Highlight war heute ein 5 Monate alter Blue-Merle-Aussie, der voll nett und noch vieeel flauschiger war. (Hab ihn durchgeknuddelt und der fand das toll.)
Beiträge von KayaFlat
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KayaFlat leider kann ich dich jetzt nur so zitieren
Und verspoilern geht mit Zitat auch nicht, deshalb sorry für den Exkurs
ZitatAber als Teamleader muss ich doch auch mal deutlich werden.
Nichts anderes habe ich geschrieben:
Ich bin nicht komplett dagegen, mal etwas deutlicher zu werden, wenn die Situation es erfordert
bekam sie den Einlauf ihres Lebens, weil
ZitatArbeitest du dann aus Überzeugung völlig ohne Druck oder hast du beispielsweise so einen weichen Hund, dass eine hochgezogene Augenbraue ausreicht, um "Druck" zu machen.
Weder noch, ich hab einen Hund, der Druck mit Ignoranz beantwortet und ziemlich schnell "zumacht". Beispiel: Als Jack noch ganz jung war, so ein halbes Jahr, hat er unheimlich gern herumliegende Socken geklaut. Einmal rannte er damit in den Garten und fegte damit fröhlich durch die Büsche. Mein Mann forderte von ihm mit böser Stimme das Abgeben mit einem "NEIN! AUS! JACK! DAHER! AUS!" usw und so fort.
Kam nicht an, hat im Ggeenteil den Jungterrier aufgestachelt und er ist umso heftiger herumgefegt. Dann lief ich in den Garten, um eine Eskalation zu verhindern, rief in meiner lieblichsten Stimme "Jack, komm mal DAHER, ja, was hast du denn da Feines" *säusel*
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Jack kam total begeistert her und hat mir gezeigt, was er da herumträgt. Ließ es sich dann auch ganz toll abnehmen. Für meinen Mann war das ein Aha-Moment. Ich hatte schon etwas früher "umgeswitcht" zum neuen Hund, weil ich vorher schon gelernt hatte, dass Terrier allgemein und Wheaten im besonderen schlecht Druck vertragen. Noch heute lässt Jack sich mit einem "gibst du mir das bitte? - Daaanke!" alles abnehmen.
ZitatFür mich ist Druck halt alles, was den Hund da hinbewegt, wo ich ihn hinhaben will. Ein Blick und ein Kopfschütteln kann Druck sein. Das wird ja immer subtiler, je besser man sich kennt. Aber ich persönlich finde schon, dass man beim Junghund Grenzen und No-Gos über Druck deutlich macht.
Grenzen und No-Gos kann man auch durch Prävention, Begrenzen, Situationen gar nicht erst aufkommen lassen festlegen bzw vermeiden. Geht nicht immer, manchmal muss ich auch klar sagen, wenn was gar nicht geht, so ist es nicht, aber ich versuche immer, erstmal vorher anzusetzen.
Beispiel, Jack bellte unheimlich gern vorbeilaufende Passanten draußen an. Also haben wir einen zweiten Zaun etwas weiter innen im Grundstück gezogen, weil er in der hohen Erregungslage, wenn vielleicht auch noch ein Hund vorbeiläuft, nicht mehr erreichbar ist für mich. Danach war es besser, und aktuell bellt er fast gar nicht mehr, weil er Abstand hat und ich mich selbst kümmere. Natürlich haben wir das auch parallel trainiert mit ich laufe vor und gebe Entwarnung, so dass er inzwischen zwar noch anzeigt, ich aber sagen kann "is ok".
Zitathabe ich da was falsch eingeschätzt, muss ich ja auch irgendwie damit umgehen. Kann ich dann zulassen, dass auf "Fehlverhalten" keine Konsequenz folgt?Natürlich nicht. Ich brech auch Sachen ab, aber zb statt den Hund abzubrechen, wenn er höchstwahrscheinlich in den nächsten Tümpel hüpfen würde, kann ich ihn auch vorher kurz anleinen, ich kenn ja meinen Pappenheimer. Oder ich sag "wir gehen weiter". Echgen Abbruch gibt es hier auch, allerdings muss ich sagen dass der Jungspund da meistens sehr gestresst drauf reagiert. Deshalb heb ich mir die für Notfälle auf und hab auch verschiedene "Abstufungen".
ZitatIch setze Druck schon bewusst ein, um meinen Hund zu "bewegen" und Grenzen zu setzen. Würde ich denken, dass das Gift für die Beziehung ist, würde ich es lassen. Ich sehe es aber nicht so, wenn es bewusst und fein dosiert passiert. Im Gegenteil, ich finde es stellt die Beziehung auf eine gesunde Basis, weil der Hund das gut versteht und annehmen kann
Seh ich auch so. Gemein haben wir, denk ich, dass wir unseren Hund führen möchten. Wir haben ja auch unterschiedliche Hunde, deshalb gehen wir vielleicht unterschiedlich vor. Es gibt immer mehr als eine Strategie.
