sie hier niemals einziehen. Und da zieh ich schon beim "AL" Labbi die Grenze.

    Die beliebteste Geschichte dazu bei uns in der Familie ist der ehemalige Dackel der Schwester meiner Oma. Ihn als bissiges Viech zu bezeichnen wäre wohl fast noch zu nett gewesen, das gute Kerlchen war aggressiv bis sonst wo hin und hat praktisch alles getackert das es gewagt hat in seiner Nähe auch nur zu atmen. Iwann haben sie ihn an einen befreundeten Jäger abgegeben und ähm... :denker: Das "bissige Viech" ist aufgeblüht und hat nie wieder gebissen soweit ich weiß. Beim Jäger war er eben nicht mehr Arbeitslos sondern durfte seiner Bestimmung als Jagdgebrauchshund nachgehen.

    Und ähnliche Geschichten hab ich im Familien- und Bekanntenumfeld schon unzählige Male mitbekommen. Hunde die auffällig geworden sind und dann in passendere Hände abgegeben wurden wo sie ihrer Bestimmung nachgehen durften. Das sind durchweg tolle Hunde geworden.

    Weiß jetzt nicht, ob der Oma-Dackel das perfekte Beispiel ist. Da nehme ich halt auch an, dass der Dackel da wenig konsequente Führung und Erziehung genossen hat. Und das Beissphänomen wird nicht in erster Linie an mangelnder Auslastung gelegen haben. Der Jäger wird halt auch einfach gewusst haben, wie er mit so einem knackigen Kerlchen umgehen muss. Aber sicherlich wird es dem Dackelchen auch gefallen haben, mal nen Fuchsbau hochzunehmen.

    Was ist eigentlich mit dem Dackel? Der ist auch ein Spezialist. Müsste der dann auch nicht nur an Jäger abgegeben werden? Oder ist ein Dackel weniger "unglücklich", wenn er nicht rassegerecht beschäftigt wird?

    Wenn du mich meinst. Stimmt. Ich war vor fast 30 Jahren mit Derby, meinem Pflege- und Gassi- Dsh, mal ein bisschen im SV unterwegs. War insgesamt nicht so mein Ding. Derby war mein Traumhund. Super in der UO, ein Totalausfall im SD.

    Hat im Sport aber wg. mangelnder Triebigkeit nix gerissen.

    Seitdem war ich nicht mehr auf Hundeplätzen, sondern lebe nur Alltag mit Hund.

    Arbeitshunde kenne ich schon auch. Halt ein paar jagdlich geführte Jagdhunde. Oder was ist sonst ein "Arbeitshund"? Irgendwann hatten ja die meisten (älteren) Rassen/Schläge mal eine Arbeit/ wurden zu bestimmten Zwecken gebraucht.