Beiträge von KayaFlat

    Und da ist sie - die implizite Unterstellung. Wie kommst Du darauf, dass jemand, der seinem Hund auch mal ein klares Nein sagt (und Mäuseln fällt für mich alleine schon wegen der hier ansässigen geschützten Bilche strikt darunter) „immer nur nimmt und fordert“? Und merkst Du, wie übergriffig das kommunikativ ist? Wie geht das mit der Gewaltfreiheit zusammen?

    Wenn du die Feststellung einer Tatsache (denn man tut in der Regel lieber was für Menschen, die auch für einen selbst was tun) unbedingt als "implizite Unterstellung" lesen willst, bitteschön. Zumindest funktioniert das Prinzip "eine Hand wäscht die andere" auch mit Hunden ziemlich gut.

    Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass Hunde dieses Prinzip überhaupt kennen.

    Hmh - für mich fängt da tatsächlich schon der Interessenskonflikt an :ka: Hund will das Eine, Mensch das Andere. Nur, dass das für mich halt überhaupt nichts Schlimmes ist.

    Gerade eben haben wir einen Interessenskonflikt um mein Abendessen :smile: Auch nichts Schlimmes.

    So in der Art habe ich es tatsächlich gemeint. Kaya wollte vorhin meine stinkige Wollsocke in ihrem Bett bunkern. Ich will sie in der Wäsche. Ich lass sie bringen, Kaya kriegt ein Lecker dafür und die Socke wandert in den Wäschekorb. Interessenskonflikt zur Zufriedenheit aller gelöst. :nicken:

    Was hat, daß mein Hund was er gerne macht oft machen darf, so lang er möchte, mit irgendeiner Methodik zu tun? Es nimmt aber Einfluß auf unsere Beziehung zueinander, weshalb mein Hund auch gern mal was für mich macht und zwingen oder "ungemütlich werden" unnötig wird. Nur mal so als Gedankenansatz.

    Echt? Du hast einen wirklich sozialen Hund.

    Meine macht nichts nur für mich, wenn sie lieber etwas anderes tun würde. Da geht ihr der Altruismus vollständig ab.

    Sie macht, was ich sage, entweder weil ihr das auch grad Spaß macht (z.B. Suchen oder Apportieren), weil sie gut findet, dass es dafür Bestätigung gibt und es ein Stück weit generalisiert ist oder weil sie weiß, dass sie bei Verweigerung mit einer Konsequenz zu rechnen hat. Oder einer Mischung aus allen drei Aspekten.

    Leider hatte ich bisher lauter so asoziale Biester, die nie etwas gemacht haben, nur um mir einen Gefallen zu tun.

    Wir haben doch auch fast täglich Konfliktsituationen mit unseren Hunden, möchte ich meinen. Die lösen wir halt nicht mir purer Aggression, aber u. U. mit Drohen.

    Beispiel: Gerade sind vor unserem Haus die Wiesen abgemäht. Jubelzeit für Kaya, weil man da ihrem liebsten Hobby Mäusenester ausheben so super frönen kann. Ich will das nicht immer, sie schon, täglich und am besten stundenlang. (Und jetzt bitte keine Diskussion um Buddellöcher, ich kenne den Bauern) Da haben wir beide einen handfesten Interessenskonflikt und da findet sie es echt blöd, wenn ich sie zwinge, das Mäusebuddeln einzustellen. Macht sie nur, weil sie weiß, dass ich ansonsten echt ungemütlich werde.

    Die Diskussionen hätte ich nicht, wenn Mäusebuddeln generell verboten wäre, aber ab und zu gönne ich es ihr, weil sie hinterher immer so zufrieden wirkt und echt drin aufgeht.

    Chis sind aber auch Hunde, die im Konflikt gerne nach vorne gehen. Die sind zwar klein, aber nicht ohne.

    Die können richtig laufen (Strecke machen) und ich finde es schade, wenn man sie nur als Schosshündchen betrachtet (womit ich nicht unterstellen will, dass du das tust). Die gehören genauso erzogen und gefordert wie größere Hunde. Ich seh grad an der Chi- Mix- Hündin einer Freundin (6 Monate alt), was für toughe, kernige kleine Biester das sind (übrigens als Kompliment gemeint).

    Die Althunde, von denen Kaya viel gelernt hat, waren unter anderem auch die zwei Ridgebacks einer guten Freundin.

    Die hat Ahnung von Hunden und ich kannte die beiden schon, ehe ich Kaya hatte. Hab sie auch sechs Wochen lang als Gassigeherin betreut nach der schweren Geburt ihrer Tochter. Ich wusste also, dass das Top Hunde sind. Trotzdem muss man das erstmal aushalten, wenn ein 50 Kilo Ridgeback deine kleine Flatprinzessin anföhnt, weil sie in seinen Augen überdreht und respektlos ist.

    Man neigt da auch schon zum Überbehüten.

    Ich stelle mir das schwer vor, wenn man die Hunde nicht gut kennt und in deren Sozialkompetenz vertraut. Kennst du echt keine geeigneten Hunde besser, von denen du weißt, dass auch die Halter wissen, was sie tun?

    Mich hat heute eine alte Bekannte augegabelt und mir ihr neues Haus gezeigt. Das Haus war cool, aber viel cooler waren die zwei Doggen-Ridgi- Mix- Welpen, die sie seit 5 Wochen hat. Sehr hübsches Pärchen und für ihr Alter total gechillt. Nebenbei noch ihr Leonberger-Pärchen gekrault und den Jack-Russell bemitleidet, der auf die beiden Neuzugänge eher verzichten könnte.

    Kann auch sein, dass der RS ihre hampelige Energie blöd fand und sie durch die Massregelung runter regeln wollte. Manche Hunde nervt das Gehampel und sie grätschen dann rein, dass der andere das lässt und ruhiger bleibt. Gerade wenn der andere schon älter ist, kann es sein, dass er ihr damit eine Grenze setzen wollte.

    Aber das ist aus der Ferne nicht zu beurteilen.

    Wenn Kaya von älteren souveränen Althunden gemassregelt und eingegrenzt wurde, habe ich nicht eingegriffen. Ich wollte, dass sie lernt, sich da zurückzunehmen. Aber ich kannte die Hunde und die HH gut und wusste, dass die das auch können. Dass der Hund da erst einmal beeindruckt ist und den Ball flach hält ist eine normale Reaktion.

    Wenn der andere Hund nicht nachsetzt, sondern massregelt und dann ignoriert, läuft es doch gut. Wenn sie sich dann erneut vorsichtig annähert, passt es doch.