Jeder so wie er will.
Meine Hunde kennen kein "Sitz ist Sitz bis ich was anderes sage". Sitz ist für sie : Setz dich hin, Übung beendet. Also sie setzen sich, stehen auf, fertig.
Bleib hingegen ist: Was auch immer du machst - ab jetzt verlasse diese Position nicht. Also auf nur Sitz würden sie aufstehen, auf Sitz Bleib bleiben sie sitzen.
Ich mache weder Hundesport noch war ich je in einer Hundeschule.
Aber in den 80ger Jahren, als ich "Hundeerziehung" gelernt habe, haben die alten Hundler durchaus mit Doppelkommandos gearbeitet. Da hieß die Ablage eben "Platz und Bleib".
Ich erkläre es mir so, dass Hunde durchaus den Impuls haben zu folgen, wenn man sich entfernt, selbst wenn sie normalerweise gelernt haben, dass ein Kommando nicht selbstständig aufgelöst wird. Durch "Bleib", im Aufbau körpersprachlich unterstrichen, verdeutlicht man dem Hund, dass der Folgeimpuls jetzt nicht gewünscht ist. Wenn ich mit meinem Hund im "Bei mir" (Fuß für Arme, ohne strenge Position und ohne ständiges Anstarren) gehe und stehenbleibe, setzt sich der Hund ab, wenn ich weiterlaufe folgt er mir wieder. Wenn ich will, dass der Hund sitzen bleibt, folgt das Bleib. Unterhalte ich mich und lege dabei den Hund ins Platz, löst er es auch nicht selbständig auf, aber wenn ich weitergehe, folgt er mir. Das ist es, was ich normalerweise will, soll er bleiben, folgt ein "Bleib". Aber das Bleib wird bei mir immer auf ein Positionskommando draufgesetzt (Sitz, Platz oder Steh), wenn ich mich vom Hund entfernen will, ohne dass er folgt. Läuft der Hund voraus und ich will aufschließen, gibt es ein "Warte". Hier ist die Position, in der der Hund wartet, wurscht. Meist steht sie, aber wenn es länger dauert, setzt sie sich schon mal ab.
Lege ich Kaya aber z.B. aus der Distanz ins Platz, folgt kein Bleib, weil die Bewegungsrichtung auf sie zu ist, wenn ich.sie abhole, oder ich die Position halte, falls ich sie abrufe.
Für mich ist also das Bleib das Signal an den Hund, nicht zu folgen, wenn ich mich entferne.
Für mich funktioniert das so im Alltag gut und fühlt sich irgendwie richtig für uns an.