Ich möchte klar kommunizieren, ich möchte, dass der Hund mit Freude gehorcht, einen Sinn in der Zusammenarbeit mit mir sieht (deshalb "Team") und wir viele schöne Erfolgserlebnisse haben. Mein Hund muss händelbar sein, seine Baustellen müssen im Griff sein, sodass nix passiert, er soll sich in Konflikt/Angst/Stresssituationen auf mich verlassen können, und ansonsten möchte ich einfach Freude und Spaß haben mit meinen Hunden. Gehorsam ist mir auch wichtig, und manches ist nicht verhandelbar, aber der wird mMn nicht nur ausschließlich über Druck erreicht, sondern auf verschiedenen Wegen und mit unterschiedlichen (positiven) Strategien. Und, schlussendlich, es kommt auch wieder auf den Hund an.
Danke. Kann viel aus deinen ausführlichen Worten für mich mitnehmen.
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Bei manchen ist Blickkontakt Druck, bei manchen Bestätigung.
Für manche Hunde ist zb selbst wenn du dich angewendet hast, klein gemacht hast - nur die Hand locker hinhälst- eine geschlossene Hand Druck oder wenn du Muskelspannung im Arm hast.
Eben. Ein sehr komplexes Thema. Toll!
Deswegen finde ich es ja so spannend darüber zu reden.
Kaya und ich schauen uns auf dem Sofa gern mal tief in die Augen und dann "pflegen" wir uns ein bisschen gegenseitig. Wir sind da voll schlaff, relaxed und alle Muskeln sind weich.
Und dann, ganz selten, starre ich sie mit einem tiefen Blick in die Augen ins Platz (gut ein bisschen körpersprachliche Drohung ist auch dabei).
Blicke können, denke ich, viel Druck machen, was vielen aber nicht bewusst ist. Sensible Hunde sind fix und fertig, wenn man sie auch in der Wohnung kaum mal je aus den Augen lässt, obwohl sie z.B. auf ihrem/in ihrem Ruhebereich sind. Ich nehme an, dass sie dann Druck empfinden? Oder was ist es sonst?
Ich finde es total spannend, wie unsere Hunde auf uns reagieren. Und ich denke, dass Hunde da unglaublich viel kompensieren, weil wir oft körpersprachlich "laut schreiend" durch die Gegend laufen und es nicht merken.
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Ich denke auch, dass Druck, wenn er unbewusst erzeugt wird, über die Körpersprache erfolgt und man da eben ganz schnell den Hund hemmt, ohne es zu wollen. Das klassische Beispiel ist ja, dass ich den Hund herrufe aber unbewusst gleichzeitig recht steif bin und meinen Körperschwerpunkt nach vorne verlagere, was körpersprachlich ja eher heisst "Komm nicht in meinen Tanzbereich".
Klar lernen viele Hunde damit klarzukommen, aber man macht es sich vielleicht leichter, wenn man sich bewusst ist, dass man da eigentlich körpersprachlich Druck ausübt.
Bei Kaya hab ich da schon drauf geachtet, bei Jacky noch nicht so. Das Kommen hat sie trotzdem gelernt.
Beim Aufbau von Kommandos habe ich bei Kaya manchmal am Anfang auch zu viel Druck reingemacht, was aber richtig nach hinten losgegangen ist, d.h. sie hat "zugemacht" und verweigert.
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Wieder einmal angeregt durch einen Thread und auch, weil ich da in letzter Zeit ein bisschen drüber nachgedacht habe, würde ich gern ein Thema zur allgemeinen Diskussion und zum Erfahrungsaustausch stellen.
Ich verstehe unter "Druck" alles, womit ich den Hund bewege, aber auch z.B. hemme oder zur Handlung (nicht so nett) motiviere.
Dabei stellen sich ja einige Fragen:
Wie baue ich absichtlich Druck auf, aber auch unabsichtlich (was ja eher doof ist und kontraproduktiv sein kann)?
Wann sollte ich mit/über Druck arbeiten oder sollte man das besser ganz lassen?
Wie reagieren Hunde auf Druck?
Wie sehe ich, dass ich zu viel Druck beim Hund mache?
Wie nehme ich Druck weg und was bewirkt das?
Das wären nur einige Fragen, die sich mir bei diesem Thema stellen.
Ich weiß nicht, ob das Thema überhaupt eine Rolle spielt für euch, aber ich persönlich hoffe, dass ein interessanter Austausch hier zustande kommt, weil ich -wie gesagt- in letzter Zeit darüber nachdenke und mich gern darüber austauschen würde.
