Dazu hab ich mal ne ketzerische These:
Vorneweg: Bevor ich hier im Dogforum in die Gesundheits-/Krankheitsthreads reingelesen habe, hätte ich Giardien für irgendwelche Balkonpflanzen gehalten. Die waren wirklich bei meinen eigenen Hunden, Hunden im Bekanntenkreis usw. nie ein Thema. Bei uns war es jetzt nicht per se besorgniserregend, wenn der junge Hund mal weichen Kot hatte, sich die Farbe oder die Konsistenz verändert hat. Solange der nicht flüssig kam oder Blut drin war bzw. der weiche Kot länger als ein paar Tage anhielt, ist von denen (und ich auch nicht) keiner zum Tierarzt.
Der junge Hund bekan dann natürlich auch keine Antibiotikakur, welche die noch im Entstehen und Ausreifen begriffene Darmflora platt gemacht hat.
Mir scheint es hier so, dass der Anfang allen Übels oft diese Antibiotikagabe beim jungen Hund ist. Dazu kommt es, weil bei jeder Unregelmäßigkeit beim Kot gleich die komplette Diagnostikmaschinerie angeworfen wird. Dann werden oft Giardien gefunden, aber ob die ein größeres Problem darstellen als Antobiotika in den Hund zu werfen, wird gar nicht hinterfragt. Eventuell haben die ja sogar eine Funktion. Wir verstehen noch nicht annähernd, wie das Zusammenspiel der Darmbakterien und des Immunsystems mit Parasiten ist.
Ich habe immer das Gefühl, da wird zu schnell zu viel gemacht und am Ende überwiegt der Schaden den Nutzen.
Vielleicht liege ich ja falsch, aber diese massiven Darmprobleme kenne ich von früher nicht. Ja, vielleicht hatten die Hunde Magengrummeln, Bauchweh und Sodbrennen und keinen hat es interessiert, aber dann haben sie zwei Tage nix gefressen und der Magen hat sich beruhigt. War vielleicht unterm Strich stressärmer als wenn der Hund von Pontius zu Pilatus geschleppt wird, x- verschiedene Futter kriegt, mit Argusaugen beobachtet wird und gar nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist.
Bin ich denn da total auf dem falschen Dampfer?