Alles anzeigenIch hatte Probleme damit ihm im Spiel mit anderen Hunden zurückzurufen, weswegen es mir empfohlen wurde.
Das kenne ich auch von meinem Hund. Inzwischen verstehe ich auch, wieso ich das persönlich für keine so gute Verhaltensweise des Menschen halte. Der Hund ist gerade mitten in der Kommunikation, evtl. ist es gerade kippelig. Wenn er jetzt spontan meinem Rückruf folgt und eine ruckartige Bewegung macht, könnte allein diese spontane Bewegung vom Gegenüber falsch verstanden werden, weil sie nicht zur gerade laufenden Kommunikation passt. Und dann läuft mein Hund ja weg, könnte also ungewollt zur Beute werden.
Lieber hingehen und schauen, ob die Unterhaltung in friedlichem Rahmen vom Menschen unterbrochen werden kann. Wenn man direkt dabei ist, wird man Teil des Ganzen und ist nicht mehr ein außenstehender Reiz.
Ich weiß, einige werden jetzt gegenargumentieren, dass man auch dann stören kann und das Ganze kann blöd kippen, weil der eigene Mensch z. B. als Ressource erklärt und verteidigt wird. Aber dann bin ich zumindestens direkt dabei und kann sofort einschreiten. Ich persönlich habe die besseren Erfahrungen damit gemacht, mich ohnehin bei Neukontakten in unmittelbarer Nähe aufzuhalten und auch ansonsten nie zu weit weg vom Geschehen zu sein.
Ich habe es auch immer so gehalten, dass ich in die noch laufende Kommunikation nicht eingegriffen habe. Schlimmstenfalls ist man selbst der Auslöser, dass es kippt. Wenn die Situation angespannt wird, gibt es nur m. E. zwei Möglichkeiten: entweder gibt der überlegene Hund den andern frei und erst dann kann der sich unbeschadet aus der Situation lösen oder es kippt aus irgendeinem Grund und es fängt eine Auseinandersetzung an.
Ich schau, dass ich in so Situationen, wo ich befürchte, dass es kippen könnte, so in drei Meter Entfernung stehe und eher so unauffällig die Hunde im Blick behalte. Möglichst selbst entspannt bleiben, denn die eigene Anspannung kann sich übertragen und die Situation anheizen. Möglichst in dem Moment, wo es kippt, einschreiten.
Seit ich Kaya habe, habe ich ernsthaftes Kippen, wo sie beteiligt war, zwei Mal erlebt. Und nein, mit keiner der beiden Hündinnen gab es nochmals unregulierte Begegnungen. Warum auch? Wobei ich denke, mit der einen würde friedliche ignorante Koexistenz gehen. Brauchts aber nicht, man kann sich ausweichen.
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass in 80% der Fälle der/die Halter mitschuldig sind, wenn es ins ernsthafte Beschädigen kippt.
(Ich nehme hier Hunde, die bekanntermassen unverträglich sind, explizit aus, weil ich idealer Weise davon ausgehe, dass man die nicht unreguliert in irgendwelche Begegnungen trapsen lässt).