Vielleicht haben da ja noch mehr Leute Lust dazu. Das würde mich freuen.
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Ehrlich, für mich ist Rütter weniger Hundetrainer als Entertainer. Da ist er gut drin.
Bin erst Vorgestern auf Netflix über seine Show "Der tut nix" gestolpert und hab sie mir angesehen. Der ist echt lustig und hat mich gut unterhalten.
Aber wenn ich ein ernsthaftes Problem mit meinem Hund hätte, wäre der halt nicht gerade auf meiner Liste.
Blöd nur, wenn die Leute meinen, seine Kernkompetenz liegt im Hundetraining und nicht im Entertainment.
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Könnte für Dich der Hinweis sein, dass Dein Hund durch Dich sehr gestresst ist. Vielleicht bist Du ihm in dem Ausmaß wie Du derzeit mit ihm zusammenlebst einfach "zu viel" ...
So etwas habe ich auch vermutet. Mal schauen, wie es nun weitergeht.
Damit sind wir jetzt irgendwie am Anfang all Deiner Themen, und ich meine ich hatte das in einem der Futterthreads auch mal geschrieben.
Und Du suchst weiter im Außen, das frische Wetter...
An Deiner Stelle würde ich jetzt wirklich mal mich und meinen Stress unter die Lupe und an die Leine nehmen.
Wir als Hundehalter beeinflussen Hund und Verhalten am Meisten.
Ich suche immer den Fehler zuerst bei mir. Sieht nicht so aus, weil ich nicht auf jeden Zug aufspringe, aber ich kann versichern, dass es so ist. Das Wetter ist aber nun mal frischer. Ist keine Ausrede.
Ich lasse den Hund deutlich mehr in Ruhe als meine Frau, sodass ich ihm eher zu wenig als zu viel sein müsste. Es überrascht mich ein wenig, aber ich nehme es zur Kenntnis.
Es reicht, wenn du mental sehr beim Hund bist. Wir nehmen oft gar nicht wahr, was die Hunde alles an uns registrieren.
Natürlich könnte auch ein Aspekt sein, dass die Temperaturen gefallen sind. Kaya hat bei der Hitze meist nur abends ihre Portion verdrückt. Jetzt putzt sie auch die Morgenration weg.
Trotzdem finde ich flying-paws und Tucker Einschätzungen sehr plausibel.
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Mein erster Gedanke: Hör auf dein Bauchgefühl. Du willst mit deinem Hund ein Team bilden. Teamkollegen behandeln sich freundlich.
Sind Mensch und Hund denn ein gleichberechtigtes Team? Natürlich behandle ich meinen Hund grundsätzlich liebevoll. Das gefällt uns beiden besser. Aber als Teamleader muss ich doch auch mal deutlich werden.
Ich finde es ehrlich gesagt übergriffig, wenn Trainer Hundehalter dazu überreden wollen, ihren Hund härter anzupacken, als sie bereit sind (und als notwendig meistens). Aufzeigen, wo man falsches Timing hat, okay. Wo man inkonsequent war, vielleicht das falsche belohnt hat, ja. Aber zu körperlicher Massregelung auffordern, nur weil ein Hund aus dem Platz aufsteht (!), finde ich viel zu hart.
Ich auch.
Zum Druck aufbauen und weglassen, was KayaFlat angesprochen hat, früher hab ich das so gemacht: Ich hab ohne die Situation weiter zu prüfen etwas vom Hund verlangt, hat er nicht gehorcht, hab ich es mit Druck durchgesetzt. Oft mit Unwohlsein verbunden beim Hund, jetzt im Rückblick. Hat er gehorcht, kam der Druck weg, ich hab gelobt.
Arbeitest du dann aus Überzeugung völlig ohne Druck oder hast du beispielsweise so einen weichen Hund, dass eine hochgezogene Augenbraue ausreicht, um "Druck" zu machen. Für mich ist Druck halt alles, was den Hund da hinbewegt, wo ich ihn hinhaben will. Ein Blick und ein Kopfschütteln kann Druck sein. Das wird ja immer subtiler, je besser man sich kennt. Aber ich persönlich finde schon, dass man beim Junghund Grenzen und No-Gos über Druck deutlich macht.
Wie deutlich das sein muss, hängt natürlich vom Hundetyp und individuelle Charakter ab. Der typische Aussie ist zwar einerseits sensibel bei seinem Menschen, aber andererseits auch kernig. Ich könnte mir denken, das ist eine gewisse Gratwanderung.
Heute überlege ich mir vorher, was kann mein Jungspund leisten, schafft er das überhaupt, was ich von ihm will?
Finde ich auch ganz wichtig. Aber habe ich da was falsch eingeschätzt, muss ich ja auch irgendwie damit umgehen. Kann ich dann zulassen, dass auf "Fehlverhalten" keine Konsequenz folgt?
Früher war ich ganz anders unterwegs, auf der Dominanzschiene. Und muss im Rückblick sagen, man nimmt sich so viel Schönes, wenn man gegen den Hund arbeitet als mit ihm. Dein Hund ist so jung, ja mei, klar guckt der, wo er eigene Entscheidungen treffen kann und wie ernst du was meinst. Das sind noch Spielkinder, die tausend Flausen im Kopf haben. Die Frage ist ja auch will ich einen Roboter oder einen Weggefährten. Je nach Einstellung gehe ich dann unterschiedlich an das Training heran. Nicht weniger konsequent, nicht weniger streng, wenn es sein muss. Manches geht einfach nicht, das muss auch mein Jungspund lernen. Aber die innere Einstellung ist eine andere. Mein Hund und ich erarbeiten uns gemeinsam Inhalte. Nicht ich schaffe an und Hund hat zu gehorchen, fertig. Da ist so viel Schönes nicht erlebt und die Beziehung so arm. Traurig.
Ich persönlich finde es Schade, dass da dann sofort die "böse" Dominanzschiene in den Raum gestellt wird.
Ich setze Druck schon bewusst ein, um meinen Hund zu "bewegen" und Grenzen zu setzen. Würde ich denken, dass das Gift für die Beziehung ist, würde ich es lassen. Ich sehe es aber nicht so, wenn es bewusst und fein dosiert passiert. Im Gegenteil, ich finde es stellt die Beziehung auf eine gesunde Basis, weil der Hund das gut versteht und annehmen kann.
Ich habe meine Gedanken zu Frechdachs Kommentar in diesen reingeschrieben.
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Nachtrag:
Wenn ich das Gefühl hätte, der Trainer kann nur brachial und weiss nicht, wie man Reaktionen auf Fehlverhalten auch ganz fein abstimmen und auf den jeweiligen Hund anpassen kann, würde ich auch gehen.
Ziel sollte immer Kommunikation sein und nicht irgendeine Machtdemonstration.
Eine "nur positiv" arbeitende HS halte ich aber auch nicht für den richtigen Weg.
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Ich finde auch, dass am Fell zurückschleifen und runterdrücken zu "viel des Guten" ist.
Womit man sich aber durchaus als Hunderhalter beschäftigen sollte, ist "Druck ausüben" und "Druck wegnehmen".
Meistens macht man das eh unbewusst über Körpersprache und Stimme, aber wenn man weiss, wie und wann man Druck auf den Hund ausübt, kann man das gezielt einsetzen, um z.B. deutlich zu machen, dass jetzt einfach erwartet wird, dass ein gelerntes Kommando auch ausgeführt wird.
Ich stimme meinen Vorschreiberinnen auf jeden Fall zu, dass man bei einem jungen Hund auch beachten muss, was der Hund überhaupt schon leisten kann und ob man diesen jetzt überfordert. Aber wenn man zuverlässigen Gehorsam will, ist es auch keine Lösung, die "Verweigerung" eines Kommandos unkommentiert stehen zu lassen.
Um bei deinem Platz Beispiel zu bleiben. Löst der Hund das Platzkommando bzw. das "Bleib" selbstständig auf, muss er selbstverständlich wieder zurück gebracht werden und auf Ausführung bestanden werden. Dazu muss man aber nicht brutal werden, dass der Hund lernt: was sie sagt, das gilt.
Idealerweise warte ich ja nicht, bis der Hund schon wieder steht, sondern reagiere, wenn der Hund erst aufstehen will. Dann reicht ja normalerweise ein bisschen Druck über Körpersprache (harte Körperhaltung, Körperschwerpunkt auf den Hund zubewegen) und Wiederholung des Kommandos, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Bleibt daraufhin der Hund im Platz nehme ich sofort de Körper zurück und werde weicher, womit ich Druck wieder rausnehme und lobe dann selbstverständlich und belohne die Ausführung.
Ich persönlich finde, dass das Lernen von Druckaufbau und Reausnehmen von Druck wichtig ist, um mit dem Hund eine Gehorsamsbasis aufzubauen.
Hart und körperlich zu werden ist dafür (bis auf wenige Sonderfälle) nicht nötig.
Nur mit Lob und Lecker und ganz ohne Druck wirst du aber auch nicht zum zuverlässig gehorsamen Hund kommen, selbst wenn du recht konsequent bist, denn Hund können durchaus Kommandos aus reinem Eigeninteresse bewusst ignorieren und an der Stelle musst du halt deutlich machen, dass das nicht geht.